Cover-Bild Commissario Pavarotti kam nie nach Rom
Band der Reihe "Commissario Pavarotti, Lissie von Spiegel"
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 28.06.2018
  • ISBN: 9783740803162
Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti kam nie nach Rom

Kriminalroman
Düstere Spur in das Südtirol der Nachkriegszeit.

Eine deutsche Schriftstellerin und ihr Mann werden in Meran kaltblütig erschossen – es sieht nach einer Hinrichtung aus. Der Fall führt Commissario Pavarotti und seine große Liebe Lissie von Spiegel ins Herz der deutschen Verlagsszene nach Frankfurt. Womöglich hat die Autorin zu intensiv recherchiert: über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Nazis scharenweise auf der 'Rattenlinie' nach Südtirol flohen – mit tatkräftiger Unterstützung höchster Kreise. Wer versucht hier sein Geheimnis mit aller Macht zu schützen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2018

Commissario Pavarotti auf der Suche nach dem Mörder

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Schauplatz Meran: Das deutsche Ehepaar Santer wird am Pool des Hotels gefunden, beide wurden erschossen, regelrecht hingerichtet. Commissario Pavarotti und Inspettore Emmenegger ermitteln in dem Fall. ...

Schauplatz Meran: Das deutsche Ehepaar Santer wird am Pool des Hotels gefunden, beide wurden erschossen, regelrecht hingerichtet. Commissario Pavarotti und Inspettore Emmenegger ermitteln in dem Fall. Anna Santer war eine erfolgreiche Schriftstellerin, die im Meran für ihr neues Buch recherchierte. Ihr Mann Lex Santer hatte eine Firma, die Fondsanalysen durchführte. Pavarotti reist nach Deutschland, um das Umfeld des ermordeten Paares zu befragen und hofft, das Tatmotiv herauszufinden. In Frankfurt erwartet ihn überraschenderweise Lissie von Spiegel, mit der er einige Zeit liiert war. Die Beziehung hielt nicht, doch Pavarotti hat noch immer starke Gefühle für Lissie. Brisant wird es, als sich herausstellt, dass Lissie die Tote gut kannte.....

Ich habe mich gefreut, Commissario Pavarotti bei seinem vierten Fall begleiten zu dürfen. Einiges hat sich inzwischen geändert, er hat abgespeckt und wirkt in seinem Maßanzug wie ein Dressman. Die Beziehung zu seinem Kollegen Emmenegger ist immer noch ambivalent und schwierig. Eigentlich wollte er Lissie nicht wiedersehen, die Überraschung, sie am Bahnhof zu sehen, war für ihn nicht unbedingt angenehm. Für seine Ermittlungen ist es erschwerend, dass er Lissie, die Anna Santer gut kannte, auch als potentiell Verdächtige behandeln muss, er weiß nicht, ob er ihr noch vertrauen kann. Lissie wiederum hat ihre ganz eigene Motivation herauszufinden, wieso Anna und Lex sterben mussten.

Der Plot ist dicht und ganz schön verzwickt, es gibt einige Stränge die in der Vergangenheit spielen und Licht ins Geschehen bringen, trotzdem war bis zum Ende nicht auszumachen, welches Motiv zu dem Mord führte und wer der Mörder war. Die zeitgeschichtlichen Stränge, die in die Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg spielen, fand ich besonders interessant. Man ahnt als Leser, dass die Vergangenheit im aktuellen Fall eine große Rolle spielt, denn nach dem zweiten Weltkrieg waren viele Nazis auf der Flucht, über verschiedene Routen und mit Hilfe von falschen Papieren gelang einigen die Flucht ins Ausland.

Ich war bei diesem Krimi von der ersten Seite an gefesselt, was zum einen am anspruchsvollen Schreibstil von Elisabeth Florin liegt, zum anderen an den vielschichtigen Charakteren. Weder Pavarotti noch Emmenegger oder Lissie lassen sich in ein Schema pressen. Auch die Nebenfiguren sind detailliert ausgearbeitet, Charaktere mit Ecken und Kanten, mit ihren Handlungen immer für eine Überraschung gut.

Auch spannungstechnisch hat der Krimi einiges zu bieten, die Spannung steigert sich gegen Ende enorm, so dass es schwer fällt, das Buch auch nur kurz beiseite zu packen.

Fazit: Pavarottis vierter Fall bietet beste Krimiunterhaltung, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Commissario Pavarotti kam nie nach Rom

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Dies ist nun der 4. Fall von Commissario Pavarotti und seinem Mitstreiter Emmenegger. In diesem Band hat sich Commissario äußerlich sehr verändert. Aus dem stets etwas pummelige Mann ist nun ein schlanker, ...

