Cover-Bild Der Klang der Erinnerung
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783038800064
Anna Smaill

Der Klang der Erinnerung

Katharina Hinderer (Übersetzer)

Nach dem Ende eines brutalen Bürgerkriegs ist London geteilt: Es gibt Slums und eine »Stadt der Eliten«. Durch tägliche Klangspiele wird den Bewohnern die Erinnerung daran, wie es einmal war, genommen. Die Vögel haben aufgehört zu singen und jeder neue Tag fühlt sich an wie der vorherige. Ein junger Mann namens Simon kommt in die Stadt und findet eine neue »Familie« – eine Bande, die hier im Untergrund lebt. Nach und nach gelingt es Simon, seine Erinnerungen wachzurufen, und Lucien, der blinde Anführer der Bande, spürt bald die Gefahr, die von Simons Vergangenheit ausgeht. Es beginnt ein Kampf um Gerechtigkeit und Freiheit, um Gegenwart und Vergangenheit, um Leben und Tod.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein außergewöhnliches Buch

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Der Klang der Erinnerung von Anna Smaill
erschienen bei Arctis

Zum Inhalt

Nach dem Ende eines brutalen Bürgerkriegs ist London geteilt: Es gibt Slums und eine »Stadt der Eliten«. Durch tägliche Klangspiele ...

Der Klang der Erinnerung von Anna Smaill
erschienen bei Arctis

Zum Inhalt

Nach dem Ende eines brutalen Bürgerkriegs ist London geteilt: Es gibt Slums und eine »Stadt der Eliten«. Durch tägliche Klangspiele wird den Bewohnern die Erinnerung daran, wie es einmal war, genommen. Die Vögel haben aufgehört zu singen und jeder neue Tag fühlt sich an wie der vorherige. Ein junger Mann namens Simon kommt in die Stadt und findet eine neue »Familie« – eine Bande, die hier im Untergrund lebt. Nach und nach gelingt es Simon, seine Erinnerungen wachzurufen, und Lucien, der blinde Anführer der Bande, spürt bald die Gefahr, die von Simons Vergangenheit ausgeht. Es beginnt ein Kampf um Gerechtigkeit und Freiheit, um Gegenwart und Vergangenheit, um Leben und Tod.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Mich haben an diesem Buch ganz besonders der Klappentext und auch das schöne Cover gereizt. Ich war aber keineswegs auf eine Geschichte in dieser ungewöhnlichen Art vorbereitet…
Erinnerungen und Musik werden wohl die Grundthemen sein, dachte ich mir. Im Prinzip stimmt es auch, aber die Umsetzung der Autorin war etwas absolut Fremdartiges für mich. Um ihre Story zu erzählen, verwendet sie in hohem Maße Fachwörter aus der Musiktheorie. Dabei kamen Begriffe vor, die ich noch nie gehört habe. Zum Glück gibt es ja Google ;) Unterhaltungen werden teilweise in Solfège geführt, was eine Ton-Lehre ist.

Die ganze Stadt ist Musik.
Seite 14

Diesen Satz könnte man auch auf das gesamte Buch anwenden. Die Leute singen, es erklingen ständig und überall Melodien und Instrumente. Eine wirklich tolle und außergewöhnliche Idee, die aber sicherlich nicht bei jedem Leser auf Gegenliebe stoßen wird. Ich liebe Musik, hatte aber auf Grund der vielen Fachbegriffe große Schwierigkeiten, der Geschichte als solches zu folgen. Ein anderes Beispiel:

Ich nicke, bleibe aber tacet.
Seite 15

Allein solch ein kleiner Satz wurde zum Stolperstein, weil ich erst einmal hinter die Bedeutung dessen kommen musste. Tacet ist übrigens, laut Wikipedia, eine Spielanweisung in der Musik. Dann gibt es auch Vergleiche, wie mein Herz schlägt wie ein Tamborin – damit konnte ich schon eher umgehen.
Obwohl die Story in der personalen Erzählform geschildert wird, konnte ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Sie erschienen mir allesamt durchscheinend, waren für mich nicht greifbar. Hätte ich den Klappentext nicht gelesen, hätte ich über 40 Seiten lang nicht einmal den Namen des Protagonisten gewusst!

