Cover-Bild Ein Alman feiert selten allein
(61)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 27.09.2022
  • ISBN: 9783365000724
Aylin Atmaca

Ein Alman feiert selten allein

Roman

Nie waren Klischees wahrer: Wie viel Alman steckt in dir?


Zu Weihnachten gehören ein geschmückter Baum, leckeres Essen, Geschenke und die Familie – das ist selbst Elif, die als Kind türkischer Gastarbeitereltern in Deutschland großgeworden ist, klar. Doch wie genau die Deutschen es mit ihren Weihnachtstraditionen und Bräuchen nehmen, wird deutlich, als Elif das erste Weihnachtsfest bei den Eltern ihres Freundes Jonas verbringt. Vom Planungswahnsinn in der Familien-WhatsApp-Gruppe über Diskussionen um nachhaltige Nordmanntannen, bis hin zum Bügeln des Geschenkpapieres aus dem letzten Jahr, bleibt ihr nichts erspart. Und schnell stellt sich die Frage, ob das wirklich noch besinnliches Beisammensein ist, oder schon der nächste Erbschaftsstreit naht.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2022

nicht wie erwartet

0


Ich hatte öfter den Eindruck, dass hier auf Teufel komm raus, Humor erzeugt werden sollte.
Die Geschichte ist ja relativ modern, aber es wirkte manchmal wie aus den siebziger oder achtziger Jahren, wo ...


Ich hatte öfter den Eindruck, dass hier auf Teufel komm raus, Humor erzeugt werden sollte.
Die Geschichte ist ja relativ modern, aber es wirkte manchmal wie aus den siebziger oder achtziger Jahren, wo manch einer noch das Geschenkpapier gebügelt hat fürs nächste Fest. Hier geht es, natürlich unzerrissen, in die Recyclingbox...

Es wirkt auf mich alles eher altbacken und überzogen dargestellt. Hier wird praktisch jedes Klischee über das deutsche Weihnachtsfest hervorgehoben.

Elif schildert ihre Sicht auf die Dinge, die daher sehr einseitig ist. Gerne hätte ich auch etwas von der "anderen" Seite erfahren, wie sie über die anatolische Freundin des Sohnes denket. Heute ist alles moderner, internationaler, aber geschildert wird es so, als wäre sie noch immer ein Paradiesvogel.

Die Figuren blieben mir alle fremd und ich konnte zu keiner eine Bindung aufbauen.

Ich habe das Buch gelesen und werde es weiter verschenken. Vielleicht findet es ja einen Leser, dem es besser gefällt als mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2022

Ein traditionelles Weihnachten aus einer anderen Perspektive

0

Elif, türkischer Abstammung, aber in Deutschland aufgewachsen, steht vor einer großen Herausforderung: Sie wird Weihnachten mit der Familie ihres Freundes Jonas verbringen. Sie freut sich riesig, zum ersten ...

Elif, türkischer Abstammung, aber in Deutschland aufgewachsen, steht vor einer großen Herausforderung: Sie wird Weihnachten mit der Familie ihres Freundes Jonas verbringen. Sie freut sich riesig, zum ersten Mal ein traditionelles deutsches Weihnachten zu erleben. Jedoch wird es auch das erste Mal sein, dass sie Jonas Eltern und Familie trifft. Sie will sich deswegen von ihrer Schokoladenseite zeigen und die Fettnäpfchen vermeiden. Gar nicht so einfach mit einer Familie, die an einer besonders schlimmen Form des Weihnachtswahnsinns leidet.

Mit den zahlreichen Geschenken erinnert das Cover an einen Adventskalender. Jedoch sind die gewählten Farben verwunderlich: Ich assoziiere die weder mit Weihnachten, noch mit Deutschland oder der Türkei. Der Titel ist mir auch bis zum Ende ein Rätsel geblieben: Feiern setzt irgendwie voraus, dass man nicht allein ist. Zusätzlich, wie die Autorin in der Geschichte es selbst beschreibt, feiern Türken in noch größeren Kreisen als Deutschen.

