Der neue Roman nach ›22 Bahnen‹ | Nominiert für das Lieblingsbuch der Unabhängigen 2024 (Shortlist)
Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg –, und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen Skip-Bo, abends arbeitet Ida mit Knut in der »Robbe«. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.
Caroline Wahl hat nach Ihrem großen Erfolg mit "22 Bahnen" einen zweiten bemerkenswerten Roman über die Themen des Lebens geliefert. Anschaulich und dennoch unterhaltsam beschreibt sie den Verlust der ...
Caroline Wahl hat nach Ihrem großen Erfolg mit "22 Bahnen" einen zweiten bemerkenswerten Roman über die Themen des Lebens geliefert. Anschaulich und dennoch unterhaltsam beschreibt sie den Verlust der beiden Schwestern einer alkoholkranken Mutter, was auch den Verlust der Kindheit bedeutet. Vor allem Ina wird von starken Schuldgefühlen verfolgt, am Tod der Mutter schuldig zu sein. Auf Rügen verstärkt sich noch die Konfrontation, wunderbar beschrieben anhand der Kraft des Meeres, das ihr aber auch die Möglichkeit des Rückzugs anbietet.
Dort trifft sie auch auf Menschen, die ihr zugleich helfen aber neue Bindungen, versprechen, die sie in weitere emotionale Achterbahnen wirft.
Mit Caroline Wahl verbinde ich nun einen ganz eigenen Grundton, Humor gepaart mit Tiefe und einem guten Gefühl, wo die Balance dabei erhalten bleibt.
Das Buch Windstärke 17 handelt von Ida, die nach dem Tod ihrer Mutter überhaupt nicht mehr zurechtkommt. Sie weiß nicht genau, wo sie hinmöchte, aber sie ist sich sicher, dass sie bei ihrer Schwester Tilda ...
Das Buch Windstärke 17 handelt von Ida, die nach dem Tod ihrer Mutter überhaupt nicht mehr zurechtkommt. Sie weiß nicht genau, wo sie hinmöchte, aber sie ist sich sicher, dass sie bei ihrer Schwester Tilda in Hamburg nicht gut aufgehoben ist. So setzt sie sich in einen Zug und fährt nach Rügen. Sie kann den Tod ihrer alkoholkranken Mutter nicht verarbeiten, weil sie sich ständig Vorwürfe macht und vor allen Dingen nachts immer wieder von Albträumen heimgesucht wird. Auf der Insel Rügen findet sie einen Job in Knuths Kneipe und bekommt auch bald die Gelegenheit bei Knuth und seiner Frau Marianne einzuziehen. Es ist scheinbar das erste Mal, dass sie ein geregeltes Familienleben mitbekommt, was sie sehr genießt. Doch dann erhält Marianne eine schreckliche Nachricht und wieder einmal bricht alles über Ida zusammen. Gut, dass sie inzwischen Leif kennengelernt hat, der sie tatkräftig unterstützt und auch Ida kann Life mit seinen Problemen unterstützen. Das Buch ist eine nette Sommerlektüre, aber über viele Seiten ist es mir zu langsam vor sich hingeplätschert und ich war etwas gelangweilt. Die Wendung mit Marianne gegen Ende des Buches hat dann auf jeden Fall wieder dazu geführt, dass das Buch etwas spannender wurde, wer eine leichte Sommerlektüre sucht, ist mit dem Buch gut aufgehoben.
Caroline Wahl kenne ich als Autorin von 22 Bahnen. Nun soll Windstärke 17 eine Art Fortsetzung davon sein, obwohl das auf dem ersten und zweiten Blick nicht wirklich erkennbar ist, weder am Titel noch ...
Caroline Wahl kenne ich als Autorin von 22 Bahnen. Nun soll Windstärke 17 eine Art Fortsetzung davon sein, obwohl das auf dem ersten und zweiten Blick nicht wirklich erkennbar ist, weder am Titel noch am Klappentext.
