Cover-Bild Evie Backwell - Stadt der Verschwundenen
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8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: religiös, spirituell
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 381
  • Ersterscheinung: 06.2017
  • ISBN: 9783868276640
Dee Henderson

Evie Backwell - Stadt der Verschwundenen

Dorothee Dziewas (Übersetzer)

Evie Blackwell ist jung, ehrgeizig – und Ermittlerin. Vom Gouverneur wird sie in eine neue Task Force berufen, die sich nur mit ungelösten Vermisstenfällen beschäftigt. Als »Probelauf« soll Evie zwei Fälle lösen, die seit Jahren wie ein düsterer Schatten über der Kleinstadt Carin in Illinois liegen: Die Familie eines Polizisten ist ebenso spurlos verschwunden wie ein kleines Mädchen.
Mit Hilfe des sympathischen Sheriffs Gabriel Thane und ihrer Freunde Ann und Paul Falcon gräbt Evie in der Vergangenheit. Wird sie die Wahrheit aufdecken oder reißt sie nur alte, mühsam verheilte Wunden wieder auf?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Schatten der Vergangenheit

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Die Schatten der Vergangenheit

Als zur Aufklärung ungelöster Fälle eine Task Force gebildet wird, entsendet der Gouverneur Lieutenant Evie Blackwell von der Polizei Illinois nach Carin County. Die junge ...

Die Schatten der Vergangenheit

Als zur Aufklärung ungelöster Fälle eine Task Force gebildet wird, entsendet der Gouverneur Lieutenant Evie Blackwell von der Polizei Illinois nach Carin County. Die junge Frau ist eine sehr fähige Ermittlerin und liebt es, Rätsel zu lösen. Sie arbeitet entschlossen, mutig und äußerst engagiert, geht in ihren Untersuchungen stets gründlich und schonungslos vor. In ihrer Freundin und Mentorin Ann Falcon findet sie wertvolle Unterstützung. Die ehemalige Polizistin und Pilotin Ann hat sich seit ihrer Heirat mit dem Leiter des FBI-Büros in Chicago zwar beruflich bereits zurück gezogen, arbeitet dennoch fallweise immer noch als Ermittlerin. Ann ist es auch, die Evies Ankunft in Carin Lake ankündigt und sie ihrem langjährigen Freund Gabriel Thane vorstellt, der als örtlicher Sheriff Evies erster Ansprechpartner vor Ort sein wird. Gabriel ist von Evies Arbeitsmoral fasziniert und die Kooperation mit ihm gestaltet sich durch seine charmante, warmherzige Art als äußerst angenehm. Evie Blackwell wurde eine Frist von zwei Wochen zugestanden, in der sich mit ersten Erfolgen in zwei ungelösten Fällen aus Carin County beweisen kann. Der erste Fall betrifft die Entführung eines sechsjährigen Mädchens namens Ashley Dayton, die vor dreizehn Jahren aus einem Hotel spurlos verschwand. Beim zweiten Fall verschwand vor zwölf Jahren die Familie Florist - ein Deputy namens Scott Florist, der mit seiner Ehefrau Susan und seinem kleinen Sohn Joe unterwegs zu einem Campingurlaub war, dort jedoch niemals ankam. In beiden Fällen unternahmen die Polizei und die gesamte Bevölkerung groß angelegte Suchaktionen, die jedoch allesamt erfolglos blieben. Gemeinsam mit Gabriel befasst Evie Blackwell sich nun mit alten Akten, unternimmt Zeugenbefragungen, hinterfragt die damaligen Aussagen und Ermittlungsergebnisse und widmet ihren Recherchen ihre gesamte Energie und Zeit.
Dee Henderson ist in ihrem Buch eine wunderbare Mischung aus Kriminalroman mit hohem Spannungsfaktor unter Einbeziehung der Themenbereiche Famillienzusammenhalt, Vergangenheitsbewältigung, Vergebung und der Suche nach der Wahrheit gelungen. Der christliche Glaube hat einen sehr hohen Stellenwert inne, sich dezent anbahnende Liebesgeschichten bei den drei Thane-Brüdern sorgen für ein wenig Romantik.

