Spreewaldrache
Der Krimi „Spreewaldrache“ von Christiane Dieckerhof ist der dritte Teil einer Reihe und gleichzeitig das erste Buch der Autorin, zu dem ich greife.
Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch ein ...
Der Krimi „Spreewaldrache“ von Christiane Dieckerhof ist der dritte Teil einer Reihe und gleichzeitig das erste Buch der Autorin, zu dem ich greife.
Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch ein Posting auf Facebook und bekam ein paar Tage später das Buch – signiert – direkt vom Verlag zugesandt. An dieser Stelle bereits ein „Danke“ dafür.
Da ich gerade Lust auf einen Krimi verspürte, begann ich es zeitnah zu lesen. Ich freute mich auf einen Ausflug in den Spreewald – ich bin auch im realen Leben gerne mal dort – und auf gute Unterhaltung.
Die Autorin hat einen recht modernen und lockeren Schreibstil, dadurch lässt sich das Buch recht gut und flott lesen. Das Buch ist recht kurzweilig, gerade weil man auch ein wenig über den Spreewald und die Kahn-Dynastien lernt.
Aber: die Geschichte plätschert nur so dahin. Obwohl die Handlung vielseitig ist und die ein oder andere Überraschung parat hält, ist vieles, wenn man die Geschichte genau verfolgt, dann doch vorhersehbar. Es werden ständig recht schnell die Fakten präsentiert, man wird förmlich mit der Nase auf den Täter gestoßen, so dass das von mir so geliebte „mitermitteln und mitraten“ ausgeblieben ist.
Für mich bleiben die Charaktere blass und ohne Tiefe, sie bleiben mir während der gesamten Geschichte fremd und sosehr ich mich auch bemühe: es fällt mir schwer eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Für mich gab es bei der Geschichte einen großen Pluspunkt: die Autorin nimmt sich die Zeit und beschreibt die Schönheit des Landstriches so, dass man Lust auf einen Ausflug dahin bekommt.
Negative Punkte gab es für mich dagegen sehr viele:
Ich habe den durchgängigen Spannungsboten und das atemlose Tempo vermisst, was für mich einen guten Krimi ausmacht. Die Handlung plätschert nur und fließt nicht wirklich. Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte Fahrt auf und wirkt dann leider zu überhastet. So als wäre die maximale Seitenzahl gleich erreicht und die Geschichte muss jetzt zum Ende gebracht werden.
Mir ging auf die Nerven, dass gefühlt jeder jeden duzt. Auch die ermittelnden Beamten duzen fröhlich jeden – Kollegen, Opfer, Verdächtige. Diese Flapsigkeit mochte ich nicht.
Die Verweise auf die beiden Vorgängerbände sind ja gut und schön – aber wenn man die nicht kennt bleiben viele Fragen offen. Und ehrlich gesagt, verführt mich das gerade nicht dazu, die beiden vorherigen Bände noch lesen zu wollen.
Für mich hat sich der literarische Ausflug in den Spreewald dahin gehend gelohnt, das ich da nun gern mal wieder hin will. Aber ich konnte leider keine neue Autorin für mich entdecken, denn ob ich noch einmal zu einem Buch der Autorin greife ist eher ungewiss.
Von mir gibt es, auf Grund der Kritikpunkte, magere 2 ½ von 5 möglichen Punkten.