Cover-Bild Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
Band 1 der Reihe "Friederike Matthée ermittelt"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 12.01.2018
  • ISBN: 9783548289571
Beate Sauer

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)

Kriminalroman

Mord im Hungerwinter

Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2018

Britisch-deutsches Ermittlerduo im zerstörten Köln

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Beate Sauer versetzt den Leser hier gekonnt in die mühselige und entbehrungsreiche Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947 in Deutschland. Die Ruinen dominieren Stadtbilder, der Schwarzmarkthandel blüht, ...

Beate Sauer versetzt den Leser hier gekonnt in die mühselige und entbehrungsreiche Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947 in Deutschland. Die Ruinen dominieren Stadtbilder, der Schwarzmarkthandel blüht, Lebensmittel sind rar und die Briten beherrschen als Besatzungsmacht große Teile des Landes. Doch das Verbrechen hat mit Ende des Krieges nicht Halt gemacht.

Ein Mann wird auf dem Land in einer Scheune ermordet. Der Tote war gewissermaßen recht prominent, da er als Schwarzmarkthändler weit herumkam. Der Fall wird Richard Davies von der Royal Military Police zugeteilt, weil auch britische Waren gehandelt wurden. Er fordert Unterstützung von der Weiblichen Polizei an, denn es soll ein Kind befragt werden, das ein wichtiger Zeuge sein könnte. Friederike Matthée wird ihm zugeteilt und die beiden ermitteln fortan in Absprache mit der deutschen Kriminalpolizei.

Solche Ermittlungen können generell, auch heutzutage, relativ mühevoll und schwierig sein. Umso mehr Hochachtung muss man vor jenen Personen haben, die damals tatsächlich mit den Umständen zurechtkommen und ihre Arbeit machen mussten. Die Menschen und Geschehnisse im Roman sind erfunden, dennoch erlebten zahlreiche Überlebende tatsächlich den Januar 1947, der mit niedrigsten Temperaturen und viel Schnee die Leute im Griff hatte. Fließendes Wasser und warme Räume waren keine Selbstverständlichkeit, ganz abgesehen davon, sich täglich sattessen zu können.

Diese Zustände stellt die Autorin hier deutlich heraus, vor allem auch dadurch, weil sie Matthée mit Davies zusammenspannt. Als Mitglied der britischen Besatzungsmacht und durch seinen Rang in der Polizei hat er weniger Einschränkungen als die meisten deutschen Bürger. Er ist es gewohnt, beim Essen etwas Auswahl zu haben und muss sich um Sprit für seinen Jeep keine Sorgen machen. Die beiden können den Fall am Ende lösen, doch im Licht der ganzen “Reise” und der Ereignisse bis dahin erscheint das fast nicht mehr so wichtig. Die Atmosphäre und die Annäherung zweier so unterschiedlicher Leben in einer so schwierigen Zeit sind die wahren Stars dieses Krimis.

Veröffentlicht am 02.02.2018

1947

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Beate Sauer hat mit Echo der Toten einen historischen Kriminalroman geschrieben, angesiedelt kurz nach Ende des 2.Weltkrieges. Es ist sowohl ein Krimi um einen Mordfall in der Eifel, als auch ein Roman ...

