Cover-Bild Perlenbach
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16,99
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  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 27.07.2023
  • ISBN: 9783864932014
Anna-Maria Caspari

Perlenbach

Roman | Drei Leben an der Schwelle zum 20. Jahrhundert

Der Traum vom selbstbestimmten Leben: als das Wünschen nicht geholfen hat

Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts: In der Tuchmacherstadt kreuzen sich die Wege von Wilhelm, Jacob und Luise, die schon als Kinder der gemeinsame Wunsch verbindet, den strengen Normen und Regeln ihrer Zeit zu entfliehen. Luise will Ärztin werden, Jacob träumt von einem ungebundenen Leben fernab der Fabrik seines Vaters, und der Bauernsohn Wilhelm will der Enge und Armut seines Heimatdorfes Wollseifen entfliehen. Zunächst scheint alles möglich, doch im ausgehenden Jahrhundert ist nur wenig Raum für individuelle Lebensentwürfe, vor allem wenn Liebe im Spiel ist. Auf einmal ist die Freundschaft der drei in Gefahr, und nicht nur Wilhelms Weg nimmt eine völlig andere Richtung als gewünscht …

Anna-Maria Caspari beschreibt in ihrem zweiten Eifelroman einfühlsam die Lebenswege dreier Menschen, die versuchen, den Zwängen in der Gründerzeit zu entfliehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

Gelungener historischer Roman

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Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts: Die drei Kinder Wilhelm, Jacob und Luise freunden sich an. Jacob ist der Sohn eines Tuchmachers, Luise die Tochter eines Arztes. Wilhelm als Sohn eines Bauern ist eingeladen, ...

Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts: Die drei Kinder Wilhelm, Jacob und Luise freunden sich an. Jacob ist der Sohn eines Tuchmachers, Luise die Tochter eines Arztes. Wilhelm als Sohn eines Bauern ist eingeladen, in den Wintermonaten bei Jacobs Familie zu wohnen. Er lernt eine faszinierende andere Welt kennen als die arbeitsreiche Enge seiner Herkunftsfamilie. Später soll er eine Lehre als Tuchmacher beginnen, um den eher kränklichen Jacob in seiner Arbeit als Besitzer der Tuchmacherfabrik zu unterstützen. Luise hingegen weiß schon sehr bald, dass sie Ärztin werden möchte, auch wenn dies in Deutschland nicht möglich ist. Doch die Liebe lässt ihre Freundschaft in Gefahr geraten…

Vieles scheint möglich Ende des 19. Jahrhunderts, und doch ist nicht alles realistisch, was sich die Freunde so für ihr Leben vorstellen. Sehr authentisch ist Leben in der damaligen Zeit beschrieben, die Geschehnisse sind bestens in den historischen Rahmen eingearbeitet. Das Buch ist der zweite Teil einer Trilogie, doch es lässt sich auch gut lesen als Einzelband. Die drei Freunde sind äußerst unterschiedlich, der Leser lernt jeden von ihnen intensiv kennen. Auch wenn ich nicht so ganz nachvollziehen konnte, dass ein Bauernjunge zeitweilig in einer Unternehmerfamilie unterkommt, hat mich die Geschichte bestens unterhalten können, mich hat die Frage nach der Zukunft dieser unkonventionellen Freundschaft sehr interessiert. Ich bin nun gespannt auf den ersten Teil der Trilogie, den ich bisher nicht kenne, wie auch auf den Abschluss dieser Geschichte.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Interessante Fortsetzung der historischen Eifel-Trilogie

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MEINE MEINUNG
Nachdem die deutsche Autorin Anna-Maria Caspari mit dem gelungenen Auftakt ihrer historischen Eifeltrilogie „Ginsterhöhe“ dem Eifeldorf Wollseifen ein literarisches Denkmal gesetzt hat, liegt ...

