Cover-Bild Die langen Tage von Castellamare
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 12.08.2016
  • ISBN: 9783471351307
Catherine Banner

Die langen Tage von Castellamare

Ein Familienroman
Marion Balkenhol (Übersetzer)

Eine sizilianische Insel, drei Generationen, ein großes Familienepos

Castellamare ist eine winzige Insel vor der Küste Siziliens. Als der Arzt Amedeo seine Stelle antritt, wird er zunächst misstrauisch beäugt. Er jedoch liebt seine neue Heimat und beginnt, ihre alten Legenden zu sammeln und aufzuschreiben. Eines Nachts hilft er bei zwei Geburten: Das Kind seiner Frau und das Kind seiner Geliebten kommen auf die Welt. Der Skandal kostet Amedeo Ansehen und Position. Um auf Castellamare bleiben zu können, übernimmt er mit seiner Frau ein kleines Café. Es wird der Mittelpunkt der Familie und der Insel – über mehrere Generationen hinweg, durch alle Kriege und Krisen, allen Veränderungen zum Trotz.

Amedeo Esposito wächst als Waisenkind in Florenz auf. Schon immer hat er Geschichten geliebt und in seiner roten Kladde gesammelt. Als er ganz im Süden Italiens eine Stellung als Arzt antritt, fühlt er sich zum ersten Mal in seinem Leben zu Hause. Die Insel Castellamare mit ihrer verschworenen Gemeinschaft kann einem Arzt nicht viel bieten, einem Geschichtenliebhaber jedoch eine Fülle an Erzählungen und Geheimnissen. Zusammen mit seiner Frau, der schönen, klugen Pina, restauriert Amedeo ein altes Café. Direkt über dem Meer gelegen wird es ein beliebter Treffpunkt. Und für mehrere Generationen das Zuhause der Familie, die ein Jahrhundert der Veränderungen durchlebt: Freundschaften und Fehden, Kriege, Hochzeiten, Geburten und immer wieder die Liebe.

Ein großer Familienroman über eine kleine Insel, berührend und äußerst unterhaltsam erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom ersten Weltkrieg bis zur Immobilienblase

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Das Findelkind Amedeo Esposito wird gegen alle Umstände Arzt. Diese Tätigkeit verschlägt ihn nach Castellamare, eine kleine Insel vor Sizilien, einsam, idyllisch und ein wenig rückständig. Doch schon bald ...

Das Findelkind Amedeo Esposito wird gegen alle Umstände Arzt. Diese Tätigkeit verschlägt ihn nach Castellamare, eine kleine Insel vor Sizilien, einsam, idyllisch und ein wenig rückständig. Doch schon bald findet er hier eine Heimat, wie er sie zuvor nicht kannte. Für seine Familie und die Inselbewohner wird das Haus am Rande der Nacht, das Haus von Amedeo zum Mittelpunkt. Hier durchleben die Inselbewohner schwere und schöne Zeiten, hier tauschen sie Klatsch und Tratsch aus, hier feiern sie und trauern sie gemeinsam.
Zunächst hat mich das Buch gefesselt. Schnell war ich fasziniert von der Geschichte Amedeos und hatte die ersten 200 Seiten verschlungen, doch dann begann es sich leider ein wenig zu ziehen. Trotzdem habe ich immer den Wunsch gehabt die Geschichte dieser besonderen kleinen Insel weiter zu verfolgen.
Die Charaktere sind alle sehr ähnlich angelegt. Sie sind gefangen zwischen der Liebe zu ihrer Heimat und dem Wunsch der Enge der Insel, sowie dem Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner zu entkommen. Da fehlte leider ein wenig die Abwechslung. Wundervoll ist jedoch die Insel selbst gezeichnet. Man spürt die Hitze die im Sommer über der Insel liegt. Spürt den Schweißfilm auf der Haut und kann die Zitronen und Blumen riechen. Es weckt den Wunsch bald wieder nach Italien zu fahren.
Vom ersten Weltkrieg bis zur Bankenkrisen 2007 kann man verfolgen, wie das Weltgeschehen Einfluss auf die Menschen nimmt. Es ist eine interessante Zeitreise durch die moderne Geschichte, die mir insgesamt sehr gut gefallen hat, auch wenn ich sie zwischendurch langatmig fand.