Anna Smaill konnte mich mit ihrem Debütroman Der Klang der Erinnerung nicht richtig abholen. Ihr Einfallsreichtum hinsichtlich der Musik war nicht zu stoppen, macht es aber einem Leser ohne entsprechende Fachkenntnisse sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Der kreierte Weltenentwurf und die musikalische Umsetzung machen das Buch außergewöhnlich – gar keine Frage. Ich habe im Vorfeld sehr gehofft, dass es mich begeistern wird, aber dem war leider nicht so. Wenn ich ständig bei Google nachschauen muss, was dies und jenes überhaupt bedeutet, wird die Lesefreude ganz schnell zum Lesefrust… Die Geschichte vor der Kulisse Londons spielen zu lassen, war für mich dagegen ein Volltreffer. Mit dem typischen Wetter und auftauchenden Pferdekutschen wurde der Story etwas „Normales“ vermittelt. Einen Einblick in Simons Erinnerungen zu haben, gefiel mir ebenfalls gut. Warum Worte wie „Lehre“ und „Polizei“ hier plötzlich mit Doppelkonsonant oder Doppelvokal geschrieben wurden, hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Beabsichtigt war es anscheinend aber schon. Für mich war das Buch leider gar nichts, aber es wird sicherlich seine Liebhaber finden. Daher vergebe ich 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Zum Autor

Anna Smaill, wurde 1979 in Auckland geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben; verbrachte einige Jahre in Tokio und London, wo sie auch promovierte und als Dozentin für Kreatives Schreiben arbeitete. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter an der Südküste Wellingtons. Der Klang der Erinnerung ist ihr Debütroman.


352 Seiten
übersetzt von Katharina Hinderer
ISBN 978-3-03880-006-4
Preis: 21 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 05.09.2017

sehr ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig

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Nach dem Tod seiner Eltern macht sich Simon auf dem Weg nach London. Hier schließt er sich dem Pakt an, einer Bande aus dem Untergrund. Erst später kommen endlich seine Erinnerungen zurück und er merkt ...

Nach dem Tod seiner Eltern macht sich Simon auf dem Weg nach London. Hier schließt er sich dem Pakt an, einer Bande aus dem Untergrund. Erst später kommen endlich seine Erinnerungen zurück und er merkt endlich, dass seine Mutter ihm am Sterbebett aus einem bestimmten Grund nach London geschickt hat. Gemeinsam mit dem Anführer der Bande, Lucien, setzen sie sich für die Freiheit und Gerechtigkeit alle Bewohner ein, keine leichte Aufgabe, wenn man um jede Erinnerung kämpfen muss.

Ich muss gestehen, dass ich schon lange kein Buch mehr gelesen habe, dass mich so zwiespaltig zurück gelassen hat. Einerseits fand ich die Grundidee unheimlich innovativ und einzigartig, aber andererseits hat die Autorin diese Idee so ungewöhnlich umgesetzt, dass sie gar nicht so leicht verständlich war.
Musik bzw. Töne und Klänge spielen in dieser Welt eine entscheidende Rolle. Alle Dinge werden in irgend einer Weise mit mit Musik erklärt und wenn man als Leser nicht zumindest eine gewisse Affinität zur Musik hat, wird ihm das Buch wahrscheinlich nicht gefallen bzw. wir er es auch gar nicht verstehen. Die Autorin benutzt für ihre Sprache viele Begriffe aus der Musik, die ich teilweise gar nicht kannte. Oft hat meine Fantasie einfach gestreikt und ich konnte mir bestimmte Dinge einfach nicht vorstellen. Auch wiederholt sich am Anfang vieles, weil die Charaktere immer wieder ihre Erinnerungen verlieren.
Erst ab der Hälfte wird die Handlung etwas verständlicher, denn ab da liefert die Autorin dann endlich wenigstens ein paar Informationen. Ähnlich geht es mir mit den Charakteren. Die sind anfangs sehr schwer greifbar, denn ohne Erinnerungen haben sie keine wirklichen charakteristischen Eigenschaften.
Das Buch ist wirklich ganz weit ab vom Mainstream und wird wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sein. Ich selbst habe mich sehr schwer getan mit dem Buch und vergebe 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Musik

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Die Welt ist durchdrungen von Musik und Erinnerungen sind flüchtig wier Rauch. In dieser Welt versucht Simon seinen Weg zu finden.

