Von Casey McQuiston hab ich bisher noch gar nichts gelesen, aber „I kissed Shara Wheeler “ hat mich auf Anhieb total angesprochen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und fesselnd. Sie zaubert eine sehr lockere, aber auch leicht schwere Atmosphäre, die sich für mich gut mit dem Inhalt verbunden hat.
In dieser Story erfahren wir die Perspektive von Chloe, was die Verbindung zu ihrer Persönlichkeit sehr erleichtert.
Das heißt aber nicht, dass sie dadurch tiefgründiger als andere ist.
Denn neben Chloe, haben mir auch Rory und Shara richtig gut gefallen.
Nicht zwingend mit dem ,was sie von sich zeigten, sondern das, was sie im Herzen ausmacht.
Ich fand sie überaus authentisch und wirklich gut greifbar.
Der Einstieg fiel mir wirklich leicht.
Lange Zeit hatte ich allerdings überhaupt keine Ahnung, wohin mich die Autorin hier führen möchte.
Denn queere Liebesbeziehungen sind ja ansich nichts besonderes.
Aber darum geht es im Endeffekt auch nicht.
Man nehme ein beliebtes und allzu perfektes Highschoolmädchen und parallel dazu ein Mädchen, das kurz davor steht, ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen.
Und dann verändert ein einziger Kuss alles.
Doch anders, als man denken würde.
Wie perfekt ist Shara wirklich?
Was bedeutet Perfektionismus überhaupt?
Im Kern geht es darum, wie man Ansprüchen gerecht werden kann und ob man das überhaupt muss.
Nur weil wir etwas als wunderschön und perfekt ansehen, heißt das noch lange nicht, dass es das auch ist.
Und vor allem, dass dies selbst gewählt ist.
Mir hat diese Story wahnsinnig viel Spaß gemacht. Nicht weil, wir es mit queeren Liebesbekundungen zutun bekommen.
Sondern vielmehr, weil man entdeckt, wie sehr die Fassade bröckelt, wenn man an ihr zu kratzen beginnt.
Shara und auch Chloe haben mich wirklich überrascht. Nicht nur durch ihre Konflikte, die manchmal etwas ins Obsessive ausarteten, sondern auch weil sie immer mehr erkennen, wer sie wirklich sind.
Und darum geht es in Endeffekt.
Das man die eigene Persönlichkeit, das eigene Ich erkennt, akzeptiert, liebt und lebt.
Was bedeutet Lob und Anerkennung, wenn man sich dadurch immer mehr verliert?
Nichts.
Eine lange Odyssee, in der ungeahnte Freundschaften entstehen, die man vorher nicht mal in Betracht gezogen hätte.
Eine süße Highschoolgeschichte, die vor allem mit der Weiterentwicklung begeistert und dadurch Momente entstehen lässt, die nachhallen und zum umdenken bringen.
Ein süßes Buch für zwischendurch, das enorm gut unterhält, auch wenn die Emotionen nicht ganz zu mir durchgedrungen sind.
Fazit:
I kissed Shara Wheeler von Casey McQuiston konnte mich absolut begeistern.
Nicht weil es um queere Liebesbekundungen geht.
Sondern weil sich der eigene Blickwinkel erweitert und man doch einen Moment verweilt und hinterfragt.
Eine Story, die sich damit befasst, wer man eigentlich ist und wer man sein möchte.
Von Ansprüchen und Erwartungen und einer Fassade, die erstaunliches zutage bringt.
Auch wenn es mich emotional nicht so erreichen konnte, so fand ich die Story sehr süß und unterhaltsam.