Cover-Bild Die amerikanische Prinzessin
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inkl. MwSt
  • Verlag: wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg)
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 296
  • Ersterscheinung: 29.01.2018
  • ISBN: 9783806234824
Annejet van der Zijl

Die amerikanische Prinzessin

Marianne Holberg (Übersetzer)

Am 13. April 1927 geht Allene Tew im Hafen von New York an Bord der Mauretania. Sie lässt ein Leben hinter sich, das ihr alles geschenkt hatte, wovon Sie als junges Mädchen vom Land einst träumte: Wohlstand, Ansehen, Mutterglück und die Liebe ihres Lebens. Fast alles hat sie wieder verloren. ›Die reichste und traurigste Witwe der Stadt‹ nennen die Klatschspalten Allene. Doch an diesem Tag bricht sie auf in eine neue Welt. In Europa wartet auf sie eine zweite Heimat, eine Zukunft als wahrhaftige Prinzessin, russische Gräfin und Patentante von Königin Beatrix. ›Die amerikanische Prinzessin‹ ist die Rekonstruktion eines faszinierenden Lebens vor dem historischem Panorama von Wirtschaftsboom, Revolution und Krieg. Vor allem aber ist es die bewegende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die den Mut hat, ihren eigenen Weg zu gehen bis zum bitteren Ende.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2018

Eine besondere Frau

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Rezension zu „Die amerikanische Prinzessin“ von Annejet van der Zijl
„Die amerikanische Prinzessin“ ist eine Biografie über Allene Tew. Allene ist eine beeindruckende Frau. Sie ist stark und klug, auch ...

Rezension zu „Die amerikanische Prinzessin“ von Annejet van der Zijl
„Die amerikanische Prinzessin“ ist eine Biografie über Allene Tew. Allene ist eine beeindruckende Frau. Sie ist stark und klug, auch wenn letzteres vor allem zu Beginn nicht immer so scheint und sie ist eine Kämpferin, für die Aufgeben nicht in Frage kommt. „Nie den Mut verlieren“ soll zu ihrem Lebensmotto werden und gleichzeitig charakterisiert dieser Satz die Figur treffend.
Annejet van der Zijl schreibt Allenes Geschichte interessant auf, auch wenn sie, vor allem zu Beginn, Allene sehr distanziert beschreibt. Dies wird jedoch unter anderem an der Quellengrundlage und an dem viktorianischen Hintergrund Allenes liegen. Als Hintergrund dienen wichtige weltgeschichtliche Ereignisse, die Allene wie viele andere Menschen in ihrem Leben beeinflussten. Durch die Verflechtung dieser Ereignisse mit Allenes Leben gibt die Autorin der Figur eine deutliche Kontur und macht viele Ereignisse in Allenes Leben nachvollziehbar und verständlich. Gleichzeitig vermittelt es die Geschichte einer bewegten Zeit. Um 1900, vor, nach und zwischen den Weltkriegen war die ganze Welt immer wieder im Aufbruch, sowohl politisch als auch gesellschaftlich. Ohne diese Hintergrundinformationen ließe sich die Biografie dieser einzigartigen Frau nur unvollständig erfassen.
Durch die romanartige Schreibweise lässt sich die Biografie gut lesen und Allenes besonderer Lebensweg machen die Biografie so gut lesbar und interessant. Für Überraschungen sorgen die vielen Kontakte mit auch heute noch bekannten Persönlichkeiten, die Allene pflegte.
Die Autorin schafft es außerdem Quellenzitate so in den Fließtext einzuarbeiten, dass sie den Lesefluss nicht stören und einen authentischen Eindruck des Zeitgeschehens vermitteln.
Schön sind auch die Fotos im Buch, die die Biografie noch einmal anschaulicher machen.
Insgesamt ist es eine schöne Biografie, die sich gut lesen lässt, auch wenn Allene Tew zu Beginn nicht so gut greifbar wirkt. Wer sich für Geschichte interessiert und gerne Biografien über starke Frauen liest, dem sei „Die amerikanische Prinzessin“ ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Nie den Mut verlieren

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Allene Tew wird im 19. Jahrhundert geboren als Tochter einfacher Leute in Jamestown. Doch sie will mehr als das Leben in der Kleinstadt und als sie den wohlhabenden Tod Hostetter kennenlernt, bietet sich ...