Veröffentlicht am 31.03.2017

100 Jahre auf Castellamare

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Bitte nicht vom Cover täuschen lassen: "Die langen Tage von Castellamare" ist keine Geschichte über Schwestern oder eine Mädchenfreundschaft, sondern eine Familiengeschichte.
Catherine Banner entführt ...

Bitte nicht vom Cover täuschen lassen: "Die langen Tage von Castellamare" ist keine Geschichte über Schwestern oder eine Mädchenfreundschaft, sondern eine Familiengeschichte.
Catherine Banner entführt uns auf die fiktive italienische Insel Castellamare in der Nähe von Sizilien. Ein bisschen abseits vom Rest Italiens und dem Weltgeschehen lebt hier die Dorfgemeinschaft - mittendrin die Familie Esposito, deren Geschichte über fast 100 Jahre hinweg erzählt wird. Sie betreibt eine Bar auf der kleinen Insel. Die Bar mit dem schönen Namen 'Das Haus am Rande der Nacht' ist Treffpunkt der Inselbewohner - deren Leben und das Miteinander in der Bar spielen aber nur eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht die Familie Esposito, die über die vier Generationen der Geschichte einige Schicksalsschläge zu erleiden hat, aber auch immer wieder gute Zeiten erlebt.
Die Geschichte bietet damit auch den italienischen Blickwinkel auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts, der für viele deutsche Leser bestimmt unbekannt und interessant ist. Soweit ich das beurteilen kann, gelingt dies der britischstämmigen jungen Autorin sehr gut.

Die Geschichte wird ruhig erzählt - ungeduldigen Lesern könnte das Erzähltempo zu langsam sein. Auch für mich hatte das Buch einige Längen, andererseits finde es aber dem gemächlichen Lebenstempo einer kleinen Insel entsprechend, also irgendwie passend.

Leider muss ich aber auch sagen, dass man nicht viel verpasst, wenn man das 472 Seiten dicke Buch nicht liest. Die Geschichte ist für mich weder spektakulär noch sprachlich sensationell - auch mit Spannung oder unerwarteten Wendungen kann das Buch nicht aufwarten. Auch die Charaktere blieben etwas blass und wuchsen mir (mit Ausnahme von Concetta) nicht wirklich ans Herz.

Als Ferienlektüre am italienischen Strand wirkt das Buch aber bestimmt mehr als auf der heimischen Couch.

Fazit: ein schönes Buch für Leser, die gerne ruhige Familiengeschichten lesen und dieses Buch mit in den Urlaub auf einer kleinen italienischen Insel nehmen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Insgesamt seichte Unterhaltung, die eher so dahinplätschert

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Amadeo Esposito, geboren im Januar 1875, Waisenkind, Geschichtensammler, mit einem Arzt als Pflegevater, wird er später selber Arzt, der um eine Festanstllung zu erhalten, 1914 auf die Insel Castellamare ...

Amadeo Esposito, geboren im Januar 1875, Waisenkind, Geschichtensammler, mit einem Arzt als Pflegevater, wird er später selber Arzt, der um eine Festanstllung zu erhalten, 1914 auf die Insel Castellamare zieht. Immer wieder finden Geschichten Platz in Amadeos roter Kladde, die sein Pflegevater ihm geschenkt hat.
Durch Verstrickungen darf Amadeo bald nicht mehr als Arzt auf der Insel arbeiten, betreibt deshalb mit seiner Frau Pina die Inselbar „Das Haus am Rande der Nacht“, in der sich die Dorfgemeinschaft immer wieder auf Limonello, Tratsch und Gespräche trifft.
Amdeos Lebens- und Familiengeschichte wird über fast 100 Jahre erzählt, nachfolgende Generationen bleiben auf der Insel und so erfährt man vieles über deren Tradition, Religösität, Aberglaube, Nachbarschft, Hilfsbereitschaft vor dem Hintergrund des Zeitgeschehens, wie dem ersten Weltkrieg, dem Sieg der Faschisten und dem zweiten Weltkrieg, Finanzkrisen, dem Wirtschaftsaufschwung danach und technischem Fortschritt bis hin zum Jahre 2009.
Die Inselgemeinschaft lebt etwas isoliert und so gelangt Manches erst mit etwas zeitlicher Verzögerung dorthin.

Die Familiengeschichte wird eher ruhig und unspektakulär erzählt, stellenweise auch etwas zu langatmig. Manchesmal hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, denn so hat mich das Buch nicht wirklich gepackt.

Fazit: Insgesamt seichte Unterhaltung, die eher so dahinplätschert.