Als junger Bergmann bricht Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen auf, um bei dem berühmt berüchtigten Alchemisten Friedrich Böttger das Goldmachen zu erlernen - nicht zuletzt, um damit auch das Herz seiner geliebten Sophie zu gewinnen.
Statt des ersehnten Goldes, das König August zur Finanzierung seiner Kriege braucht, gelingt die Erfindung des Porzellans.
Enttäuscht muss Samuel jedoch zusehen, wie sich die nun entstehende Manufaktur in Machtkämpfen zwischen Böttger, dem kreativen Kopf, und Nehmitz, dem Beamten des Hofes, aufreibt. Samuel sieht sich gezwungen, mit dem Herstellungsgeheimnis nach Wien zu fliehen, wo er auf eine neue Chance für sich und das weiße Gold hofft ...
Annick Klug hat einen sehr schönen Roman über die Entstehung des Meißner Porzellans geschrieben. Es wird aus verschiedenen Blickpunkten der Einzelnen Hauptakteure erzählt. Es wird das schwierige Verhältnis ...
Annick Klug hat einen sehr schönen Roman über die Entstehung des Meißner Porzellans geschrieben. Es wird aus verschiedenen Blickpunkten der Einzelnen Hauptakteure erzählt. Es wird das schwierige Verhältnis von Böttger zu König August dargestellt, aber auch den Einfluss von Augusts Mätresse Constantia. Beeindruckend finde ich auch das Zutun von Samuel, ohne den die Meißner Manufaktur wohl nie entstanden wäre.
Insgesamt einfach ein schönes Buch. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch gut zu lesen.
Als einzigen negativen Punkt sehe ich die fehlende Personenagenda bzw. vielleicht ein Nachwort, in dem beschrieben ist, welche Personen real sind und welche erfunden. Allerdings kann man sich, wenn man weiter an der Geschichte interessiert ist, gut im Internet informieren.
Der Porzellaner von Annick Klug ist ein historischer Roman, in dem die Geschichte eines jungen Mannes, Namens Samuel, erzählt wird, der das Goldmachen erlernen möchte und letztendlich mit dem berühmten ...
Der Porzellaner von Annick Klug ist ein historischer Roman, in dem die Geschichte eines jungen Mannes, Namens Samuel, erzählt wird, der das Goldmachen erlernen möchte und letztendlich mit dem berühmten Friedrich Böttcher die komplizierte Herstellung des Porzellanes erforscht und perfektioniert.
Er nimmt allerlei Strapazen auf sich und muss Entscheidungen treffen, die sein Leben stark verändern. Seine große Liebe setzt er damit mehr als einmal auf's Spiel. Sophie, seine Herzensdame, beschreibt in diesem Buch auch ihre Sicht und erzählt ihre ganz eigene Geschichte.
Zudem gewinnt man einen wunderbaren Einblick in das Leben von Gräfin Cosel und August des Starken.
Die Autorin hat einen interessanten Schreibstil verwendet. Ein Wechsel zwischen den verschiedenen Personen, gibt dem Leser ein besseres Verständnis für die damaligen Verhältnisse und die Handlungen der Protagonisten.
Der Schluss ist eher offen gehalten, vlt um die Fantasie der Leserschaft anzuregen.
Zu bemängeln ist ein fehlendes Personenregister, da die meisten Romanfiguren in diesem Buch tatsächlich existierten. Ein kleines Nachwort in dem beschrieben ist, was sich damals wirklich ereignet hat und was der Kreativität der Autorin entspringt, wäre auch wünschenswert.
Eine Geschichte die sich tatsächlich genau so zugetragen hat, oder eine Geschichte die so passiert sein könnte ?
Dennoch ist der Roman sehr gut gelungen.
Ich kann dieses Buch weiterempfehlen!
Der Roman DER PORZELLANER von Annick Klug mit dem hübschen Cover handelt von Samuel Stöltzel, der in Meißen Karriere machen möchte – eigentlich als Goldmacher, aber letztendlich als Porzellanhersteller. ...
Der Roman DER PORZELLANER von Annick Klug mit dem hübschen Cover handelt von Samuel Stöltzel, der in Meißen Karriere machen möchte – eigentlich als Goldmacher, aber letztendlich als Porzellanhersteller.
