Charlotte Nöhrer ermittelt wieder – diesmal in der eigenen Familiengeschichte.
Noch vor dem Frühstück wird der Charlotte vor der eigenen Tür die erste Leiche serviert. Ein paar Stunden später stirbt ihr Erzfeind Herbert Zaitler während des Hiataeinzugs. In den Perchtoldsdorfer Weinbergen stößt die Ex-Polizistin auf einen geheimen Nazi-Bunker und die Leiche der lange verschollenen Hertha Zaitler. Grundsätzlich alles keine guten Nachrichten. Und dann noch: Wieso benimmt sich die Omama so komisch – und was verschweigt sie?
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Charlotte Nöhrer ist Winzerin und ehemalige Polizistin. Als man zwei Leichen findet, beginnen sie und Andrea zu ermitteln. Doch welche Rolle spielt ein Nazi-Bunker und was verheimlicht Omama? Ich fand ...
Charlotte Nöhrer ist Winzerin und ehemalige Polizistin. Als man zwei Leichen findet, beginnen sie und Andrea zu ermitteln. Doch welche Rolle spielt ein Nazi-Bunker und was verheimlicht Omama? Ich fand den Krimi sehr spannend. Die Geschichte, die weit in die Vergangenheit zurückreicht, war aufregend und dramatisch. Bei dem Ermittlungen ist man quasi als Leser durch den schönen Schreibstil hautnah dabei und die Figuren sind spannend angelegt und haben Tiefe. Die Spannung bleibt bis zum Ende hin erhalten, weil es auch immer wieder unvorhersehbare Wendungen gibt, die für Überraschungen sorgen. Dazu passt auch das schöne Cover. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt und kann das Buch empfehlen.
„...Die morgendliche Kälte und der Schock ließen Luca das Blut in den Adern gefrieren, er konnte keinen Schritt mehr machen. Erst nach einigen Momenten ging er wie ferngesteuert auf den Körper zu...“
So ...
„...Die morgendliche Kälte und der Schock ließen Luca das Blut in den Adern gefrieren, er konnte keinen Schritt mehr machen. Erst nach einigen Momenten ging er wie ferngesteuert auf den Körper zu...“
So hatte sich Luca seinen Urlaub bei seiner Freundin Flora nicht vorgestellt. Erst am Abend war er mit seinen Eltern aus Italien gekommen. Und nun stolpert er über eine Leiche im Weingut der Familie Nöhrer. Er weckt Flora und die ihre große Schwester Charlotte.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hatte mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Neben ernsten Stellen kommt der Humor nicht zu kurz. Außerdem erfahre ich eine Menge über Land und Leute.
Die Personen werden gut charakterisiert. Charlotte, die im Weingut einige Neuerungen eingeführt hat und damit im Dorf nicht nur auf Wohlwollen gestoßen ist, war früher bei der Polizei. Geblieben ist ihr ihre Neugier und ihre Lust am Ermitteln. Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.Ab und an gibt es kurze Informationen, nicht zu viel und nicht zu wenig.
Der Tote wird am Tage des Hiataeinzugs gefunden. Eigentlich hat Charlotte da alle Hände voll zu tun. Dass es bei diesem Umzug eine weitere Leiche geben wird, kann sie noch nicht ahnen.
Flora hat währenddessen ein anderes Problem. Die neue Geschichtslehrerin beauftragt ihre Schüler und Schülerinnen, in den Familien Informationen über die Nazizeit zu sammeln. Die einzige, die etwas wissen könnte, ist die Omama. Die aber kann sich angeblich an nichts erinnern, weil sie zu jung war.
„...Die Frau Weber bestand aber darauf, und daran konnten auch aufgeregte Beschwerdeanrufe und E – Mails von Eltern nichts ändern. Sie war der Ansicht, dass man die Zukunft nur bewältigen konnte, wenn man die Vergangenheit verstand...“
Bei einem Spaziergang von Charlotte und Andrea buddelt der Hund in einem Loch und bricht ein. Plötzlich stehen sie in einem alten Nazi – Bunker. Dort finden sie Weinflaschen von einem Weingut Goldmann. Wo soll das gewesen sein? Angeblich kennt es keiner. Nun streckt Charlotte verstärkt ihre Fühler aus.
Plötzlich vermischen sich Gegenwart und Vergangenheit. Gibt es eine Beziehung zwischen den Toten und dem Weingut Goldmann?
Auf sehr emotionale Weise vermittelt der Autor, was im Jahre 1940 geschah. Und mancher, der seitdem Dreck am Stecken hat, spielt nach wie vor den braven Bürger.
