Die Winterlichter der Frau Glück
Gerda Glück und ihren Waschsalon kennt man im Frankfurter Nordend, man könnte sie als Institution bezeichnen. Der Salon ist ein kleines Idyll und gerade zur Weihnachtszeit ist er etwas ganz besonderes ...
Gerda Glück und ihren Waschsalon kennt man im Frankfurter Nordend, man könnte sie als Institution bezeichnen. Der Salon ist ein kleines Idyll und gerade zur Weihnachtszeit ist er etwas ganz besonderes da er festlich geschmückt ist und auch von Hunderten Lichtern beleuchtet wird.
Doch für Gerda ist diese Zeit nicht unbedingt eine schöne Zeit, denn sie erinnert sie an den Winter 1963 als sie ihre große Liebe verloren hat und doch voller Hoffnung war.
Als ich vor einigen Jahren das Winterkarussel gelesen habe war ich von dem Roman sehr angetan und auch die Schneeflockenmelodie hat mich berührt, so war ich nun auf den dritten Weihnachtsroman aus der Feder von Anna Liebig sehr gespannt.
Vom Klappentext her war ich ehrlicherweise etwas skeptisch ob mir die Geschichte gefallen wird und so habe ich mit Vorsicht zu Lesen begonnen.
Gerda Glück ist eine Frau die inzwischen um die 60 Jahre alt sein dürfte und ich ganzes Leben in ihrem Waschsalon verbracht aht. Jeden Tag erinnert sie sich an den Winter 1963 als sie die Liebe gefunden hat und viel zu schnell verloren hat. Auch heute fühlt sie sich in der Vergangenheit gefangen und hadert noch immer mit ihrem Leben. Ihre Weihnachtsbeleuchtung hat einen Grund und daran hält sie jedes Jahr fest.
Zu Beginn hatte ich ganz ehrlich so meine Probleme in die Geschichte reinzukommen, doch sobald ich mich richtig eingelesen hatte konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen.
Wie Frau Liebig die Geschichte von Gerda erzählt hat hat mich sehr berührt und ich hatte Gerda sehr schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt.
Der Roman war auf zwei Zeitebenen aufgebaut zum einen gibt es den von Gerda im Jahr 2008 und dann noch den der jungen Gerade im Jahr 1963. Die Kapitel haben in der Regel 2008 begonnen, hier stand am Anfang eines jeden Kapitels das Datum so hat man Gerade durch den Advent begleitet. Wenn man ins Jahr 1963 wechselte wurde dies durch einen Absatz angezeigt auch stand 1963 immer darüber und es wurde Kursiv gedruckt so gab es keine Verwechslungen beim Lesen.
Der Roman wird nicht nur aus der Sicht von Gerda erzählt, auch eine andere Figur kommt zu Wort und so wird es eine stimmige runde Geschichte.
Mir ist es immer sehr leicht gefallen dem Handlungsverlauf zu folgen und auch wenn ich vielleicht nicht jede Entscheidung genauso getroffen hätte so konnte ich alles verstehen und nachvollziehen.
Die Geschichte wurde immer spannend erzählt, sprich der Spannungsbogen war wirklich bis zum Schluss gespannt und so gab es wirklich nie Längen beim Lesen.
Ja, es ist ein Weihnachtsroman von den Kapiteln her hätte man locker über die Feiertage etwas davon wenn man wirklich jeden Tag ein Kapitel liest, aber ich würde die Geschichte eher als Winterroman bezeichnen. Meiner Meinung nach ist es eine Geschichte die man auch gut im Winter sprich nach Weihnachten noch gut Lesen.
Da ich persönlich Frankfurt nicht so genau kenne dachte ich, dass ich vielleicht etwas Probleme haben könnte mir die Handlungsorte vorzustellen. Zum Glück hatte ich damit aber keinerlei Probleme und konnte mir alles vor meinem inneren Auge entstehen lassen.
Für mich waren auch alle Figuren mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben und so konnte ich sie mir sehr gut vor meinem inneren Auge entstehen lassen.
Wie schon geschrieben hatte ich Gerda recht schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt, aber auch Karl habe ich liebgewonnen gehabt.
Mir hat dieser Roman wirklich sehr gut gefallen und er passt sehr gut in die Winterzeit.
Sehr gerne vergebe ich alle fünf Sterne für das Buch.