Schattengold – Ach, wie gut, dass niemand weiß ...
Roman | Düster-atmosphärische Fairy-Tale-Fantasy
Von einem verhängnisvollen Pakt mit einem furchteinflößenden Dämon
Drei Dinge muss Farah ihren Eltern versprechen: Iss nie etwas, das dir Feen anbieten. Verrate ihnen nicht deinen Namen. Und am wichtigsten: Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit dem Dunklen Volk ein. In diesem Sommer wird Farah jedes einzelne dieser Versprechen brechen.
Mit der düster-atmosphärischen Neuerzählung des Märchens »Rumpelstilzchen« entführt Christian Handel in ein Königreich voller finsterer Feenwesen und Dämonen. Furchteinflößend, schauerlich und wunderschön zugleich!
»Ein Kitzeln an der Wange weckte mich. Verschlafen versuchte ich, das, was mich berührte, mit dem Handrücken wegzuwischen. Als die Erkenntnis einsickerte, dass vermutlich ein Insekt über mein Gesicht krabbelte, riss ich die Augen auf und schoss mit dem Oberkörper hoch. Doch es war kein Käfer, der mich geweckt hatte.
Sämtliche Luft entwich aus meinen Lungenflügeln, mein ganzer Körper erstarrte. Über mich gebeugt stand das Wesen aus dem Wald, der Spinnenmann. Groß und hager, die knochigen Gliedmaßen an den Gelenken seltsam verdreht, als sei er ein zum Leben erwachter Baum. Seine Augen leuchteten gespenstisch.
Erinnerst du dich, flüsterte das Wesen, ohne seine Lippen zu bewegen. Ich war mir nicht sicher, ob ich seine Stimme mit den Ohren oder nur in meinem Kopf hörte. Farah …?«
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Wer meint, hier wird nur Rumpelstilzchen ein bisschen moderner erzählt täuscht sich sehr.
Von Beginn an hat mich die Neuinterpretation von Feen, Schattenwesen, Parallelwelten fasziniert.
Farah muss sich ...
Wer meint, hier wird nur Rumpelstilzchen ein bisschen moderner erzählt täuscht sich sehr.
Von Beginn an hat mich die Neuinterpretation von Feen, Schattenwesen, Parallelwelten fasziniert.
Farah muss sich ihr Lebensunterhalt zusammen mit ihrem Vater und Bruder hart verdienen. Sie nagen am Hungertuch und kommen immer nur gerade so über die Runden. Dann findet sie ab und zu Gold am Grab der Mutter, im Verbotenen Teil des Königreichs. Aus Angst entdeckt zu werden versteckt sie es, bis ein Notfall eintritt.
Ab diesem Moment nimmt das Unglück seinen Lauf. Farah verstrickt sich in ein Lügen- und Geheimnisgespinst und bringt ihre Liebsten und sich selbst in Gefahr.
Farah ist eine interessante Persönlichkeit. Erst war ich begeistert, dann entsetzt, dann genervt und schließlich machte ich meinen Frieden mit ihr. Ich denke ich habe selten eine Figur erlebt, welche so viele unterschiedliche Gefühle in kürzester Zeit in mir auslöste.
Der Spinnenmann, ist ein sehr tragisch Figur. Ein Wesen aus der Dunklen Welt und doch nicht eindeutig nur böse.
Das Buch liest sich leicht und flüssig. Dadurch, dass für mich eine teils neue und sehr interessante Welt erschaffen wurde und die Spannung ständig zunahm, war es ein sehr kurzweiliges Erlebnis.
Die Müllerstochter Farah lebt mit ihrem Vater und Bruder nahe dem Feenland. Ihre Mutter ist schon früh verstorben, seither ist der Vater nicht mehr er selbst, und neigt dazu zu viel zu trinken, worunter ...
Die Müllerstochter Farah lebt mit ihrem Vater und Bruder nahe dem Feenland. Ihre Mutter ist schon früh verstorben, seither ist der Vater nicht mehr er selbst, und neigt dazu zu viel zu trinken, worunter die Familie finanziell leidet. Letztlich führt das dazu, dass Farah in Ereignisse verstrickt wird, die sie bald nicht mehr unter Kontrolle hat, und die nicht nur sie in große Gefahr bringen.
„Ach, wie gut, dass niemand weiß ...“, der Untertitel verrät es schon, Christian Handel hat eine Adaption des Märchens „Rumpelstilzchen“ geschrieben. Diese hat er mit der Mythenwelt der Feen verwoben. Herausgekommen ist eine spannende und recht düstere Geschichte, die man kaum aus der Hand legen mag.