Beate Sauer hat mit Echo der Toten einen historischen Kriminalroman geschrieben, angesiedelt kurz nach Ende des 2.Weltkrieges. Es ist sowohl ein Krimi um einen Mordfall in der Eifel, als auch ein Roman um das Schicksal einer kriegstraumatisierten jungen Frau. Friederike Matthée hatte eine sorgenfreie Jugend auf dem Landgut ihrer Eltern in Ostpreußen. Mit ihrer Mutter flieht sie nach Köln. Beide Frauen wurden mehrfach von russischen Soldaten vergewaltigt. Jede verarbeitet die Vergangenheit anders. Die Mutter verliert den Bezug zur Realität, wohingegen Friederike sich ihr stellt. Mit ihrer Anstellung bei der weiblichen Polizei sichert sie ihnen das Überleben unter widrigen Umständen. Nahrung und Wohnraum sind knapp, der Hunger stets gegenwärtig und im Januar sorgt die anhaltende Kälte für einen weiteren Tiefpunkt. Man mag es kaum glauben, dass die Autorin diese schlimme Zeit nicht selbst erlebt hat, denn als Leser leidet man mit, so eindringlich wird die Situation dargestellt. Friederikes Wille ist immer noch stark, deswegen hat sie Schwierigkeiten, sich in den dumpfen Polizeidrill einzufügen. Ihre Vorgesetzte ist sehr mit ihr unzufrieden, und der Verlust der Arbeit hängt ständig als Damoklesschwert über ihr. Das würde Verlust von Unterkunft und regelmäßigen Mahlzeiten bedeuten. Friederike hat aber auch Talente: neben Englischkenntnissen besitzt sie ein gutes psychologisches Einfühlungsvermögen, besonders gut kann sie mit Kindern umgehen. Deswegen wird sie Richard Davies von der britischen Militärpolizei bald unentbehrlich bei der Morduntersuchung an einem Kölner Schwarzhändler. Ein verstummter kleiner Junge ist der einzige Augenzeuge. Sicher, das Buch ist ein Krimi, aber diese Mordermittlung hat mich weniger gefesselt als die Darstellung der ganzen Umstände. Nicht nur das Schicksal von Friederike, sondern auch wie schwer die braune Gesinnung aus den Köpfen der Bevölkerung zu tilgen ist. Fremdarbeiter sind immer noch nichts wert, werden behandelt wie Dreck. Aber auch die Einstellung der englischen Besatzer ist erschreckend vorurteilsbehaftet: jeder Deutsche steht erst einmal unter Generalverdacht, eine Nahrungsmittelzuteilung von 800 Kalorien am Tag hat auszureichen, die Deutschen haben ihr Elend verdient. Besonders gut gefallen haben mir aber die Beispiele von Personen, die sich wie Friederike nichts haben zu schulden kommen lassen. - Ein Priester, den die Lagerhaft nicht beugen konnte und der auch nach Kriegsende unmissverständlich zeigt, wen er verachtet. - ja, auch der ermordetet Schwarzhändler, der nicht in erster Linie in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, sondern eigentlich durch den Schwarzhandel vielen Menschen das Überleben ermöglichen konnte. Aber auch Richard Davies wird als zerrissene Persönlichkeit ausgezeichnet charakterisiert. Nach und nach bekommt der Leser Einblicke in seine Jugend und versteht, welche Schuld auf ihm lastet und ihn zu dem Menschen hat werden lassen, der er nun ist. Friederike und Richard, vielleicht zeigt eine Fortsetzung, ob ihre Gefühle zueinander eine Zukunft haben. Mich würde das sehr interessieren, eben weil Echo der Toten so ein vielschichtiger, tiefgründiger Roman ist, der sich nicht auf Schwarz-Weiß-Malerei beschränkt, sondern das Leben im Nachkriegsdeutschland aus den verschiedensten Perspektiven ausleuchtet.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Tolles Bild der Zeit

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Köln im Winter 1947, der Winter ist extrem hart und die Menschen haben mit Nahrungs- und Wohnungsmangel zu kämpfen. In der Eifel wird ein Schwarzmarkthändler ermordet und da in seinen Lagern Bestände der ...

Köln im Winter 1947, der Winter ist extrem hart und die Menschen haben mit Nahrungs- und Wohnungsmangel zu kämpfen. In der Eifel wird ein Schwarzmarkthändler ermordet und da in seinen Lagern Bestände der britischen Armee auftauchen, wird die Military Police eingeschaltet. Richard Davies erhält Unterstützung von Friederike Matheé, Mitglied der weiblichen Polizei, die den Augenzeugen des Mordes zum Sprechen bringen soll.
Sowohl Richard als auch Friederike haben im Krieg einiges durchmachen müssen, wie so viele ihrer Generation. Beate Sauer gelingt es die Dämonen, die die beiden bedrängen, sehr anschaulich darzustellen. Das Misstrauen auf Richards Seiten gegenüber den Deutschen, bei denen er sich immer wieder fragt, wer denn nun ein Nazi war, wer mitgelaufen ist und wer wohl zu leiden hatte.
Und Friederike, die auf ihrer Flucht aus Ostpreussen mehr als nur ihr Hab und Gut verloren hat. Sowie deren Mutter diese Folgen auch durch die andauernde Unterernährung nicht verkraften kann.
Die Aufklärung de Mordes ist sehr interessant beschrieben, die Hintergründe blieben lange unklar. An dieser Stelle werden auch die Vorurteile gegenüber Fremdarbeitern in der Bevölkerung deutlich. Und natürlich das damals schon einsetzende schönreden der Zeit im dritten Reich.
Alles in allem gelingt es Beate Sauer sehr gut ein Bild dieser Zeit zu zeichnen. Hier gibt es keine Schönfärberei, es werden die Mängel und Nöte auf allen Seiten deulich beschrieben.
Mich hat dieses Buch wirklich sehr beeindruckt und ich würde mich auch freuen Friederike Matheé und Richard Davies später noch einmal zu begegnen.
Von mir eine volle Leseempfehlung für dieses sehr beeindruckende Buch!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Spannend, atmosphärisch, authentisch - ein gelungener Nachkriegskrimi!

