Meinung:
Das Cover besticht schon durch sein tolles Titelbild. Es zeigt eine Rose, die auf gesplittertem Glas liegt. Der Titel „Die Akte Rosenrot“ ist in Rot geschrieben und der Autorenname in Weiß. Daher wirkt das Cover nicht überladen und doch schaut man es gerne an. Es lockt den Leser und der Klappentext reizt den Leser zusätzlich, das Buch endlich anzufangen.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und man ist sofort in der Handlung. Die Autorin schreibt atemraubend spannend und baut einen Komplex an Handlungsstricke auf, ohne den roten Faden zu verlieren. Sie verwebt ihre Details und die Geschehnisse so perfekt miteinander, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und will. Der Leser will unbedingt wissen, was das alles bedeutet und ob die schreckliche Erkenntnis, dass das alles auch real sein könnte, stimmen würde. Und genau damit hat die Autorin es geschafft, dass einem die Brisanz des hier zugrunde liegendem Thema erst beim Lesen so bewusst wird. Das macht den Reiz des Buches aus.
Astrid Korten erschafft Protagonisten, die hervorragend ausgearbeitet und beschrieben werden und die nicht nur die Sympathien des Lesers erhalten. Was ich als Leser nicht schlecht finde, denn ich mag es, wenn Protagonisten und auch andere Charaktere eine Tiefe besitzen und dadurch auch die negativen Seiten ihres Ich´s zeigen dürfen. Die Handlungen einiger Protagonisten empfand ich ab und an nicht ganz passend zu ihrer Figur, aber trotzdem passte es so in die Geschichte und macht die Handlung zu dem was sie ist. Tiefgründig, brisant und extrem spannend.
Ibsen Bach ist ein Protagonist, mit dem ich es schwer hatte. Er war mir nicht sympathisch, aber auch nicht gänzlich unsympathisch. Ibsen, ist der „Dr. House“ der Profiler – und das nicht nur aufgrund seiner körperlichen Probleme, sondern auch wegen seiner Art mit Menschen und Erlebnissen umzugehen. Sein Unfall und seine Amnesie lassen ihn manchmal etwas misstrauisch werden. Aber genau diese Persönlichkeit braucht die Polizei in Deutschland und in Russland um die Morde zu enträtseln und den Täter zu fassen. Ibsen ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Handlung, die wahre Begebenheiten und Hypothesen zu einem Geschehnis zusammenbringt.
Die anderen Protagonisten rund um Andreas Neumann und Leonela Sorokin waren so perfekt für die Handlung und auch für Ibsen Bach, dass es einfach nur unglaublich spannend war, sie und ihre Ermittlungen zu verfolgen. Andreas Neumann, der Freund aus dem alten Leben von Ibsen Bach zeigt auf, wie der alte Ibsen gewesen war und schafft daher immer den Bezug zu der Vergangenheit – nur ist das auch immer gut, diese zu kennen?
Leo und Pola, die beiden Russinnen waren mein Highlight in dem Buch. Sie leben in Russland und finden durch die Taten zueinander und recherchieren gemeinsam. Sie stoßen in ein Wespennest, denn die Wahrheit zeigt die wahren Menschen. Ihre Logik und ihre Art mit dem Ganzen umzugehen, fand ich einfach nur toll. So müssen Nebenprotagonisten sein – fesselnd und beeindruckend.
Mich hat ein Satz, den Leo von ihrem Vater immer gehört hat, besonders geprägt für dieses Buch und es beschriebt einfach sehr gut die „Akte Rosenrot“:
„Äußere deine Meinung laut und stark, Leonela, fliehe vor den Heuchlern und ignoriere, was die Leute sagen.“ (Seite 33, Die Akte Rosenrot, Astrid Korten).
Das fasst das Buch zusammen, schaue hinter die Fassade, denn nichts ist wie es sein sollte und stehe zu dir selbst!
Fazit:
Ein Thriller, der einem in Atem hält und nicht loslässt, auch wenn man das Buch beendet hat. Spannend, actionreich und nachdenklich machend. Denn die Realität schrieb immer noch die grausamsten Taten.