Weil ich Layken liebe ist ein großartiger Roman, mit dem Colleen Hoover nicht nur New Adult Fans zu begeistern vermag, sondern die Herzen all jener höher schlagen lässt, die sich gerne in einer romantischen und vor allem glaubwürdigen Liebesgeschichte verlieren und sich gemeinsam mit den Charakteren verlieben wollen.
Diese, allen voran natürlich Layken und Will, sind es nämlich, die dieses Buch zu etwas ganz Besonderem machen, an das man sich noch lange erinnern wird und die zudem der Grund dafür sind, dass man diese Geschichte nach der letzten Zeile garantiert nicht zum letzten Mal zugeschlagen hat.
Will und Layken sind zwei erstaunlich authentische und vielseitige Figuren, mit denen man sofort mitfiebert und bei denen man das Gefühl hat, sie besonders intensiv kennen lernen zu dürfen. Man weiß, wofür ihr Herz schlägt, kennt ihre Stärken und Schwächen, ihre Träume, ihre Prioritäten. Nur die wenigsten Romane können so liebevoll und detailliert ausgearbeiteten Protagonisten vorweisen.
Jeder von ihnen hat auf Grund der Schicksalsschläge, die sie bisher erleiden mussten, trotz ihres recht jungen Alters schon eine gewisse Last zu tragen, doch gerade das ist es, was sie auch miteinander verbindet. Sie können verstehen, wie der andere sich fühlt und sich somit gegenseitig Halt geben. Obwohl sie sich scheinbar vom ersten Moment an zueinander hingezogen fühlen, wirkt ihre Liebesgeschichte niemals unrealistisch oder übereilt. Zum Einen, weil sie es selbst ein wenig merkwürdig finden und sich nicht richtig erklären können, warum sie sich nach so kurzer Zeit schon so nahe sind. Zum Anderen, weil man absolut nachvollziehen kann, weshalb sie sich ineinander verliebt haben und deutlich merkt, wie viel sie für den jeweils anderen empfinden. Man fühlt das Knistern zwischen ihnen und neben den verschiedenen Kussszenen kommen die schönsten Liebesszenen, nämlich die, in denen sie einfach füreinander da sind, sogar vollkommen ohne Erotik aus.
Umso härter trifft es einen dann als die Beiden plötzlich erkennen müssen, dass sie nicht zusammen sein dürfen. Man leidet mit ihnen und als Leser bekommt man, genau wie Layken, eine regelrechte Wut auf das Leben, das ihnen ihr Glück offenbar nicht gönnt, obwohl es ihnen doch bereits so übel mitgespielt hat. Will kann man es nicht vorwerfen, dass er seinen kleinen Bruder Caulder an die erste Stelle setzt, im Gegenteil, es macht ihn eher noch sympathischer, was die ganze Situation für Layken allerdings nur umso schwerer macht. Sie darf ihn nicht lieben, kann ihn jedoch auch nicht hassen, weil ihr Bruder Kel für sie ebenfalls am wichtigsten wäre. Nur ignorieren kann sie ihn ebenso nicht, denn er wohnt gegenüber, Caulder und Kel sind inzwischen unzertrennlich und sogar in der Schule müssen sie sich jeden Tag sehen. Doch Layken ist nicht die einzige, die leidet, weshalb man selbst dann nicht lange sauer auf Will sein kann, wenn er sich ziemlich widersprüchlich verhält oder einen seiner schwachen Momente hat. Für ihn ist das Ganze nämlich keineswegs leichter.
Als wäre diese ausweglose Lage nicht bereits schlimm genug, erwartet Layken und Kel schon das nächste Unglück, das vor allem Lake den Boden unter den Füßen wegzieht. So viel Leid hat diese Familie nicht verdient und von da an ist es häufig unmöglich die Tränen zurückzuhalten, denn viele Szenen sind äußerst emotional und berühren einen dadurch sehr. Wobei man nicht immer nur weint, wenn etwas traurig ist, sondern manchmal einfach, weil man so gerührt ist.
Mindestens genauso ergreifend sind die vielen Gedichte, die man im Verlauf der Geschichte zu lesen bekommt, egal ob nun direkt beim Slam im Club N9NE oder von den Figuren selbst. Es sind Gedichte, die tiefe Gefühle verschiedenster Art ausdrücken, sowohl negative als auch positive, die eine ganz eigene Geschichte erzählen und so viel über die Charaktere verraten.
Dabei sind Layken und Will übrigens nicht die einzigen Figuren, die einem nachhaltig im Gedächtnis bleiben werden, zumal man es ihnen verdankt, dass das Buch einen nicht nur zum Weinen, sondern ebenso zum Lachen bringt. Abgesehen von Laykens liebenswerter Mutter sowie den beiden kleinen Brüdern, schließt man insbesondere Lakes selbst ernannte neue beste Freundin Eddie sehr ins Herz. Obwohl sie bisher ebenfalls kein leichtes Leben hatte, strahlt sie unglaublich viel Lebensfreude aus. Ihre Fröhlichkeit ist geradezu ansteckend und man kann sich wirklich glücklich schätzen, wenn man einen solchen Menschen in seinem Leben hat. Insbesondere da sie trotz ihrer frohen Natur durchaus auch ernst sein kann und sich rührend um ihre Freunde kümmert, wenn sie sich um sie sorgt.
Das bewegende Ende, das man natürlich viel zu schnell erreicht hat, weil man das Buch nicht aus den Händen legen kann, sorgt zwar mal wieder für Tränen, aber immerhin zumindest überwiegend für solche der Freude. Es ist herzerwärmend und rundum zufriedenstellend, sodass Weil ich Layken liebe nicht unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hätte und durchaus als Einzelband gelesen werden kann. Den zweiten Band wird man sich trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen, da man es kaum erwarten kann Will und Layken wiederzusehen!
FAZIT
Weil ich Layken liebe ist eine einzigartige und fesselnde Liebesgeschichte, die sich unglaublich echt anfühlt und einem vermutlich gerade deshalb so sehr ans Herz geht. Sie handelt sowohl von Trauer und Leid, als auch von Freude und Glück. Sie zeigt, dass das Leben einem manchmal in die Quere kommt, man dann jedoch nicht einfach aufgeben darf, sondern umso härter kämpfen muss um seine Wünsche zu verwirklichen. Sie lehrt einen, dass Kopf und Herz stets im Gleichgewicht sein müssen, weil man zwar beides beachten, aber eben nicht nur auf das eine oder andere hören darf. Und dass die Liebe immer einen Weg findet.
Die Fortsetzung wird man daher trotz des gelungenen Abschlusses sofort nach dem Erscheinen verschlingen. Bis dahin wird man die anderen Werke von Colleen Hoover garantiert genauer unter die Lupe nehmen, denn eine offenkundig so talentierte Autorin wie sie, hat bestimmt noch mehr tolle Geschichten zu bieten!