Cover-Bild Die verborgenen Stimmen der Bücher
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.03.2019
  • ISBN: 9783958625037
Bridget Collins

Die verborgenen Stimmen der Bücher

Frank Stieren (Sprecher), Ulrike Seeberger (Übersetzer)

Emmett Farmer arbeitet auf dem Hof seiner Eltern, als ein Brief ihn erreicht. Er soll bei einer Buchbinderin in die Lehre gehen. Seine Eltern, die wie alle anderen Menschen Bücher aus ihrer Welt verbannt haben, lassen ihn ziehen – auch weil sie glauben, dass er nach einer schweren Krankheit die Arbeit auf dem Hof nicht leisten kann. Die Begegnung mit der alten Buchbinderin beeindruckt den Jungen, dabei lässt Seredith ihn nicht in das Gewölbe mit den kostbaren Büchern. Menschen von nah und fern kommen heimlich zu ihr. Emmett kommt ein dunkler Verdacht: Liegt ihre Gabe darin, den Menschen ihre Seele zu nehmen? Dann stirbt die alte Frau – und der Junge erkennt, welch Wohltäterin sie war – und in welche Gefahr er selbst geraten ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Stimmen der Erinnerung

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"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins ist eine interessant ausgeführte Geschichte in die Welt der Erinnerungen.

Obwohl Bücher aus dem Leben des jungen Emmett Farmers verbannt wurden, ...

"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins ist eine interessant ausgeführte Geschichte in die Welt der Erinnerungen.

Obwohl Bücher aus dem Leben des jungen Emmett Farmers verbannt wurden, beginnt er eine Lehre bei einer Buchbinderin. Er lernt die Macht der Geschichten kennen und begreift schnell, das er eine ganz besondere Gabe besitzt. Denn genau wie seine Lehrmeisterin Seredith, kann er Menschen von ihren dunklen Erinnerungen befreien. Und schon bald erkennt Emmett, das er selbst in ein Geheimnis eingebunden ist, voller Liebe und Leid.

Von Anfang an hat mich die Geschichte, die Bücher und deren Macht sehr angesprochen. Denn die Handlung hat etwas magisches an sich, das fasziniert und durchgehend für eine anhaltende Spannung sorgt.

Insgesamt besteht die Handlung aus drei grossen Abschnitten, die mit Emmetts Leben wie er eine Lehre bei der Buchbinderin Seredith beginnt, ihren Anfang nimmt. Die Bücher sind keine normal gebundenen Bücher, sondern bestehen aus Erinnerungen die das Leben erträglicher machen sollen.

Im zweiten Abschnitt geht es um die Zeit vor Emmetts Krankheit und dem Kennenlernen des jungen Adligen Lucian. Seine Schwester war unsterblich in ihn verliebt und die jugendlichen verbindet einen gemeinsame Zeit.

Und im dritten Abschnitt schildert Lucian seine Sichtweise, der sich jedoch nicht mehr an Emmett zu erinnern scheint.

Insgesamt eine gefühlvoll aber auch sehr fantasievolle Welt, die durch spannend ausgearbeitete Charaktere eine gewisse Faszination birgt. Trotz einiger Längen im Verlauf der Handlung, habe ich mich durchgehend gut unterhalten gefühlt, das aber auch der Erzählstimme von Frank Stieren zu verdanken ist, der es schafft die Emotionen gekonnt einzufangen und wiederzugeben.
Teilweise muss man jedoch auch die Ohren spritzen und die Bedeutung zwischen den Zeilen erkennen und verstehen, dass das ganze irgendwie interessant gestaltet.

Eine emotionale und fantasiereiche Geschichte in die Welt der Erinnerungen, die voller Liebe und Leid geprägt wird.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Geheimnisse, die man (nicht) vergessen will

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Emmett Farmer führt ein bescheidenes, aber recht zufriedenes Leben. Der junge Mann arbeitet – wie seine Schwester Alta – auf dem Bauernhof seiner Eltern Robert und Hilda, als die Familie einen Brief ...

