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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 04.03.2019
  • ISBN: 9783764506452
Christine Brand

Blind

Kriminalroman
»Eine genial spannende Idee meisterhaft umgesetzt. Krimikunst vom Feinsten!« Sebastian Fitzek

Nathaniel hört einen Schrei, dann bricht die Verbindung ab. Gerade noch telefonierte er mit einer Frau. Eine anonyme App verband die beiden, die Frau half Nathaniel dabei, das richtige Hemd zu wählen. Denn Nathaniel ist blind, doch der Schrei klang eindeutig. Was, wenn der Frau etwas angetan wurde? Er ist sich sicher: Es muss ein Verbrechen sein. Doch keiner glaubt ihm, es gibt keine Beweise, keine Spur. Gemeinsam mit einer Freundin, der Journalistin Milla, macht sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit. Er ahnt nicht, dass er für die fremde Frau die einzige Chance sein könnte – oder ihr Untergang ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Hilfsbereitschaft ist das wichtigste, wenn man Hilfe braucht

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"Gewöhnlich haben die Menschen den guten Willen zu helfen nur bis zu dem Augenblick, da sie es könnten." (Luc de Clapiers)
Nach einer Familientragödie vor vielen Jahren hat Nathaniel Brenner sein Augenlicht ...

"Gewöhnlich haben die Menschen den guten Willen zu helfen nur bis zu dem Augenblick, da sie es könnten." (Luc de Clapiers)
Nach einer Familientragödie vor vielen Jahren hat Nathaniel Brenner sein Augenlicht verloren. Sein Blindenhund Alisha begleitet ihn deshalb immer durchs Leben. Doch seit einiger Zeit hat er zusätzlich die APP "Be my eyes" installiert, bei der Sehende blinde Menschen per Chat unterstützen. So lernt er eines Tages Carole Stein bei einem Gespräch kennen. Als er jedoch mitten in der Verbindung einen Schrei hört und Carole nicht mehr reagiert, macht sich Nathaniel große Sorgen, das ihr etwas passiert sein könnte. Was, wenn man ihr etwas angetan hatte? Blöd nur das ihm keiner richtig glauben möchte, den wem soll er diese unwirkliche Story glaubhaft erzählen? Er weiß ja nicht mal ihren vollständigen Namen, geschweige den ihre Adresse. In seiner Not wendet er sich an Milla Nova die Journalistin, die damals mit ihm eine Reportage gemacht hatte. Doch Milla weiß anfänglich auch nur ihren Freund dem Polizisten Sandro Bandini zu kontaktieren. Jedoch als die Spuren nicht weiterführen entschließt sich Nathaniel selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen. Er ahnt nicht das Caroles Leben in seinen Händen hält oder ist er gar ihr Untergang?

Meine Meinung:
Das einfache, dunkle Cover mit einem Mann im Titel und ein informativer Klappentext hatten meine Neugier geweckt. Zumal ich schon zwei Bücher über eine blinde Ermittlerin gelesen hatte. Der Schreibstil war einfach, sehr gut. Eingeteilt in recht kurzen Kapiteln und mehreren Handlungssträngen machte das Lesen richtig Spaß. Zumal die Autorin mit zwei Fällen ein riesiges Verwirrspiel und die nötige Spannung in diese Geschichte brachte. Deshalb ging es im Plot nicht nur um das Verschwinden von Carole, sondern zusätzlich um einen sehr verworrenen Fall um HIV Infizierte. Die drei Hauptcharaktere in diesem Buch konnten mich überzeugen, allen voran Nathaniel. Gerade er der eigentlich Hilfe bräuchte wegen seiner Blindheit, kann nicht aufhören nach Carole zu suchen, da er der Überzeugung ist, dass sie Hilfe braucht. Dass er dadurch selbst in den Fokus der Polizei kommt und unter Verdacht gerät, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Trotzdem denke ich, dass es stimmig ist, das er aufgrund seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit noch mehr an Caroles Suche festhält. Milla hingegen ist definitiv eine Kämpferin, was auch zu ihr als Journalistin passt. Wenn sie sich in eine Geschichte verbissen hat, lässt sie so schnell nicht mehr locker. Das hatte sie vielleicht wirklich etwas mit Lisbeth Salander gemein, ansonsten sah ich wenig Ähnlichkeiten. Wie gesagt das passt zu ihr als Journalistin, den ich denke, da muss man einfach an einer Story dranbleiben. Sie nimmt da auch nur recht wenig Rücksicht auf Sandro ihren Freund und auf ihr eigenes Leben. Für die Autorin, die selbst als Gerichtsreporterin arbeitet, dürfte Millas Part keine große Herausforderung gewesen sein. Carole dagegen tat mir oft leid, entführt zu werden und im Dunkeln auf Hilfe auszuharren, wo man keine vermutet ist sicher nicht einfach. Beide Handlungsstränge waren so surreal das sie manchmal schon wieder real waren und ich Gänsehaut hatte allein von der Vorstellung. Dass es diese App "Be my eyes" wirklich gibt, wusste ich bis dahin noch nicht. Zwei Kritikpunkte hatte ich allerdings, das man am Ende nicht vom Motiv des Musiklehrer Rudelli aufklärt wurde und das man wenig über das Lokalkolorit Bern bzw. Schweiz erfuhr. Der Krimi hätte genauso gut in jeder anderen Stadt oder Land spielen können. Ansonsten war es ein stimmiger, unterhaltsamer und spannender Kriminalfall dem ich 4 1/2 von 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Spannend