MEINE MEINUNG
Nachdem die deutsche Autorin Anna-Maria Caspari mit dem gelungenen Auftakt ihrer historischen Eifeltrilogie „Ginsterhöhe“ dem Eifeldorf Wollseifen ein literarisches Denkmal gesetzt hat, liegt nun mit ihrem neuen Roman „Perlenbach“ der zweite Band vor, der diesmal im ausgehenden 19. Jahrhundert spielt.
Dieser stellt somit nicht die direkte Fortsetzung des ersten Bands dar, sondern erzählt eine zeitlich vorgelagerte Vorgeschichte, die ebenfalls in dem Bauerndorf Wollseifen sowie in dem kleinen Tuchmacher-Städtchen Montjoie, dem heutigen Monschau, angesiedelt ist. Daher kann man die beiden Teile der Trilogie problemlos unabhängig voneinander lesen.
Der in drei Abschnitte unterteilte historische Roman spielt zwischen den Jahren 1865 bis 1905 und deckt eine Zeitspanne von 40 Jahren ab. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, sorgsam recherchierte historische Hintergrundinformationen mit ihrer fiktiven Handlung zu verweben und zeichnet ein stimmiges Bild des damaligen Lebensalltags und der gesellschaftlichen Zustände in jener Zeit der Widersprüche. Sehr anschaulich führt sie uns die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in der kargen, ländlich geprägten Eifel zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts am Beispiel ihrer Hauptfiguren und Familien vor Augen.
Mühelos tauchen wir in die aus abwechselnden Perspektiven geschilderten Geschehnisse der Vergangenheit ein. So lernen wir nicht nur den jungen Bauernsohn Wilhelm aus Wollseifen kennen, der Jacob - dem kränklichen Sohn des Tuchfabrikanten in Montjoie - im Winter Gesellschaft leisten darf, sondern auch die clevere und recht eigensinnige Arzt- und Nachbartochter Luise kennen und nehmen Anteil an der unbeschwerten engen freundschaftlichen Bindung zwischen den Kindern, deren sozialer Status kaum unterschiedlicher sein könnte.
In der abwechslungsreichen Handlung erzählt Caspari die bewegende Geschichte der drei Kindheitsfreunde, deren ungewöhnliche Freundschaft schließlich auf eine harte Probe gestellt wird. Zwischen den Kapiteln sind kurze in Kursivschrift verfasste, fragmentarische Tagebucheinträge von Luises Gouvernante Friederike eingefügt, die aus einer gewissen Distanz das Geschehen kommentieren. Zudem dokumentieren sie nebenbei das gesellschaftliche und politische Weltgeschehen in Kurzfassung und geben uns mit der genauen Datierung einen groben historischen Überblick.
Schrittweise folgen wir den ereignisreichen Lebensgeschichten von Wilhelm, Jacob und Luise im Wandel der Zeiten. Wir erfahren von ihren Träumen von einer besseren, selbst bestimmten Zukunft und ihrer Hoffnung den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit und ihrem vorbestimmten Lebensweg entrinnen zu können. Eindrücklich zeigt die Autorin jedoch auch auf, wie sehr ein jeder von ihnen gefangen ist in den rigiden Standeshierarchien, überkommene Konventionen und tradierten Rollenbildern und für sein Glück gegen vielfältige Widerstände ankämpfen muss.
Geschickt hat die Autorin auch viele geschichtlich interessante Informationen zu zur Arbeit im Bleibergwerk, dem Bau der Erfttalsperre oder dem Niedergang der Tuchherstellung in ihre Handlung eingewoben. Ausführlich geht sie auch auf die Rolle der Frau in jener Zeit ein und thematisiert die den beginnenden Kampf der Frauen um Gleichberechtigung und Frauenrechte.
Die einfühlsame, vielschichtige Zeichnung der verschiedenen Charaktere bis hin zu den verschiedenen Nebenfiguren ist der Autorin gut gelungen. Sie werden recht lebensecht mit all ihren Charaktereigenschaften beschrieben und auch ihre Entwicklung wirkt weitgehend glaubhaft und wirklichkeitsnah, so dass man sich gut in ihre Lage und Gefühlsleben hineinversetzen kann. Ab einem Punkt konnte ich allerdings Wilhelms unbesonnenes Verhalten wenig nachvollziehen, was ihn mir im weiteren Verlauf leider wenig sympathisch machte.
Schade auch, dass die wir die bewegenden Schicksale der Hauptfiguren im Ausklang nur noch in einer Art Kurzabriss erleben und viele interessante Aspekte weitgehend ausgeblendet bleiben, gerne hätte ich vor allem Luise noch weiter begleitet. Ich bin sehr gespannt, zu welcher Zeit der Abschlussband der Eifeltrilogie angesiedelt ist und welchen Nachkommen bekannter Figuren wir dort begegnen werden.
In ihrem Nachwort „Die gute alte Zeit …“ erläutert die Autorin schließlich noch eingehender die historischen Hintergründe ihres Romans. In ihrer Danksagung fasst sie zudem ihr Quellenmaterial zusammen und gibt einen kurzen Einblick in ihre Recherchen.
FAZIT
Ein abwechslungsreich und einfühlsam erzählter historischer Roman über das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert und die bewegende Geschichte dreier Kindheitsfreunde auf der Suche nach ihrem Lebensglück.
Ein interessantes, gut recherchiertes Zeitdokument über das Armenhaus Eifel!

