Moderater Krimi aber eine wunderbare Region
Dieser Sommerkrimi rund um alte südfranzösische Traditionen und die Geschichte um das Land, die Bewohner und die Höhlen der Cevennen ist sehr stimmig und gut recherchiert. Die Figuren und ihre Handlungen ...
Dieser Sommerkrimi rund um alte südfranzösische Traditionen und die Geschichte um das Land, die Bewohner und die Höhlen der Cevennen ist sehr stimmig und gut recherchiert. Die Figuren und ihre Handlungen sind großteils glaubhaft und nachvollziehbar. Seht stimmig sind auch die vielen Landschaftsbeschreibungen und Freizeitaktivitäten (die erwähnten Restaurants gibt es wirklich).
In der Geschichte rund um die Deutsche Tori, die mit ihrem Mann nach Belleville zog und ihre Freude Nico und Eva kommt aufgrund der erwähnten Beschreibungen leider die Krimispannung zwischendurch etwas zu kurz. Wer da auf einen stetigen Spannungsbogen hofft, wird enttäuscht. Stattdessen „schwappt“ der Krimi immer mal wieder in den Vordergrund, zieht sich dann aber fast so weit zurück, dass man diese Teile der Handlung fast vergisst.
Die Hauptfigur, ihr Alltag, ihre Sorgen, nehmen viel Raum ein. Mit viel Gefühl beschreibt die Autorin Toris Situation, zeigt ihre Beziehungen zu den Bewohnern des Dorfes und gibt mehr und weniger wichtigem Dorftratsch viel Raum. Manche Szenen, die zuerst eher belanglos wirken können, haben aber später dennoch viel Einfluss auf die Geschichte. Und obwohl schlussendlich ein altes Geheimnis gewissermaßen enthüllt werden kann, bleibt das Ende des Buches offen. Es fühlt sich nicht ganz fertig an, was auf eine Fortsetzung hindeuten könnte.
Durch dieses Buch lernt der Leser viel über die Gegend, die Menschen und die Orte in Südfrankreich und um Lust auf Urlaub in dieser Region zu wecken, ist es ideal. Wer gerne wandern geht, wird sich dort sehr wohl fühlen. Ein knallharter Krimi ist die Geschichte natürlich nicht. Mit den richtigen Erwartungen gelesen, unterhält „In tiefen Schluchten“ aber sehr gut.