Endzeit-Thriller
Anthony Ryan hat in seinem neuesten Werk "Ein Fluss so rot und schwarz" ein düsteres Alptraumszenario geschaffen.
Stell dir vor, du erwachst aus dem Schlaf und findest dich auf einem Schiff wieder. Mit ...
Anthony Ryan hat in seinem neuesten Werk "Ein Fluss so rot und schwarz" ein düsteres Alptraumszenario geschaffen.
Stell dir vor, du erwachst aus dem Schlaf und findest dich auf einem Schiff wieder. Mit Menschen, die du noch nie zuvor gesehen hast, die du nicht kennst. Das Schlimmste aber: Du weißt nicht, wer du bist. Kennst weder deinen Namen, deine Vergangenheit, noch weißt du wie du auf das Schiff gekommen bist oder was dein Ziel ist. Du bist wie ein leeres, unbeschriebenes Blatt. Auf deinen Arm ist ein Name tätowiert: Huxley.
Wie Huxley geht es den übrigen Personen auf dem Schiff, keiner weiß wer er ist. Nur eines wird klar: sie haben eine Mission.
Das Schiff steuert durch dichten undurchdringlichen Nebel, ist ferngesteuert, keine Möglichkeit, den Kurs zu beeinflussen. Irgendwann zeigt sich, dass das Schiff auf London zusteuert. Ein menschenleeres, ausgestorbenes London. Nur von Ferne hört man merkwürdige Schreie.....
Ich war von der ersten Seite an gefesselt von dieser postapokalyptischen Geschichte. Die Vorstellung einer solchen Welt ist verstörend und beunruhigend. Ich hatte beim lesen Kopfkino und die Szenerie bildlich vor Augen.
Die Idee ist nicht wirklich neu, aber gut umgesetzt, ein bildhafter Schreibstil und eine dichte, düstere Atmosphäre. Einziges Manko für mich ist die Figurenzeichnung, die aufgrund des Gedächtnisverlusts der Protagonisten eher spärlich ausfällt. Ich hätte mir gewünscht, einige zumindest besser kennenzulernen.
Insgesamt läuft die Handlung wie in einem Actionfilm ab, ist temporeich und spannend. Genau mein Geschmack.