Das Problem mit hohen Erwartungen ist, dass sie eine Tendenz dazu haben, leicht enttäuscht zu werden. So auch in diesem Fall: Ich hatte mich riesig auf die "Four Houses of Oxford" Dilogie gefreut, auf ...
Das Problem mit hohen Erwartungen ist, dass sie eine Tendenz dazu haben, leicht enttäuscht zu werden. So auch in diesem Fall: Ich hatte mich riesig auf die "Four Houses of Oxford" Dilogie gefreut, auf Rätsel, Magie, eine packende Story und eine emotionale Liebesgeschichte - doch leider hatte ich bei beiden Teilen das Gefühl, dass Anna Savas - die im New Adult Genre wirklich großartige Bücher schreibt - etwas hinter ihrem Potential zurückgeblieben ist.
Nach dem ersten Teil habe ich ja bemängelt, dass die Story so wirr war, viele lose Enden geblieben sind und man eigentlich nicht so recht wusste, was man mit der Geschichte anfangen sollte. In Band zwei ging es nun munter so weiter - selbst die Protagonistin Harper war von ihrem eigenen Leben irgendwann so durcheinander, dass sie schlicht vergessen hat, dass sie ja einen Aktenschrank durchstöbern wollte. Auch ihre Beziehung zu Finley stagnierte bei diesem ständigen Hin und Her - ich will dich, aber ich darf nicht; lass es uns trotzdem versuchen, nein doch nicht nicht; ich hasse dich, ich liebe dich; ich bin eiskalt zu dir, rette dir aber das Leben - was auf Dauer wirklich nicht dazu beigetragen hat, den beiden ein Happy End zu wünschen.
Dabei wäre die Handlung eigentlich gut gewesen! Es gab einige spannende Szenen (, die für meinen Geschmack leider nicht detailliert genug beschrieben waren, so dass es mir oft an der genauen Vorstellung der Abläufe gefehlt hat), und das Thema mit den Spielrunden und den magischen Fähigkeiten der Teilnehmer war an sich ja eine super Idee für ein Buch.
Nach etwa zwei Drittel gab es dann endlich die große Auflösung für einige der losen Fäden. Überrascht war ich davon nicht, weil ich schon seit geraumer Zeit so eine Ahnung hatte, aber es wurde alles größtenteils logisch erklärt. Nur halt mit der Holzhammermethode. Das Ende war nicht meins - es kam mir sehr willkürlich und konstruiert vor. Aber vielleicht ist eben das die Aussage des Buchs: dass man sich eben der Willkür bestimmter Leute preisgibt, wenn man mit Ihnen einen Handel schließt.
Mein Fazit: Ich bewerte dieses Buch mit 3,5 von 5 Sternen, da es trotz meiner oben zahlreich genannten Kritikpunkte einen recht hohen Unterhaltungswert hatte. Und wie immer muss man einfach berücksichtigen, dass sich die Reihe an die jüngere Leserschaft richtet.