Erst beim Lesen kommen mir die Namen bekannt vor, da es noch gar nicht so lange her ist, als ich 22 Bahnen gelesen habe, in der Tilda die Hauptrolle spielte, die große Schwester von Ida. Ida ist inzwischen erwachsen und hat mit dem Tod ihrer Mutter zu kämpfen. Die Mutter, die Alkoholikerin war und sich selbst zugrunde gerichtet hat. Ida konnte sie nicht retten. Doch sie fühlt sich schuldig. Sie ist ständig im Zwiespalt und von einer dunklen Wolke umgeben. Sie ist auch voller Wut und versucht irgendwie den Verlust zu verarbeiten. Sie reist mit ihren letzten Euros nach Rügen, wo sie langsam zur Ruhe kommt und zu sich finden kann.
Das Setting hat mir gefallen. Die verschiedenen Seiten der Ostsee, rauh und stürmisch, aber auch ruhig und friedlich, wurden gut dargestellt und mit eingebunden. Die Idee, eine Art Fortsetzung zu schreiben, fand ich ebenso sehr interessant. Man hat auch ein paar Einblicke in Tildas jetziges Leben erhalten. Ich wollte aber natürlich gern erfahren, wie Ida ihr Leben auf die Reihe bekommt und auch wie es mit Marianne weitergeht, bei der Ida auf Rügen untergekommen ist. Jedoch hat mich der doch sehr saloppe Schreibstil mehr und mehr gestört. Er war mir zu spröde und unausgereift. Er hat zwar zur Protagonistin Ida gepasst, jedoch hat er mir nicht gefallen. Es kam sehr viel wörtliche Rede vor. Dabei aber oftmals in der folgenden Darstellung: Erst denkt sie den Satz, dann sagt sie (haargenau) den Satz. Wer schreibt denn so? Das hat mich echt verwirrt. Außerdem fand ich es schade, dass die Geschichte sehr unvollendet blieb. Das war für mich kein richtiges Ende.
Obwohl mir 22 Bahnen gut gefallen hat, konnte mich das zweite Buch von Caroline Wahl leider nicht überzeugen.
Nachdem mich 22 Bahnen damals nicht so wirklich überzeugen konnte, wollte ich Windstärke 17 trotzdem eine Chance gegeben, weil ich doch wissen wollte, wie es Ida ergeht und weil auch dieses Buch so gut ...
Nachdem mich 22 Bahnen damals nicht so wirklich überzeugen konnte, wollte ich Windstärke 17 trotzdem eine Chance gegeben, weil ich doch wissen wollte, wie es Ida ergeht und weil auch dieses Buch so gut bewertet wird. Daher war ich doch neugierig und habe mich rangewagt.
Nach dem Tod ihrer Mutter möchte Ida nurnoch weg. Aber sie möchte auch nicht zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg. Also reist sie kurz entschlossen weiter nach Rügen, wo sie einen Job in einer Bar annimmt und versucht mit ihrem Leben klarzukommen.
Die Vergangenheit von Ida ist sehr bewegend. Sie hat in ihren jungen Jahren schon so viel mitgemacht. Von daher konnte ich ihr Verhalten in vielen Fällen irgendwie nachvollziehen. Aber teilweise fand ich es schon etwas übertrieben, wie sie sich verhalten hat.
Ich habe zwar auch mit ihr mitgefühlt und gehofft, dass sie es schafft über diese negativen Erfahrungen hinwegzukommen. Aber wirklich nahe hab ich mich ihr leider nicht gefühlt.
Insgesamt war ich wenig begeistert von diesem Buch. Die vielen emotionalen Themen, die hier aufgegriffen werden, wirken für mich in Idas Gedanken irgendwie plump und es kommen wenige Gefühle rüber. Ich denke, dass es am Schreibstil liegt, der wirklich nicht mein Geschmack ist. Irgendwie wirkt Ida dadurch wie ein kleines Kind.
Inhaltlich war es für mich auch etwas zäh. Trotz der recht wenigen Seiten hat sich die Story sehr gezogen. Ich hatte zwischendurch schon überlegt abzubrechen, weil ich ständig geschaut habe, wie viel ich noch lesen muss. Ich habe es dann aber doch durchgezogen, um zu erfahren, wie die Story endet. Gelohnt hat es sich für mich leider nicht.
Ich würde das Buch allerdings nicht weiterempfehlen. Es war absolut nicht mein Geschmack.