Das war er nun, der dritte Band der Reihe „Freundinnen vom Chiemsee“ und ich habe sehr lange auf die Geschichte von Zoe gewartet.
In dieser Reihe, das habe ich in den Rezensionen zu „Ziemlich hitzige Zeiten“ und „Ziemlich turbulente Zeiten“ schon zum Ausdruck gebracht, gefällt mir eines besonders gut: Die Heldinnen sind gestandene, reife Frauen mit Wünschen und Träumen. Und sie zeigen in ihren Geschichten, dass man auch jenseits einer gewissen Altersgrenze noch Träume hat und dass auch diese noch in Erfüllung gehen können.
Zoe, die lebenslustige Zahnärztin genießt auf der einen Seite ihr Single-Dasein mit wunderbaren Reisen rund um die Welt. Eigentlich wäre alles perfekt, wenn nicht ihr Wunsch nach einer liebevollen, dauerhaften Beziehung und einem Baby wären.
Eine sehr schöne, interessante Begegnung und ein Unfall auf Kapverden lenken ihr Leben in eine andere Richtung und die Geschichte nimmt volle Fahrt auf.
Das hier das Thema Kinderwunsch, Kinderwunschklinik und Samenspende aufgegriffen werden fand ich sehr überraschend aber auch wunderbar. Zeigt es doch, ohne erhobenen Zeigefinger und ohne zu verurteilen, dass es diese Möglichkeit gibt, auch ohne Mann an seiner Seite den Kinderwunsch zu erfüllen. Ihre Bedenken, ihre Ängste und Zweifel, aber auch der unbändige Wunsch werden sehr realistisch geschildert, so dass man ihre Entscheidung ohne Wenn und Aber nachvollziehen kann.
Die Autorin hat aber nicht nur die Geschichte um Zoe erzählt, sondern auch gleichzeitig die Geschichten um Ilona und Anna sowie deren Familien, Partnern und Freunden weitererzählt. So habe ich als Leserin einen Einblick darin bekommen, wie es für sie weitergegangen ist. Es ist schön zu lesen, was wahre Freundschaft bedeutet, dass man immer für einander da ist und nicht auseinander rennt, wenn es schwierig wird.
Ich habe es genossen, mit den drei Freundinnen und diesmal ganz besonders mit Zoe alle Facetten der Gefühlswelt mitzuerleben: Ich habe mit ihr und den Mädels gelacht und geweint, gezweifelt und gehofft. Ich war mit ihnen zusammen glücklich und traurig, verliebt. Das Buch hat die für mich richtige Mischung aus Drama und Liebe, aus Freundschaft und Humor. Genau das, was ich suche, wenn ich vom stressigen Alltag abschalten möchte.
Jetzt bleibt mir nur noch, mich von den Freundinnen vom Chiemsee zu verabschieden – alle drei Freundinnen sind jetzt glücklich und zufrieden. Und auch wenn ich der festen Meinung bin, das eine Figur unbedingt noch seine eigene Geschichte bekommen sollte, auf die ich sehr neugierig wäre, denke ich, dass dieser Band der letzte der Reihe war.
Und so bleibt mir nur noch, 5 Sterne für das Buch zu vergeben und mich auf das zu freuen, was als nächstes aus der Feder von Angelika Schwarzhuber auf uns wartet.