Der Tote auf Amrum
Mit dem Krimi "Der Tote auf Amrum" präsentiert Anna Johannsen einen neuen spannenden Fall, der das Leben der Inselkommissarin Lena Lorenzen auf den Kopf stellt. Hierbei handelt es sich um den 6. Band der ...
Mit dem Krimi "Der Tote auf Amrum" präsentiert Anna Johannsen einen neuen spannenden Fall, der das Leben der Inselkommissarin Lena Lorenzen auf den Kopf stellt. Hierbei handelt es sich um den 6. Band der erfolgreichen Reihe "Die inselkommissarin". Es ist nicht notwendig, die bereits erschienenen Krimis gelesen zu haben; jeder Fall ist in sich abgeschlossen.
Marten Hilmer, schwerreicher Immobilienbesitzer auf Amrum, wird vergiftet auf seinem Anwesen aufgefunden. Hauptkommissarin Lena Lorenzen reist in ihre alte Heimat, um zu ermitteln. Ist der Täter unter den Frauen zu finden, mit denen Hilmer über die Jahre eine Affäre hatte? Oder wurde jemand beim Immobilienkauf übervorteilt? Als Lena im Haus des Opfers ein Bild ihrer Mutter findet, hat sie Mühe, sich auf ihre Arbeit als Polizistin zu konzentrieren. Neben der Befragung der vielen Verdächtigen muss sie herausfinden, wie ihre eigene Geschichte mit dem Fall verbunden ist.
Auf dem in düsteren Farben gehaltenen Cover ist ein langer gewundener Weg zu sehen, der sich durch einen dichten Wald schlängelt. Zunächst habe ich gerätselt, was dieses Bild mir sagen soll, bis ich die versteckte Botschaft verstanden habe. Auch der Titel ist knapp und präzise auf den Punkt gebracht.
Der Regional-Krimi umfasst 332 Seiten und ist in 38 kurze Kapitel gegliedert, lässt sich leicht und angenehm lesen und bietet intelligente, spannende Unterhaltung, die um einen beziehungsunfähigen, vermögenden Unternehmer, der auf eine mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Gleichzeitig gibt es einen zweiten Erzählstrang, in dem die Inselkommissarin Lena Lorenzen mit der Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit beschäftigt ist. Hierbei greift Anna Johannson ein Tabuthema auf, das in der Öffentlichkeit verschwiegen wird: die Vergewaltigung von jungen Polizistinnen im Dienst durch ihre direkten Vorgesetzten und die Ahndung bzw. Vertuschung dieses Machtmissbrauchs.
Für mich war die Lösung dieses komplizierten Falles nicht ganz überzeugend. Dennoch fühlte ich mich gut unterhalten und kann das Buch weiterempfehlen.