Cover-Bild Kleine Freuden
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 30.08.2021
  • ISBN: 9783961611164
Clare Chambers

Kleine Freuden

Roman | Ein hinreißender Roman über die späte Liebe - "überraschend und zutiefst berührend." Emotion
Karen Gerwig (Übersetzer)

"Ein investigativer Plot, eine Geschichte von Begehren und Versagung und nicht zuletzt das Porträt einer zwischen Pflichtgefühl und dem Recht auf Glück ringenden Frau." Brigitte Woman

1957, im Südwesten von London. Jean Swinney ist Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung und geht auf die Vierzig zu. Von der Liebe enttäuscht, lebt sie mit ihrer halsstarrigen Mutter zusammen. 

Als sich eine junge Frau, Gretchen Tilbury, mit einer ungeheuerlichen Behauptung an die Zeitung wendet, macht sich Jean daran, dem Fall auf den Grund zu gehen. 

Ihre Recherchen bringen sie nicht nur Gretchen Tilbury näher, sondern auch deren zehnjähriger Tochter und ihrem Mann. 

Jeans neue Rolle als Freundin und Ermittlerin stellt Ihr einst ruhiges Leben auf den Kopf und eröffnet ihr nach langer Zeit wieder eine Chance auf Freundschaft, Glück und vielleicht sogar Liebe. 

Nominiert für den Women's Prize for Fiction

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Diese Lektüre ist eine große Freude

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Beschreibung

1957, London. Jean Swinney arbeitet als Redakteurin bei einer Tageszeitung und lebt als alleinstehende Frau mit ihren fast vierzig Jahren in bescheidenen Verhältnissen mit ihrer eigenwilligen ...

Beschreibung

1957, London. Jean Swinney arbeitet als Redakteurin bei einer Tageszeitung und lebt als alleinstehende Frau mit ihren fast vierzig Jahren in bescheidenen Verhältnissen mit ihrer eigenwilligen Mutter zusammen. Als einzige Frau in der Redaktion fällt es Jean zu, die hauswirtschaftlichen Themen abzudecken.

Eines Tages meldet sich auf einen wissenschaftlichen Artikel eine Frau bei der Zeitung, die behauptet, ihre Tochter als Jungfrau empfangen zu haben. Das könnte eine große Story werden und so wird Jean mit der Recherche beauftragt, wobei sie Gretchen Tilbury, ihrer Tochter Margaret und ihrem Ehemann Howard näher kommt, was ihre berufliche Sachlichkeit gefährdet. Doch sollte man das Glück nicht festhalten, wenn es einem begegnet?

Meine Meinung

Clare Chambers Roman »Kleine Freuden« ist ein Überraschungserfolg und verdient in jedem Fall Aufmerksamkeit, denn die Autorin erzählt in einer antiquierten Sprache eine aufwühlende und dennoch in sich ruhende Geschichte über das Leben einer alleinstehenden Frau in den 50er Jahren.

Jean Swinney, die Hauptakteurin des Romans, in deren Perspektive man als Leser*in schlüpft, wurde mit viel Feingefühl modelliert, sodass ich mich ohne Probleme in ihre berufliche wie auch private Situation hineindenken konnte. Außerdem finde ich es immer wieder erschreckend, wie anders das Leben für eine berufstätige Singlefrau vor gerade einmal siebzig Jahren noch war und es als üblich galt, dass die Frau vor den Herd und zu den Kindern gehört. Für alleinstehende Frauen in der Blüte ihres Lebens bleiben kaum Lebensentwürfe und so findet sich auch Jean in einem tristen, sich immer wiederholenden Alltag zwischen Arbeit und Betüdelung ihrer Mutter wieder.

Ein stimmiges Setting, ansprechende Charaktere und der fesselnde Erzählstil von Clare Chambers haben mich durch die Handlung getragen, welche von einem historischen Ereignis inspiriert, ansonsten aber vollkommen fiktiven Ursprungs ist.

Die mitreißenden Recherchearbeiten der Hauptprotagonistin zu Gretchen Tilburys unglaublicher Behauptung über die unbefleckte Empfängnis ihrer Tochter ziehen einen völlig in den Bann. Vor allen Dingen, als sich Jean mit der Familie anfreundet und seit langer Zeit eine Ahnung von unerwarteter Freude erfährt. Natürlich greift Jean nach der Hoffnung auf ein bisschen Glück, auch wenn sie damit gegen ihre Arbeitsmoral und das eigene Gewissen stößt. Zu gerne hätte ich an manchen Stellen einen Perspektivwechsel zu den Tilburys gehabt, das hätte dem Ganzen noch eine größere Dynamik verliehen.