Samuel möchte sein Dorf verlassen, wo er als Bergmann gearbeitet hat, um im fernen Meißen sein Glück zu versuchen – auch mit dem Hintergedanken, seine geliebte Sophie zu beeindrucken. In Meißen findet er gleich seinen Alchemie-Meister in Böttger. Doch als durch Zufall statt Gold das Porzellan bei den Versuchen entsteht, widmen sie sich stattdessen dieser Kunst. Allerdings können die beiden sich nicht ohne Einschränkungen auf die Entwicklung konzentrieren, weil es immer wieder zu Querelen mit den Hofangestellten kommt, insbesondere mit dem Beamten Nehmitz. Und auch König August schwankt zwischen seinen Pflichten und der Liebe zu seiner Mätresse Constantia von Cosel. Wird sich die Porzellanmanufaktur in Meißen trotzdem positiv entwickeln oder muss Samuel letztendlich doch ins Ausland fliehen, um dort sein Glück zu versuchen?
Eine rundum gelungene Geschichte, die spannend die Suche nach der Goldherstellung, der Entwicklung des Porzellans und auch die geschichtlichen Hintergründe miteinander verknüpft. Lohnenswert!
Ich lese eher selten historische Romane und wenn sie gut gemacht sind, dann bin ich auch Feuer und Flamme. Hier brauchte ich leider einiges an Zeit, um in der Geschichte anzukommen.
Der Roman gibt ein ...
Ich lese eher selten historische Romane und wenn sie gut gemacht sind, dann bin ich auch Feuer und Flamme. Hier brauchte ich leider einiges an Zeit, um in der Geschichte anzukommen.
Der Roman gibt ein authentisches Bild der damaligen Zeit wider und wie schwer es war das weiße Gold herzustellen. Selbst wenn man weiß wie es geht, kommen andere Störfaktoren wie Hofangestellte dazu und stören das Projekt.
Gut gefallen haben mir die Figuren, allen voran natürlich die Hauptfigur Samuel Stöltzel. Ich fand es sehr mutig, dass er nochmal etwas komplett Neues ausprobiert und den Weg ins unbekannte Meißen wagt, auch wenn natürlich die Liebe zu Sophie vielleicht den letzten Anstubser gegeben hat. Sein Leben ist durchaus interessant zu lesen.
Der historische Hintergrund erschien mir sehr gut recherchiert, habe ich doch schon einige Museen und Schlösser besucht, wo es um die dargestellten historischen Persönlichkeiten ging. Und auch das Meissner Porzellan habe ich schon oft gesehen. Ich habe damit bisher nur dessen Zerbrechlichkeit betrachtet und dass man sehr vorsichtig sein muss. Das Herstellverfahren zu entwickeln, wenn auch eher zufällig, das hat eine gewisse Faszination ausgeübt.
Ich bin mir unsicher, ob ich mit falschen Erwartungen an den Roman getreten bin oder es einfach nicht der richtige Zeitpunkt war ihn zu lesen. Ich fand ihn weder besonders gut, noch schlecht.
Fazit: Interessantes Thema, durchaus lesenswert. Mehr etwas für Vielleser im historischen Roman als für Querbeetleser.
Gleich zu Beginn des Buches begleiten wir 1719 den flüchtenden Samuel, was zugleich die Frage aufwirft, wie es dazu kommen konnte und somit direkt Spannung bringt. Denn danach folgen die Kapitel von 1706 ...
Gleich zu Beginn des Buches begleiten wir 1719 den flüchtenden Samuel, was zugleich die Frage aufwirft, wie es dazu kommen konnte und somit direkt Spannung bringt. Denn danach folgen die Kapitel von 1706 an chronologisch, während der Bergmann Samuel nach Meißen in die Albrechtsburg kommt, um dort mit Kollegen bei der Herstellung von Gold helfen soll. Böttger hat dies dem Kurfüsten von Sachsen demonstriert, der ihn seitdem gefangen hält und auf das ersehnte Gold wartet, dass er so dringend für seinen teuren Krieg benötigt. Doch was bisher nur ein Trick war, ist nicht leicht zu entwickeln, weswegen Böttger nun zusammen mit Tschirnhaus zunächst hinter das Geheimnis der Porzellanherstellung kommt – das erste Mal außerhalb Asiens. Doch Tschirnhaus stirbt und Böttger leitet die Porzellanmanufaktur mit Nehmitz, der das Bindeglied zum Kurfürsten darstellt, die sich beide ständig uneins sind und streiten. Die erfolgreiche Produktion von vergleichbarem Porzellan aus China geht einen langen Weg.