Ich mochte Farah von Anfang an, auch, weil sie kein perfekter Charakter ist, sondern auch Fehler macht, sich manchmal nicht anders zu helfen weiß, und sich dann in etwas verstrickt, dessen Konsequenzen sie so nicht erwartet hat. Sie ist aber auch eine sympathische junge Frau, die ihre Familie liebt und alles für diese tut. Der Autor lässt Farah ihre Geschichte selbst erzählen, wodurch man Anteil an ihren Gedanken und Gefühlen hat. Andere Charaktere nimmt man daher nur durch Farahs Blickwinkel wahr, doch sie hat recht tiefgehende Meinungen über diese, so dass man sich ein gutes – subjektiv gefärbtes – Bild machen kann.
Mein Lieblingscharakter ist die alte Kräuterfrau Berit, die bereits Farahs Mutter aufgezogen hat, und später sie und ihren Bruder, wodurch ein besonderes Verhältnis entstanden ist. Berit weiß zudem viel über das Feenvolk, und hat ein Herz für verletzte Tiere. Weniger gut gefallen hat mir Iolanthe, die Königin des Reiches, in dem Farah lebt, vor allem, was sie nach ihrem letzten persönlichen Auftritt in die Wege leitet, erscheint mir etwas überzogen, und in diesem Ausmaß gar nicht nötig.
Die Rumpelstilzchenrolle ist hier ein bisschen anders geartet als im Märchen, der Autor hat einen sehr faszinierenden Charakter kreiert, zu dem man schnell ambivalente Gefühle entwickelt, jedenfalls ging es mir so. Im Laufe der Ereignisse werden nicht nur ihn betreffend einige Geheimnisse aufgedeckt, die das Leben einiger Charaktere mehr oder weniger auf den Kopf stellen werden. Christian Handel ist es gut gelungen, diese nach und nach einfließen zu lassen, sie wirken nie störend oder aufgesetzt. Da man aus Sicht Farahs liest, haben sie zudem immer eine gewisse Brisanz.
Der Roman ist in zwei Teile aufgeteilt, zunächst „Gold“, danach „Schatten“, wobei schon der erste nicht nur gute Zeiten vermittelt, der zweite aber noch einmal deutlich düsterer ist. Erzählt wird sehr atmosphärisch und das Kopfkino hat viel zu tun. Christian Handel hat mit dieser Adaption einige Fragen beantwortet, die ihm, und vielleicht auch anderen, beim Lesen des Märchens in den Sinn kamen, und zwar auf gelungene und nachvollziehbare Art.
Ich mag Märchen und ebenso Märchenadaptionen. „Rumpelstilzchen“ trifft man dabei eher selten, umso schöner, dass es hier eine gelungene und spannende gibt, die ich sehr gerne gelesen habe. Ich habe mitgefühlt und mitgezittert, und mochte den Roman kaum aus der Hand legen. Sehr gerne empfehle ich den Roman an Genrefans und solche, die es werden wollen, und vergebe 4,5 Sterne.
Jeder in Firnland kennt die drei wichtigsten Regeln: verrate ihnen nie deinen Namen, iss nichts was sie dir anbieten und am allerwichtigsten, geh nie einen Handel mit dem dunklen Feenvolk ein. Auch Farah ...
Jeder in Firnland kennt die drei wichtigsten Regeln: verrate ihnen nie deinen Namen, iss nichts was sie dir anbieten und am allerwichtigsten, geh nie einen Handel mit dem dunklen Feenvolk ein. Auch Farah weiß um diese Richtlinien ganz genau, sie kennt die Erzählungen und dennoch wird sie in Bälde jede einzelne dieser Regeln brechen. Doch sie muss es tun, sie hat keine Wahl, koste es was es wolle.
Rumpelstilzchen war, wie viele andere Märchen, ein großer Teil so ziemlich jeder Kindheit. Wir kenn sie auswendig, sie trennten Gut von Böse und lehrten uns, dass das Gute immer obsiegt und böses bestraft wird. Doch was fasziniert uns auch als Erwachsene an eben jenen Märchen ein zweites Mal? Christian Handel spinnt diese Sage erneut für uns, anfänglich nimmt er altes Märchenstroh und wie durch Zauberhand entsteht daraus Geschichtengold. In welchem Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, selbst Licht und Dunkel viel mannigfaltigere Gesichter annehmen als wir in unserer Kindheit lernten. Die Last der Lüge, die Angst der Wahrheit, den trüben Nebel der Ahnungslosigkeit, mit alldem spielt er in seiner Adaption eines Märchens, dass wir doch allzu gut kennen, doch durch seinen Zauber noch mal neu erleben dürfen. Bei dem Wort „Feenreich“ bin ich eigentlich in der Regel schon raus, Fantasy ist einfach nicht mein Genre aber mit einer Märchen Adaption hat Christian Handel wirklich einen Nerv bei mir getroffen. Allerdings hat er nicht nur angefüttert, er hat auch liefern können. Natürlich gibt es in jedem Märchen eine Lovestory, doch das Buch nahm diesbezüglich nie zu kitschige Züge an. Im Gegenteil fühlte man sich manchmal einfach in diese Traumprinzen Kindheit zurückversetzt, doch Vorsicht, er kann auch Düsternis, Angst und Dämonen und von denen macht er auch sehr atmosphärisch gebrauch. Das Ende einfach überraschend und berührend gelungen, hoffe ich, dass er sich dazu entschließt ein weiteres Märchen so wundervoll zu interpretieren.
