Cover-Bild Demon Copperhead
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 864
  • Ersterscheinung: 15.02.2024
  • ISBN: 9783423283960
Barbara Kingsolver

Demon Copperhead

Roman | Pulitzer-Preis & Women’s Prize for Fiction | »Ebenso klug wie wortmächtig. Ein Buch, das einen die USA mit neuen Augen sehen lässt.« Denis Scheck
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

»Ja, es gibt Drogen, die glücklich machen und nicht den Verstand kosten. Dieses Buch ist eine davon.« Stuttgarter Zeitung

#1 New York Times Readers' Choice: 100 Best Books of the 21st Century

»Vielleicht der beste Roman des Jahres.« Washington Post

Ein Triumph und ein großes Lesevergnügen: Der Millionenbestseller aus den USA, über ein Leben gegen alle Widerstände.

Ein Trailer in den Wäldern Virginias, dem Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der  Hillbilly-Cadillac -Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt – die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein Junge mit kupferroten Haaren, großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen, bei allem, was das Leben für ihn bereithält: Armut, Pflegefamilien, Drogensucht, erste Liebe und unermesslichen Verlust. Es ist seine Geschichte, erzählt in seinen Worten, unbekümmert, vorwitzig, von übersprudelnder Lebenskraft.

Ein mitreißender Roman über ein Leben auf Messers Schneide, in dem in jedem Moment Hoffnung aufscheint. 

»Eine der großen virtuosen Sprachperfomances. Eine Meisterklasse.« Richard Powers

»Erzählkunst at its best.« Stephen King

»Selten habe ich so sehr mit einem Helden mitgefiebert, ihm die Daumen gedrückt, seinetwegen nachts wachgelegen.« Anika Decker

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Was für ein Buch!

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Was für ein Buch - und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Zum Einen ist es ein ganz besonders dicker Wälzer mit fast 900 Seiten, für dessen Lektüre man allein deswegen schon viel Zeit benötigt.
Dann ist ...

Was für ein Buch - und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Zum Einen ist es ein ganz besonders dicker Wälzer mit fast 900 Seiten, für dessen Lektüre man allein deswegen schon viel Zeit benötigt.
Dann ist es eine Art moderne Adaption des "David Copperfield" von Charles Dickens.
Aber andererseits ist es auch eine ganz eigene Geschichte.
Eine Geschichte, die sehr sozialkritisch ist und in Virginia in einem trailerpark der 1990er Jahre beginnt.
Wie David Copperfield ist es keine einfache Lektüre, eine Geschichte, in der viel Leid geschieht, viel zu viel Leid eigentlich für ein einzelnes Leben.
Geboren in diesem Trailerpark wächst Demon Copperhead auf. Seine drogensüchtige Mutter stirbt früh, sein Stiefvater ist gewalttätig und Demon durchlebt eine schlimme Kindheit.
Auch als Erwachsener ist es so, aber es gibt immer wieder Momente der Hoffnung, in denen es ihm besser geht.
Wer Copperfield gelesen hat, wird einige Personen wieder erkennen, so Uriah Heep, der hier U-Haul heißt, aber dessen Charaktere sich nicht unterscheiden.
Man muss David Copperfield zum Verständnis nicht gelesen haben, aber man liest das Buch ganz anders, wenn man jenes kennt.

Veröffentlicht am 11.08.2024

Tiefgreifende Geschichte

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Meine Meinung:

Tiefgreifende Geschichte

Es gibt Bücher, um die kommt man irgendwie nicht herum. Demon Copperhead gehört definitiv dazu. Mag ich Geschichten über Football? Eigentlich nicht. Es kommen ...

Meine Meinung:

Tiefgreifende Geschichte

Es gibt Bücher, um die kommt man irgendwie nicht herum. Demon Copperhead gehört definitiv dazu. Mag ich Geschichten über Football? Eigentlich nicht. Es kommen jedoch viele andere Themen hinzu, die mich absolut fesseln konnten. Demons Geschichte, was Football betrifft, wurde in epischer Breite dargestellt. Sein Schicksal hat mich dennoch sehr berührt. Man nannte die Bewohner von Virginia Hillbillys. Der politische Hintergrund dazu findet im späteren Verlauf Beachtung.

Demons Geburt findet auf dem Fußboden eines Trailers statt. Mitten in den Wäldern Virginias führt er ein trostloses Leben mit seiner drogensüchtigen Mutter. Als diese stirbt, kommt er in eine Pflegefamilie. Vom Regen in die Traufe. Stets hungrig und grenzenlos alleine.

Die Vermieter wohnen nebenan und sind stets für ihn da. Jedoch können die Peggots ihn nicht ganz bei sich aufnehmen, da sie sich dafür zu alt fühlten.

