Cover-Bild Smoke
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: carl's books
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 13.03.2017
  • ISBN: 9783570585689
Dan Vyleta

Smoke

Roman
Katrin Segerer (Übersetzer)

Wie sähe eine Welt aus, in der jede Sünde, jeder dunkle Gedanke sichtbar wäre? Smoke entführt den Leser in ein England vor hundert Jahren, in dem jede Verfehlung mit Rauch bestraft wird, der dem Körper entweicht. Auch Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, werden immer wieder durch Rauch-Attacken gebrandmarkt, wenn sie den strengen Schulregeln nicht genügen. Doch dann finden sie – fast zufällig – heraus, dass die Gesetze des Rauchs längst nicht für alle gelten. Wieso gibt es böse Menschen, die nicht von Ruß befleckt sind? Und welche Rolle spielt der Rauch bei den sozialen und politischen Umbrüchen ihrer Zeit? Auf der Suche nach der Wahrheit begeben sich die Freunde auf eine dramatische Reise voller riskanter Abenteuer und düsterer Intrigen und rufen damit schon bald mächtige Feinde auf den Plan ...

Smoke ist ein sprachmächtiger, überbordend einfallsreicher Roman und zugleich eine kluge Parabel, die facettenreich die existenziellen Fragen nach Macht und Moral, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse beleuchtet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2017

Was war das...?

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Gegen das Vergessen



">>Wo ist Jiri? Wo sind unsere Freunde?

Gegen das Vergessen



">>Wo ist Jiri? Wo sind unsere Freunde?<<
Er zeigt mir die ascheverklebten Hände und sein verstaubtes Hemd. Sein Blick geht ins Leere."
- Seite 250

Der Gedanke, dass es eine Zeit gab in der eine Glühbirne für acht Jungen die Welt bedeutete, ist merkwürdig und traurig zugleich...

"Die Dunkelheit ist die Welt der Worte, aber bei Licht genügt auch die Stille, da gab es keinen Zweifel."
- Seite 15

Matteo Corradini trumpft auf mit einer möglichst authentischen Schilderung der damaligen Geschehnisse und verwebt diese mit einer lebhaften und metaphorischen Erzählweise.
Dennoch fiel es mir schwer mich in den Erzähler hineinzuversetzen. Die Ich-Perspektive und der fehlende Name des Jungen machten es mir etwas schwer.

"Die Nazis kennen den Unterschied zwischen denen und uns ganz genau. In den allermeisten Fällen hat ein Krimineller das Recht, weiterzuleben. Ein Jude nicht. Das ist der Unterschied."
- Seite 26

Die Jungen unterhalten sich scheinbar emotionslos über Nichtigkeiten, während vor ihren Augen Männer getötet werden.
Was für uns völlig unmöglich erscheint, war damals für diese Jungen nötig um überleben zu können. Weinen und jammern brachte ihnen gar nichts...!
Und so nahmen sie alles in sich auf, was am Tage geschah um es nachts heimlich aufzuschreiben um später eine Zeitung daraus zu machen. Ihr eigener kleiner Widerstand gegen die grausame Realität des Naziregimes...

"Wir riskieren unser Leben [...], um am Leben zu bleiben. Irgendwie seltsam, wahrscheinlich wäre es besser, nichts zu tun, um mit heiler Haut wieder nach Hause zu kommen. Es ist, wie mit einem Messer zu spielen, um sich nicht zu schneiden. Unlogisch. Und doch funktioniert es. Es ist eben so."
- Seite 63

Dem ganzen Buch hängt auch ein Hauch Wahnsinn an, da man die Träume des
Ich-Erzählers oft nicht sofort als Träume und Gedanken ausmachen kann. So unterhält er sich plötzlich scheinbar mit einem Toten, obwohl er eigentlich doch in seinem Bett liegt.
Dieses Verwischen der Realität passt sich aber wunderbar an das Buch an, da auch Theresienstadt selbst den Jungen oft wie ein Traum erscheint... wie ein Alptraum...

"Alpträume kann man überstehen, ohne Angst, in Theresienstadt beginnen die Probleme erst, wenn man die Augen öffnet."
- Seite 104

Dieses Buch hat kein schönes Ende... dafür aber ein ehrliches... mit vielen Emotionen...