»Kleine Freuden« ist trotz der mitreißenden Story ein eher ruhiger Roman, der in erster Linie durch die Betrachtung von Jeans Innenleben reizvoll wird. Durch die subtile Spannung um das Ergebnis der ärztlichen Untersuchungen von Gretchen Tilbury und ihrer zum Verwechseln ähnlichen Tochter Margaret und die Nachforschungen in der Vergangenheit Gretchens möchten die Mysterien dieses Falls unbedingt ans Licht gebracht werden. Nicht zuletzt sind die emotionalen Verstrickungen von Jean die Würze in diesem gelungenen Werk, welches durch ein überraschend dramatisches Finale den Atem raubt.

Fazit

Große Freude bereitet diese Lektüre, denn Clare Chambers beeindruckt mit einer feinfühlig erzählten Story über Jungfrauengeburt und der späten Liebe einer Journalistin im London der 1950er Jahre.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.10.2021

Veröffentlicht am 29.12.2021

Pam's Kolumne

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Gemeinsam mit ihrer Mutter lebt die fast vierzigjährige Jean Swinney im Süden Londons. Ihre Welt ist sehr geregelt, sie pendelt eigentlich nur zwischen Arbeit und Daheim hin und her. Wenn sie ehrlich ist, ...

Gemeinsam mit ihrer Mutter lebt die fast vierzigjährige Jean Swinney im Süden Londons. Ihre Welt ist sehr geregelt, sie pendelt eigentlich nur zwischen Arbeit und Daheim hin und her. Wenn sie ehrlich ist, geht ihr die Unleidlichkeit der Mutter manchmal auf die Nerven. Da ergibt sich die Chance auf eine ungewöhnliche Reportage. Eine junge Frau behauptet, sie habe ihre inzwischen zehnjährige Tochter jungfräulich empfangen. Das wäre eine Sensation. Aber natürlich muss eingehend geprüft werden, ob das tatsächlich sein kann. Jean nimmt Kontakt mit Gretchen Tilbury auf, die inzwischen verheiratet ist. Eine aufregende Sache für Jean.

Im England des Jahres 1957 ist die Kriegszeit noch nicht vergessen und wegen der fehlenden Männer ist aus so mach hoffnungsvoller junger Frau eine inoffizielle Tante geworden. Auch Jean könnte in diese Kategorie passen. Sie hat sich in ihre Aufgabe, die hauptsächlich aus der Betreuung ihrer Mutter besteht, gefügt und kaum noch Hoffnung, dass sich an ihrem Leben noch groß etwas ändern könnte. Als Jean beginnt, sich mit Gretchens Geschichte zu beschäftigen, wird ihr Leben ganz schön durcheinander gewirbelt. Gretchen und ihre Familie wecken Sympathie in Jean und Gretchens Erzählung erscheint glaubhaft. Mithilfe einer ehemaligen Nachbarin verschafft sich Jean auch ein paar kleine Freiheiten von ihrer Mutter.

Diese beeindruckende Geschichte wird zwar eher ruhig erzählt, fesselt aber dennoch. Zum einen ersteht ein plausibles Bild vom England der 1950er Jahre und zum Anderen bekommt man einen Einblick in die Lebensentwürfe mehrerer Frauen. Die fehlenden Männer spielen zwangsläufig kaum eine Rolle, nur Gretchens Ehemann Howard nimmt einen wichtigen Einfluss. Hinzu kommt noch Jeans Suche nach der Wahrheit, eine Aufgabe, die zu ihrer Jobbeschreibung als Redakteurin gehört. Die Begegnung mit Gretchen bedeutet einen Wendepunkt in Jeans Leben und man gespannt zu erfahren, wie sie damit umgeht. Dieser Roman ist keine romantische Geschichte über den englischen Landadel, sondern eine realistische Erzählung über eine zupackende Frau, der man ihr persönliches Glück gönnte.

Veröffentlicht am 19.11.2021

Kleine Lesefreude

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Die Geschichte dieses Buches spielt in den 50iger Jahren in England. Jean Swinney ist Journalistin bei der Lokalzeitung „The North Kent Echo“, wo sie überwiegend über Haushaltstipps schreibt. Sie lebt ...

