Cover-Bild Wenn das Eis bricht
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 10.04.2017
  • ISBN: 9783442757176
Camilla Grebe

Wenn das Eis bricht

Psychothriller
Gabriele Haefs (Übersetzer)

In der Wohnung des reichen Geschäftsmanns Jesper Orre wird die Leiche einer jungen Frau gefunden – auf brutale Art ermordet. Von ihm fehlt jede Spur. Vor zehn Jahren gab es einen ganz ähnlichen Fall – ungelöst. Hanne, die Kriminalpsychologin von damals, soll deshalb ermitteln. Sie muss in die Vergangenheit eintauchen, dabei verschwimmt gerade ihre Gegenwart – sie fürchtet, an beginnendem Alzheimer zu leiden. Ihre Existenz bekommt zunehmend Risse, und die beiden Fälle verbinden sich auf ungute Weise. Kann Hanne sich selbst und ihren Erinnerungen trauen? Ist sie auf der richtigen Spur? Wann bricht das Eis, und was kommt darunter zum Vorschein?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2017

Leseempfehlung

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Da ich die Vorgängerromane vom Autorenduo Camilla Grebe ja schon kenne, hatte ich schon genaue Vorstellungen von diesem Roman, um nicht zu sagen Vorfreude. Auch wenn es keine direkte Fortsetzung ist – ...

Da ich die Vorgängerromane vom Autorenduo Camilla Grebe ja schon kenne, hatte ich schon genaue Vorstellungen von diesem Roman, um nicht zu sagen Vorfreude. Auch wenn es keine direkte Fortsetzung ist – also keine Reihe – bin ich gut in die Geschichte reingekommen und die Personen wurden mir nach und nach sehr gut erklärt. Es geht nicht nur um eine Psychologin, in einer Rolle, sondern der ganze Roman ist ziemlich psychologisch. Das sollte man vielleicht wissen, wenn man zu Büchern der beiden greift. Es sind keine richtigen Thriller und der Spannungsaufbau ist auch teilweise etwas gemächlich. Aber gerade diese psychologische Komponente schätze ich sehr.

Der – bzw. die Morde – sind typisch nordisch, etwas bizarr. Da werden schon mal Leichen enthauptet und seltsam drapiert. Das wird beschrieben ist aber nicht Dreh- und Angelpunkt. Die Frage, ob ein 10 Jahre zurückliegender ähnlicher Fall mit dem neuen zu tun hat, beschäftigt auch den ermittelnden Kommissar Peter. Die Hauptdarsteller hatten mal eine Beziehung die in die Brüche ging. Beim dritten Erzählstrang um eine junge Verkäuferin ist anfangs unklar, wie er mit den Morden zusammenhängt. Auch hier ist viel Leid und Kummer und seelische Verwicklungen.

Die Kapitel sind relativ kurz und die häufig wechselnden Perspektiven verlangen Aufmerksamkeit geben aber auch der Geschichte den nötigen Effect. Am Ende werden die losen Enden miteinander verbunden und es kommt zu einem Finale mit Action und teilweise überraschenden Wendungen.

Ich wurde gut unterhalten und fand, dass die 600 Seiten flott zu lesen waren. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.05.2017

ein Psychothriller mit einer dramatischen Geschichte

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Die Geschichte beginnt mit einem grausamen Mordszenario: In einem modernen Vorort Stockholms wird im Haus des schwedischen Geschäftsmannes Jesper Orre eine Frauenleiche aufgefunden. Der Mord erinnert an ...

Die Geschichte beginnt mit einem grausamen Mordszenario: In einem modernen Vorort Stockholms wird im Haus des schwedischen Geschäftsmannes Jesper Orre eine Frauenleiche aufgefunden. Der Mord erinnert an eine Hinrichtung und lässt Ermittler Peter Lindgren an einen Fall denken, der vor 10 Jahren ungeklärt blieb. Damals war die Kriminalpsychologin Hanne Lagerlind an der Klärung des Falls beteiligt, sie soll auch diesmal bei den Ermittlungen helfen. Niemand ahnt, dass Hanne inzwischen mit einer beginnenden Demenz zu kämpfen hat und die Konfrontation mit der Vergangenheit sie vor unerwartete Herausforderungen stellt. Der Fall gestaltet sich schwierig, da sowohl die Identität des Opfers als auch der Verbleib von Jesper Orre lange im Unklaren bleiben.
Und dann ist da noch Emma, die heimliche Freundin Jesper Orres, die in Rückblenden von ihrer ungewöhnlichen und geheimen Beziehung berichtet sowie von traumatischen Ereignissen ihrer Kindheit.
Neben Emmas Erzählebene wird die Geschichte aus der Sicht von Peter Lindgren und Hanne Lagerlind erzählt. Im Fokus stehen nicht nur die Mordfälle, sondern die individuellen Schwierigkeiten der beteiligten Charaktere im Umgang mit ihren Liebesbeziehungen und die damit verbundenen zum Teil dramatischen Folgen.
Die Autorin wechselt geschickt zwischen den Erzählperspektiven, der Thriller ist sprachlich und auch psychologisch interessant, Täter und Motive bleiben lange unklar, so ganz konnte mich die Auflösung dann aber nicht überraschen. Sprachlich ist das Buch gut umgesetzt, es liest sich trotz des beträchtlichen Umfangs durchweg flüssig, die Charaktere wirken glaubhaft wenn auch nicht unbedingt sympathisch.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Wann bricht das Eis ?