"Sie schließen die Türen von außen. Schreie sind zu hören..."
- Seite 284

Veröffentlicht am 03.09.2020

Geht in Rauch auf und ist leider nicht der Rede wert

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„Smoke“ stand schon recht lange bei mir im Schrank, wobei ich es schon so lange lesen wollte. Dieses Jahr habe ich es mir dann als Bettbuch fest vorgenommen, dies zu lesen. Jeden Abend meine 20 Seiten ...

„Smoke“ stand schon recht lange bei mir im Schrank, wobei ich es schon so lange lesen wollte. Dieses Jahr habe ich es mir dann als Bettbuch fest vorgenommen, dies zu lesen. Jeden Abend meine 20 Seiten zu lesen, so sind die 600 Seiten ja schnell weg.

Der Einstieg ist mir gut gelungen. Der Start, wo wir erfahren das die Jungen Thomas und Charlie an einem Eliteinternat für Jungen sind. Sprachen, Politik, Etikette aber auch Züchtigung gehören zum Alltag. So wie der Schultyrann, der leider von den Lehrern noch gefördert wird.

Wer raucht, der büßt. Dies ist die Welt in denen die Jungs aufwachsen. Ziel ist es, im Erwachsenenalter sog gut wie gar nicht mehr zu rauchen. Die Lehrer machen es immerhin vor. In diesem England, Ende des 19. Jahrhundert, ist es ähnlich unserer Zeitgeschichte, wenn man vom Rauch absieht.

Die Politik ist ein großer Bestandteil der Geschichte und die Änderungen die damit einhergehen.

Die Jungs erfahren das es spezielle Bonbons gibt, die dafür sorgen das jemand nicht raucht, wenn er diese lutscht. Sie reisen über die Ferien zu Verwandten von Thomas aufs Land und werden in politische Machenschaften hineingezogen. Sie beiden verlieben sich das erste Mal und kommen den Geheimnissen des Rauches immer mehr auf die Schliche.

Leider aber, bleibt das große Warum bis zum Ende ungeklärt. Man erfährt lediglich in welchem Teil der Rauch gebildet wird.

Leider ist das Buch nur die ersten 100 Seiten gut und wird dann zu einer großen Flucht mit viel Gerede und wenig Inhalt. Ich habe die letzten Zweihundert Seiten nur noch überflogen, weil die Thematik Rauch dann irgendwann auch nur noch zweitrangig wurde und einem anderen Thema mit Platz gemacht hat.

Alles in allem lohnt es sich nicht dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Uff…..Hier ist Ausdauer gefragt.

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England ist isoliert. Die Aristokraten herrschen und das gemeine Volk schuftet. Die Industrialisierung ist angelaufen und entsprechend schmutzig und verraucht ist London.
Zwei Jungs, Thomas und Charlie, ...

England ist isoliert. Die Aristokraten herrschen und das gemeine Volk schuftet. Die Industrialisierung ist angelaufen und entsprechend schmutzig und verraucht ist London.
Zwei Jungs, Thomas und Charlie, lernen im Internat, dass man bei sündigen Gedanken wie Wut, Furcht und Leidenschaft raucht. Die Haut sondert Rauch ab, der sich in Kleidung und Umgebung frisst. Man ist gebrandmarkt und die Gedanken verraten jeden. Nicht jedoch die, die sich Bonbons leisten können, die den Rauch binden und somit verstecken. Diese sind teuer und den Reichen vorbehalten.
Dan Vyleta beschreibt den Weg der Jungs auf der Suche nach der Wahrheit hinter dem Rauch. Mehr als einmal geraten sie dabei in Lebensgefahr, da sie sich zu Beginn der Geschichte naiv und unbewusst mit der Regierung und deren Gegnern anlegen.
Sehr detailliert und aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten lernen Thomas und Charlie weitere wichtige Personen kennen, die gemeinsam mit ihnen Teil einer Mission, einer Revolution, sein sollen. Mehr als einmal wendet sich das Blatt. Mehr als einmal hinterfragen die beiden ihren Plan. Revolutionäre und Angehörige der Regierung zerren an ihrem Selbstbild und am dem der Welt in der sie leben.
Als Livia, die Tochter einer Aristokratin, der Gruppe beitritt, gerät ihr Weltbild besonders aus den Fugen und es entsteht daneben noch ein - wenn auch lange ruhender - Kampf um die Gunst der jungen Frau. Diese muss jedoch zunächst den Kampf mit ihrem eigenen Ich beenden.
Fazit:
Aufgrund der häufigen Perspektivenwechsel fiel mir das Verfolgen der Handlung schwer. Zusätzlich war die Haupthandlung für meinen Geschmack zu sehr mit den Beschreibungen der Umwelt und den Gedanken und Plänen der Protagonisten durchsetzt. Den roten Faden habe ich nicht nur einmal in den Gassen von London oder den Gängen der Räumlichkeiten verloren. Obwohl das Thema interessant und faszinierend ist, bin ich von der Umsetzung der Geschichte nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Verschenkte Zeit!