Die handelnden Personen dieses Buches sind ausgezeichnet charakterisiert, sie glänzen durch Authentizität und beziehen den Leser emotional ins Buch ein. Ihre Gedanken und Gefühle wurden in kursiver Schrift dargestellt. Das Ehepaar Ann und Paul Falcon war mir bereits aus Dee Hendersons Buch „Zum Schweigen gezwungen“ bekannt, die beiden stellen für mich äußerst sympathische Nebenfiguren dar. Die Autorin widmet den drei Thane-Brüdern Gabriel, Will und Joshua ebenfalls viel Raum in ihrem Buch. Sie zeichnet ein detailliertes Bild dieser drei jungen Männer und ihren Eltern Marie und Caleb Thane und erzählt von deren innigen und harmonischen Familienbanden. Während Will sich in Karen Joy Lewis verliebt, die durch einen dunklen Schatten aus ihrer Vergangenheit bedroht wird, kann Joshua seine erste große Jugendliebe Grace Arnett nicht vergessen. Als Grace nach vielen Jahren plötzlich wieder in Carin Lake auftaucht und Joshua um einen Gefallen bittet, ahnt dieser noch nicht, worauf er sich da eingelassen hat. Der älteste Sohn Gabriel ist von Evie Blackwell tief beeindruckt, die jedoch liiert ist und zudem ihrer beruflichen Karriere die höchste Priorität einräumt.

Dee Hendersons Romane zeichnet ein wundervoller Schreibstil aus, der von Spannungselementen und zum Teil auch ein wenig Humor durchzogen ist. In ihren Büchern werden stets wichtige Aspekte des Glaubens thematisiert, die Handlung ist logisch aufgebaut und die Motive und Emotionen ihrer Figuren werden überzeugend dargestellt. „Stadt der Verschwundenen“ stellte für mich ein hoch spannendes, emotional zum Teil sehr aufwühlendes, auf alle Fälle jedoch überwältigendes Leseerlebnis dar.

Dieses Buch entspricht exakt meinem Lesegeschmack – ich kann es uneingeschränkt weiter empfehlen und hoffe auf viele weitere Bände aus der Feder dieser großartigen Autorin.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Spannend und inhaltsreich

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„...Ideen waren empfindliche Geschöpfe. Es würde möglicherweise noch viele davon geben, die wieder von der Angel schlüpften, bevor sie etwas fand, was sich weiterzusagen lohnte...“

Ann trifft Joshua Thane ...

„...Ideen waren empfindliche Geschöpfe. Es würde möglicherweise noch viele davon geben, die wieder von der Angel schlüpften, bevor sie etwas fand, was sich weiterzusagen lohnte...“

