Wenn der Schmerz einfach nicht nachlässt...
Der Klappentext und die optische Aufmachung haben mich nicht auf das vorbereiten können, was ich letztlich geboten bekam, denn es wird alles andere als leicht.
In der Geschichte geht es um Hugh, der von ...
Der Klappentext und die optische Aufmachung haben mich nicht auf das vorbereiten können, was ich letztlich geboten bekam, denn es wird alles andere als leicht.
In der Geschichte geht es um Hugh, der von allen nur Shuggie genannt wird. Er wächst in den 80ern in einem Arbeiterviertel in Glasgow auf und ist täglich mit Armut, Gewalt und Süchten konfrontiert. Was macht es mit einem Kind, wenn die Mutter sich nicht richtig kümmern kann?
Trotz aller Umstände kann man sich in die agierenden Figuren einfühlen und selbst die alkoholkranke Agnes verstehen. Das Leben hat ihr nicht viel Gutes mitgegeben. Stuart beschreibt ihre Sucht so bildlich und intensiv, dass man nicht nur die Gewalt spürt, sondern auch unangenehme Gerüche in der Nase hat.
Shuggie möchte man einfach nur an die Hand nehmen und von dem Leben, was er führen muss, entführen. Es bricht einem beinahe das Herz, wenn er alles für seine Mutter tut und auch anderen versucht zu helfen. Er denkt an alle, nur an sich nicht.
Zudem bringt der Autor sehr gut zur Geltung wie Kinder verrohen, wenn sie in einer ungesunden Umgebung aufwachsen. Wie bereits die Ärzte so schön sangen: "Gewalt erzeugt Gegengewalt".
Mir hat der Roman richtig gut gefallen, auch wenn ich sehr lange für die Lektüre brauchte, aber eben nicht weil es schlecht geschrieben ist, sondern weil die Handlung so hart ist, dass man teilweise nur mit Kloß im Hals liest.
Fazit: Wer auf unbequeme Geschichten steht, die das wahre Leben abbilden mit allem Schrecken, der kommen kann, der wird dieses Buch lieben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Klasse!