Der Schreibstil ist flüssig bis auf die gegenderte Schreibweise, die an einigen Stellen des Buches zu finden war. Das muss in einem Roman wirklich nicht sein. Dieses sehr kurze Buch erinnert vage an einem Feel-Good-Roman, besonders einige witzigen Szenen und das Ende.

Jedoch finde ich, dass die Autorin mit ihrer bissigen Kritik gegenüber den Deutschen zu weit geht, und das, obwohl ich selber nicht Deutsche bin. Aylin Atmaca stellt Jonas deutsche Familie sehr überspitzt dar. Sie bedient sich nämlich blindlings in den üblichen Klischees und Vorurteile gegenüber den Deutschen. Nur die weißen Socken in den Sandalen waren (vermutlich wegen der Jahreszeit) nicht dabei.

Die wenige Textstellen, in der die Autorin darüber nachdenkt, wie es Jonas bei einer türkischen Feier gehen würde, oder sie ihre Landsleute wegen ihres Verhaltens kritisiert, reichen als Gegengewicht nicht.
Wenn ein deutscher Autor oder eine deutsche Autorin nur halb so scharf Türken oder Menschen türkischer Abstammung kritisieren oder karikieren würde, wäre es schon als Skandal bezeichnet.

Dieser Roman hätte eine interessante und unterhaltsame Karikatur des Weihnachtswahnsinnes, das unsere Konsumgesellschaft jährlich überkommt, abliefern können, wenn es nicht mit diesen interkulturellen Klischees und Vorurteile gegenüber den Deutschen übersät wäre.

Fazit: Eine weihnachtliche Unterhaltung für zwischendurch, die keinen bleibenden Endruck hinterlässt. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2022

Lustiges Buch ohne Tiefgang

0

Elif wird als Muslima zum Weihnachtsfest der deutschen Familie Neubauer ihres Freundes Jonas eingeladen. Das Cover passt insofern, als dass Familie Neubauer alles plant und ich mir somit gut hätte vorstellen ...

Elif wird als Muslima zum Weihnachtsfest der deutschen Familie Neubauer ihres Freundes Jonas eingeladen. Das Cover passt insofern, als dass Familie Neubauer alles plant und ich mir somit gut hätte vorstellen können, dass Frau Neubauer allen das gleiche Geschenkpapier vorschreibt. Leider ist es nicht besonders weihnachtlich und passt deshalb für mich nicht ganz zum Buch.

Die erste Hälfte des Buches ist super lustig geschrieben und hinterfragt so manche Eigenheiten des deutschen Weihnachtsfests. Es räumt auch mit einigen Klischees auf und stellt interkulturelle Fragen. Allerdings wird das Buch zunehmend ernster und beantwortet die Fragen teilweise nicht. Gegen Ende hin wird für mich ein Tolleranzstempel aufgedrückt und alles ein wenig zu weich gespült. Vielleicht ist das aber auch meine deutsche intolerante Sicht.

Alles in allem ist der Schreibstil locker und flüssig zu lesen, ich konnte an einigen Stellen lachen und wurde gut unterhalten.

Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen für eine gute Idee, mit einer noch ausbaufähigen Umsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2022

Unterhaltsames zur Weihnachtszeit

0

Elif ist als Kind türkischer Gastarbeitereltern in Deutschland aufgewachsen. Deshalb gab es auch für sie immer ein Weihnachten mit geschmücktem Baum, leckerem Essen, Geschenken und viel Familie. Nun ist ...

Elif ist als Kind türkischer Gastarbeitereltern in Deutschland aufgewachsen. Deshalb gab es auch für sie immer ein Weihnachten mit geschmücktem Baum, leckerem Essen, Geschenken und viel Familie. Nun ist sie mit einem Deutschen befreundet und soll das erste Weihnachtsfest in seiner Familie erleben. Sie bereitet sich akribisch darauf vor. Und doch kommt dann alles anders als erwartet...

