Interessant und spannend
Im Berlin des Jahres 1919 lastet der Verlust ihres Verlobten schwer auf Hanna, einer Krankenschwester. Von Ihrem Kummer kann sie nur ihre Berufung an das neue Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf ablenken. ...
Im Berlin des Jahres 1919 lastet der Verlust ihres Verlobten schwer auf Hanna, einer Krankenschwester. Von Ihrem Kummer kann sie nur ihre Berufung an das neue Krankenhaus Waldfriede in Zehlendorf ablenken. Allerdings dauert es, bis dieses Krankenhaus die Tore für die Patienten öffnen kann. Doch Hanna übersteht diese Zeit, auch durch das unerschütterliche Vertrauen des Klinikleiters Dr. Conradi, aber als sie es gerade als ihr neues Zuhause ansieht, stellt sie die Vergangenheit auf eine harte Bewährungsprobe. Immer wieder bringen Intrigen auch die Zukunft der Klinik in Gefahr.
Ein Roman nach wahren Begebenheiten: Die Erfolgsautorin Corina Bomann erzählt von der Geburtsstunde der Berline Waldfriede Klinik wobei sie die Chronik einer Krankenschwester zu Rate zieht.
Meine Meinung
Ich mag die Bücher der Autorin sehr. Ebenso mag ich ihren unkomplizierten Schreibstil, der keine Unklarheiten im Text zulässt und daher auch meinen Lesefluss nicht störte. In der Geschichte war ich, wie erwartet, schnell drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Hanna, die auf tragische Weise ihren Verlobten verloren hat und sehr lange nicht darüber hinwegkommt, wenn überhaupt. In Dr. Conradi, den Klinikleiter, der für Hanna sehr viel tut. Ich habe mich in dem Krankenhaus selbst gesehen, umsorgt von Hanna und geheilt von dem Klinikleiter. Doch nicht alle Schwestern sind Hanna wohlgesonnen. Da gibt es Schwester Elisabeth, eine Freundin von Conradis Ehefrau Catherine, die in Hanna eine Konkurrenz zu ihrer Freundin zu sehen scheint. Und die neidische Schwester Maria, die wohl gerne an Hannas Stelle wäre. Außerdem natürlich mit der Zeit noch andere Ärzte und Hannas Schwester Leni, der sie ein unschönes Schicksal erspart. Und natürlich auch die Hausmädchen, die mit Hanna gut auskommen. Doch über all diese Dinge schrieb die Autorin einen sehr bewegenden, berührenden und spannenden Roman, dessen Inhalt sich der Leser selbst verinnerlichen muss. Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen und es wird noch weitere drei Bände dazu geben. Etwas allerdings hat mich doch gestört: Es gibt weder ein Personenverzeichnis, noch ein Glossar am Ende oder Anfang des Buches. Das ist ein Manko, das bei mir normalerweise Punktabzug bringt. Es würde – normalerweise – einen halben Punkt Abzug bringen, bei mir jedoch einen ganzen Punkt, da man nicht überall mit halben Punkten hantieren kann. Jedoch, und jetzt kommt es, hat die Autorin am Ende ein Nachwort geschrieben, das etwa zweieinhalb Seiten lang ist und dort einiges Historische erklärt. Und der Ausdruck „Adventisten“ und dazu noch „siebenten-Tage-Adventisten“ ist nicht erklärt. Nicht jeder kennt diese Bezeichnung, auch ich nicht. Mir ist natürlich im Laufe des Buches klargeworden, dass es sich hier um eine Glaubensgemeinschaft handelt, doch ganz klar ist mir die Bezeichnung nicht. Das ersetzt dieses Nachwort ersetzt zwar nicht unbedingt das Fehlende, aber es ist doch so, dass Fragen zu der Historie durchaus beantwortet werden. Daher kann ich, da ich das Buch spannend, fesselnd und mich gut unterhaltend fand, guten Gewissens doch die volle Bewertungszahl vergeben und natürlich auch eine Leseempfehlung aussprechen.