Ann trifft Joshua Thane beim Angeln. Sie bereitet ihn darauf vor, dass Grace Arnett ihn um einen Gefallen bitten wird, wenn die Zeit dafür reif ist. Grace stammt aus dem Ort und hat ihn noch als Kind verlassen. Josh mochte sie und hatte mit der Trennung schwer zu kämpfen.
Gabriel Thane ist Sheriff in der Kleinstadt Carin. Er wird zu einem Unfall gerufen. Ein Reh war in ein Auto gelaufen. Die Fahrerin Evie hatte sich von der Unfallstelle entfernt. Eigentlich war Evie nach Carin gekommen, um ein paar Tage Urlaub zu machen und dabei zwei alte Kriminalfälle aufzuklären. Im Ort war vor Jahren ein Kind verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Gleiches gilt für die Familie eines Polizisten. Für solche Fälle will der neue Gouverneur eine Task Force einsetzen. Evie hofft, sich durch ihre Arbeit dafür zu empfehlen.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Das liegt nicht zuletzt an der abwechslungsreichen Handlung.
Gleich zu Beginn werden die Protagonisten ausreichend charakterisiert. Evie ist ehrgeizig. Sie weiß, was sie kann und möchte es zeigen.
Gabriel hat als Sheriff die Nachfolge seines Vaters angetreten. Er nimmt seine Aufgabe ernst, ist von den Einwohnern geachtet und ist im großen und ganzen mit seinem Leben zufrieden.
Will, der älteste Bruder von Josh und Gabriel, hat ein gutes Händchen für Tiere und kümmert sich um Evies Hunde, die den Unfall leicht verletzt überstanden haben. Will ist mit Karen befreundet, weiß aber noch nicht, dass die junge Frau in Gefahr ist.
Der ruhende Pol in der Familie ist ihre Mutter Maria. Sie ist gläubig und führt ein reges Gebetsleben. Ihre Jungen können mit jedem Problem zu ihr kommen. Ann, die weiß, was in der nächsten Zeit auf die Familie zukommt, bittet sie um Gebete. Auffallend ist, dass Maria niemand den Glauben aufzwingen will und kein Problem damit hat, wenn eine Partnerin der Söhne mit dem Glauben wenig anfangen kann.
Der Schriftstil des Buches ist ausgefeilt. Sehr genau werden Evies Arbeitsschritte und Gedanken zu den Entführungsfällen wiedergegeben. Obiges Zitat fällt nach ihren ersten Einschätzungen der Lage. Die junge Frau ist gründlich, verlässt ausgetretene Pfade und hinterfragt ihre Ideen. Dabei kommt ihr zugute, dass sie als Außenstehende emotional weniger in die Fälle involviert ist wie Gabriel und sein Vater. Geschickt animiert die Autorin mich als Leser zum mitdenken und mit knobeln. Natürlich darf ich dabei auch sämtliche Irrwege mitgehen. Doch die Ermittlungsarbeit ist nur eine Seite des Buches. Der zweite Aspekt sind die vielschichtigen Beziehungen zwischen den Protagonisten.Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören für mich die sehr gut ausgearbeiteten Dialoge. Wenn sich Ann und Evie über berufliche Entwicklungen unterhalten und dabei christliche Aspekte mit einbeziehen, fühlt man sich als Leser fast persönlich angesprochen. Ein von Gabriel und Evie geführtes Gespräch mit einem Psychologen über die verschwundene Familie zeigt, was geschickte Gesprächsführung vermag. Rückblicke in das Leben einiger Protagonisten lassen ihr Handeln in einem neuen Licht erscheinen. Sehr viel Wert legt die Autorin auf die Emotionen der Personen. Dabei geht sie sehr feinfühlig damit um. An vielen Stellen wird deutlich, dass in der Familie Thane der Glauben gelebt wird. Das spiegelt sich weniger in ihren Worten, mehr in ihrem Tun wider. Es fällt mir allerdings schwer dies in Worte zu fassen. Das muss man beim Lesen erleben. An verschiedenen Stellen kommt auch der Humor nicht zu kurz. Besonders Evie ist ein humorvoller Mensch. Das zeigt sich, nachdem sie den Schock des Wildunfalls überwunden hat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Sympathische Protagonisten, eine spannende Handlung und logisch gekonnt verknüpfte Ermittlungen sind ein paar der Punkte, die das Lesen zum Vergnügen machen.
Zum Schluss darf Evie nochmals zu Wort kommen.
„...Sie wusste, dass Gott ihr die Zeit ließ, darüber nachzudenken und zu entscheiden, was sie wirklich wollte...Innerhalb seiner liebevollen Grenzen konnte sie den Weg wählen und Gott würde mit ihrer Entscheidung einverstanden sein...“

Veröffentlicht am 31.08.2023

unterhaltsam, spannend, packend

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Evie Blackwell möchte sich zwei ungelöste Vermisstenfälle neu anschauen und fährt dafür nach Carin, um sich auf Spurensuche zu begeben.

In der Kleinstadt ist eine komplette Familie verschwunden, doch ...

Evie Blackwell möchte sich zwei ungelöste Vermisstenfälle neu anschauen und fährt dafür nach Carin, um sich auf Spurensuche zu begeben.

In der Kleinstadt ist eine komplette Familie verschwunden, doch das ist noch nicht alles, denn es wird außerdem noch ein kleines Mädchen vermisst.
Niemand weiß etwas, - oder etwa doch?