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"Echo der Toten" von Beate Sauer erschien (TB, broschiert) im Ullstein-Verlag, 2018.Die Autorin, bereits durch viele historische Romane bekannt, legt hier ihren ersten - hoffentlich nicht letzten und für ...

"Echo der Toten" von Beate Sauer erschien (TB, broschiert) im Ullstein-Verlag, 2018.Die Autorin, bereits durch viele historische Romane bekannt, legt hier ihren ersten - hoffentlich nicht letzten und für mich sehr gelungenen historischen Kriminalroman vor.

Januar 1947:

Friederike Mathée, mit ihrer Mutter aus Ostpreußen geflüchtet, ist noch nicht lange bei der "Weiblichen Polizei" in Köln und ist trotz aller Beengtheit froh, ein Dach über ihrem Kopf und eine Arbeit zu haben: Gesine Langen, ihre Vorgesetzte, hält sie für zu zart besaitet und zweifelt an ihren Fähigkeiten als Polizistin, als jedoch die Royal Military Police, konkret Richard Davies, Verstärkung anfordert, wendet sich das Blatt: Friederike kann gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen und spricht Englisch: Gute Voraussetzungen, um als Unterstützung für Davies in der Eifel und im Umland von Köln Ermittlungen in einem Mordfall aufzunehmen, der an einem bekannten Schwarzmarkthändler verübt wurde: Jupp Küppers.
Zur Aufklärung des Mordfalles kommt noch Zeugenschutz hinzu: Ein kleiner Junge, wie Friederike mit seiner Mutter aus Ostpreußen geflohen, hat die Tat aus Zufall beobachtet. Wer hatte ein Motiv, Küppers zu töten und was hat es mit dem "Goldenen Militärverdienstkreuz" aus dem 1. Weltkrieg auf sich, das bei Küppers gefunden wurde?

Meine Meinung:

Von Beginn an schafft die Autorin Spannung, die durch sehr authentische Schilderungen und atmosphärische Dichte diesen Krimi aus der frühen Nachkriegszeit, als Deutschland in Schutt und Asche lag, auszeichnet: Der Leser wird ins Jahr 1947 katapultiert, in dem die Bevölkerung hungert und durch den harten Winter friert, die Alliierten das Land in Besatzungszonen aufgeteilt hatten, Entnazifizierungsprogramme laufen und es Lebensmittel nur auf Karten gibt (sofern etwas Essbares im Laden vorhanden). Demzufolge blüht der Schwarzmarkthandel und alte Seilschaften belassen Mitarbeiter in ihren Positionen, die sie auch bereits während der Zeit des NS-Regimes innehatten...

Zentrale Themen sind hier die Aufarbeitung (bzw. das vereinzelte Festhalten) der Ideologie des Nationalsozialismus, Antisemitismus, der Holocaust, Flucht, Vertreibung und Gewalt bis hin zu Vergewaltigungen in Kriegszeiten, denen Frauen ausgesetzt waren. Die (noch unbewaffnete) deutsche Polizei arbeitet mit der RMP der Briten zusammen und Davies und Friedericke spüren, dass die antijüdische Gesinnung mancher Personen, die befragt werden, sich nicht geändert hat... Beide Ermittler werden sehr glaubhaft dargestellt und tragen schwer an all dem Erlebten: Beate Sauer beschreibt beide sympathischen, aber auch traumatisierten Charaktere sehr einfühlsam; ebenso fand ich die Beschreibung der damaligen polizeilichen Ermittlungsarbeit (Notizblock, Abtippen von Protokollen etc.) sehr spannend, detailreich und authentisch, was auch für zahlreiche Nebenfiguren zutrifft, von denen man sich als Leser ein Bild machen kann (z.B. die britische Offiziersgattin). Hier handelt es sich zum Einen um einen Kriminalfall, zum anderen aber auch - und das ist das für mich Wesentliche - um ein Stück Zeitgeschichte, das in diesem Roman zum Leben erweckt wird: Es wird nichts verschwiegen, was in der NS-Zeit an Gräueltaten verübt wurde und die Auseinandersetzung damit ist immer präsent, spürbar. Letzteres hat mich (ein Nachkriegskind, das gottlob erst 11 Jahre nach Kriegsende geboren wurde) sehr berührt und betroffen gemacht, aber auch zum Nachdenken angeregt - besonders, wenn man bedenkt, wie der Rechtspopulismus und die größte Flüchtlingswelle seit dem 2. Weltkrieg, die Europa in diesen Tagen "stemmen" sollte, die Menschen teilweise wieder in alte reaktionäre Ecken zu ziehen versucht....

