Humorvoll!
Eichhörnchen lebt auf der Lichtung, mitten unter den anderen Waldtieren und fühlt sich immer öfters als Aussenseiter. Bei den Versammlungen zählt nur, was die Eule sagt, niemand hört Eichhörnchen zu und ...
Eichhörnchen lebt auf der Lichtung, mitten unter den anderen Waldtieren und fühlt sich immer öfters als Aussenseiter. Bei den Versammlungen zählt nur, was die Eule sagt, niemand hört Eichhörnchen zu und beim Sammeln der Vorräte für den Winter ist er sowieso immer der Letzte. Erst als er sich in die dunkle Höhle wagt und dabei den Drachen entdeckt, nehmen die anderen Waldtiere ihn wahr. Aus Angst vor dem Drachen schmieden diese einen Plan: der böse Drache muss weg. Eichhörnchen muss nun abwägen, will er das Ansehen der anderen oder die Freundschaft mit dem Drachen, den er liebgewonnen hat.
In humorvollem Schreibstil erzählt die Autorin die beschwerliche Reise von Eichhörnchen, um das Ansehen und die Akzeptanz der anderen Tiere. Es ist auch eine Reise zu sich selbst, denn immer wieder muss das kleine Waldtier abwägen, ob das, was es will, denn auch das ist, hinter dem es stehen kann. Ich finde gerade diese Seite der Geschichte grandios und sehe viel Diskussionsstoff nach oder während man einem Kind dieses Buch vorliest.
Mit dieser Geschichte darf nicht nur diskutiert, sondern auch gelacht werden. Immer wieder liest man heitere Passagen. Wie zum Beispiel als Eichhörnchen denkt, den Baum kaputt gemacht zu haben. Dies, obwohl schlichtweg Herbst ist und die Blätter fallen. Der Brüller, als er überlegt, ob er die Blätter mit Harz wieder ankleben könnte. Aber mit Harz hat Eichhörnchen schlechte Erfahrungen gemacht, da ... lest selbst... ich bin überzeugt, die zuhörenden Kinder werden laut lachen. Manchmal sind die humorvollen Sätze auch versteckt und testet das Hinhören der kleinen Zuhörer. Etwa wenn Eichhörnchen mehr als tausend Fragen, sogar mehr noch als Zweihunderteine hat ( Seite 11).
Eichhörnchen mochte ich vom ersten Augenblick an. Tollpatschig versucht er seinen Platz in der Waldgemeinschaft zu finden, schaut mit Ehrfurcht zu der mächtigen Eule auf ihrem Baum hoch, spielt den Helden, obwohl er sich sehr fürchtet und schreitet mit seinem neuen besten Freund Drache durch die Handlung.
Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, fand ich die Illustration vom Drachen auf dem Cover zu kantig und nicht detailliert. Ich hätte mir weichere Formen gewünscht. Erst im Verlauf der Geschichte habe ich gemerkt, dass gerade das kantige seinen Reiz hat, denn die Illustrationen lenken dadurch nicht von der abwechslungsreichen und lebendigen Handlung ab.
Die Botschaft, dass man auch mal Angst haben darf und Freunde da sind, um einem durch diese Angst zu helfen, finde ich sehr gelungen!