Still Broken
Norah hat sich viel vorgenommen, vor Studienstart die perfekte Mitbewohnerin finden und dann das Studium mit fünf Kursen schnell durchzuführen. Nebenbei arbeitet sie auch als Journalistin bei der Uni-Zeitung ...
Norah hat sich viel vorgenommen, vor Studienstart die perfekte Mitbewohnerin finden und dann das Studium mit fünf Kursen schnell durchzuführen. Nebenbei arbeitet sie auch als Journalistin bei der Uni-Zeitung und verdient sich Geld in der Bibliothek dazu. Abends versteckt sie sich hinter ihren Büchern und Aufzeichnungen – hätte sie ihre beiden besten Freundinnen nicht, würde das typische Studentenleben an ihr vorbeirauschen – ohne das sie überhaupt was mitbekommt. Immer mal wieder gehen sie zusammen auf eine Party oder unternehmen was zusammen. Bis Norah auf einer Party einem jungen Mann (Max) begegnet, der ihr sofort gefällt, aber scheinbar keine gute Wahl ist. Die Freundinnen freuen sich für sie – besonders nach dem letzten Freund – aber gleichzeitig warnen sie sie vor ihm. Der „Unbekannte“ hat seinen Ruf weg und dann steht er plötzlich bei Norah in der Wohnung…
Norah ist das nette Mädchen von nebenan, das alles in kürzester Zeit erledigen will. Ihr Leben dreht sich nun nur ums Studium und das will Max ändern. Ihr Weg zueinander ist alles andere als einfach, aber dafür sehr amüsant. Das man Norah hier über einen längeren Zeitraum begleiten kann, ist ganz nett, aber die Zeit nach dem Studium ist für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen.
Max kommt mit seiner Schwester im Gepäck an die Uni und die beiden hängen oft zusammen ab – er passt auf sie auf und meidet das Blitzlicht und Kameras. Frauen sind für ihn nur zum Sex da, eine Beziehung kommt für ihn nicht in Frage, bis er einer bestimmten jungen Frau über den Weg läuft. Die beiden müssen miteinander arbeiten, freunden sich langsam an und am Ende verlieben sie sich ineinander. Bis etwas passiert, das Max vermeiden wollte…
Max ist ein Heimlichtuer und darin eigentlich nicht schlimm – bis auf seine Aussagen zu einem Unizeitungsbeitrag, da hat er sich verraten. Zumindest war mir gleich klar, dass da ein Zusammenhang besteht und so passierte es schließlich auch. Ich habe lange Hin und Her überlegt, ob ich Max sympathisch finde oder nicht. Aber mir bliebt zu viel Skepsis übrig, die erst am Ende geklärt wurde.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird anfangs nur aus der Sicht von Norah, aber gegen Ende kommt auch Max dazu, was mir gefallen hat und einen guten Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Ich fand die „Royal“ – Reihe der Autorin klasse und dementsprechend habe ich mich mich auch auf „Still Broken“ gefreut, aber so begeistern (wie erhofft) konnte es mich nicht. Das Nachwort bestätigte mich in meinem Eindruck, da es eines ihrer ersten Bücher war (1999 erste Version, 2015 beendet) und einfach nicht an die Qualität von „Royal“ rankommt. Es fehlte einfach das Besondere, das einem in Erinnerung bleibt.
Die Handlung an sich ist nicht schlecht, man wird einmal groß überrascht, aber man ahnt trotzdem schnell, was passieren könnte. Max verrät einfach zu viel. Die Zeitsprünge in die Zukunft waren gelungen, auch wenn dieser Part zu schnell abgehandelt wurde. Sie treffen sich wieder, versöhnen sich, werden getrennt und dann Happy End. Das alles innerhalb von einem bis zwei Tagen. In sich zwar irgendwie stimmig, aber ebenfalls zu vorhersehbar und irgendwie auch langweilig. Es fehlte einfach was.