Emmett Farmer führt ein bescheidenes, aber recht zufriedenes Leben. Der junge Mann arbeitet – wie seine Schwester Alta – auf dem Bauernhof seiner Eltern Robert und Hilda, als die Familie einen Brief erhält. Emmett soll bei der alten Buchbinderin Seredith in die Lehre gehen. Seine Eltern sind zunächst entsetzt, da sie schlecht über Bücher denken. Doch sie schicken ihn schließlich doch zu der Frau – auch weil sie glauben, dass er nach einer schweren Krankheit seine Aufgaben auf dem Hof nicht mehr erfüllen kann. Zwar erfährt er bei ihr zunächst nur wenig über das Handwerk und darf auch nicht in das Gewölbe mit den kostbaren Büchern. Dennoch schließt Emmett seine Meisterin nach einer Weile in sein Herz. Doch je länger er bei der alten Frau ist, desto mehr wird ihm bewusst, dass etwas ganz Besonderes hinter dem Buchbinden steckt. Und allmählich wächst in ihm zudem die Erkenntnis, dass er selbst Teil eines Geheimnisses ist, das er eigentlich vergessen sollte…

„Die verborgenen Stimmen der Bücher“ ist das Romandebüt von Bridget Collins.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen und insgesamt 28 Kapiteln. Erzählt wird zuerst in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Emmett. Im dritten Teil bleibt es bei der Ich-Perspektive, aber die Sichtweise ändert sich. Der Aufbau ist durchdacht und funktioniert gut.

Der Schreibstil des Romans ist ungewöhnlich und hat mir sehr gefallen. Er ist detailreich und voll von intensiven Beschreibungen und Sprachbildern. Dennoch wird das Lesen beziehungsweise Zuhören nicht anstrengend. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, obgleich der Roman in den ersten Kapiteln recht mysteriös daherkommt und nur langsam an Fahrt aufnimmt. Die Geschichte spielt in einer fantasievollen, aber rückständigen Welt, wobei sich die Autorin für das Worldbuilding jedoch nicht viel Zeit nimmt.

Im Vordergrund stehen Emmett und eine andere Person, auf die ich nicht weiter eingehen werde, um nicht zu viel vorwegzunehmen. Die zwei Hauptcharaktere waren mir nicht gänzlich unsympathisch, dennoch wurden ich mit beiden nicht so richtig warm, da ich eine Person (Emmett) oft als zu naiv, die andere als arrogant empfunden habe. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt wird sehr gut deutlich. Mit deren Verhaltensweisen und Reaktionen war ich jedoch nicht immer einverstanden. Einige der Nebenfiguren, allen voran Emmetts Schwester Alta und die Buchbinderin, waren mir sympathischer, andere hingegen wirken ein wenig eindimensional, weil sie als durchweg böse dargestellt werden. Alles in allem wird dem Leser jedoch ein breites und reizvolles Personenspektrum präsentiert.

Inhaltlich steckt in dem Roman sehr viel. Die kreative Idee des Buchbindens und der Magie, die damit verbunden ist, hat eine Menge Charme. Leider werden die Hintergründe und Details dazu nicht so vertieft, wie ich es mir gewünscht hätte. So wird bis zum Ende nicht ganz deutlich, wie genau das Ganze funktioniert. Zudem nimmt diese Idee nicht sehr viel Raum ein, wodurch der Roman einen Teil seines Potenzials nicht nutzt. Stattdessen fokussiert die Handlung nach dem ersten Drittel sehr auf eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Ich fand sie zwar sehr interessant, aber sie hätte durchaus kürzer abgehandelt werden können. So wird die Geschichte zum Teil etwas langatmig.

Positiv anzumerken sind die vielen Wendungen und Einfälle, mit denen der Roman überraschen kann. Sie sorgen dafür, dass immer wieder Spannung aufkommt. Ein Pluspunkt ist für mich auch, dass in der Geschichte moralische Fragen aufgeworfen werden.

Ich habe die Geschichte als ungekürzte Lesung gehört. Sprecher Frank Stieren hat seinen Job dabei sehr gut gemacht.

Das Cover gefällt mir sehr gut, auch wenn sich der inhaltliche Bezug nicht sofort erschließt. Der deutsche Titel weicht vom englischsprachigen Original („The Binding“) deutlich ab und ist nach meiner Ansicht etwas irreführend, da es nicht um Stimmen geht.