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Sehr gut!

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Klappentext:

„Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts: In der Tuchmacherstadt kreuzen sich die Wege von Wilhelm, Jacob und Luise, die schon als Kinder der gemeinsame Wunsch verbindet, den strengen Normen ...

Klappentext:

„Monschau, Ende des 19. Jahrhunderts: In der Tuchmacherstadt kreuzen sich die Wege von Wilhelm, Jacob und Luise, die schon als Kinder der gemeinsame Wunsch verbindet, den strengen Normen und Regeln ihrer Zeit zu entfliehen. Luise will Ärztin werden, Jacob träumt von einem ungebundenen Leben fernab der Fabrik seines Vaters, und der Bauernsohn Wilhelm will der Enge und Armut seines Heimatdorfes Wollseifen entfliehen. Zunächst scheint alles möglich, doch im ausgehenden Jahrhundert ist nur wenig Raum für individuelle Lebensentwürfe, vor allem wenn Liebe im Spiel ist. Auf einmal ist die Freundschaft der drei in Gefahr, und nicht nur Wilhelms Weg nimmt eine völlig andere Richtung als gewünscht …“



Da mir der Roman „Ginsterhöhe“ sehr gut in Erinnerung geblieben ist, war ich neugierig auf den neuen Roman von Autorin Anna-Maria Caspari. Schauplatz ist wieder die Eifel und als Leser von eben „Ginsterhöhe“ kommen mir eben Schauplatz und so einigen Namen doch recht bekannt vor! Ist dieser Roman auch separat lesbar? Absolut! Caspari nimmt uns gekonnt an die Hand und stellt uns ihre Hauptprotagonisten vor. Mit Luise, Wilhelm und Jacob haben wir ein stürmische Trio. Alle drei haben sie ihren Lebenstraum, stellt sich nur die Frage ob dieser auch umsetzbar ist. Ihre Freundschaft erlebt viel Positives aber auch Negatives und so ist es oft nicht leicht bei den Drein. Als Leser empfand ich dennoch hier und da Distanz und kam mir unerwünscht vor. Die Drei machen ihr Ding bzw. versuchen es und lassen kaum jemanden an sich heran. Neben all den Personen und ihren Träumen beschreibt Caspari aber auch sehr gut die damalige Zeit mit all ihrer Technik und ihrer Wirtschaft. Als Leser kann man so Zusammenhänge besser verstehen und ist irgendwie doch mittendrin. Wie so oft im Leben ist es aber eben fraglich wie lange so eine Freundschaft, die bereits seit Kindertagen besteht, auch hält und vor allem was sie alles aushalten muss, darf und kann. Neugierig? Lesen Sie selbst und machen sich ihr ganz eigenes Bild aus der Zeit von damals! Anna-Maria Caspari weiß jedenfalls wie sie dem Leser angenehme und kurzweilige Lesestunden bereiten kann! 4 Sterne!

Veröffentlicht am 25.09.2023

Kampf um die eigene Zukunft im 19. Jahrhundert

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Die Geschichte beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts. Wilhelm, Sohn eines armen Bauern aus Wollseifen bekommt die Gelegenheit, die Winter in der Familie eines wohlhabenden Stoff-Fabrikanten in Monschau ...

Die Geschichte beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts. Wilhelm, Sohn eines armen Bauern aus Wollseifen bekommt die Gelegenheit, die Winter in der Familie eines wohlhabenden Stoff-Fabrikanten in Monschau zu verbringen und dessen Sohn Jacob Gesellschaft zu leisten. So lernt er auch die Arzttochter Luise kennen, die mit ihnen gemeinsam von einem Hauslehrer unterrichtet wird. Alle drei verstehen sich sehr gut. Wilhelm muss aber regelmässig zurück in die ärmlichen Verhältnisse auf dem kleinen Hof seiner Familie und zu seinem aggressiven Vater. Aber auch Jacob hadert mit seinem “Schicksal” als Nachfolger seines Vaters in der Fabrikleitung und Luise kämpft dafür, Medizin studieren zu dürfen, obwohl dies Frauen damals nicht erlaubt war.

Perlenbach ist der zweite Band der Eifel-Trilogie und ist zeitlich vorgelagert vor dem ersten Band Ginsterhöhe. Das macht aber nichts, denn man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen. Durch die bildhafte Sprache und der anschaulichen Beschreibung der Handlung, kann man sich in die Charaktere gut hinein versetzen. Fesselnd beschreibt die Autorin den Werdegang von Wilhelm und stellt den Gegensatz zwischen Arm und Reich in den Mittelpunkt. Dazwischen sind noch Tagebucheinträge eingefügt, die den Verlauf des Weltgeschehens während dieser Zeit verdeutlichen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Interessanter Eifel-Roman

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Drei Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft. Freundschaft. Erwachsenwerden. Familiäre Verpflichtungen. Gesellschaftliche Erwartungen. Liebe (- mitunter gleichgeschlechtliche). Neuanfänge. All das hat ...

Drei Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft. Freundschaft. Erwachsenwerden. Familiäre Verpflichtungen. Gesellschaftliche Erwartungen. Liebe (- mitunter gleichgeschlechtliche). Neuanfänge. All das hat die Autorin Anna-Maria Caspari gekonnt in ihre sorgfältig recherchierte Erzählung über den Wandel der Eifelregion gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingewoben.

Mir war nicht bewusst gewesen, dass es sich bei "Perlenbach" um die Vorgeschichte zum bereits erschienenen Werk "Ginsterhöhe" handelt, doch inhaltlich stellte dies keinerlei Hindernis dar; das Buch kann durchaus als Einzelband gelesen werden.

Als der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Bauernsohn Wilhelm ins vornehme Haus der Beckers einzieht, um dem kleinen Jacob Gesellschaft zu leisten, fühlte ich mich anfangs ein wenig an die Erzählung um Heidi und Klara erinnert, in der ebenfalls ein Kind aus ländlicher Umgebung als Freund*in für ein gesundheitlich angeschlagenes/gehandicaptes Stadtkind ausgewählt worden war. Wilhelm begleitet Jacob auch zum hauseigenen Schulunterricht, wo er Luise kennenlernt, die unbedingt Ärztin werden und daher niemals heiraten möchte.

Meine Oma pflegte immer zu sagen: "Drei sind einer zu viel." Und im vorliegenden Werk scheint sich diese Phrase zu bewahrheiten - spätestens als eine in blinder, unbedachter Wut getätigte Aussage das Fundament der ungewöhnlichen Freundschaft zerstört und alles verändert.

Zu den Figuren verspürte ich bis zuletzt eine gewisse Distanz, dennoch bewunderte ich den ungemein detailreichen, bildgewaltigen Schreibstil der Autorin, mit dem sie mir das für mich ungewohnte Romansetting sowie die damaligen gesellschaftlichen Normen und Ansichten näherbrachte.

Auch wenn es allgemein nicht mein bevorzugter Erzählton ist, empfand ich die eher ruhige, teilweise düster-melancholische Stimmung des Werkes hier nicht als störend, sondern zum damaligen, oftmals von harter Arbeit und widrigen Umständen geprägten Leben der Eifel-Bevölkerung durchaus passend.

Ein weiteres Plus war die Karte im Innencover, für solche tollen Extras bin ich immer zu haben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein interessanter Schmöker für Fans von historischen Romanen, deren Handlung vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit angesiedelt sind.

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