Die Geschichte wird aus der Sicht des türkischen Gastarbeiterkindes erzählt, dessen Eltern sich bereits in frühen Jahren an die deutschen Weihnachtsbräuche angenähert haben. Natürlich ist das nicht ganz so wie die Deutschen ihr Fest feiern, doch Elif ist gespannt darauf, wie das in Jonas‘ Familie sein wird. Was dann tatsächlich passiert, ist ganz lustig beschrieben. Hier kommen auf humorvolle Weise Vorurteile auf den Prüfstand, sowohl von türkischer wie auch von deutscher Seite aus. Mit Elif selbst hatte ich allerdings zunehmend Schwierigkeiten, kommt sie mir doch zwischendrin etwas larmoyant vor. Insgesamt hat mir ein bisschen der Tiefgang der Geschichte gefehlt. So bleibt zum Schluss ein unterhaltsames Buch, das so manche wichtige Frage stellt, sie dann in Friede-Freude-Eierkuchen versanden lässt.

Als humorvolle Unterhaltung zur Weihnachtszeit kann ich das Buch weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2022

Ein ironisch, amüsanter Blick auf Weihnachten mit Klischees

0

Elif wurde als Kind türkischer Gastarbeiter in Deutschland groß, Weihnachten wurde in ihrer Familie auf türkische Weise gefeiert, um die Kinder nicht zu benachteiligen. Nun wird sie zum Kennenlernen von ...

Elif wurde als Kind türkischer Gastarbeiter in Deutschland groß, Weihnachten wurde in ihrer Familie auf türkische Weise gefeiert, um die Kinder nicht zu benachteiligen. Nun wird sie zum Kennenlernen von den Eltern ihres Freundes Jonas zu einem traditionellen Weihnachtsfest eingeladen. Doch in Jonas Familie gibt es recht skurrile Deutsche, die es mit der Planung reichlich übertreiben. Elif ist gespannt auf die Menschen und das Weihnachtsfest. In Jonas Familie verläuft das Fest dann doch anders als erwartet, durchgetaktet und nicht sehr harmonisch.

Die junge Türkin Elif wird bei der Weihnachtsfeier natürlich von allen Seiten mit Fragen überhäuft, einerseits möchte die Familie sie kennenlernen und andererseits gilt es, das christliche Weihnachtsfest zu feiern und alle möchten wissen, wie Elifs Gewohnheiten so sind. So bleibt es nicht aus, dass das Interesse auch etwas taktlos verläuft und Jonas Schwester kommt mit Elif anscheinend auch nicht gut zurecht. Aber allen Differenzen zum Trotz verläuft das Fest dann doch so, dass Elif auf liebevolle Familienangehörige trifft und mit gegenseitiger Sympathie in der Familie aufgenommen wird. Kulturelle Grenzen muss man in gemischten Beziehungen eben überwinden.

Aus der Sichtweise Elifs erfahren wir, wie sie ihren ersten "Weihnachtsstress" bei der Familie ihres Freundes erlebt und dort einige deutsche Gewohnheiten bei der Feierei entdeckt, die sie verwundern und mich amüsiert haben. Wobei fades Essen und fade Deko wohl nicht bei allen Deutschen angesagt ist. Aber das nur am Rande! Leider ist ihr Freund ihr auch nicht gerade eine Hilfe und das lässt Elif auch ein wenig an der Beziehung zweifeln.
Elif versteht übrigens unter Almans Menschen, die Tupperdosen horten, gerne im Vorfeld planen und Birkenstock tragen.

Die Geschichte liest sich witzig und etwas überspitzt, denn was in der Familie im Sauerland zu Weihnachten abläuft, liest sich schon als Kritik an Gewohnheiten dieser durchgetakteten Feier. Da wäre ich wohl auch nicht gerne Gast. Es wird aber auch so, dass Elif ihre Kultur hinterfragen muss, weil die deutsche Verwandtschaft sie mit klaren Vorurteilen versieht. Wie wäre es denn, wenn ihr Freund zu einem Bayram Fest eingeladen würde, das könnte auch zu Missverständnissen führen.

In diesem Buch wird beiden Kulturen der Spiegel vorgehalten und das finde ich gut. Inhaltlich passiert allerdings nicht gerade viel und so bleibt es bei der Botschaft, sich doch tolerant und offen zu zeigen, wenn unterschiedliche Kulturkreise ihre eigenen Gewohnheiten pflegen.

Eine unterhaltsame und amüsante Story über ein Weihnachtsfest mit türkischem Gast.