Ein wahrer Fall fiktiv aufgearbeitet
Dieses Buch ließ anhand des Co-Autors Axel Petermann einen Einblick in den fallanalytischen Blickwinkel des behandelten Falls erwarten. Hier wird der Fall des kanadischen Serienmörder-Pärchens „Ken und ...
Dieses Buch ließ anhand des Co-Autors Axel Petermann einen Einblick in den fallanalytischen Blickwinkel des behandelten Falls erwarten. Hier wird der Fall des kanadischen Serienmörder-Pärchens „Ken und Barbie“ zum Vorbild für die Handlung genommen, die von den Autoren nach Deutschland transferiert wird.
Wir erleben das Ermitteln und letztlich die Lösung des Falles sowohl aus Sicht der klassischen Polizeiarbeit, als auch aus dem Blickwinkel der fiktiven Fallanalytikerin Sophie vom BKA, welcher dadurch besonders hervorgehoben wird, dass Sophe eine Asperger-Autistin ist. Deren oft zwanghaft analytische Denkweise bildet einen gut nachvollziehbaren Kontrast zu der eher auf ermittlungstechnischen Erfahrungswerten bezogenen Herangehensweise der ermittelnden Kollegen, was der Geschichte ihre innewohnende Spannung plastisch hervorhebt.
Doch nicht allein der dadurch erzeugte Spannungsbogen macht das Buch lesenswert, sondern insbesondere auch der hierbei bewusst eingesetzte erklärende Dialog, durch welchen die grundlegenden Denkansätze einer Mordermittlung ebenso nachvollziehbar vermittelt werden, wie die Denk- und Erlebenswelt eines autistischen Menschen. Ich habe das Buch daher mit besonderer Spannung gelesen.
Ein Wermuthstropfen war für mich lediglich, dass sich manche auf die Interaktion der Protagonisten bezogene Formulierungen für mein Empfinden etwas stereotyp wiederholen, was ich dann sprachlich als ein wenig flach empfand. Dies tut wiederum dem richtig gut aufgebauten Spannungsbogen keinen Abbruch.
Unbedingt eine Leseempfehlung von mir, für die ich gern vier von fünf Sternen vergebe.