Die Geschichte dieses Buches spielt in den 50iger Jahren in England. Jean Swinney ist Journalistin bei der Lokalzeitung „The North Kent Echo“, wo sie überwiegend über Haushaltstipps schreibt. Sie lebt mit ihrer egozentrischen und kränklichen Mutter zusammen, die sie braucht und ihr kaum Freiraum gibt. Sie selbst Ende 30 ist im Leben schon oft von Männern enttäuscht worden und hat sich mit ihrem Schicksal aus Arbeit und Haushaltführung abgefunden. Als sie eine Leserinnenzuschrift erhält, in der Gretchen Tilbury mitteilt, dass sie davon überzeugt ist, dass ihre Tochter durch eine Jungfrauengeburt das Licht der Welt erblickt hat und das auch noch von ihrem Ehemann bestätigt wird, glaubt sie an eine große Schlagzeile. In welchen Strudel unvorhergesehener Ereignisse sie nun gerät, kann sie nicht mal erahnen. "Kleine Freuden" ist eine abwechslungsreche, spannende und berührende Geschichte, die sich weg von der Theorie und Beweisführung der Parthenogenese unerwartet entwickelt. Sie handelt von Freundschaft, Verantwortung für die Familie, von Pflichtbewusstsein, Tugendhaftigkeit, Begehren und unerlaubter Liebe. Die liebevoll gezeichneten Charaktere tragen die Erzählung und machen sie zu etwas ganz Besonderem.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Eine lesenswerte Romanze, ein Roman über viel Pflichtgefühl und stillem Begehren.

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Jean Swinney , fast 40 Jahre alt , ledig, Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung im Südwesten Londons, wird beauftragt, der Meldung von Gretchen Tilbury nachzugehen, dass ihre Tochter Margaret, bereits ...

Jean Swinney , fast 40 Jahre alt , ledig, Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung im Südwesten Londons, wird beauftragt, der Meldung von Gretchen Tilbury nachzugehen, dass ihre Tochter Margaret, bereits 10 Jahre alt, das Ergebnis einer unbefleckten Empfängnis sei. Mehrere Bluttests und Hauttransplantation bei Mutter und Tochter sollen Klarheit bringen, ob Gretchen eine Betrügerin ist. Jean lebt ein bisher ruhiges, tristes Leben zusammen mit ihrer sperrigen, soziopathischen Mutter. Während ihrer diversen Nachforschungen 1957 entwickelt sie ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu dieser Familie. Besonders Herrn Tilbury vertraut sie ihre tiefsten Geheimnisse an. Doch während Jean Hoffnung auf ein wenig verspätetem Liebesglück in ihrer Vertrautheit mit Herrn Tilbury hegt, gerät sie in großen Gewissenskonflikt gegenüber Gretchen bei ihren Ermittlungen über teils mysteriöse Vorgänge vor zehn Jahren. Der endgültige Leitartikel soll in dieser Tageszeitung in einer Weihnachtsausgabe erscheinen, wird jedoch verdrängt durch ein unerwartetes, dramatisches Ereignis.
Der Titel ‚Kleine Freuden‘ lässt den Leser an den kleinen Annehmlichkeiten im ansonsten jahrelang tristen Alltag teilnehmen im unscheinbaren Leben eines Menschen wie Jean. Sehr einfühlsam werden besonders täglich wiederkehrende, häusliche Rituale in Haus und Garten dieser Periode beschrieben, auch den kräftezehrenden Umgang mit älteren Familienmitgliedern. Die verschiedenen, meist angenehmen Charakteren werden sehr detailliert herausgearbeitet in ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, sehr überlegt und verantwortungsbewusst In ihren jeweiligen Entscheidungen – jedoch ohne ‚Happy End‘. Die Lebensweise und Ansichten dieser Zeit in Großbritannien erschöpft sich hier nicht nur im Backen von Spitzbuben und Tee trinken.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Die 1950er in London

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Die britische Schriftstellerin Clare Chambers erzählt mit leichtem Humor den Roman „Kleine Freuden“.
Am Anfang hatte ich keinen Durchblick gehabt. Aber beim zweiten Durchlauf gefiel mir der Stil. Die ...



Die britische Schriftstellerin Clare Chambers erzählt mit leichtem Humor den Roman „Kleine Freuden“.
Am Anfang hatte ich keinen Durchblick gehabt. Aber beim zweiten Durchlauf gefiel mir der Stil. Die Geschichte spielt in den 50er Jahren in London. Da ging es etwas betulich zu.
Das Thema ist schon etwas eigenartig. Eine Frau behauptet ihre Tochter ohne Zutun eines Mannes bekommen zu haben.
Die Journalistin Jean arbeitet an einer kleinen Zeitung und soll der Sache nachgehen. Es gibt sogar ein Ärzteteam, das die Sache untersuchen will. Das wäre ja ein Ereignis.

Die Autorin beschreibt die Torostlosigkeiten
im Leben der 40jährigen Jean, die mit ihrer Mutter zusammen lebt.
Sie wird unscheinbar dargestellt.
Das ist mal gut, das die Protagonisten normal Personen sind. Das gefällt mir an dem Roman.
Er ist unterhaltend.