Sehr detailliert lässt uns Barbara Kingsolvers an Demons Leben teilnehmen. Es ist von Schmerz und Drogen geprägt. Seine große Liebe steht unter einem schlechten Stern. Dennoch gibt es immer wieder Hoffnung auf ein besseres Leben für Demon. Beim Comic zeichnen ist er ein Genie. Eine Knieverletzung führt ihn in die Tabletten und Drogensucht. Er vergisst zeitweise Menschen, die ihm nur Gutes wollen. Wie sollte es auch anders sein. Zu oft muss er alleine klarkommen und verliert Menschen, die er liebt. Eine toxische Freundschaft stürzt Menschen ins Unglück, an denen Demon sehr viel liegt. Er wird beklaut und an verschiedenen Arbeitsplätzen ausgenutzt. Schmeißt die Schule und verrichtet Hilfsarbeiten. Sein Vater starb vor seiner Geburt. Seine Mutter vertraute auch oftmals den falschen Menschen. Devils Bathub ist ein magischer Ort, der ihm seinen Vater genommen hat. Ich konnte mir die Wälder, Seen, Felsen und den Wasserfall bildlich vorstellen. Was im späteren Verlauf an diesem wunderschönen Ort passiert, hat mich fassungslos gemacht.

Demons Kampf um ein besseres Leben hat mich nicht kaltgelassen. Was er in jungen Jahren schon erleben musste, würde für drei weitere Leben reichen. Demon geht durch die Hölle. Doch immer wieder kommt auch ein Stück blauer Himmel zum Vorschein. Ich habe mit Demon gebangt und gehofft. War mir bis zum Ende nicht sicher, ob er sein Leben in den Griff bekommen wird.

Das Buch enthält viele wichtige Themen. Vorurteile, Drogensucht und ein System, das verwaisten Kindern und Jugendlichen keine richtige Hilfe bietet. Der Schreibstil ist sehr bildlich und leicht zu lesen. Für meinen Geschmack hätten es 200 Seiten weniger interessanter gemacht. Manches wurde unnötig in die Länge gezogen. Dennoch hat mich die Geschichte sehr berührt.

Fazit:

Die Geschichte spielt überwiegend in den Wäldern Virginias. Demon kommt in den Genuss von Nachbarschaftshilfe. Dennoch muss er seinen Weg alleine finden.

Es ist die Geschichte von einem jungen Mann, der verzweifelt nach der Berechtigung seines Daseins sucht. Die Frage, ob er sie findet, macht den Reiz dieses Buches aus. Seine Verluste sind tragisch. Sein gutes Herz berührt. Von mir, trotz Kritikpunkte, eine Empfehlung. Danke Barbara Kingsolvers.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Eine amerikanische Kindheit

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MEINUNG:
Demon Copperhead der eigentlich Damon Fields heißt hat keine einfachen Startbedingungen ins Leben. Seine abhängige Teenager-Mutter bringt ihn im Trailer zur Welt. Für Demon bedeutet dies gleich ...

MEINUNG:
Demon Copperhead der eigentlich Damon Fields heißt hat keine einfachen Startbedingungen ins Leben. Seine abhängige Teenager-Mutter bringt ihn im Trailer zur Welt. Für Demon bedeutet dies gleich ein Entzug. Sein Vater ist vor der Geburt verstorben. Als seine Mutter in eine Entzugsklinik muss, wird Demon in die erste Pflegefamilie geschickt - zu einem älteren Farmer, der eigentlich nur billige Arbeitskräfte sucht. Dort erfährt Demon körperliche Gewalt und sonstige Entbehrungen. Gefühlt bekommt er nie genug zu Essen. An vielen solcher Stellen, habe ich mein eigenes Leben wirklich zu schätzen gewusst. Es ist ein Privileg, dass man jeden Tag genug zu essen, einen Platz zum Schlafen und Bildung genießen kann. Privilegien, die Demon einfach nicht dauerhaft hat, dennoch verliert er auf der ganzen Strecke seinen (Galgen-)Humor und auch seinen Überlebenswille nicht. Es ist bewundernswert, wie die Autorin, die sich nicht mal annähernd in Demons Alter befindet den Roman aus seiner Sicht schreibt.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und wir verfolgen Demons Leben zwischen 10 und ca. 18 Jahren. Ich habe ein bisschen gebraucht, um rein zu kommen. Die Erzählweise ist angenehm, aber auch sehr detailreich. Die ersten zwei Drittel des Buches empfand ich als relativ ausschweifend. Allerdings entwickeln sich in der Zeit auch die ganzen Beziehungen, die Demon auch in den Jahren später noch hat ud da sind viele Personen, die es gut mit ihm meinen. Ich hatte erwartet, dass das Buch mir und Demon noch viel mehr abverlangen, aber Demons Art hat es einem leichter gemacht hoffnungsvoll für ihn zu bleiben und er findet auch in der letzten Pflegefamilie endlich ein gutes Zuhause. Dazu kommt, dass er sich sogar eine Footballkarriere aufbauen kann. Wenn sich ein bisschen mit amerikanischer Kultur auskennt, dann weiß man, wie wichtig so eine Karriere sein kann. Sie kann vielen Jungs dazu verhelfen der Armut zu entfliehen. Allerdings gibt es auch immer eine Schattenseite und ein unglücklicher Unfall kann diese Karriere schnell beenden.
Das letzte Drittel beschäftigt sich mit der Opioid Krise in der USA, wozu auch das gefährliche Fentanyl und Oxycontin zählen. Vor allem letzteres wurde in den USA als Schmerzmittel, z.B. nach Unfällen verschrieben. Allerdings wurde verheimlicht, dass es abhängig macht. Im Jahr 2020 sollen 90.000 Personen in den USA an einer Überdosis gestorben. Diesen realen Fakt verarbeitet Barbara Kingsolver auch in ihrem Buch. Die vielen Drogentoten führen u.a. dazu, dass viele Kinder, wie auch Demon, ohne Eltern aufwachsen mussten und auch selbst in die Fänge geraten sind. Für mich war das der spannendste und dramatischste Part, denn natürlich wollte ich mein Happy End für Demon. Ob er das bekommt müsst ihr selbst lesen. :)