Evie macht sich, mit Unterstützung des Sheriffs Gabriel Thane, auf die Suche nach der Wahrheit.

Die Geschichte ist gut erzählt und vor allem zu Beginn sehr spannend. Insgesamt passiert nicht soviel, dafür darf man miterleben, wie der Fall neu aufgerollt wird und wie Evie ermittelt.

Auch wenn die Handlung insgesamt etwas reduzierter ist, ist die Geschichte komplex.
(Triggerwarnung: sexueller Missbrauch in der Nebenhandlung)

Ich mochte das Kleinstadtleben und die Familie Thane, allerdings hatte ich das Gefühl, dass zu viele "schwere Vergangenheiten" in diese Familie hineingelegt wurden, was ich als unglaubwürdig empfand. Ebenso war auch Gabriels und Evies Umgang miteinander in meinen Augen nicht ganz realistisch und auch das Ende war total überraschend und etwas unbefriedigend.
Trotzdem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und teilweise verschlungen.

Der Glaube an Gott zeigt sich in diesem Roman in der Zuversicht auf seine Stärke und Kraft, im Gebet und im Glauben daran, dass er alles gut machen wird. Die Autorin betont die Macht des Gebetes ganz besonders und das mochte ich sehr.

Alles in allem ein interessantes Buch, das unterhaltsame und mitreißende Lesestunden schenkt.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Krimi gemischt mit Familiengeschichten

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Zitat:


„Wir reden über Karen und über Grace. Damit schiebe ich alle diese Probleme von meinem Teller auf deinen und dann helfe ich Evie, sich in die Fälle einzuarbeiten. Es wird eine ganz normale Woche ...

Zitat:


„Wir reden über Karen und über Grace. Damit schiebe ich alle diese Probleme von meinem Teller auf deinen und dann helfe ich Evie, sich in die Fälle einzuarbeiten. Es wird eine ganz normale Woche für uns sein.“
„Ich bitte dich nur, mir nicht eine Leiche zu hinterlassen, Ann, so wie beim letzten Mal, als du vorbeigeschaut hast.“
Seite 32


Inhalt:

Der Gouverneur ruft eine Task Force ins Leben, die sich ausschließlich mit ungelösten Vermisstenfällen befassen soll. Evie Blackwell, eine junge Ermittlerin will sich unbedingt dafür beweisen. Hilfe erhält sie von der FBI Agentin Ann Falcon, die ihr in der Kleinstadt Carin in Illinois zwei Fälle zu weißt: Die Familie eines Polizisten ist ebenso spurlos verschwunden wie ein kleines Mädchen.
Mit Hilfe des sympathischen Sheriffs Gabriel Thane und seiner Familie macht Evie sich auf die Suche. Aber ist es wirklich hilfreich diese alten Wunden wieder aufzureißen, bei einem Fall, der unlösbar zu sein scheint?


Meinung:

Ich bin überhaupt kein Fan von Krimis, aber die Dee Henderson Bücher lese ich seit meiner Teenagerzeit unheimlich gerne. Es ist einfach Wahnsinn, was die Autorin an Details zur Ermittlerarbeit hier einbaut und wie sie es schafft den Spagat zwischen Spannung, Unterhaltung und Realität zu halten. Obwohl der Roman ein ernstes Thema hat, was die Protagonisten zusammenführt und die Geschichte beginnen lässt, wird dieses Element nicht zu groß. Es gibt Tod und Grausamkeit, aber auch Humor, Liebe und einen sehr starken Familienzusammenhalt. Ich liebe die Figuren, die Dee Henderson erschafft, in diesem Fall drei Brüder, die zusammenhalten, ganz egal, was auf sie zukommt und gleich zur Stelle sind als ihre Freundin, die FBI Agentin Ann, sie um Hilfe bittet

Am Anfang sind es in diesem Buch sehr viele Personen und ich hatte eine Weile das Gefühl vielleicht doch den zweiten Band einer Reihe gekauft zu haben. Aber dem war zum Glück nicht so und nach einer Weile konzentriertem Lesen findet man sich gut in die Geschichte ein. Die Fülle an dunklen Geheimnissen ist etwas sehr heftig und hat das alles für mich schon sehr unwahrscheinlich gemacht. Durch die vielen Charaktere war es auch schwieriger zu jedem eine Bindung aufbauen zu können, doch jetzt am Ende der Geschichte, vermisse ich sie alle (:

„Das Leben bleibt nicht stehen, nur weil die Dinge kompliziert werden.“
Seite 39

Es gibt keinen Haupterzähler, sondern die Sicht wechselt oft und in keinem besonderen Rhythmus. So erhält man ein sehr umfassendes Bild, von allen Beteiligten. Die Regierung beschließt eine Task Force für ungeklärte Fälle zu bilden und spricht hierfür Paul Falcon und seine Frau Ann an. Dee Henderson Fans werden diese Personen bereits aus einem anderen Buch kennen, es ist aber nicht so, dass man hier Vorkenntnisse braucht! Durch die Beiden kommt auch Evie Blackwell ins Spiel, eine junge Ermittlerin, die sich für die Task Force beweisen will in dem sie zwei ungelöste Vermisstenfällt aufklärt, die in der Kleinstadt Carin in Illinois passiert sind. Hier trifft sie auf die Thane Brüder und deren Umfeld, die sich alle bereit erklären ihr zu helfen. Es ist eine tolle Kombination aus Ermittlern, einem Sherif und „normalen“ Menschen und ich mir hat das Buch wirklich gut gefallen (:

Ich mochte die ruhige, unaufdringliche Art, mit der der christliche Glaube der Protagonisten dargestellt wurde sehr. Die Handlung ist spannend, ohne rasant zu sein und man wird wirklich mehr durch die Geschichte gefesselt, als durch spannende letzte Sätze in den Kapiteln. Vom Ende war ich dann leider doch ein wenig enttäuscht, aber ich freue mich schon, das nächste Buch über Evie Blackwell zu lesen und wer weiß, vielleicht gibt es dort ja auch noch ein paar Antworten, die mir jetzt noch fehlen (:


Urteil: Krimi gemischt mit Familiengeschichten, tolle Protagonisten und eine spannende Ermittlung, die mehr dunkle Geheimnisse aufdeckt, als man auf den ersten Blick glaubt. Die Fülle an dunklen Geheimnissen ist etwas sehr heftig und das Ende hat mich auch nicht ganz überzeugt, aber alles in allem mochte ich das Buch wirklich gerne!

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Veröffentlicht am 08.08.2017

Cold Case #1 für Evie Blackwell

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Die Romane aus dem Francke Verlag konnten mich bis jetzt immer begeistern und als ich diesen Spannungsroman lesen durfte, habe ich mich sehr darüber gefreut. Mir ist noch die tolle Alaskan Courage Reihe ...

Die Romane aus dem Francke Verlag konnten mich bis jetzt immer begeistern und als ich diesen Spannungsroman lesen durfte, habe ich mich sehr darüber gefreut. Mir ist noch die tolle Alaskan Courage Reihe von Dani Pettrey im Gedächtnis, die eine Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte mit christlichen Elementen ist und die mir richtig gut gefallen hat.
Auch bei "Stadt der verschwundenen Kinder" erhoffte ich mir eine ähnliche Zusammensetzung von Krimispannung und einer netten Geschichte drumherum. Mein Wunsch wurde großteils erfüllt, aber nicht ganz, denn es fehlte mir vorallem im Mittelteil etwas an Spannung. Trotzdem hat die Autorin hier einen Roman geschrieben, der mir gut gefallen hat und noch Ansätze für Folgeromane hat, die ich natürlich gerne lesen würde.