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und einfach schön anzusehen.

Erzählt ...

Die Welt ist durchdrungen von Musik und Erinnerungen sind flüchtig wier Rauch. In dieser Welt versucht Simon seinen Weg zu finden.

Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und einfach schön anzusehen.

Erzählt wird die Geschichte durch den Ich-Erzähler Simon, der in versucht sich in London durchzuschlagen. Was gar nicht so einfach ist, wenn einem immer wieder Erinnerungen fehlen und man sich neu darauf besinne muss, was man eigentlich vor hatte.

Die Idee hinter dem Buch gefällt mir sehr gut und ist mal was Anderes, aber leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.
Die Sprache ist sehr bildhaft und von Musik durchdrungen, sprich es gibt viele Bezüge auf die Musik, oder Begriffe aus der Musik stehen für bestimmte Dinge in der richtigen Welt, die sich dem Leser aber erst nach und nach erschließen, wenn man kein musikalisches Grundwissen hat. Was ich nicht besitze und somit mit Begriffen wie tacet oder lento erstmal nichts anzufange wusste.
Auch die ein oder andere Wortschreibung gibt zunächst Rätsel auf, bis man merkt, dass dies so gewollt ist.
Der Schreibstil an sich lässt sich flüssig lesen, aber die Geschichte plätschert nur so dahin und konnte mich manchmal nur schwer zum weiterlesen animieren. Was auch an den Charakteren liegt, die ich nicht wirklich fassen konnte. Sie bleiben eher auf Distanz, als den Leser mit ihren Eigenschaften und -arten für sich einzunehmen.

Somit hat dieses Buch zwar eine schöne Grundidee, konnte mich aber durch die langsame, eher monotone Erzählweise, leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 25.09.2017

Mir fehlte hier die Poesie - eher apokalyptisch als verzaubernd

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London wurde durch einen Bürgerkrieg geteilt - was bleibt ist auf der eine Seite die Slums und auf der anderen Seite die Stadt der Elite. Den Bewohner wird mit Klangspielen  die Erinnerung an die grausamen ...

London wurde durch einen Bürgerkrieg geteilt - was bleibt ist auf der eine Seite die Slums und auf der anderen Seite die Stadt der Elite. Den Bewohner wird mit Klangspielen  die Erinnerung an die grausamen Ereignisse genommen, selbst die Vögel singen nicht mehr. Es herrscht der ewig monotone Gleichklang an Abläufen.
Simon macht sich auf, um dieser Monotonie zu entfliehen, Erinnerungen wieder wachzurufen und die Zukunft mit Freiheit und Gerechtigkeit zu gestalten. Ei Wettlauf gegen das Vergessen beginnt...

Fasziniert von wirklich wunderschön gestalteten Cover habe ich mich mit Simon auf die Reise gegen das Vergessen begeben und bin im Verlauf des Buches immer mehr enttäuscht worden. Die Welt der Musik und des Klangs ist in diesem Buch unendlich langatmig und zäh erhält, viele Fachbegriffe müssen nachgeschlagen werden und erschweren somit das Lesen.
Die Protagonisten, Simon allen voran, sind blass und leblos und wirken dadurch langweilig und austauschbar. Zwar ist die Grundidee der Geschichte wirklich hervorragend, wird aber in diesem Buch in meinen Augen zu kompliziert umgesetzt. Es fehlt die Leichtigkeit des Seins, zu viel verarbeitetes Fachwissen beschert mir als Laie eher Kopfzerbrechen als Lesespaß und die apokalyptische Stimmung zeiht mich eher runter.
von der angekündigten Poesie, die ich in diesem Buch erwartet habe, fehlt mir gänzlich jede Spur
Schade, denn dieses Buch hat eindeutig Potential, Menschen zu berühren - nur wird das in meinen Augen total falsch angefasst und umgesetzt