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Bewertet mit 5 Sternen

Im Krimi „Blind“ von Christine Brand wird der blinde Protagonist Nathaniel Zeuge eines Verbrechen. Er hört über seine App „be my eyes“, die tatsächlich nicht nur im Buch existiert, ...


Bewertet mit 5 Sternen

Im Krimi „Blind“ von Christine Brand wird der blinde Protagonist Nathaniel Zeuge eines Verbrechen. Er hört über seine App „be my eyes“, die tatsächlich nicht nur im Buch existiert, einen Schrei. Er ist überzeugt, dass Carole etwas angetan wurde. Niemand will ihm das glauben, außer Milla, eine engagierte junge Journalistin, versucht ihm zu zu helfen. Die Autorin schafft es mit ihrem flüssigen Schreibstil in vielen kurzen Kapiteln, die Spannung zu halten und zu keiner Zeit habe ich mich gelangweilt. Interessant ist es, in die Welt eines Blinden einzutauchen. Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und ich kann diesen spannenden Krimi nur weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Ein empfehlenswerter Krimi mit blindem Protagonisten

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Blind - Christine Brand

Dieser Krimi überzeugt gleich durch zwei grundlegende Aspekte. Zum einen ist dies ein ungewöhnliches, aber authentisch-sympathisches Ermittlerduo aus Polizist und Journalistin. ...

Blind - Christine Brand

Dieser Krimi überzeugt gleich durch zwei grundlegende Aspekte. Zum einen ist dies ein ungewöhnliches, aber authentisch-sympathisches Ermittlerduo aus Polizist und Journalistin. Zum anderen der blinde Protagonist Nathaniel, der den Leser ganz unkompliziert in die Welt eines Blinden einführt und für daraus resultierende Schwierigkeiten sensibilisiert.

Nathaniel will wissen, welches der drei Hemden vor ihm blau ist. Dafür nutzt er eine spezielle App für Blinde, be-my-eyes, mit deren Hilfe er Kontakt zu einem zufällig und anonym ausgewählten, hilfsbereiten Sehenden erhält. Doch die Verbindung wird plötzlich unterbrochen, kurz zuvor hört Nathaniel noch einen Hilfeschrei der Frau am anderen Ende der Leitung. Er ist überzeugt, dass ihr etwas zugestoßen ist und schlägt sofort Alarm. Doch wer glaubt einem Blinden, der selbst noch mit den Folgen eines schweren Kindheitstraumas kämpft?

Die meisten Kapitel beschäftigen sich mit Nathaniel und dem Ermittlerduo. Immer mal wieder ist aber ein kürzeres Kapitel eingeschoben, in dem man erfährt, wie es dem (hochschwangeren) Opfer inzwischen ergeht.
Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle gar nicht mehr verraten. Die Schweizer Autorin hat hier einen besonderen Protagonisten geschaffen und stellt ihn und seine Probleme in der sehenden Welt sehr glaubwürdig dar. Auch das ein oder andere Vorurteil Behinderten gegenüber wird thematisiert. Schon lange konnte mich inhaltlich kein Krimi mehr derart fesseln und überzeugen.