Dies ist nun der 4. Fall von Commissario Pavarotti und seinem Mitstreiter Emmenegger. In diesem Band hat sich Commissario äußerlich sehr verändert. Aus dem stets etwas pummelige Mann ist nun ein schlanker, gutaussehender und teuer gekleideter Senor geworden. In Meran wurde ein deutsches Ehepaar am Pool erschossen und keiner der anderen Gäste hat etwas bemerkt. Es ist unklar, weswegen der Mord verübt worden war. Lex Santer war erfolgreicher Finanzmakler und seine Frau Anna war Erfolgsautorin. Die beiden lebten sehr großzügig in ihrem Reichtum. Nun fährt Pavarotti nach Deutschland, um sich um Umfeld des Ehepaares etwas umzusehen. Er ist ganz baff, als ihm vom Zug Lissie von Spiegel abholt. Die beiden führen eine On-Off-Beziehung. Zur Zeit herrscht Flaute. Pavarotti erfährt, dass Anna eine neues Buch in Arbeit hat, dass vom zweiten Weltkrieg handeln soll. Sie hat in dieser Angelegenheit recherchiert. Wurde dem Ehepaar dies vielleicht zum Verhängnis. Aber auch Lissie ist an der Sache dran, was Pavarotti verhindern will. Steckt sie vielleicht in der ganzen Sache mit drin, so wie sie sich verhält? Daneben gibt es für den Leser noch einen zweiten Handlungsstrang, der kursiv geschrieben ist und über die Vergangenheit verschiedener Personen berichtet. Diese Vergangenheit fügt sich dann am Schluß des Buches zu einer ganzen Einheit. Die Autorin versteht es auch in diesem Band, den Leser auf falsche Fährten zu führen, der Spannungsbogen steigt ständig an und man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Wir treffen auch immer wieder alte Bekannte, was dem Lesefluß natürlich zugute kommt. Es kann aber auch jedes Buch für sich gelesen werden, da auf die Vergangenheit oftmals Bezug genommen wird und so auch ein Erstleser informativ versorgt wird. Die Autorin schreibt in einer leicht verständlichen Sprache und die Seiten fliegen nur so rasch dahin. Auch das Titelbild ist wie gewohnt sehr schön und gut gewählt. Man darf auf einen 5. Teil hoffen.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Der Mann im schwarzen Anzug

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Mit „Commissario Pavarotti kam nie bis Rom“ liegt der 4. Band um den Meraner Ermittler vor. Seit er schlank geworden ist, hat er sich mit seinem Namen etwas ausgesöhnt und nach dramatischen Vorfällen, ...

Mit „Commissario Pavarotti kam nie bis Rom“ liegt der 4. Band um den Meraner Ermittler vor. Seit er schlank geworden ist, hat er sich mit seinem Namen etwas ausgesöhnt und nach dramatischen Vorfällen, die im letzten Band thematisiert wurden, hat sich auch sein Verhalten geändert. Das spürt vor allem sein Mitarbeiter, der Inspettore Emmenegger.
Da wird ein deutsches Ehepaar in einem Meraner Luxushotel ermordet. Regelrecht hingerichtet wurden die Beiden und die Spuren führen nach Frankfurt, in die Banken-und Finanzszene. Dort trifft Pavarotti wieder auf Lissie von Spiegel. Seit er sie als Touristin kennenlernte und ihren Ambitionen als Privatschnüfflerin mit kritischem Blick betrachtete, haben sich ihre Wege immer wieder gekreuzt. Sie sind durch eine besondere Beziehung miteinander verbunden, Anziehung und Abstoßung halten sich fast die Waage. Wobei der neue, schlanke und harte Pavarotti, Lissie endgültig aus seinem Denken verbannen möchte. Aber wie soll das gehen, es scheint, dass sie engere Verbindung zu den Opfern Anna und Lex Santer hatte, als sie offenlegt.
Elisabeth Florins Krimis sind keine Durchschnittsbücher. Ihre Geschichten beziehen immer die Vergangenheit und die besonderen Verflechtungen von Politik und Geschichte mit ein. Südtirol ist eine besondere Location. Eine Nahtstelle zwischen Italien, Österreich und Deutschland und immer wieder umkämpfter Kriegsschauplatz Das macht ihre Krimis sehr komplex und interessant.
Ihre Figuren, allen voran Pavarotti und Lissie von Spiegel, sind sehr vielschichtig gezeichnet und haben sich Lauf der Reihe auch entwickelt. Wobei ich spüre, dass meine Sympathien für sie sich im Lauf der Handlung auch immer weiter verschoben, stellenweise gar verflüchtigt haben. Mir waren die Interaktionen und menschlichen Dramen zwischen den drei Hauptfiguren auch ein wenig zu stark in den Vordergrund gekommen. Aber auch das ist ein Markenzeichen der Autorin, denn ihre Geschichten basieren auch auf den Verstrickungen ihrer Protagonisten mit dem jeweiligen Fall.
Im aktuellen Buch hat mir der Plot ausgesprochen gut gefallen, den Begriff der „Rattenlinie“ hatte ich schon mal gehört, aber das Buch hat mich angeregt, mich eingehender damit zu beschäftigen. Ein Krimi, der in erster Linie der Unterhaltung dient, aber Interesse an den geschilderten Hintergründen weckt, das finde ich schon als etwas Besonderes. Und das schafft die Autorin in ihren sorgfältig recherchierten Krimis immer wieder.
Sicher kann man mit diesem Buch den Commissario kennenlernen. Ich würde allerdings empfehlen, die früheren Bände in der Reihenfolge zu lesen. Denn erst dann kann man die Entwicklung der Figuren würdigen und richtig einordnen.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Wieder ein gelungener Krimi

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Comm. Pavarotti hat abgespeckt, und sonnt sich, nun mit teurer Markenkleidung bekleidet, in seinen Erfolgen. Seine Beziehung zu Lissie von Spiegel ist in die Brüche gegangen bevor sie noch so richtig Fahrt ...

Comm. Pavarotti hat abgespeckt, und sonnt sich, nun mit teurer Markenkleidung bekleidet, in seinen Erfolgen. Seine Beziehung zu Lissie von Spiegel ist in die Brüche gegangen bevor sie noch so richtig Fahrt aufnehmen konnte. Eigentlich wollten sie sich nie wieder sehen, weil sie einander Herzschmerzen verursacht haben. Doch dann wird ein deutsches Ehepaar, Lex und Anna Santer, in Meran ermordet, und Pavarotti übernimmt den Fall. Seine Ermittlungen führen ihn nach Deutschland und als sich herausstellt, dass Lissie die Tote kannte, sind plötzlich die alten Dämonen wieder da.

Lissie wird zur Verdächtigen, weil sie, ebenso wie Anna Santer als Buchautorin tätig ist und das im selben Verlag. Dummerweise ist Annas letztes Manuskript verschwunden und der Verleger in Zugzwang, ist doch der Veröffentlichungstermin bekannt und die Marketingmaschinerie angeworfen. Lissie soll das Manuskript beschaffen oder schnell eines im Stil der Anna Santer schreiben. Der Inhalt? Eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg über die Fluchtroute der Nazi-Bonzen durch Südtirol. Bei ihren Recherchen gerät Lissie in akute Lebensgefahr und Pavarotti in Gewissensnöte.

Wer will die Geheimnisse der Vergangenheit um jeden Preis wahren?

Meine Meinung:

Wie wir es von Elisabeth Florin gewöhnt sind, sind einfache Geschichten nicht ihre Sache. Jeder ihrer Krimis ist ein dicht gewobenes Netz von aktuellen und tief in die Vergangenheit reichenden Ereignissen. Wir haben es wieder mit zwei Handlungssträngen zu tun, die sich unmittelbar bedingen. Diesmal sind nicht alle Fäden restlos verknüpft, sodass die berechtigte Hoffnung auf einen neuen Fall besteht.

Die Charaktere sind wieder ausgefeilt, im Guten wie im Bösen. Pavarotti hat mit seinem Übergewicht ein wenig an Liebenswürdigkeit verloren und wirkt auf mich diesmal nicht ganz so sympathisch. So als müsste er sich erst mit seinem neuen Erscheinungsbild anfreunden. Doch Kollege Emmenegger wäscht ihm noch rechtzeitig den Kopf. Mit diesem „neuen“ Pavarotti musste ich mich erst anfreunden, was mir leider erst ein wenig später gelungen ist.

Der Schreibstil ist wie immer gut zu lesen. Elisabeth Florin lockt ihre Leser immer wieder auf falsche Fährten und erhöht dadurch die Spannung.

Das Cover aus dem Hause Emons passt wieder hervorragend zum Krimi. Das mag ich sehr!

Fazit:

Wieder ein gelungener Krimi von Elisabeth Florin.