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Camilla Grebe kannte ich bereits durch ihre Krimi-Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester Asa Träff schreibt.
„Wenn das Eis bricht“ ist nun ihr erster, ...

Camilla Grebe kannte ich bereits durch ihre Krimi-Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester Asa Träff schreibt.
„Wenn das Eis bricht“ ist nun ihr erster, eigener Thriller und hat mich mit seinen 608 Seiten auch gut unterhalten, mit kleinen Abstrichen, doch dazu später.

Protagonisten gibt es hier gleich drei an der Zahl, die auch die Geschichte abwechselnd aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählen:
zum Einen ist da der Ermittler Peter Lindgren. Er hat einen Sohn, um den er sich allerdings nie wirklich gekümmert hat, weil er auch zu Mutter keine Bindung aufbauen konnte. Er ist selbstkritisch, bindungsunfähig und nicht unbedingt das, was man einen „einfachen Charakter“ nennen würde...
Man erfährt auch etwas über seinen Hintergrund, Sohn Albin und Ex Janet.

Als in der Wohnung des reichen Geschäftsmannes Jesper Orre eine junge Frau bestialisch ermordet aufgefunden wird, deutet Einiges auf einen zehn Jahre alten Fall, der erstaunliche Parallelen zu diesm Mord aufweist...
Daher wird auch die frühere Kriminalpsychologin Hanne Lagerlind-Schön hinzuzuzogen, die damals mit dem Fall bereits involviert war, der noch immer ungelöst ist. Doch Hanne, die sich nun mit der Vergangenheit befassen soll, verschwimmt gerade die Gegenwart, denn sie kämpft mit beginnendem Alzheimer... Kann sie ihren Erinnerungen noch trauen ? Und was ist mit Peter, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit hat..?

Die dritte Erzählerin ist Emma, eine junge Frau, deren Chef Jesper Orre war.

Durch die drei „Erzählebenen“ kommt der Leser immer mehr den Morden und den Motiven auf die Spur, gerade bei denen von Emma, die erst zwei Monate vor dem Mord beginnen und sich diesem zeitlich immer mehr nähern.

„Wenn das Eis bricht“ war für mich eher ein Kriminalroman mit psychologischem Hintergrund als ein Psychothriller, denn die nervenzerfetzende Spannung, die bei einem Thriller vorhanden ist, fehlte hier meiner Meinung nach. Das soll nicht heißen, dass das Buch nicht spannend ist – das ist es, aber eben eher mit „leise ansteigender“ Spannung und ohne großartige überraschende Wendungen.

Dennoch hat das Ende mich überzeugt, denn ich fand es nicht wirklich vorhersehbar und durchaus glaubwürdig.

Ich würde auch weitere Bücher lesen, die Camilla Grebe alleine schreibt und vergebe hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Wenn das Eis bricht

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In der Wohnung des reichen Geschäftsmannes Jesper Orre wird eine brutal ermordete Frauenleiche entdeckt. Von Jesper Orre selbst fehlt jede Spur. Der Mord erinnert die Polizei an eine ganz ähnliche Tat, ...

In der Wohnung des reichen Geschäftsmannes Jesper Orre wird eine brutal ermordete Frauenleiche entdeckt. Von Jesper Orre selbst fehlt jede Spur. Der Mord erinnert die Polizei an eine ganz ähnliche Tat, die vor über zehn Jahren begangen wurde. Damals war die Kriminalpsychologin Hanne im Ermittlerteam. Da beide Fälle so eine große Ähnlichkeit zueinander haben, wird Hanne auch diesmal gebeten, an den Ermittlungen teilzuhaben. Hanne willigt zwar ein, allerdings hat sie selbst ein großes privates Problem zu verarbeiten, denn sie ist an Demenz erkrankt...

Mein Leseeindruck:

Dieses Buch hat gute 600 Seiten, aber davon sollte man sich keinesfalls abschrecken lassen. Die Geschichte wird immer abwechselnd aus drei Perspektiven erzählt - Peter, der ermittelnde Polizist, Hanne, die Kriminalpsychologin sowie Emma, die Freundin des verschwundenen Geschäftsmannes, in dessen Haus die Leiche gefunden wurde.

Durch diese Perspektivwechsel und natürlich auch durch die spannende Handlung wird es auf den 600 Seiten niemals langweilig.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und war schnell gefesselt von der Handlung. Dazu sollte man allerdings wissen, dass diese drei Hauptprotagonisten (Peter, Hanne und Emma) sehr im Vordergrund der Geschichte stehen. Wir Leser erfahren viel über sie und ihre Vergangenheit, ihre Erlebnisse und Gefühle. Der eigentliche Mordfall gerät dabei manchmal fast ein wenig in den Hintergrund. Trotzdem war es für mich niemals langweilig, denn schrittweise kommt man dennoch der Lösung des Falles immer näher.