Der Handlungsablauf und letztendlich die Auflösung des Falls sind komplex und wirklich geschickt konstruiert. Nicht nur einmal wird der Leser auf eine komplett falsche Fährte geschickt. Der Krimi bleibt durchgehend spannend und ist immer wieder für eine Überraschung gut. Lediglich den Einstieg fand ich leider etwas holprig, aber bei dem Thema (gynäkologische Untersuchung einer Schwangeren) bin ich wohl sehr kritisch (habe selbst drei Kinder). Sprachlich gesehen fielen mir gerade in dem Bereich ein paar Ausdrücke auf, die mich gestört haben. Nach den ersten paar Seiten ist das aber komplett verschwunden.

Insgesamt eine klare Leseempfehlung für Krimifans!

Veröffentlicht am 27.02.2019

Es gibt Momente im Leben, in denen Zögern keine Option ist

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Es gibt Momente im Leben, in denen Zögern keine Option ist

Nathaniel Brenner ist seit seinem elften Lebensjahr blind. Der attraktive Mann arbeitet in der Erlebnisgastronomie, seinen Alltag erleichtern ...

Es gibt Momente im Leben, in denen Zögern keine Option ist

Nathaniel Brenner ist seit seinem elften Lebensjahr blind. Der attraktive Mann arbeitet in der Erlebnisgastronomie, seinen Alltag erleichtern ihm seine Blindenhündin Alisha und eine App namens „Be my eyes“. Als er eines Tages über diese App Unterstützung durch eine sehende Person anfordert, wird er mit einer jungen Frau namens Carole verbunden. Das Gespräch nimmt ein böses Ende – der blinde Mann wird Zeuge eines Verbrechens. Doch seine akustischen Wahrnehmungen während dieses Telefongespräches werden weder von seiner Familie, noch von der Polizei ernst genommen, niemand schenkt seinen Worten Glauben. Nathaniel stellt auf eigene Faust Recherchen an und kontaktiert seine Bekannte Milla Nova, die als TV-Reporterin tätig ist. Zugleich sickern Informationen zu einem äußerst spektakulären Verbrechen durch, und Milla kommt ihrem Lebensgefährten empfindlich in die Quere. Sandro Bandini ist nämlich Leiter des Dezernats Leib und Leben bei der Kantonspolizei Bern und schätzt die Einmischungen seiner Reporterfreundin in keiner Weise. Doch manchmal gibt es Momente im Leben, in denen Zögern keine Option ist…

Christine Brand erzählt im vorliegenden Krimi die Geschichte eines Blinden, der über sein Smartphone Zeuge eines Verbrechens wird. In eindrucksvollen Worten und durch einen hervorragend charakterisierten Hauptdarsteller lässt sie ihre Leser in den Alltag eines Blinden eintauchen. Nathaniel trägt schwer an einem furchtbaren Ereignis aus seiner Vergangenheit, welches auch die Ursache für seine Erblindung war. Die Autorin erlaubt dem Leser Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt und nach und nach wird dabei auch die Vergangenheit aufgerollt. In diesem Buch spielt zudem eine eigenwillige langhaarige Schäferhündin namens Alisha eine wichtige Rolle, die als Nathaniels Blindenhündin stets an seiner Seite ist. Die Protagonisten dieses Buches sind authentisch dargestellt. Milla bringt sich mit ihrer chaotischen Art und ihrem Eigensinn manchmal in Misskredit, macht dies aber durch ihre Arbeitsergebnisse, aber auch durch ihre Liebenswürdigkeit und ihren Charme wett. Sandro hingegen punktet durch sein ruhiges und beherrschtes Verhalten und seine Bemühungen, das Privatleben von seinen Ermittlungen zu trennen. Das Rätsel um den Verbleib von Carole Stein stellt den eigentlichen Kriminalfall dar. Zugleich aber werden der „rasenden Reporterin Milla“ brisante Informationen in die Hände gespielt, die auf ein unfassbares Verbrechen hinweisen.