Mein Fazit:
„Die verborgenen Stimmen der Bücher“ von Bridget Collins ist ein Roman, der sein Fantasy-Potenzial leider nicht ausschöpft. Doch trotz kleinerer Schwächen hat mich die Geschichte aufgrund ihrer Ungewöhnlichkeit gut unterhalten.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Gebunden

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Buchbinder ist nicht der Traumberuf von Emmett Farmer. Wegen seiner gerade überstandenen Krankheit ist er allerdings zu geschwächt, um auf dem Hof seiner Eltern vollwertige Arbeit zu leisten. Und so ist ...

Buchbinder ist nicht der Traumberuf von Emmett Farmer. Wegen seiner gerade überstandenen Krankheit ist er allerdings zu geschwächt, um auf dem Hof seiner Eltern vollwertige Arbeit zu leisten. Und so ist die Einladung der Buchbinderin Seredith, bei ihr eine Ausbildung zu beginnen, seine einzige Chance. Anfänglich fällt ihm die Lehre eher schwer, doch nach und nach bemerkt er, dass die Bücher, die Seredith bindet, etwas ganz Besonderes sind. Doch so bald vertraut die alte Dame ihrem Lehrling nicht. Den Raum, in dem die wertvollsten Bücher lagern, darf er nicht betreten. Der Tod seiner Meisterin trifft Emmett schwer.

Das Buch beginnt wie ein dystopischer Krimi. Gespannt verfolgt man Emmett, der fast schon gegen seinen Willen mit der Lehre als Buchbinder beginnt und der doch wie geschaffen scheint für diesen Job. Was allerdings hat es mit der Tätigkeit auf sich. Seredith bewahrt ihr Geheimnis bis es eigentlich zu spät ist. Doch Emmett hat einiges herausgefunden und er bohrt weiter, er will der Wahrheit auf den Grund gehen.

In drei Teilen entfaltet sich die Geschichte und ab dem zweiten Teil wartet das Buch mit Überraschungen und einer ganz anderen Storyline auf. Zwangsläufig muss man sich von Erwartungen, die der Beginn geweckt hat, lösen. Ebenso von Einschätzungen und Deutungen, mit denen man schnell bei der Hand war. Ob man Überraschungen liebt oder vielleicht einer verlorenen Handlung nachtrauert, die Autorin schafft es, wieder zu fesseln und einen nachdem man den Wechsel verdaut hat an eine herzzerreißende Erzählung heranzuführen, der es an Emotionalität nicht mangelt. Schließlich erfährt man, was mit dem Binden der Bücher auf sich hat und man sträubt sich gegen die Art, wie etwas für Zwecke gebraucht wird, gerade nicht, um dem Wohl der Beteiligten zu dienen. Um die Engstirnigkeit bewahren zu können, werden Menschen aufs Gemeinste manipuliert. Da kann man nur den Wunsch nach Wahrheit hegen und hoffen, dass die Wahrheit und die echten Gefühle siegen gegen Unterdrückung und Repression.

Eine schöne Buchüberraschung, die als Hörbuch gelesen von Frank Stieren bestens rüberkommt, deren Printausgabe so herausragend gestaltet ist, dass man sie gerne im Regal begrüßen möchte.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Die "echten" Bücher

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Emmet Farmer ist noch jung als seine Eltern ihm erklären, er solle bei einer kauzigen alten Frau eine Ausbildung als Buchbinder antreten. Da Emmet bisher jeglicher Umgang mit Büchern verwehrt wurde, kann ...

Emmet Farmer ist noch jung als seine Eltern ihm erklären, er solle bei einer kauzigen alten Frau eine Ausbildung als Buchbinder antreten. Da Emmet bisher jeglicher Umgang mit Büchern verwehrt wurde, kann er sich die Reaktion seiner Eltern nicht erklären, beugt sich aber schweren Herzens ihrer Entscheidung. Bei der Buchbinderin Seredith angekommen beginnt Emmet langsam die Welt der Bücher zu verstehen, ohne aber den Hintergrund der wichtigen Arbeit zu erahnen. Was steckt hinter diesem Handwerk? Erst mit dem Tod seiner Lehrmeisterin kommt ihm ein Verdacht...