Fazit: Klasse Märchen Adaption, die ich wirklich schwer aus der Hand legen konnte und deren Ende überraschend, wie rührend gelungen ist.
Drei Regeln gelten im Umgang mit Angehörigen des Feenvolkes: Iss nie etwas, das dir von ihnen angeboten wird. Verrate niemals deinen Namen. Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit ihnen ein. ...
Drei Regeln gelten im Umgang mit Angehörigen des Feenvolkes: Iss nie etwas, das dir von ihnen angeboten wird. Verrate niemals deinen Namen. Lass dich unter keinen Umständen auf einen Handel mit ihnen ein. Farah bricht sie alle.
Wir erleben die Geschichte aus Farahs Sicht. Oft hinterfragt man ihre Entscheidungen, schließlich missachtet sie jegliche Anweisungen, die ihr bezüglich der magischen Welt gegeben wurden. Doch es ist offensichtlich, dass sie eigentlich keine andere Wahl hat. Sie will letztendlich nur ihre Familie beschützen, greift dafür in ihrer Verzweiflung allerdings zu Maßnahmen, die ihr noch mehr Probleme bereiten können.
Christian Handel entführt uns uns ein Königreich voller finsterer Feenwesen und Dämonen. Sein Schreibstil ist wunderbar metaphorisch und stimmungsvoll. Die Atmosphäre wirkt bedrohlich und schaurig. Es gibt teilweise ziemlich krasse Zeitsprünge, beziehungsweise einen eher knappen Zeitraffer der wichtigsten Ereignisse. Das fand ich gelungen, so wurde nichts künstlich in die Länge gezogen oder langatmig. Das Ende kam für mich völlig unerwartet und gestaltete sich dementsprechend ziemlich emotional. Ich liebe es, wenn ich von einem Twist so überrascht werde.
Es handelt sich um einen Einzelband und eine sehr düstere und eher gruselige Adaption des Märchens Rumpelstilzchen. Es ist definitiv nicht unbedingt für Menschen mit Spinnenphobie geeignet, denn der Antagonist wird nicht umsonst als Spinnenmann bezeichnet. Besonders gefallen hat mir auch die queere „Nebenstory“, die irgendwie süß zu beobachten ist.
In dem Buch geht es um die junge Farah, die gemeinsam mit ihrem Bruder Thomas und ihrem Vater eine Mühle bewohnte. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben und wurde im Firnwald beigesetzt. Hin und ...
In dem Buch geht es um die junge Farah, die gemeinsam mit ihrem Bruder Thomas und ihrem Vater eine Mühle bewohnte. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben und wurde im Firnwald beigesetzt. Hin und wieder spricht sie dort mit ihr.
Die Ziehmutter von Farah ist Berit, eine Heilerin, die Farah vieles lehrte.
Eines Tages erhält Farah im Firnwald Goldmünzen, die zu Laub zerfallen, nachdem sie erzählt woher sie sie bekam. Die Königin erfährt davon und lässt Farah in ihr Schloss bringen damit sie ihr erzählt woher sie das Gold habe. Farah behauptet, sie können Stroh zu Gold spinnen. Sie wird eingesperrt und 3x wird von ihr verlangt Stroh zu Gold zu spinnen. Da sie es nicht beherrscht, holt sie sich Hilfe aus dem Firnwald, indem sie einen Spinnenmann beschwört ihr zu helfen. Seine Bezahlung fordert er in Silber und in Erinnerungen, die er Farah nimmt.
Als Farah und der Kronprinz sich ineinander verlieben, heiraten und Farah ein Kind austrägt, kommt der Spinnenmann um sich das Kind zu holen, da es angeblich als Bezahlung für die 3. Nacht dient, in der er für Farah Stroh zu Gold gesponnen hat.
Farah, der Kronprinz sowie sein treuer Krieger und Freund Adil und Farahs Bruder begeben sich auf eine gefährliche Suche in den Firnwald um das Baby zu retten und den Namen des Spinnenmannes zu erfahren. Dabei stößt Farah auf Geheimnisse, die ihre Herkunft und ihr ganzes Sein betreffen. Der Kronprinz und sie werden in ihrer Beziehung auf die Probe gestellt und ihr Bruder verliebt sich.
Es ist eine Märchenadaption, die auch als Hörbuch sehr gut ist. Die Stimmen wurden gut verstellt und es war angenehm zu hören. Es ist eine sehr fantasyreiche Story, die an Rumpelstilzchen erinnert, aber auch ihren völlig eigenen Charakter besitzt. Den Charakteren fehlte etwas Tiefgang und Farah ist in meinen Augen ein schwieriger Hauptprotagonist. Deshalb gibt es einen Stern Abzug.