Schöne, düstere Geschichte (3,5-4)
Farah hat von kleinauf gelernt, sich von den Feen, vor allem vor dem Dunklen Volk in Acht zu nehmen. Doch sie kann sich trotzdem nicht vom Wald fernhalten. Bisher ging das auch gut. Bisher. Denn diesen ...
Farah hat von kleinauf gelernt, sich von den Feen, vor allem vor dem Dunklen Volk in Acht zu nehmen. Doch sie kann sich trotzdem nicht vom Wald fernhalten. Bisher ging das auch gut. Bisher. Denn diesen Sommer macht sie einen Fehler, und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die ihr Leben für immer verändern werden ...
Ich hab in letzter Zeit gefallen an so düsteren Märchenerzählungen gefunden und war deshalb auch auf Schattengold neugierig. Atmosphärisch konnte das Buch auf jeden Fall punkten. Diese unheilvolle Dorfstimmung kam gut bei mir an und hat der Geschichte einen sehr passenden Unterton gegeben. Auch der Schreibstil war sehr schön rund, angenehm zu lesen und passte irgendwie sehr gut zu dieser Art von Story.
Wie das bei Märchen eben der Fall ist, lag der Fokus nicht unbedingt auf intensiver Charakterentwicklung – die Beziehungsgeflechte waren eher fabel-artig und ohne großes Tam Tam war dieses oder jenes einfach eingetreten. Das hab ich bei so einer Art Buch aber auch nicht anders erwartet, von daher war es für mich passend und gut so. Sorgt aber eben auch dafür, dass man (=ich) keine besonders tiefe Bindung zu den Charakteren aufbaut und mehr über die Handlung getragen werden muss. Die war zügig und interessant, sodass keine Längen aufkamen. Farahs Weg durch die Geschichte war nachvollziehbar, ebenso wie ihre schwierigen Entscheidungen, und es war spannend, zu erfahren, wie es für sie weitergeht und dass sie sich nie ganz in Sicherheit wiegen konnte, und immer unterschwellig noch eine Gefahr auf sie lauerte. Was dann schließlich in ein gelungenes Finale gipfelte, in dem sie endlich selbst aktiv wurde.
Allerdings muss ich leider sagen, dass ein prominenter Hinweis im Beschreibungstext des Buches irgendwie ein gewaltiger Spoiler für mich war, was ich sehr schade fand und für mich der Handlung einen kleinen Knacks gab ... Darüber hinaus, war zwar die Geschichte interessant und rund, aber am Ende hab ich das Buch zugeklappt und hatte so ein Gefühl, dass mir die Geschichte nicht allzu lang im Kopf bleiben wird, da sie keinen allzu bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hatte. Also keine krassen Wendungen, Überraschungen oder emotionalen Achterbahnfahrten oder dergleichen, die dafür sorgen, dass eine Geschichte hängen bleibt. Vielleicht hab ich in letzter Zeit aber auch einfach schon zu viele Geschichten dieser Art gelesen und müsste mal wieder Abstand nehmen?
Jedenfalls war es für mich ein gutes Buch, das schön geschrieben/umgesetzt ist und sich locker lesen lies. Aber irgendwie fehlte mir da noch etwas, um mich endgültig zu überzeugen. Ich gebe 4 Sterne, Tendenz zu 3,5, und spreche eine Empfehlung aus, wenn ihr diese düstere Art von Geschichten mögt.