Mit "Die verborgenen Stimmen der Bücher" hat Bridget Collins einen sowohl fantasie- als auch gefühlvollen Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der in einer Welt lebt, wo den Menschen durch die Buchbinder Erinnerungen genommen werden können. Auf der einen Seite kann dies einen Segen sein auf der anderen aber auch einen herben Verlust bedeuten. Als der Hauptprotagonist Emmet diese Welt kennenlernt befindet er sich gerade als junger Mensch in einem eigenen Selbstfindungsprozess. Dies stürzt ihn in ungeahnte Erfahrungen und Gefühle, die sein bis dahin wohlgehegtes Leben durcheinanderwürfeln. Bridget Collins erzählt die Geschichte in einem bildreichen und verspielten Schreibstil, der die besondere Welt lebendig vor Augen führt. Streckenweise war mir die Erzählung ein wenig zu detailverliebt, was zu einen Längen führte. Nichts desto trotz handelt es sich hier um eine sehr kreative und für mich völlig neue Welt, die mich in den Bann ziehen konnte und zwischendurch immer wieder zu über-raschen vermag.

Die Hörbuchfassung halte ich mit der ruhigen und gefühlsbetonten Stimme von Frank Stieren bestens besetzt. Ihm gelingt es hervor-ragend, den Protagonisten eine Seele einzuhauchen und die Geschichte lebendig vor Augen zu führen.

Insgesamt ist "Die verborgenen Stimmen der Bücher" aus meiner Sicht ein besonderes Buch mit einer fantasievollen Welt, einer schönen Geschichte und spannenden Protagonisten. Trotz einiger Längen empfehle ich das Hörbuch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Erinnerungen vergessen und in Bücher sperren

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Cover: Gefallen tut mir das Cover gut, es ist schön gestaltet, allerdings hätte ich hier vielleicht nicht direkt zum Hörbuch gegriffen.
Inhalt: Emmet bewirtschaftet mit seinen Eltern und seiner Schwester ...

Cover: Gefallen tut mir das Cover gut, es ist schön gestaltet, allerdings hätte ich hier vielleicht nicht direkt zum Hörbuch gegriffen.
Inhalt: Emmet bewirtschaftet mit seinen Eltern und seiner Schwester eine Farm auf dem Land. Bis zu dem Tag als er krank wird und alles anders wird. Kaum geht es ihm wieder besser, schicken seine Eltern in zu der alten Buchbinderin in den Sümpfen und das obwohl seine Eltern Bücher hassen.
Nachdem Emmet erkannt hat das er ein geborener Buchbinder ist, geht er in seiner Arbeit auf, bis seine Lehrmeisterin plötzlich stirbt und er erkennen muss, dass nicht jeder das Buchbinden als "gute Gabe" einsetzt.

Meine Meinung: Die Sprecherstimme fand ich sehr angenehm und habe das Hörbuch sehr genossen.
Nach dem Ende der Geschichte bleibe ich aber mit gespaltenen Gefühlen zurück.
Die Idee der Geschichte finde ich sehr spannend und die Geschichte gut ausgearbeitet. Allerdings könnte der Erzählstil an einigen Stellen etwas flotter sein, oft entstand für mich der Eindruck das die Geschichte auf der Stelle tritt.
Wenn die Menschen ihre Erinnerungen nicht mehr ertragen, können sie sich binden lassen und vergessen. Die Erinnerungen werden in Bücher gebunden, allerdings gibt es auch viele Menschen die diese Gabe missbrauchen und Profit sehen, wo Hilfe angebracht wäre.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, aber es gibt nur einen Wechsel. Dadurch bekommt der Hörer einen interessanten Einblick in zwei Charaktere.
Emmet wirkt zu Beginn jung und unerfahren, er hat nicht viel ausser der Farm gesehen. Jetzt wird er in eine andere Welt hineingeworfen die so viel verdorbener und schlechter erscheint.
Lucian dagegen musste sich immer behaupten und will eigentlich nur die Anerkennung seines Vaters, dabei aber auf keinen Fall wie dieser werden.
Trotzdem scheinen sich die beiden auf eine Art zu brauchen und treffen immer wieder auf einander.
Dabei gibt es ein zusätzliches Spannungsverhältnis, da Emmet ab einem gewissen Punkt seine Erinnerungen zurück bekommt und auch möchte das Lucian sich wieder erinnern kann.

Gut gefallen hat mir, dass hier auch viel Gesellschaftskritik verpackt wurde, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

Fazit: Tolle Geschichte mit Schwächen im Spannungsbogen, dafür eine sehr angenehme Hörbuchstimme.