Großartiger Auftakt
Es ist schon seltsam. Dieses Buch stand zwar auf meiner Wunschliste, aber noch höher angesiedelt, war Fallende Stadt von Lauren deStefano. Nach dem Lesen von Palace of glass und nachdem ich Fallende Stadt ...
Es ist schon seltsam. Dieses Buch stand zwar auf meiner Wunschliste, aber noch höher angesiedelt, war Fallende Stadt von Lauren deStefano. Nach dem Lesen von Palace of glass und nachdem ich Fallende Stadt nun ebenfalls angefangen habe, bin ich ziemlich überrascht, im positiven sowie im negativen Sinne. Mehr dazu gleich.
Danke an das bloggerportal für das kostenlose Rezensionsexemplar.
Palace of glass – Die Wächterin von C.E.Bernard
Originaltitel: Touch that fire (Rea 1)
Verlag penthaligon
Genre Fantasy
Erscheinungstermin 19.03.2018
Seitenanzahl 416
ISBN 978-3-7645-3195-9
Mehrteiler ja
Preis 14,00 € (Taschenbuch)
Altersfreigabe nicht angegeben
Großartiger Reihenauftakt
Inhalt
Stellen Sie sich vor…
London wäre ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren. Ein hartes Gesetz untersagt den Menschen, die Haut eines anderen zu berühren. Denn die Bevölkerung und insbesondere das Königshaus fürchten die Gefahr, die von den sogenannten Magdalenen ausgeht – Menschen, deren Gabe es ist, die Gedanken anderer durch Berührung zu manipulieren. Die junge Rea zeigt so wenig Haut wie möglich. Einzig während illegaler Faustkämpfe streift sie ihre Handschuhe ab. Doch wie kommt es, dass die zierliche Kämpferin ihre körperlich überlegenen Gegner stets besiegt? Und warum entführt sie der britische Geheimdienst? Bald erfährt Rea, dass sie das Leben des Kronprinzen beschützen muss. Doch am Hof ahnt niemand, dass sie selbst sein größter Feind ist. (randomhouse.de)
Meine Meinung
C. E. Bernard, hinter dessen Pseudonym Christine Lehnen steht, lehrt seit 2014 eigentlich an der Universität in Bonn Literarisches Schreiben. Obwohl sie bereits ausgezeichnete Kurzgeschichten geschrieben hat, ist Palace of glass doch ihr erstes großes Werk. Im Gegensatz zu anderen Erstlingswerken, denen man diesen Umstand oft anmerkt, fällt dieses bei Palace of glass überhaupt nicht auf.
Zunächst ist das Setting, in dem der Roman spielt, etwas befremdlich. Ein modernes London in der Zukunft, das aber viele Elemente der viktorianischen Zeit mit sich bringt, war für mich erst relativ schwer vorstellbar. Als sich allerdings nach und nach aus den Text ergab, auf welcher Grundlage diese zunächst seltsam anmutenden Veränderungen vonstatten gegangen waren, fiel es mir zunehmend leichter diese Umstände zu akzeptieren.
Reha ist eine starke Persönlichkeit, mit der man sich gut identifizieren kann. Auch wenn ihre Aktionen teilweise selbstmörderisch erscheinen, wirkt sie nicht unsympathisch. Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht und in sich schlüssig, sodass sie alle eine gewisse Tiefe entwickeln können.
Nach dem ersten 100 Seiten nimmt das Buch dann so richtig Fahrt auf und hat mich nicht mehr losgelassen. Immer wieder schafft es die Autoren mit Wendungen die Handlung voranzutreiben und aus dem Schema X auszubrechen, wodurch die Handlung, die zwar nicht unbedingt was Neues ist, immer wieder auf faszinierende Weise anders erscheint, als in anderen Büchern.
Alles in allem ist Palace of glass wirklich eine Überraschung im positiven Sinne. Ich habe nicht sonderlich viel erwartet, aber bekommen. Der erste Teil dieser Reihe ist definitiv ein kleines Highlight. Ich bin gespannt ob die Autoren auch in den weiteren Teilen schafft, dieses Niveau beizubehalten. Bin aber in dieser Hinsicht recht positiv gestimmt.
Fazit
Solides und überzeugendes Erstlingswerk und Start einer besonderen Reihe, die mit ihrem ersten Teil Lust auf mehr macht. Palace of glass erhält daher von mir 4,5 von 5 Sternen mit Tendenz nach oben. Die 0,5 Punkte Abzug gibt es auch nur, weil ich mich am Anfang etwas schwer mit dem Setting tat.