Leider hat mich das Buch etwas enttäuscht…
Ich hatte mir so viel erhofft, weil das Buch von außen einfach nur wunderschön ist und auch der Klappentext so gut klang. Ich habe mich gedanklich schon vor dem Lesen zurück nach Island geträumt und musste ...
Ich hatte mir so viel erhofft, weil das Buch von außen einfach nur wunderschön ist und auch der Klappentext so gut klang. Ich habe mich gedanklich schon vor dem Lesen zurück nach Island geträumt und musste dann leider feststellen, dass ich mich wohl zu weit geträumt hatte… Für mich als absoluten Island-Fan war es leider nicht ganz so ein Genuss, denn man merkt beim Lesen, dass die Autorin nicht selbst in Island war und vor allem nicht im Winter. Immer wieder tauchen kleine Fehler im Island-Kontext auf, seien es Papageientaucher, die die Insel im September verlassen, aber hier im Dezember zu finden sind oder heulende Wölfe, die es zu keiner Zeit auf Island gibt…😕 Auch der besondere Islandflair und die wunderschöne Natur habe ich eher vergeblich gesucht. Der Fokus lag nicht darauf und gefühlt hätte das Buch auch gut und gerne an einem anderen Ort spielen können 😬
Der Schreibstil hat mir dafür schon ganz gut gefallen und zusammen mit dem Humor auch dafür gesorgt, dass ich gut in das Buch reingekommen bin. Auch die Figuren fand ich auf den ersten Blick sehr spannend und sympathisch, Noì der eigentlich ein wenig seinen Halt verloren hat und Kalima, die vor dem Hass nach ihrer ersten Fotografie-Ausstellung nach Island flüchtet und hofft dort sich selbst zu finden. Die Grundlage fand ich super und auch die unterschiedlichen Kulturen und Limas Erfahrungen klangen vielversprechend und nach einem tollen Own Voice Roman. Leider hat mir bei den Figuren aber dann die Tiefe gefehlt und die Entwicklung lief eher schleppend, sodass ich beim Lesen das Gefühl hatte mit den beiden auf der Stelle zu treten. Lima hat ständig Angst und Selbstzweifel und mich nach dem ersten Drittel damit leider ziemlich genervt🙈 die Nebenfiguren waren teilweise skuril und auch witzig, aber irgendwann war mir das alles etwas zu viel und zu gewollt und auch etwas sprunghaft, sodass ich mir einen klareren roten Faden gewünscht habe. Bis zum Höhepunkt am Ende hat mich das Buch emotional nicht erreichen können und dann überraschend doch. Ich habe den Atem angehalten und fand es einfach schrecklich, vermutlich weil es sehr authentisch beschrieben wurde. Auch wenn das Ende ein Cliffhanger ist, reicht es für mich nicht wirklich, um auch den zweiten Band lesen zu wollen😕
Wenn einem das Island Thema nicht so wichtig ist, kann man sich bestimmt besser in die Geschichte fallen lassen und sie mehr genießen, wie ja auch die anderen Bewertungen zeigen, die ich gelesen habe. Von mir gibt es leider trotzdem zu viele Mankos, um eine Leseempfehlung aussprechen zu können und auch nur gerade so 3 von 5⭐️ 🙈