So viel ungenutztes Potenzial...
Das Cover und der Klappentext hatten mich sofort angesprochen, auch das erste Drittel des Buches war für mich sehr leicht und flüssig zu lesen, nur die vielen Perspektivwechsel waren manchmal etwas schwierig ...
Das Cover und der Klappentext hatten mich sofort angesprochen, auch das erste Drittel des Buches war für mich sehr leicht und flüssig zu lesen, nur die vielen Perspektivwechsel waren manchmal etwas schwierig nachzuvollziehen.
Das Buch handelt von einem alten Earl, dessen Sohn in jungen Jahren nach Amerika reiste und dort mit einer Amerikanerin eine Familie gründete. Da dies für einen englischen Adligen nicht standesgemäß war, zwang der Earl ihn, seine Familie zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. Die geschlossene Ehe wurde annulliert.
Nick, der Enkel des Earls, wuchs nach dem Tod seiner Mutter im Heim auf, weil seine englische Familie noch immer nicht an ihm interessiert war.
Nun ist Nick erwachsen und lebt sein eigenes Leben als wohlhabender Erfinder in Amerika. Nachdem der alte Earl krank und Nicks Vater - ohne weitere Kinder zu hinterlassen - verstorben ist, soll Nick jetzt doch das Erbe antreten und der nächste Earl of Englefield werden, was er aber aus verständlichen Gründen unter keinen Umständen tun möchte. Brooke, die Privatsekretärin des Earls, ist nun dafür zuständig, ihn nach England zu holen und aus ihm den nächsten Earl zu machen.
Es knistert von Anfang an zwischen ihnen, aber beide können mit der Art des anderen, lockerer Amerikaner mit steifer Engländerin, nicht so recht umgehen.
Im ersten Teil des Buches gibt es einige Erzählstränge, die sehr viel Potenzial haben, die aufgenommen, aber leider im Mittelteil des Buches nicht wieder aufgegriffen werden. Es driftet sehr ins Sexuelle ab, was für mich recht unerwartet kam, und mir wurde da dann auch die Sprache etwas zu vulgär. Brooke und Nick tänzeln die ganze Zeit umeinander herum, und es fehlt dabei jegliche interessante Handlung, so dass sich dieser Teil unendlich zieht und ich das Buch am liebsten weggelegt hätte. Erst gegen Ende wird es dann interessanter. Hier werden auch einige wenige Handlungsstränge vom Anfang wieder aufgenommen und (leider zu schnell) zu Ende gebracht. Leider verlaufen die - meiner Meinung nach - interessantesten Stränge im Sande und werden vollständig ignoriert. Schade, denn so blieb der Grund für viele Dinge im Dunkeln und der Leser, also ich, recht enttäuscht zurück.
Positiv ist aber auch zu vermerken, dass die Schauplätze in Amerika und England sehr gut gewählt und beschrieben sind, dass ich mich am liebsten ins nächste Flugzeug gesetzt hätte, um dorthin zu gelangen. Auch gibt es in dem Buch einige sehr lustige Stellen, die es aber leider nicht herausreißen können.
Ich kann das Buch durch den äußerst zähen Mittelteil und das irgendwie unbefriedigende Ende leider nicht weiterempfehlen.
Für Leser, die eine sexuell betonte Liebesgeschichte suchen, mag dieses Buch jedoch eine recht gute Unterhaltungslektüre darstellen.