Doch es gibt auch viele humorvolle Stellen im Buch. Natürlich hat der Hiataeinzug seine Nachwirkungen. Bei Charlotte klingt das so:
„...Die Charlotte wollte den wahrscheinlich letzten halbwegs warmen Tag des Jahres nützen, um sich endlich ihres Rausches vom Vorabend zu entledigen. Dazu brauchte es, natürlich, Alkohol. Man wollte den Spiegel ja nicht gefährlich schnell sinken lassen...“
Das Buch zeichnet sich durch eine geschickte Kombination von Dorfleben und Ermittlungen aus. Häppchenweise wird eingeflochten, was einst mit der Familie Goldmann passierte und welche Spuren es heute noch von der Familie gibt. Sehr bewusst werden die Motive der Täter herausgearbeitet. In einem Protokoll aus dem Jahre 1940 klingt das o:
„...Wieso kommst du mit dieser Information erst jetzt zu mir? Hat das vielleicht etwas damit zu tun, dass du seit Monaten erfolglos versuchst, die Goldmanns von einem Verkauf zu überzeugen?...“
Eine Leiche zum Frühstück...sehr makaber und doch grausame Wahrheit, der hier Charlotte ins Auge blicken muss. Doch kaum ist der erste Schock verdaut, folgt der zweite, denn nur ein paar Stunden später ...
Eine Leiche zum Frühstück...sehr makaber und doch grausame Wahrheit, der hier Charlotte ins Auge blicken muss. Doch kaum ist der erste Schock verdaut, folgt der zweite, denn nur ein paar Stunden später erliegt Herbert Zaitler seinen schweren Verletzungen, die er sich beim Hiataumzug zugezogen hat. Charlottes Spürnase juckt gewaltig und sie ist wieder mittendrin in den Ermittlungen. Aber Omama, die sonst so auskunftsfreudig und gesprächig ist, wird plötzlich immer ruhiger und Charlotte fragt sich, wie Omamas Schweigen mit den beiden Todesfällen im Zusammenhang steht..
Achtung, Suchtgefahr !! , denn mit "Perchtoldsdorfer Schweigen" hat Christian Schleifer den zweiten Fall für Charlotte Nöhrer dermaßen aufregend und mitreißend gestaltet, dass man schon nach wenigen Seiten regelrecht im Buch verschwindet und die Ereignisse wie ein Schwamm aufsaugt.
Es ist ein Wiedersehen mit alten Freuden und doch aufregend und neu, was hier auf und um das Weingut passiert. Wer konnte denn ahnen, dass Omamas Schweigen ein lang gehütetes Geheimnis beinhaltet, dessen Ursprung zurückreicht in die Zeit, als Hetze, Hass und Antisemitismus die Atmosphäre vergiftet haben. Und damit nicht genug, denn der Atem der braunen Phantasten hält lange an, überdauert bis heute und ist so Nährboden für hirnverbrannte Ideologien.
Die Nachforschungen und die Suche nach dem Täter sind vom Schreibenden anschaulich, mitreißend und sehr atmosphärisch in Szene gesetzt, sodass sich der Leser direkt vor Ort einfindet und gemeinsam mit Charlotte die Nebelschleier der Vergangenheit lichtet. Es herrscht eine manchmal schon unheimliche Stimmung, die unterschwellig für Bedrohung sorgt und ein leichtes Kribbeln in den Fingern fühlen lässt. Die sehr gut recherchierte Vergangenheit Perchtoldsdorf zur Zeit des Zweiten Weltkrieges verleiht dem Krimi Authentizität und setzt zusätzliche brisante Gesichtspunkte, die es bei der Suche nach der Wahrheit zu berücksichtigen gilt. Gerüchte um verschollenes Nazi-Gold halten sich bis heute hartnäckig und haben schon so manchen Schatzsucher in die Irre geführt.
Der Fall ist alleine schon wegen seinem brisanten Thema sehr beeindruckend geschildert, aber erst die Auflösung und die Beweggründe zur Tat setzen hier überraschende Akzente, die diesen Krimi unverwechselbar machen und ihm einen ganz eigenen Stempel aufdrücken.
Die Akteure sind eine absolute Bereicherung in der Krimilandschaft - sie dürfen ihre Launen ausleben, wankelmütig und stoisch sein. Gehen aber trotzdem mit offenem Herz und einer guten Portion Kombinationsgabe durch die Landschaft, um mit Augenzwinkern und unkonventionellen Methoden das Übel am Kragen zu packen.
Ich liebe Charlotte, Leo und Co und hoffe, dass da noch ganz viele Fälle auf die Crew vom Weingut warten
Noch vor dem Frühstück wird der Charlotte vor der eigenen Tür die erste Leiche serviert. Ein paar Stunden später stirbt ihr Erzfeind Herbert Zaitler während des Hiataeinzugs. In den Perchtoldsdorfer ...
Klappentext:
Noch vor dem Frühstück wird der Charlotte vor der eigenen Tür die erste Leiche serviert. Ein paar Stunden später stirbt ihr Erzfeind Herbert Zaitler während des Hiataeinzugs. In den Perchtoldsdorfer Weinbergen stößt die Ex-Polizistin auf einen geheimen Nazi-Bunker und die Leiche der lange verschollenen Hertha Zaitler. Grundsätzlich alles keine guten Nachrichten. Und dann noch: Wieso benimmt sich die Omama so komisch – und was verschweigt sie?
