Spannender Abschluss
„...Die Freifrau von Porz schickt mich. Ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie und Ihr Gatte sofort fliehen müssen...“
Vor wenigen Stunden ist Maximilian von Weilert 64 Jahre alt geworden. Nun flieht er ...
„...Die Freifrau von Porz schickt mich. Ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie und Ihr Gatte sofort fliehen müssen...“
Vor wenigen Stunden ist Maximilian von Weilert 64 Jahre alt geworden. Nun flieht er mit Marlene aus den sowjetischen Sektor. Ihm wird Kollaboration mit den Nazis vorgeworfen,
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung ihrer Reihe geschrieben. Die Schriftstil ist ausgereift. Er gibt die Verhältnisse der Jahre 1948 und 1949 gut wieder. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der eine spielt in Westberlin, der andere vorwiegend in Weißensee.
Lissi hatte sich gefreut, mit ihrer Tante Marlene zusammenzuarbeiten. Doch ihr erster Arbeitstag als Assistenzärztin ist auch der, an den Marlene in Westberlin angekommen ist. Lissis Betreuerin wird Doktor Franka Feigenspann
Die baulichen Verhältnisse in der Klinik lassen zu wünschen übrig. Daran kann selbst der neue Leiter, Professor Igor Nowikow, nichts ändern, selbst wenn seine Worte hoffnungsvoll klingen.
„...Ich bin überzeugt, dass wir als Kollektiv alle Probleme meistern werden! Vor allem, weil die tatkräftige Genossin Vogel die Pflegeleitung übernommen hat und auch die Instandsetzung der Klinik geplant ist...“
Emma Vogel ist Lissis Mutter. Wenige Wochen nach der Flucht stirbt Maximilian von Weilert. Für Marlene bricht eine Welt zusammen. Es dauert, bis sie sich um eine neue Stellung als Ärztin in Charlottenburg kümmert. Auch die Beziehung zu ihrer Tochter Katharina ist schwierig.
Währenddessen gibt es in der Kinderklinik andere Probleme. Es treten die ersten Fälle von Kinderlähmung auf. Für Lissi, die einst selbst an dieser Krankheit litt, ist das ein Schock. Ihre Mutter erinnert sich, wie lange Lissi gebraucht hat, sich wieder ins Leben zu kämpfen.
Mir gefällt, dass auch Patientenschicksale im Buch eine Rolle spielen.
Nicht zuletzt sind es die politischen Verhältnisse, die der Geschichte eine zusätzliche Spannung geben. Dazu gehören die Währungsreform und die Blockade Berlins.
Die Autorin versteht es, die Geschehnisse, die sich zwischen den Bänden 3 und 4 ereignet haben, geschickt in den Handlungsverlauf einzubeziehen. So erfahre ich nebenbei, wie und wo Emma, ihr Mann Kurt und die Kinder die Jahre des Krieges überstanden haben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es rundet die Ereignisse gekonnt ab.