Der Einstieg gelang mir gut. Der Roman beginnt mit der Ankunft der Ermittlerin Evie Blackwell in Clarin, die etwas anders als geplant abläuft. Durch einen Wildunfall verliert sie zuerst die Kontrolle über ihr Auto und irrt mit ihren beiden Hunden verletzt in der Gegend umher. Dabei hatte sie Glück im Unglück, denn sie hat nur kleine Blessuren davongetragen. Der Grund für ihren Aufenthalt in der Kleinstadt in Illinois ist beruflich. Der Gouverneur möchte in Zukunft eine eigene Task Fource für unaufgelöste Vermisstenfälle einrichten und schickt deshalb Evie für kurze Zeit für zwei "Probefälle" nach Carin. In der Kleinstadt sind ein sechsjähriges Mädchen, das mit ihren Eltern unterwegs war und die nur für einen kleinen Zwischenstop hielten, sowie die gesamte Familie eines Polizisten von einem Tag auf den anderen verschwunden. Keine leichte Aufgabe für die smarte Evie, die frischen Wind in den Ort bringt. Dadurch, dass sie keinen persönlichen Bezug zu den Vermissten hat, sieht sie die beiden Fälle aus einer anderer Sicht als Sheriff Gabriel Thane oder der Rest der damals ermittelnden Polizei. Die sehr ehrgeizige Evie ist auch schnell erfolgreich und hat bald einige neue Spuren gefunden....

Der Roman lebt vorallem durch die Ermittlungsarbeit und den vielschicthtigen Beziehungen, sowie den großen Zusammenhalt der Familie Thane und den Einwohnern der Kleinstadt. Die Charaktere werden sehr lebendig und detailliert beschrieben. Man bekommt als Leser ein sehr gutes Bild von den Personen, die einen wichtigen Teil im Handlungsstrang einnehmen.
Während Josh Thane als ehemaliger Soldat sehr zurückgezogen lebt, steht Gabriel Thane, der in die Fußstapfen seines Vaters als Ortssheriff gestiegen ist, eher im Mittelpunkt. Er ist auch derjenige, der mit Evie zusammenarbeitet. Mit Ann und deren Mann Paul, einem FBI Ermittler, kommen noch weitere Spezialisten für die Task Force hinzu. Will Thane, der ältere der Brüder, liebt Karen, die im Café arbeitet, aber ein Geheimnis hütet.... Und Grace kommt aus Chicago nach Clarin zurück, das sie als Kind von einem Tag auf den anderen verlassen hat. Sie möchte das Elternhaus verkaufen und vermutet die Leichen ihrer Eltern auf dem Grundstück verscharrt. Josh nimmt sich der Suche an, der schon im Kindergarten in Grace verknallt war.

Obwohl es Hinweise auf die eine oder andere mögliche Lovestory im Buch gibt, fehlt hier die Romanze gänzlich und der Fokus liegt bei den zwischenmenschlichen freundschaftlichen Beziehungen. Abwechselnd begleiten wir die drei Thane Brüder Gabriel, Will und Josh, sowie Evie und Ann, bei ihren Versuchen hinter das Verschwinden der Polizistenfamilie und der kleinen Ashley zu kommen. Diese Personenwechsel werden im Buch sofort ersichtlich, denn der Name der Figur steht zu Beginn jedes Abschnittes ersichtlich über den weiteren Textverlauf. Schon bald deuten Hinweise in eine Richtung, die eine grausame Wahrheit ans Licht bringen. Diese neuen Fakten werfenallerdings wieder neue Frage im zweiten Cold Case Fall auf und hieraus entwickeln sich weitere Handlungsstränge. Leider blieb einer davon offen, der meiner Ansicht nach einen tollen Plot hatte und der der Handlung etwas mehr Schwung hätte geben können.
Während die Geschichte im Mittelteil etwas vor sich hindümpelt und man sich fragt, wohin die Handlung driftet, wartet sie mit einem spannenden Finale und einem unerwarteten Ende auf, das mir sehr gut gefallen hat und die kleinen Längen im Mittelteil damit etwas vergessen lassen.

Ich habe bereits gesehen, dass es im englischen bereits einen weiteren Teil rund um Evie Blackwell und neuen Cold Cases gibt und hoffe auf einen etwas höheren Spannungsanteil im Folgeband.


Fazit:
Ein christlicher Kriminalroman mit kleinen Längen im Mittelteil und noch etwas Luft nach oben, aber mit einem spannenden und unerwarteten Ende, das mich absolut überzeugen konnte. Ich bin schon neugierig auf den Folgeband und hoffe auf einen höheren Spannungsanteil.