Cover:
Das Cover zeigt ein gelb orange gefärbtes Ahornblatt und passt damit sehr gut zu dem ersten Band bzw. Cover der Reihe. Das Cover ist zwar recht einfach, aber auch sehr optisch sehr schön gestaltet.
Meinung:
Dies ist bereits der zweite Band dieser österreichischen Krimi-Reihe, bei der die Winzerin Charlotte Nöhrer mitmischt und ermittelt. Und dabei tiefer in ihre eigene Familiengeschichte hineinrutscht. Was sie da alles erfährt, hätte sie zu beginn selbst nicht geglaubt.
Inhaltlich möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht zu viel verraten und auch nicht zu viel vorweg nehmen.
Die einzelnen Bücher dieser Reihe kann man auch sehr gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich geschlossen sind.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und man kommt sehr gut und schnell in die Handlungen und Charaktere hinein. Die Geschichte selbst ist sehr spannend und lebendig aufgebaut. Heftige und überraschende Enthüllungen, die man zum Teil erahnt hat, aber die einen wiederum extrem schockieren und emotional mitnehmen. Eine Geschichte, die von Beginn an, bis zum Ende fesselt und den Leser in ihren Bann zieht.
Auch die Gliederung hat mir sehr gut gefallen. Die kurzen Kapitel erzeugen eine angenehme und spannende Leseatmosphäre. Die Erzählweise ist lebendig und spannend und es passiert sehr schnell, sehr viel, was immer wieder ergreift und den Ansturm zum weiter Lesen erweckt.
Auch die eingebundene Familiengeschichte ist hier sehr fördernd und steigert den Spannungspegel zusätzlich.
Die Charaktere und deren Entwicklung ist sehr interessant und gut umgesetzt. Die Charaktere sind sehr gut durchdacht und vor allem den Handlungen von Charlotte folgt man sehr gern und möchte immer wieder mehr herausfinden und mit ihr den weiteren Verlauf und den Spuren folgen.
Fazit:
Ein fesselnder und emotionaler, sowie privater zweiter Fall für Charlotte Nöhrer, der gut unterhält und von Anfang bis Ende spannend umgesetzt ist.
Die Winzerin und Ex-Polizistin Charlotte Nöher hat in ihrem neuen Beruf Erfüllung gefunden. Die Neuerungen, die sie auf dem Familiengut eingeführt hat, sind erfolgreich. Allerdings hat sie sich damit nicht ...
Die Winzerin und Ex-Polizistin Charlotte Nöher hat in ihrem neuen Beruf Erfüllung gefunden. Die Neuerungen, die sie auf dem Familiengut eingeführt hat, sind erfolgreich. Allerdings hat sie sich damit nicht nur Freunde gemacht. Viele Traditionalisten beobachten sie mit Misstrauen. Als im Hof des Weinguts ein Toter gefunden wird, ist das eine üble Überraschung. Kurz danach kommt der Winzer Herbert Zaitler, ihr Erzfeind und Konkurrent, beim traditionellen „Hiataeinzug“ ums Leben. Ein tragischer Unfall wie es scheint. Doch Charlotte wäre nicht Charlotte, wenn sie sich damit zufrieden gäbe. Ihre frühere Profession schlägt durch und sie beginnt an der Seite des örtlichen Polizisten zu ermitteln. Nur gut, dass der auch ihr Cousin ist und Charlottes Riecher schätzt.
Perchtoldsdorf hat nicht nur seine Weinvergangenheit, auch im düsteren Kapitel der neueren Geschichte gibt es Dinge, die nicht ans Licht kommen sollen. Diese Verknüpfung des Krimis mit der Vergangenheit bringt viel Spannung ins Geschehen und bezieht die ganze Familie Nöher mit ein. Wer wusste vom geheimen Weltkriegsbunker in den Weinbergen und wer möchte mit allen Mitteln das Geheimnis wahren? Familienehre, Gier und Hass sind starke Motive mit denen sich Charlotte konfrontiert sieht und die Auswirkung auf ihre Familie haben.
Auch der zweite Band um die umtriebige Winzerin hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine in sich geschlossene Geschichte, die keine Vorkenntnisse voraussetzt. Für mich war es ein gelungenes Treffen mit bekannten Figuren aus dem ersten Band, die sich weiter entwickelt haben und ihren Platz im Kosmos des Weinguts gefunden haben. Ja, ich fand die Fortsetzung noch besser als den ersten Teil, besonders der geschichtliche Handlungsstrang und seine Einbindung in die Gegenwart ist sehr gut eingebunden.
So ist der Krimi von der ersten Seite an fesselnd und hat mich richtig gepackt. Da die Geschichte noch nicht auserzählt ist, trotz der schlüssigen Auflösung, lässt mich auf weitere Fälle mit Charlotte hoffen.