Cover-Bild Weil wir träumten
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 27.01.2022
  • ISBN: 9783522202770
Antonia Michaelis

Weil wir träumten

Eine wunderschöne und dramatische Reise nach Madagaskar

Ein bewegender Jugendroman von einer hochkarätigen Autorin, der die Leser*innen nach Madagaskar entführt. 

Madagaskar mit seinen Traumstränden, exotischen Tieren und Blütenmeeren – das reinste Paradies für Emma! Hier kann sie endlich all die Einschränkungen vergessen, die ihre Herzkrankheit mit sich bringt. Doch als Emma die Madegassin Fy kennenlernt, erfährt sie von Armut, Gewalt und einem schrecklichen Geheimnis, den Schattenseiten des Paradieses.

Eine berührende Geschichte über eine besondere Freundschaft

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2022

Reise zur Mitte des Lebens

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Madagaskar - wer denkt bei der Insel im Indischen Ozean nicht unwillkürlich an Palmen, Strand, Meer, sowie an Lemuren und Affenbrotbäume. Doch die Menschen auf der Insel leiden durch den Klimawandel immer ...

Madagaskar - wer denkt bei der Insel im Indischen Ozean nicht unwillkürlich an Palmen, Strand, Meer, sowie an Lemuren und Affenbrotbäume. Doch die Menschen auf der Insel leiden durch den Klimawandel immer mehr und mehr an Hunger und der Gegensatz zwischen Arm und Reich ist eklatant.

Die schwer herzkranke Emma wünscht sich nichts sehnlicher, als eine Reise zur Mitte des Lebens. Für sie ist das der Urwald Madagskars. Der Wunsch geht für die 16jährige in Erfüllung, als ihre Urgroßmutter Elise sie für drei Wochen auf die Insel begleitet. Das wunderbare Setting hat mich sofort gefangen genommen. Doch die Autorin zeigt vorallem auch die andere Seite Madagaskars - ein Leben voller Armut, Hunger und Gewalt.
Als Emma die etwa gleichaltrige Fy kennenlernt, fühlen sich die beiden voneinander angezogen und eine tiefe Freundschaft entsteht.

Erzählt wird hauptsächlich aus zwei wechselnden Perspektiven, jeweils aus der Ich-Perspektive. Dabei schreibt Emma ihre Erlebnisse in eine Art Reisetagebuch, während Fy ihre Geschichte ihrem Baby Onja erzählt. Während Emma zu Beginn noch die Annehmlichkeiten der europäischen Touristen genießt, lernt sie durch Fy die andere Seite kennen. Fy lebt in Armut und kämpft täglich um ihr Leben und das ihrer Familie. Durch sie erfährt Emma von den Schattenseiten der Insel, wie Gewalt, Missbrauch und Kinderarbeit.
Mit Fy habe ich mitgelitten, besonders als sie einen Schicksalsschlag nach dem anderen erlebt und das obwohl sie kaum etwas hat, um für sich und ihr Kind zu sorgen.

Zitat von Antonia Michaelis:
„Es geht in meinem Buch darum, dass wir immer nur das sehen, was wir sehen sollen. Die malerische Armut, das romantische Drittweltland, die hübschen Afrikaner in der Wüste, die schönen fremden Kulturen. Und das, was eigentlich im Argen ist, sehen wir nicht, wollen wir nicht sehen, lassen wir einfach links liegen. Das ist ja so schön einfach.“

Emmas Handlungen konnte ich nicht immer verstehen und oftmals hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Hier kommt sicher auch mein Alter durch, denn ihre oftmals kindischen Aktionen konnte ich nicht nachvollziehen, denn es hätten sich auch einige andere Lösungen gefunden. Auf der anderen Seite fühlt sich die immer überbehütete Emma erstmals wie ein "normaler" Mensch, ohne dass jemand von ihren gesundheitlichen Einschränkungen weiß. Ihre Kindheit hat sie großteils im Krankenhaus verbracht und konnte nie wie ein normales Kind leben. Dass sie dieses Gefühl auskosten will, kann ich wiederum sehr gut verstehen.
Emmas Gedankenwelt und Gefühle werden besonders im letzten Drittel sehr eindringlich beschrieben. Sie ist auf der Suche nach dem echten Leben, nach Intensität und Liebe - alles Dinge, die ihr bisher verwehrt blieben. Und trotzdem fand ich Emmas selbstlose und unsagbar dummen Aktionen, um Fy und ihrer Familie zu helfen, für meinen Geschmack zu übertrieben. Die Entwicklung, die sie während ihrer Zeit in Madagaskar durchmacht, ist jedoch deutlich zu erkennen.
Die Autorin überrascht uns auch mit einigen unvorhergesehenen Wendungen, die der Geschichte noch mehr Spannung gibt.

Die Welt der Geister und der Träume hat bei den Madagassen eine sehr große Bedeutung und erhalten auch in der Geschichte viel Raum. Durch den poetischen und oftmals märchenhaften Schreibstil der Autorin fühlt man sich oftmals ebenfalls in einer Art Traumwelt, aus der man unsanft in die harte Wirklichkeit geschubst wird. Denn Antonia Michaelis greift viele Themen, wie das Recht auf Bildung, Zwangsprostitution, Gewalt, Armut, Hunger, Krankheit, Tod, Mord, Gefängnis, Missbrauch und Kinderarbeit auf. Diese schweren Themen gehen unter die Haut.
Die Autorin hat selbst zwei Jahre lang mit ihrer Familie auf Madagaskar gelebt. Wir bekommen durch sie hervorragende Eindrücke von der Insel und der dortigen Lebenssituation. Sie hat ihre Geschichte rund um Emma und Fy durch Erzählungen und ihrer eigenen Erfahrungen auf der Insel entstehen lassen. Diese ist so authentisch wiedergeben, dass man meinen könnte, es sei eine wahre Geschichte.
Das Ende rührt zu Tränen und ich brauchte noch einige Zeit um alles sacken zu lassen und meine Rezension schreiben zu können.