Allene Tew wird im 19. Jahrhundert geboren als Tochter einfacher Leute in Jamestown. Doch sie will mehr als das Leben in der Kleinstadt und als sie den wohlhabenden Tod Hostetter kennenlernt, bietet sich die Chance auf ein neues Leben. Sie wird schon vor der Hochzeit schwanger, ein Unding in der damaligen Zeit und trotz des Widerstands seiner Familie heiratet Tod das junge Mädchen. Doch die Ehe ist unglücklich und es zeichnet sich ab, was Allenes ganzes Leben prägen wird: Sie muss kämpfen, sich durchsetzen, den Kopf hoch halten. Das macht sie in ihrem Leben auch großartig, bei fünf Ehemännern bringt sie es am Ende sogar zur Patentante der niederländischen Kronprinzessin, sie ist reich, lebt in den schönsten Städten der Welt in traumhaften Häusern und hat zahlreiche Freunde um sich geschart. Und immer hält sie sich an ihr Lebensmotto: „Courage all the time – Nie den Mut verlieren“.
„Die amerikanische Prinzessin“ ist eine wunderbar geschriebene Biographie über eine unglaubliche Frau. Allene Tew ist eine echte Kämpferin, die es immer wieder schafft, auf die Füße zu fallen, egal was das Leben mit ihr anstellt. Doch die Autorin Annejet van der Zijl beschreibt nicht nur das Leben von Allene auf sehr spannende und anschauliche Weise, sie bettet die Biographie auch großartig in die damalige gesellschaftliche und politische Gesamtlage ein. Das „Gilded Age“ aus Allenes Jugend spielt genauso eine Rolle wie die „Roaring Twenties“ und der zweite Weltkrieg. Diese umfassenden Erklärungen machen das Verständnis für Allenes besondere Biographie erst möglich, denn sie lebte in einer Zeit, in der sich die Klassen langsam auflösten und auch der europäische Adel plötzlich offen für amerikanische Ehefrauen wurde – Hauptsache sie brachten das Geld für die nötigen Sanierungen der alten Häuser mit. Denn nach Ende des ersten Weltkriegs war im europäischen Adel nichts mehr wie bisher und für Allene wurde es so möglich, die Gesellschaft gewaltig aufzumischen.
Annejet van der Zijl ist mit „Die amerikanische Prinzessin“ eine spannende und anschauliche Biographie gelungen, die mehr ist, als nur das Portrait einer Person. Sie schafft es, ein ganzes Jahrhundert anhand von Allenes Leben darzustellen und dem Leser damit eine echte Vorstellung von vergangenen Zeiten zu vermitteln. So ist die Lektüre dieser Biographie keinesfalls trocken, sondern äußerst unterhaltsam und lehrreich, eine echte Freude.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Biographie einer interessanten Frau

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Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil. Obwohl das Buch aus vielen Fakten besteht - man merkt beim Lesen wirklich, dass hier viel und vor allem genau recherchiert wurde - ist das Buch ...

Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil. Obwohl das Buch aus vielen Fakten besteht - man merkt beim Lesen wirklich, dass hier viel und vor allem genau recherchiert wurde - ist das Buch interessant aufbereitet und auch spannend. Die Zusammensetzung des Romans ist somit absolut gelungen.
Besonders gut finde ich die Fotos in der Mitte des Buches - von Allene und ihrer Familie, dadurch fühlt man sich dem ganzen als Leser noch näher.
Allene ist eine interessante Frau - eine tolle Persönlichkeit, die es auf Grund vieler Verluste im Leben nicht immer leicht hatte. In dem Buch fiebert man richtig mit ihr mit.
Ein einziger Kritikpunkt - im Großen und Ganzen ist die Geschichte gut gelungen, obwohl die amerikanische Geschichte meiner Meinung nach eine Spur zu viel an Gewicht in diesem Roman trägt.
Von mir gibt es eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Courage all the time

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„If one has the will and persistence, one can do things.“
Allene Tew hat ihr Durchsetzungsvermögen nicht von ungefähr, ihre Familie hat sich in guter alter Pioniermanier im amerikanischen Jamestown einen ...