"Und doch ist es zerbrechlich, das Porzellan, wie unser Glück, der Reichtum, unser Leben. Im Streit und ohne Frieden bleibt davon nicht mehr als ein paar Scherben.", S. 226
In diesen Roman wird auch die politische Lage von Sachsen und das Leben des Kurfürsten August aufgegriffen. Denn Augusts Gier auf das Gold und sein Umgang mit der Manufaktur sind genauso ausschlaggebend für das weiße Gold, wie die Erfindungen von Böttger und die Leitung von Nehmitz, sowie schlussendlich auch die Flucht und der Verrat von Samuel Stöltzel. Die politische Lage und Samuels Leben werden durch unterschiedliche Perspektiven dargestellt. Neben dem eigentlichen Protagonisten Samuel, kommt auch seine große Liebe Sophie in einigen Kapiteln zu Wort, genauso wie Constantia, die Mätresse des Kurfürsten Sachsens, und August selbst. Die unterschiedliche Sichtweise der Kapitel gefällt mir und gibt der Geschichte ein umfassendes Bild. Man erfährt die Motive und Wünsche der Charaktere, deren Beziehungen verwoben und anschaulich dargestellt sind, sodass alle Reibereien, Streit und Eifersucht nachvollziehbar werden. Constantia ist dabei eine der interessantesten Charaktere im Buch. Sie ist klug und wissenschaftlich interessiert, kein Wunder also, dass sie als die Mätresse Augusts sogar politisch auf ihn eingewirkt hat. Durch ihre Abhängigkeit und Augusts Eifersucht zeichnet die Autorin hier ein sehr gutes Bild über Constantias Leben.
Leider wird die Geschichte dann irgendwann ermüdend, denn die erfolgreiche Porzellanherstellung lässt auf sich warten. Viele Probleme, die dem im Weg standen, werden auch ausgeräumt, doch irgendwie kommt trotzdem nicht richtig Fahrt auf, irgendein Hindernis ist zur Stelle und verhindert eine funktionierende Manufaktur. Vielleicht empfand ich die Geschichte auch irgendwann als langwierig, weil das Potenzial der europäischen Porzellanherstellung zum Greifen nah war, aber doch nie genutzt wurde. Weil aus heutiger Sicht so ein Drama bei der Führung der Manufaktur und die große Gier nach Gold in Akkordherstellung einfach unvorstellbar sind. Auch politisches oder die einzelnen Charaktere nehmen immer mehr Raum ein, weshalb das Thema der Porzellanherstellung noch mehr in den Hintergrund rückt. Die Geschichte zieht sich also, bis am Ende doch wieder mehr Spannung aufkommt und man endlich erfährt, wie es zu Samuels Verlassen der Meißner Manufaktur kam. Andererseits hat mir das Ende nicht ganz gefallen und ich hätte mir zumindest einen Epilog zur Manufaktur gewünscht. Was ich mir auch sehr gewünscht hätte und eigentlich essentiell für einen Roman mit wahrem Hintergrund ist, ist ein Nachwort: Welche Charaktere sind real? Was ist genauso passiert, was wurde für die Spannung des Romans verändert? Nicht einmal die Dankesworte der Autorin lassen die Recherche erkennen, die sie doch gemacht haben muss. Nach dem Beenden des Buches habe ich direkt die Geschichte des Meißner Porzellans auf deren Website und in Wikipedia nachgelesen.
Fazit:
„Der Porzellaner“ ist die Geschichte über Samuel, der maßgeblich an der Erfindung und Entwicklung des europäischen Porzellans beteiligt war. Darüber hinaus wird auch die politische Seite zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch den Kurfürsten August und seiner Maträsse Constantia erläutert, die auch in eigenen Kapiteln zu Wort kommen und den Aufbau der Porzellanmanufaktur beeinflusst haben. In diesem Buch geht es aber vielmehr über die erste Entdeck des Porzellans außerhalb Asiens, als um die Erfolgsgeschichte der Meißner Manufaktur. Mit der Zeit wird die Geschichte langwieriger und gipfelt in einem unzufrieden stellenden Ende. Das fehlende Nachwort und damit Informationen über tatsächliche Begebenheiten und Personen ist leider auch ein Defizit.