Fazit:

Ein spannender, stimmiger, sehr authentischer und rundum gelungener Nachkriegskrimi um den ersten Fall von Friederike Mathée und Richard Davies, nach dessen Lektüre man sich nur wünscht, dass es noch weitere Fälle geben wird: Ich würde mit Sicherheit wieder zugreifen und vergebe die volle Punktzahl, 5* und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Dämonen der Vergangenheit

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Im strengen Winter des Jahres 1947 wird in der Eifel der Schwarzmarkthändler Jupp Küppers erschlagen. Einziger Zeuge ist der kleine Peter Asmuss, der mit seiner Mutter als Flüchtling nun hier lebt. Peter ...

Im strengen Winter des Jahres 1947 wird in der Eifel der Schwarzmarkthändler Jupp Küppers erschlagen. Einziger Zeuge ist der kleine Peter Asmuss, der mit seiner Mutter als Flüchtling nun hier lebt. Peter spricht seit seiner Beobachtung kein einziges Wort. Die englische Militärpolizei, in Person von Lieutnant Richard Davies, soll den Fall aufklären. Er fordert eine englisch sprechende, weibliche Polizistin an und bekommt Friederike Matthée, eine junge Frau, die mit ihrer Mutter aus ihrer ostpreußischen Heimat geflohen ist, zugeteilt. Als Tochter eines Gutsbesitzers muss sie nun, als eine der ersten weiblichen Polizistinnen Kölns, sich selbst und ihre kranke Mutter durchbringen.

Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, weil nicht klar ist, wer aller noch dem Nazi-Regime nachtrauert. Friederike schafft es, den kleinen Jungen zum Sprechen zu bringen. Noch bevor die beiden Entscheidendes herausfinden, wird ein Pfarrer ermordet, der mit dem ersten Mordopferbefreundet war.


Meine Meinung:

Beate Sauer zeichnet ein authentisches Abbild der rauen Wirklichkeit im britisch besetzten Nachkriegsdeutschland gelungen. Sowohl die tristen Lebensumstände zwischen den Ruinen als auch die Ressentiments Fremden und Juden gegenüber sind gut getroffen. Wenn die Vermieterin meint, dass Friederike und ihre Mutter ihrer Albträume wegen in die Irrenanstalt gehörten, anstatt „ordentlichen“ Deutschen die Wohnmöglichkeit zu nehmen, hat sich mit dem verlorenen Krieg wenig in den Köpfen der meisten Menschen geändert.
Der Argwohn der Displaced Persons in den Lagern der deutschen Polizei gegenüber ist berechtigt, wie das Ende des Krimis beweist.
Die Autorin hat gewissenhaft recherchiert. Die Person Richard Davies steht für viele Emigranten bzw. deren Söhne, die als „German Legion“ an der Befreiung Deutschlands und Österreichs von den Nazis mitgeholfen haben.
Eindringlich, jedoch ohne Pathos sind die Zweifel und Rachegefühle von Richard dargestellt. Ich habe gleich zu Beginn an so eine Verbindung gedacht – und recht behalten.

Der Schreibstil ist elegant und sehr gewählt. Ich konnte hier die Gutsherrentochter gut heraushören. Dass Friederike unsicher wirkt, hat nicht nur mit der Vertreibung aus Ostpreußen und den schrecklichen Erlebnissen auf der Flucht zu tun. Man gibt ihr immer wieder zu verstehen, dass sie als Ostflüchtig nicht willkommen ist. Das nagt natürlich an der Psyche. Andererseits gewinnt sie das Vertrauen mancher Zeugen und hat eine gute, manchmal auch kritische Auffassungsgabe. Ich denke, Friederike wird es gelingen, auch gegen den Willen ihrer strengen Vorgesetzten ihren Weg machen.

Die historischen Begebenheiten sind behutsam in die Kriminal-Geschichte eingeflochten, die durchaus als politisch angesehen werden darf.

Fazit:

Ein fesselnder Auftakt einer Krimi-Reihe. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne.