Cover-Bild Bösland
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783442756384
Bernhard Aichner

Bösland

Thriller
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Karma, wo bleibst du nur?

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Zum Inhalt:

Als Ben 13 Jahre alt war, wurde er in die Psychiatrie gesteckt. Er stand im Verdacht, ein junges Mädchen namens Mathilda auf dem Dachboden seines Elternhauses erschlagen zu haben. Auf demselben ...

Zum Inhalt:

Als Ben 13 Jahre alt war, wurde er in die Psychiatrie gesteckt. Er stand im Verdacht, ein junges Mädchen namens Mathilda auf dem Dachboden seines Elternhauses erschlagen zu haben. Auf demselben Dachboden hatte er seinen verhassten Vater, der ihn dort "im Bösland" misshandelte, 3 Jahre zuvor erhängt vorgefunden.
Jahre später wird er entlassen und findet durch die Therapiestunden bei seiner Psychotherapeutin endlich den Mut, in seine Vergangenheit, die er völlig aus seiner Erinnerung gebannt hatte, zu reisen. Auf der Suche nach der Wahrheit findet Ben Erschreckendes über den Tod von Mathilda heraus und trifft bald darauf auf seinen alten Freund Kux aus Kindheitstagen. Es folgt ein weiterer Mord und Ben fällt von einer extremen Situation in die Nächste...


Meine Leseerfahrung :
Das Cover und der Buchtitel lassen bereits vermuten, dass hier ein harter brutaler Thriller auf den Leser wartet. Der Schreibstil von Aichner ist direkt, nüchtern und kommt bestens ohne allzu detailreiche Umschreibungen zurecht. Besonders gut fand ich den Wechsel zwischen der Ich-Perspektive des Protagonisten Ben und den zeitlich anschließenden nackten Dialogen zwischen den Figuren. So ließ sich der Roman sehr flüssig lesen.
Bernhard Aichner schafft es, uns mit seinen allzu authentisch dargestellten Figuren an das Geschehen zu fesseln. Als Leser ist man mittendrin in Bens Welt und nähert sich mit ihm Schritt für Schritt der wahren Geschichte um Mathildas Tod.
An einigen Stellen war ich von der plötzlich auftretenden Brutalität oder vielmehr von der schockierend trockenen Erzählweise des Autors hinsichtlich dieser Szenen überrumpelt worden. Diese Momente kommen unerwartet und tragen weitgehend dazu bei, dass die Spannung in dem Buch keine Minute abnimmt. Für mich ist Bösland ein richtiger Page-Turner, bei dem man Kapitel für Kapitel auf die weitere Handlung der Figuren gespannt ist. Einziger Kritikpunkt wäre - und das beruht einzig und allein auf meinem Moralverständnis -, dass Karma viel zu spät und falsch einschlägt. Daher fand ich das Ende der Geschichte etwas unbefriedigend.


Fazit:
Bösland ist mein erster Roman von Bernhard Aichner, den ich kaum aus der Hand legen wollte. Dieser Thriller ist blutig, schockierend und steckt voller unvorhersehbarer Wendungen, die den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele begleitet, in die man am Liebsten selbst eingreifen möchte, um wenigstens ein Fünkchen Gerechtigkeit schaffen zu können.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Gänsehaut

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Nachdem ich die Leseprobe schon verschlungen habe und auch das Cover, sowie den Klapptext super fesselnd fand musste ich dieses Buch definitiv lesen!

"Komm mit mir ins Bösland" - Ein Satz der Gänsehaut ...

Nachdem ich die Leseprobe schon verschlungen habe und auch das Cover, sowie den Klapptext super fesselnd fand musste ich dieses Buch definitiv lesen!

"Komm mit mir ins Bösland" - Ein Satz der Gänsehaut mit sich bringt!

Ben - ein kleiner Junge, der seinen Vater erhängt auf dem Scheunen-Dachboden (das sogenannte Bösland) vorfindet. Ben war überglücklich, dass sein Vater nicht mehr unter den lebenden war, denn ER war es, der den Scheunen-Dachboden zum "Bösland "gemacht hat. Jahrelang musste Ben mit seinem Vater dort hinaufgehen um von ihm geschlagen zu werden - mit einem Gürtel.

Und dann war da noch Kux - Felix Kux. Er war für Ben da als er seinen Vater vorgefunden hat. Sie waren sowas wie "beste Freunde", haben sich oft heimlich nach dem Tod des Vaters im Bösland getroffen, da Kux Familie ihm den Umgang mit Ben untersagt hatten.

Einige Jahre später (Ben ist mittlerweile 13 Jahre alt) kommt eine neue Mitschülerin in die Klasse der beiden Freunde. Alle unternahmen viel zusammen und da passiert es wieder - im Bösland...

7 Schläge auf dem Hinterkopf - Ein Golfschläger - Ben mittendrin und Matilda in seinen Armen - sie lacht nicht mehr!

Ben kommt in eine Psychiatrie und wird für den Mord an seiner Mitschülerin verantwortlich gemacht. Jahrelang spricht er kein Wort! Bis er eine neue Betreuerin bekommt - Frau Vanek. Sie öffnet ihm die Augen und bringt den ganzen Fall wiederholt ins rollen.


Ich war vom ersten bis zum letzten Satz an das Buch gefesselt. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, da ich die Abwechslung zwischen Texten und Aufzählung sehr gelungen fand. Das Buch nimmt viele Wendungen, die nicht hervorzusehen sind. Es hat mir schöne Stunden mit Spannung geliefert und deshalb gebe ich dem Buch auch gelungene 5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Spannende Psychospielchen

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1987 richtet ein 13-Jähriger auf dem Dachboden eines Bauernhauses ein Blutbad an. Mit sieben Schlägen auf den Kopf ermordet er seine Mitschülerin. Die Mordwaffe ist ein Golfschläger. Nachdem dreißig Jahre ...

1987 richtet ein 13-Jähriger auf dem Dachboden eines Bauernhauses ein Blutbad an. Mit sieben Schlägen auf den Kopf ermordet er seine Mitschülerin. Die Mordwaffe ist ein Golfschläger. Nachdem dreißig Jahre lang Gras über die Geschichte wachsen konnte, beginnt sie nun von Neuen.

Obwohl sich recht schnell herauskristallisierte, wer der Mörder des Mädchens ist, blieb das hohe Niveau der Spannung von Beginn bis zum Schluss durchgehend erhalten. Ich war ständig in aufgeregter Erwartung einer neuerlichen Grausamkeit, die als Nächstes seinem planerischen Wesen entspringt. Es wurde viel Wert auf die Herangehensweise des Mörders, auf sein jeweiliges Motiv gelegt. Dadurch wurde ich als Leser so tief in die Geschichte mit reingezogen, dass es auch gut möglich gewesen wäre, selbst der nächsten Gräueltat zum Opfer zu fallen.

Der Protagonist, Ben, war charakterlich sehr gut angelegt. Zunächst hat er noch voller Selbstzweifel ein bescheidenes, zurückgezogenes Leben im Hintergrund geführt. Er war unscheinbar, fast unsichtbar. Im Verlauf hat er dann eine enorme Entwicklung durchgemacht. Bens Kommunikation und sein Handeln wurden aktiver, selbstbewusster. Immer häufiger ging die Initiative von ihm aus. Dabei waren seine sehr detailliert herausgearbeiteten Gedanken stets Indikator für seinen aktuellen Entwicklungsstand.

Rein technisch betrachtet besteht der Thriller aus kurzen Kapiteln, die zum Lesen bis tief in die Nacht hinein verleiten. Dabei wechseln sich Prosakapitel mit Kapiteln im Protokoll-/Dialogstil ab, was mir sehr gefallen hat. So kam passend zur Handlung Geschwindigkeit ins Lesen, die Kapitel flogen nur so dahin.

Fazit: Für mich ist Bösland ein Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle. Er ist fesselnd und spannend bis zum Schluss, jederzeit sind Beweggründe und Taten der Charaktere nachvollziehbar. Es gibt eine Wendung, die man erwarten konnte, von der man sich aber auch überraschen lassen kann. Bösland hat also alles, was ein Thriller braucht, Herzrasen inklusive. Besonders gut hat mir die Perspektive des Thrillers gefallen. Die Jagt nach dem Täter durch die Polizei findet nur als Nebenhandlung statt. Vielmehr begleitet der Leser den Mörder mit all seiner Schaffenskraft.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Bösland

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Bens Vater war gewalttätig, daher verspürt Ben nur Erleichterung, als er seinen Vater, der sich erhängt hat, auf dem Dachboden findet. Dieser Dachboden ist für Ben „Bösland“. Er ist dreizehn Jahre, als ...

Bens Vater war gewalttätig, daher verspürt Ben nur Erleichterung, als er seinen Vater, der sich erhängt hat, auf dem Dachboden findet. Dieser Dachboden ist für Ben „Bösland“. Er ist dreizehn Jahre, als hier Mathilda brutal mit einem Golfschläger getötet wurde. Doch er kann sich nicht erinnern, was geschehen ist. Er landet bis zu seiner Volljährigkeit in der Psychiatrie, dann lebt er in einer Wohngruppe, bis er sein Leben selbst meistern kann. Dieser Mord ist nun dreißig Jahre her und Ben wird plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert und es sterben wieder Menschen.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr fesselnd. Die Kapitel sind sehr kurz. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Bens Sicht. Dazwischen gibt es Kapitel, in denen wir die Gespräche Bens mit seiner Therapeutin Therese Vanek verfolgen können.
Man fragt sich von Anfang an, ob es wirklich Ben war, der Mathilda erschlagen hat. Dieser Dachboden ist Treffpunkt für den dreizehnjährigen Ben und seine Freunde. Hier kann er mit Felix Kux Alkohol trinken, so auch am Mordtag, als auch Mathilda dabei ist. Mir war schnell klar, wer der Mörder war, zumal nicht allzu viele Personen im Spiel waren. Trotzdem hat mich dieser Thriller von Anfang an gepackt.
Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich herausgearbeitet. Mir tat Ben leid, der von seinem Vater regelmäßig verprügelt wurde. Von seiner Mutter erhält er nie Unterstützung. Ein Foto, das ihm in die Finger kommt, löst etwas in ihm aus. Seine Therapeutin rät Ben, dass er sich der Vergangenheit stellen muss. Sie ahnt nicht, was sie damit ins Rollen bringt.
Beim Lesen verspürte ich ständig eine bedrohliche Stimmung. Der Täter ist böse und genießt seine Macht.
Die Geschichte ist gut konstruiert und dieser Psycho-Thriller ungemein fesselnd.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Definitiv kein 08/15-Thriller

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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3442756384
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Definitiv kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Der dreizehnjährige ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (1. Oktober 2018)
ISBN-13: 978-3442756384
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Definitiv kein 08/15-Thriller

Inhalt:
Der dreizehnjährige Ben landet nach dem Mord an seiner Freundin in der Psychiatrie. Er ist total traumatisiert und kann und will sich nicht an die Tat erinnern. Nach seiner Entlassung versucht er, im Leben wieder Fuß zu fassen, bis ihn ein Ereignis dazu bringt, das damalige Geschehen mit Hilfe seiner Therapeutin aufzuarbeiten. Langsam kommen die Erinnerungen ans Tageslicht …

Meine Meinung:
Bernhard Aichners Schreibstil mag man oder man mag ihn nicht. Er schreibt recht minimalistisch. Ausufernde Beschreibungen findet man hier nicht. Der Autor beschränkt sich auf das Wesentliche, das oft sogar nur zwischen den Zeilen zu lesen ist. Ganze Kapitel bestehen aus reinem Dialog, wobei die einzelnen Reden nur jeweils mit Bindestrich abgesetzt sind. Ich mag dieses knappe, prägnante Schreiben sehr, und deshalb hat mich auch „Bösland“ leicht in seinen Bann ziehen können.

Die Handlung ist durchweg spannend. Das Böse ist unterschwellig ständig zu erahnen, sodass ich quasi mit angehaltenem Atem durch dieses Buch gerauscht bin. Aichner hat immer wieder kleine Wendungen eingebaut, die ich so nicht vorhergesehen habe. Der Ich-Erzähler Ben war mir trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner psychischen Defizite von Anfang an sympathisch. Ich habe mit ihm gefühlt, als nach und nach seine Erinnerungen an das Böse und das „Bösland“ wieder einsetzten, denen er sich nicht gewachsen fühlte.

Ein kleines Manko sind - wie schon bei der Toten-Trilogie - die vielen leeren Seiten in diesem Buch. Ich habe 105 ganz leere gezählt und 71, auf denen jeweils nur eine Kapitelüberschrift steht. Arme Bäume, die unnötig sterben müssen!