„If one has the will and persistence, one can do things.“
Allene Tew hat ihr Durchsetzungsvermögen nicht von ungefähr, ihre Familie hat sich in guter alter Pioniermanier im amerikanischen Jamestown einen Namen gemacht. Von diesem kleinen Städtchen aus führt ihr Lebensweg nach New York, Paris und Nizza, in die High Society und zu enormem Reichtum. Annejet van der Zijl zeichnet diesen faszinierenden Lebensweg nach.
Eine wirklich beeindruckende Person, diese Allene. Auch wenn die Autorin hier ein nüchternes Sachbuch gewählt hat, um auf Allenes Spuren zu wandeln, so kann man sich doch erstaunlich gut in diese taffe Frau hineinversetzen. Wie das berühmte Stehaufmännchen kämpft sie sich nach Schicksalsschlägen und Ablehnung durchs Leben, macht zwei Weltkriege und harte Wirtschaftskrisen durch. Annejet van der Zijl erzählt sehr eingängig, gestört hat mich lediglich, dass englische Zitate sehr umständlich verbaut wurden: erst folgt das Zitat im Fließtext, auf dem Fuße die direkte deutsche Übersetzung, ebenfalls als Fließtext. Wer des Englischen mächtig ist, liest folglich ständig Wiederholungen, ich hätte Fußnoten wesentlich passender empfunden, weil der Lesefluss laufend künstlich unterbrochen wird. Ansonsten fand ich Zijls Stil aber wie gesagt sehr angenehm. Untermalt werden van der Zijls Ausführungen mit mehreren Fotos, die Allene selbst, ihre Gefährten und ihre Wohnorte zeigen; auch Zeitungsausschnitte, Karten und ein Stammbaum lassen den Leser in Allenes Zeit eintauchen.
Insgesamt ist „Die amerikanische Prinzessin“ ein gut gemachtes Sachbuch, das mir eine faszinierende Persönlichkeit auf unterhaltsame Weise näher gebracht hat.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Allene Tew

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Allene Tew, geboren in den 1870ern (je nachdem, wann man sie fragt, gibt es da zwei unterschiedliche Angaben) in den USA, gestorben 1955 in Südfrankreich. Und dazwischen ein ereignisreiches Leben einer ...

Allene Tew, geboren in den 1870ern (je nachdem, wann man sie fragt, gibt es da zwei unterschiedliche Angaben) in den USA, gestorben 1955 in Südfrankreich. Und dazwischen ein ereignisreiches Leben einer Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Der Klappentext ist für mich schlecht gewählt, denn erst nach über der Hälfte des Buches wird Allene zur amerikanischen Prinzessin und später Patentante von Königin Beatrix. Vorher passiert doch schon so viel in ihrem Leben, sie war bereits mehrmals verheiratet und hat viele Rückschläge, aber auch Erfolge hinter sich. Die Autorin bettet die Lebensgeschichte von Allene immer wieder in den historischen Kontext ein, geschrieben für den interessierten Laien ohne Hintergrundkenntnisse. Angefangen mit der Besiedlung von Jamestown über den ersten Weltkrieg bis hin zum Kalten Krieg, immer dann, wenn es die persönliche Geschichte betrifft, wird der Kontext eingebunden.
Als Plus sind auch die Fotos zu vermerken, die die Geschichte gut illustrieren.
Eine Frau, die nicht aufgibt und immer wieder nach vorne schaut.