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Moralische Verwerflichkeit manifestiert sich als Rauch, welcher dem Körper entströmt. Egal, ob man Böses tut oder nur denkt, der Rauch entlarvt jeden. Ein ideales Druckmittel für Kirche und Oberschicht, ...

Moralische Verwerflichkeit manifestiert sich als Rauch, welcher dem Körper entströmt. Egal, ob man Böses tut oder nur denkt, der Rauch entlarvt jeden. Ein ideales Druckmittel für Kirche und Oberschicht, ist doch weiße Kleidung gleichbedeutend mit einer reinen Seele. Ende des 19. Jahrhunderts entdecken die beiden englischen Internatsschüler Charlie und Thomas, dass die reichen und Mächtigen einen Weg gefunden haben, den Rauch zu unterdrücken. Deren Reinheit scheint nur eine Lüge...
So grau und trist, wie das im Roman geschilderte Leben, ist leider auch der Roman selbst. Wiederholt wird der Rauch als manifestierte Sünde beschimpft, Leute für Rußflecken auf der Kleidung bestraft und die ganze Zeit der moralische Zeigefinger gewedelt. Dann erste Hinweise, dass der Rauch unterdrückt werden kann und die Leute früher keinen Rauch ausstießen, dass reiche Leute irgendwelche geheimen Pläne verwicklichen wollen und andere versuchen, dies zu vereiteln... Das ganze Buch war ein einziges, graues Hin und Her - und am Schluss blieb die Welt, wie sie war. Ebenso blieb ungeklärt, was dazu führte, warum alle diesen Rauch verströmen, welcher sogar aus Mund und Nase quillt. Verschenkte Zeit, schade.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Langatmig und verworren

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Ein Internat im England des 19. Jahrhunderts. Hier werden Kinder zu Gentleman erzogen und sollen lernen, ihren Rauch zu unterdrücken. Denn dieser Rauch soll die Unterschicht kennzeichnen. Er verrät die ...

Ein Internat im England des 19. Jahrhunderts. Hier werden Kinder zu Gentleman erzogen und sollen lernen, ihren Rauch zu unterdrücken. Denn dieser Rauch soll die Unterschicht kennzeichnen. Er verrät die Gefühle des Erzeugers. Auf dieses Internat gehen auch Thomas und Charlie. Während der Weihnachtsferien werden sie zu Lady Naylor eingeladen und entdecken dort schreckliche Dinge. Zusammen mit der Tochter des Hauses, Livia, verlassen sie Lady Naylor und geraten in einen Hinterhalt, bei dem Thomas gefährlich verletzt wird. Ihre gemeinsame Flucht und ihre Suche nach dem Geheimnis des Rauches bringt sie in manch gefährliche Situation.

Das Buch läßt mich zwiegespalten zurück. Es beginnt langatmig, der nächste Teil ist wieder sehr spannend und unterhaltsam und dann wird es wieder extrem langatmig. Die Handlung selbst ist gar nicht so schlecht, der Autor hätte da durchaus die Chance gehabt einen richtig spannenden Roman raus zu machen. Doch leider verliert er sich in dieser Geschichte immer wieder in langweiligen Episoden, die einfach nicht enden wollen. Die Charaktere werden einfach so in die Geschichte geworfen, ohne sie groß vorzustellen. Man erfährt erst nach und nach von ihrem familiären Hintergrund. Spannung kommt hier nur im zweiten Teil auf, der Anfang nimmt den Leser nicht wirklich für das Buch ein und auch das Ende ist eher langweilig und vor allem verworren. Was sehr schade ist. Man liest dieses umfangreiche Buch und versteht das Ende nicht. Sehr unbefriedigend. Vom Schreibstil her ist das Buch keine leichte Kost. Man kann es nicht "mal eben lesen". Der Autor hat einen leicht extravaganten Stil, der das schnelle Lesen ausbremst und immer wieder die Standesunterschiede betont.