Romantische Komödie und mehr
Das wunderhübsche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und nach der Leseprobe war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte handelt von ...
Das wunderhübsche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und nach der Leseprobe war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte handelt von einer jungen Frau im ausgehenden 19. Jahrhundert in Berlin. Effi ist für ihre damalige Zeit ungewöhnlich wissbegierig und bekommt gleich zu Beginn genau dadurch Ärger: Sie findet bei einem Klassenausflug ihres Mädchenpensionats ein Buch, welches für diese Zeit sehr ungewöhnlich das Thema Liebe und körperlichen Genuss zum Thema zu haben scheint. Ob dies tatsächlich so ist, kann Effi nur vermuten, denn sie bekommt keine Gelegenheit, das Buch zu lesen, sondern handelt sich allein dadurch, dass sie es an sich nimmt, schon eine Menge Ärger ein. Aber ihre Neugier ist natürlich geweckt und sie lässt sich in ihren Bemühungen, mehr über das Buch und die Liebe und was es sonst noch zu wissen gibt zu erfahren, nicht aufhalten.
In all dem Trubel, den sie verursacht, begegnet sie selbst der Liebe, was sie sehr viel mehr durcheinander bringt als ein Buch es jemals könnte und bekommt eine geheimnisvolle Krankheit.
Ich habe das Buch sehr genossen. Schon die Aufmachung war toll. Zu Beginn gibt es eine Aufzählung der zur Geschichte passenden historischen Ereignisse, die in dieser Zeit stattfanden. Dann gibt es zu jedem Kapitel passende Zitate anderer Autoren/bekannter Persönlichkeiten.
Die Geschichte selbst wird abwechselnd aus Effis und Max Sicht erzählt, wobei Max, der junge Arzt, der Effis Herz erobern möchte, seinen Anteil in Form von Briefen an seinen jüngeren Bruder wiedergibt, was für mich das Lesen sehr auflockerte und mich noch weiter als sowieso schon in diese Welt hineinzog.
Die Liebesgeschichte nimmt allerdings nicht den größten Teil der Handlung ein. Hauptsächlich geht es darum, wie Effi es schafft, sich in dieser Zeit, in der Frauen sehr unterdrückt, "klein" und "dumm" gehalten werden, zu behaupten. Sie möchte emanzipiert ihren eigenen Weg gehen, studieren, eine sinnvolle Aufgabe haben und sogar Auto fahren und geht dabei ihren eigenen Weg, auch wenn sie dabei selbst immer mal wieder zweifelt und ängstlich ist.
Ich war vom ersten bis zum letzten Satz wirklich begeistert von diesem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist flüssig, die handelnden Personen gut beschrieben und die Entwicklungen, die die wichtigsten von Ihnen durchmachen, war gut nachzuvollziehen. Sogar Max, den ich zunächst eher einfältig fand, hat sich zum Ende hin sehr zum Positiven verändert.
Das Nachwort, dass die Handlung dann auch noch historisch zurechtrückt, hat das Buch noch richtig abgerundet, so dass ich es nun vollends zufrieden zurück ins Regal gestellt habe und herzlich gern weiterempfehle.