Fazit:
"Weil wir träumten" ist ein hochemtionales Jugendbuch über eine ganz besondere Freundschaft, Mut und vielen schwierigen Themen, die man sonst nicht so oft in diesem Genre findet. Ein einfühlsamer Coming-of-Age Roman, der unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Interessante Geschichte, nicht nur für Jugendliche

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Emma reist nach Madagaskar. Ein Traum für sie, denn dort kann sie ihre Erkrankung mal für eine Weile vergessen. Schnell wird ihr aber deutlich, dass dort nicht alles so schön und heil ist, wie man es den ...

Emma reist nach Madagaskar. Ein Traum für sie, denn dort kann sie ihre Erkrankung mal für eine Weile vergessen. Schnell wird ihr aber deutlich, dass dort nicht alles so schön und heil ist, wie man es den Touristen vorspielt. Sie lernt ein Mädchen, Fy, kennen und diese führt sie an diese Schattenseiten heran.



Das Buch hat mir die meiste Zeit gut gefallen. Es ist keine alltägliche Geschichte, sondern zeigt schon gesellschaftskritische Beispiele auf. Die Autorin beschönigt da nichts und man bekommt einen guten Einblick, in das Leben dort. Es ist eben nicht alles immer alles so rosarot wie es dargestellt wird. Fy mochte ich sehr, ihre Geschichte ging mir unter die Haut. Bei Emma war es schon so, dass sie sehr mit ihrer Krankheit hadert. Natürlich ist diese schwerwiegend, aber im Verlauf des Buches hat es mich irgendwann genervt.



Die Geschichte regt zum nachdenken an und hat mich überrascht, manchmal auch tief berührt. Das Buch ist für Jugendliche ab 14 Jahren angegeben. Ich bin mir nicht sicher, ob das so passend ist. Einige Abschnitte sind schon wirklich nicht schön. Ich denke, es ist nicht grundsätzlich für alle 14jährige geeignet.

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Die Schattenseiten des Paradieses

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Inhalt: Für die 16-jährige Emma ist Madagaskar das Paradies. Hier kann sie endlich frei sein und die Einschränkungen, die ihre Herzkrankheit mit sich bringt, vergessen. Doch dann begegnet sie der gleichaltrigen Madegassin Fy und ...

Inhalt: Für die 16-jährige Emma ist Madagaskar das Paradies. Hier kann sie endlich frei sein und die Einschränkungen, die ihre Herzkrankheit mit sich bringt, vergessen. Doch dann begegnet sie der gleichaltrigen Madegassin Fy und erfährt von der Armut und anderen Schattenseiten des Paradieses. Die beiden ungleichen Mädchen schließen schnell Freundschaft. Und Emma möchte unbedingt helfen.

Meinung: „Weil wir träumten“ ist eine Geschichte über Freundschaft, Armut, Krankheit und Hoffnung.
Im Mittelpunkt stehen die beiden 16-jährigen Emma und Fy, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Emma hat den Großteil ihres Lebens in Krankenhäusern verbracht und leidet unter den Einschränkungen ihrer Herzkrankheit. Sie möchte endlich frei sein und hat eine unbändige Lust auf Leben. In Madagaskar, wo keiner von ihrer Krankheit weiß, wittert sie die Gelegenheit dazu. Und so ist es kein Wunder, dass ihr Urlaubsort zu einem ganz persönlichen Paradies wird. Bis sie die Schattenseiten dahinter erkennt.
Fys Leben besteht nur aus Arbeit und dem Wunsch nach einem besseren Leben für sich und ihre kleine Tochter. Hierfür würde sie alles tun. Unter den Angestellten des Hotels gilt sie als Außenseiterin und bleibt deswegen meist alleine. Im Laufe des Buches erfährt man mehr über ihre Vergangenheit und ihre Familie.
Die Freundschaft hat mir extrem gut gefallen, ebenso wie die Unterschiede der beiden Mädchen. Mein Lieblingscharakter in dem Buch ist allerdings ganz klar die 80-jährige Elise, Emmas Urgroßmutter und Begleitung. Sie ist, im Gegensatz zu Emmas Mutter, davon überzeugt, dass ihre Urenkelin ihre eigenen Erfahrungen machen sollte, wenn auch sehr vorsichtig.
Die Geschichte ist traurig und doch voller Hoffnung. Der bildhafte Schreibstil der Autorin führt dazu, dass man sich alles ganz genau vorstellen kann. Allerdings führt er auch zu einigen Längen zwischendrin.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und teilweise nach Madagaskar versetzt gefühlt. Was mir noch besonders gut gefallen hat, war auch der Einblick in das Rechtssystem, das so ganz anders ist, als unseres.

Fazit: Ein Buch über zwei ungleiche Freundinnen, Hoffnung und Armut, das Mut macht.

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