Ich mochte sowohl die Handlung als auch den Schreibstil der Autorin. Sie schreibt sehr angenehm; das Buch hat sich sehr flüssig lesen lassen.

Für mich ist "Wenn das Eis bricht" ein sehr durchdachter, raffinierter Thriller mit sehr interessanten Charakteren. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und hatte schöne Lesestunden mit der Geschichte.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Der Thriller-Charakter fehlt, aber dennoch gut

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Stockholm. Peter Lindgren wird in das Haus des Geschäftsführers einer Bekleidungskette, Jesper Olle, gerufen. Lindgren findet eine weibliche Leiche vor. Sie wurde geköpft und ihr Kopf mit Blick auf die ...

Stockholm. Peter Lindgren wird in das Haus des Geschäftsführers einer Bekleidungskette, Jesper Olle, gerufen. Lindgren findet eine weibliche Leiche vor. Sie wurde geköpft und ihr Kopf mit Blick auf die Tür aufgestellt. Der Mord zeigt große Ähnlichkeiten zu einem zehn Jahre zurückliegenden Mord, bei dem eine geköpfte Männerleiche vorgefunden wurde. Der Mörder in diesem Fall wurde bis heute nicht gefunden. Auch hier tippen die Ermittler im Dunkel, auch nach Tagen wissen sie nicht, wer die Leiche ist und auch nicht wo Jesper Olle abgeblieben ist.

Die Handlung wird aus drei Perspektiven in der Ich-Form erzählt und weist so mehrere Erzählstränge auf. Peter Lindgren ist Kommissar bei der Stockholmer Mordkommission und für die Ermittlungen in diesem Fall zuständig. Der Leser erfährt einiges über seine Jugend und sein Privatleben. Die zweite Perspektive ist Hanne Lagerlind-Schön. Sie ist Verhaltensforscherin und hat früher häufiger mit der Polizei zusammengearbeitet um psychologische Täterprofile zu erstellen. So auch vor zehn Jahren, als die geköpfte Leiche gefunden wurde. Heute hat sich Hanne aus dem Berufsleben zurückgezogen, da sie an Demenz leidet. Die dritte Perspektive ist die von Emma Bohmann. Sie ist Verkäuferin in einem der Läden von Olle Jesper. Emma berichtet im Gegensatz zu Peter und Hanne nicht aus der Gegenwart, sondern aus der Vergangenheit. Sie startet mit ihrer Erzählung etwa zwei Monate vor dem Mord und „arbeitet“ sich dann bis zur Gegenwart hin. So bildet Emma-Erzählung die Auflösung des Falls. Dadurch zeigt sich schon, dass in diesem Buch nicht der Kriminalfall im Vordergrund steht, sondern die drei Hauptcharaktere Peter, Hanne und Emma. Es werden ihre Gefühle, Gedanken und Erinnerungen beschrieben. Dies auf eine sehr angenehme, bildliche und beschreibende Art und Weise. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und trotz der über 600 Seiten liest sich das Buch in kurzer Zeit. Es gab keine inhaltlichen Wiederholungen und die Handlung war schlüssig und nicht zu ausschweifend. Die Bezeichnung „Psychothriller“ würde ich diesem Buch nicht verleihen. Dafür fehlt es eindeutig an der nervenaufreibenden Spannung. Dennoch war es nicht zäh oder gar langweilig. Ich würde dieses Buch eher als einen dramatischen und spannenden Roman beschreiben. Wie schon erwähnt tritt der Fall an sich in den Hintergrund. Ich würde sagen, der Fall nimmt etwa 100 Seiten des Buches ein, der Rest beschreibt das Innenleben der drei Sprecher. Dennoch hat der Leser das Bedürfnis weiter zu lesen und zu erfahren, wie es weiter geht und vor allem, wer denn nun die Leiche ist und wer der Täter. Das Ende war sehr überraschend und danach sieht man einiges der vorherigen Handlung mit anderen Augen.
Wirklich sehr gut gefallen hat mir die Ausarbeitung der Charaktere. Nicht nur Peter, Hanne und Emma sind sehr gut ausgearbeitet und beschrieben, so dass man einen perfekten Überblick über ihr Inneres und ihre Vergangenheit hat und daher weiß, wieso sie so sind und handeln, wie heute. Sondern auch, dass auch die Nebencharaktere Form annehmen! Zum Beispiel Peters Kollege Manfred, der durch seine extravagante und extrovertierte Art auffällt.

Schlussfolgernd würde ich sagen: Psycho ja, da der Fall letztendlich dadurch aufgeklärt wird, dass der Leser tiefe Einblicke in Emma Psyche und Kindheit bekommt und er so die Handlungen nachvollziehen kann. Thriller nein, da es hierfür viel zu wenig Spannung gab. Ich habe von diesem Buch etwas anderes erwartet, aber dennoch hat mir dieses Buch gut gefallen. Deshalb gibt es von mir vier von fünf Sternen.