FAZIT:
Demon Copperhead ist wohl der amerikanische Roman des Jahres. Wenn man sich ein bisschen mit amerikanische Kultur und aktuellerer Geschichte auskennt, dann kann dies hier sehr gut nachvollziehen. Für mich ist der Pulitzer Preis verdient, aber für meinen Geschmack hätten es in den ersten zwei Dritteln auch gerne 200 Seiten weniger sein dürfen. Demons Geschichte wird mir aber definitiv in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Verlorene Kindheit ....

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Mit ihrem Roman "Demon Copperhead" hat Barbara Kingsolver ein wahrliches Meisterwerk geschaffen.

Sie lässt ihren unter einem schlechten Stern geborenen Romanhelden Demon in ihrer persönlichen ...

Mit ihrem Roman "Demon Copperhead" hat Barbara Kingsolver ein wahrliches Meisterwerk geschaffen.

Sie lässt ihren unter einem schlechten Stern geborenen Romanhelden Demon in ihrer persönlichen und sehr besonderen Form von seinem Aufwachsen in widrigen Umständen erzählen. Dem Leser stockt zeitweise der Atem bei dem, was dieses Kind erleiden muss. Man freut sich aber auch wie er trotzdem immer wieder auf die vermeintlich richtigen Menschen trifft.

Es geht aber nicht nur um die bescheidene Kindheit dieses Jungen, sondern um eine ganze Generation bzw. um die ländliche Struktur im amerikanischen Hinterland.

Wo auch in den 90ern noch Strukturen herrschen, die zwar einzelnen Privilegierten eine Chance geben können, aber die große Masse einen mehr oder weniger aussichtslosen Überlebenskampf führt.

Es kursieren Drogen an denen nur die Industrie, die Dealer und die Regierung verdienen. Von der Politik wird die sich zum größten Teil selbst versorgende Landbevölkerung einfach links liegen gelassen, obwohl oberflächlich alles normal zu sein scheint.

Ein tolles Buch, das nicht leicht zu lesen ist, aber wirklich ein Leseerlebnis ist, was man nicht so schnell vergessen wird.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Eigentlich brillant, aber oft zu ausufernd

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Dieses Buch ist wahrscheinlich das mit Abstand am besten geschriebene Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Denn wie die Autorin es schafft eine Geschichte ganz langsam, mit unheimlicher Tiefe ausgestaltete ...

Dieses Buch ist wahrscheinlich das mit Abstand am besten geschriebene Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Denn wie die Autorin es schafft eine Geschichte ganz langsam, mit unheimlicher Tiefe ausgestaltete Szenen zu erzählen, ist für mich großes Kino und gleicht doch sehr den berühmten Klassikern der Weltliteratur. Doch sie gleicht diesen eben auch in einem weiteren Punkt, denn obwohl man den größten Respekt vor der Schaffensart und dem daraus entstandenen Kunstwerk empfindet, war es eben doch an der ein oder andere Stelle, trotz aller messerscharfen Gesellschaftskritik und Psychologisierung sehr langgezogen und ausführlich, dass ich mich in der Mitte manchmal fast schon durch die Seiten quälen musste, da alles so detailliert beschrieben wurde.

Nichtsdestotrotz ist dies ein wichtiges, brillant geschriebenes Meisterwerk, dass Charaktere erschafft, die man nicht vergisst, filmhafte Szenen, die unter die Haut gehen und sozialpolitisch und gesellschaftskritischen Tenor perfekt zu beschreiben weiß.
Trotz all diesem Können, kann ich aufgrund der ausufernden Längen nur 3,5 Sterne geben.