Der Spannungsbogen wurde in diesem geschickt konstruierten Kriminalfall einerseits durch die Fragen nach dem Verbleib der jungen Grafikerin, andererseits durch meine Neugier hinsichtlich einer angedeuteten Familientragödie hochgehalten. Ich muss zugeben, dass es der Autorin auch gelungen ist, mich im Zuge der Ermittlungen kurzzeitig auf eine falsche Fährte zu locken. Dieser Kriminalroman hat mich sehr gut unterhalten und mir spannende Lesestunden bereitet. Besonders hervorheben möchte ich die lesefreundliche Schriftgröße, die angenehm kurzen Kapitel und den stets wechselnden Fokus auf die verschiedenen handelnden Figuren.

Das Buch ist mit einer hochwertigen Broschur ausgestattet und stellt auch optisch eine Augenweide dar. Die Abbildung eines nachdenklich wirkenden Mannes vor einer offenen Türe hat mir in der Vergrößerung auf der ersten Innenseite sogar noch besser gefallen als auf dem Coverfoto. Der an den Rändern leicht aufgeraut wirkende Buchumschlag sorgte für eine überraschende Haptik, die dunkle Hintergrundfarbe des Umschlags vermittelt einen düsteren und bedrohlichen Eindruck.

Fazit: Die Lektüre dieses Buches bescherte mir großes Lesevergnügen und hat alle meine Erwartungen an einen Krimi erfüllt: ein gut konstruierter Fall, interessante Ermittlungsarbeiten, überzeugende Charaktere und nicht zu vergessen ein hoher Spannungsfaktor.

„Blind“ von Christine Brand hat mir ausgezeichnet gefallen – es war mein erstes, aber mit Sicherheit nicht mein letztes Buch dieser Autorin.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Unterhaltsamer Krimi

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Nathanial hat als Kind unter traumatischen Umständen sein Augenlicht verloren. Mit Hilfe seiner Blindenhündin Alisha und der App „be my eyes“, mit der Sehende Blinden bei Anruf helfen können, kommt er ...

Nathanial hat als Kind unter traumatischen Umständen sein Augenlicht verloren. Mit Hilfe seiner Blindenhündin Alisha und der App „be my eyes“, mit der Sehende Blinden bei Anruf helfen können, kommt er jedoch gut im Leben zurecht. Als er eines Tages gerade über die App mit Carole spricht, die ihm bei der Auswahl eines Hemdes helfen soll, hört er, wie Carole anscheinend in ihrer Wohnung überfallen wird. Als er die Polizei um Hilfe bittet, kommt er nicht weiter, da er weder ihren Nachnamen noch die Anschrift kennt. Auch wird er anscheinend nicht ernst genommen, nicht einmal von seinen Eltern.. Er wendet sich daher hilfesuchend an die Journalistin Milla, die mit einem Polizisten befreundet ist und über den vielleicht herausfinden kann, ob es Carole gut geht oder ob sein ungutes Gefühl berechtigt ist. Milla glaubt ihm und will ihm helfen. Die Handlung dreht sich jedoch nicht nur um Carole, sondern Milla ist beruflich noch an einer anderen Story dran. Ein HIV Skandal...

Mir hat das Buch gut gefallen. Es liest sich flüssig, das Geschehen wird in kurzen Kapiteln im Präsens geschrieben. Nathaniel und Milla waren mir gleich sympathisch. Wie Nathaniel als Blinder mit seinem Alltag umgeht, fand ich sehr interessant. Z.B. die App, oder wie er seine Mails abruft oder wie Texte in Brailleschrift auf die Tastatur übertragen werden. Interessant auch die Beschreibung des Essens im Dark Room Restaurant, in den Nathaniel kellnert. Die Handlung war spannend, mit einem gelungenen Showdown am Ende. Einzig doch die vielen Zufälle und Verknüpfungen fand ich zu konstruiert. Aber insgesamt war das Buch sehr unterhaltsam. Ich werde sicher auch das nächste Buch um Milla lesen. Nur, wie die Neue Züricher Zeitung darauf kommt, dass Milla „leise an Lisbeth Salander“ erinnern soll, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen!