„Melodie der Asche“ ist der Debütroman der Autorin Elya Adair und handelt von Magie, jede Menge Gefahren, einem Bürgerkrieg und Liebe. Wir dürfen die Geschichte des mächtigen Magiers Caliyan, den Spion Laudan und den einfachen Fischer Vaelen verfolgen. Der Roman ist nichts für zwischendurch, enthält er doch ziemlich viele Details, welche für die Geschichte wichtig sind, und welche man nicht ausklammern darf. Der Anfang des Buches ist etwas verwirrend, man erkennt die Zusammenhänge noch nicht. Mir war schon früh ein Gedanke gekommen und dieser wurde auch umgesetzt. Man muss genau aufpassen, was man so erfährt und in welcher Zeit gerade alles spielt, dann kann man sich einiges zusammenreimen. Viel Zeit zwischen den Lesezyklen wäre ein Nachteil und sollte schnell gelesen werden, damit man alles bei sich behält.
Wir lernen den Magier seinesgleichen kennen. Caliyan hat in seinem Leben alles verloren und sinnt auf Rache. Er war für mich der interessanteste Charakter und man leidet mit ihm, man kann nachvollziehen was ihn antreibt und ich hoffte sogar, dass er endlich das erreicht was Caliyan sich vorgenommen hat. Bei ihm hatte ich recht schnell eine Vermutung, man muss nur genau darauf achten was passiert und es erscheint alles nicht mehr ganz so wirr. Fand ich wirklich sehr gut aufgebaut und es hat mich immer wieder gepackt Caliyans Seite kennenzulernen und zu lesen, was ihm alles widerfahren und was ihm zugestoßen ist. Ein schreckliches Leben voller Liebe, welche verloren ging, Verrat, Grauen und Opfer.
Laudan ist Soldat des herassianischen Heeres und gleichzeitig Spion für die Rebellion, denn er hat schon früh gemerkt, dass die Politik und die Meinung, welche der Shah (der Herrscher) seines Landes vertritt ihm überhaupt nicht zusagt. So nimmt er ziemlich früh die Aufgabe an sich um zu spionieren und steigt währenddessen immer weiter auf in der Gunst des Herrschers. Gleichzeitig kämpft er um seine Seele, denn was er als Feldherr des Shahs machen muss, geht gegen seine Prinzipien. Laudan muss einiges auf sich nehmen und da ist es nicht verwunderlich, wenn er sie gegenüber dem Fischer Vaelen, welchen er im Auftrag als Spion trifft, nicht zugeben will.
Vaelen ist ein einfacher Fischer, welcher seine Erinnerungen verloren hat. Er hört tief in sich eine Melodie, wunderschön und mit Sehnsucht nach mehr behaftet. Sie erklingt lauter, wenn Laudan bei ihm ist. Auf der Suche nach sich selbst erfährt er so einiges, gutes, schreckliches und außergewöhnliches. Alles ist nicht so wie es scheint und er muss einige Hürden auf sich nehmen.
Das Schicksal dieser drei Personen ist so ineinander verstrickt, dass nichts es je auseinanderreißen könnte, doch dafür gilt es einiges zu überwinden. Diesen Teil fand ich richtig gelungen, man erfährt die Sehnsüchte, die Gefühle, die schreckliche Ohnmacht nicht weiterzuwissen. Jeder ist auf seine Art und Weise einzigartig und man leidet mit allen mit. Caliyan war mir der liebste, der interessanteste Protagonist, doch die beiden anderen stehen dem in nichts nach.
Wir lernen einige andere Charaktere kennen, wobei man genauer aufpassen muss, wer jetzt zu wem gehört, da habe ich ein wenig den Überblick verloren. Einige werden auf Seite der Rebellen sein, andere auf der Seite des Shahs und ein paar auf der Seite von niemanden, welche eigene Ziele verfolgen. Es gibt schreckliche, üble Dinge, welche man sich so gar nicht vorstellen kann. Im ersten Drittel wird man herangeführt an die Geschichte, man erfährt so vieles über alle drei, was sie erleiden, was sie erduldet mussten. Im zweiten drittel nimmt langsam alles an Fahrt auf, man bekommt endlich ein paar Antworten, oder man kann sie sich durch genaues Lesen zusammenreimen.
Das letzte Drittel wirft uns dagegen ins kalte Nass, man wird überschüttet mit neuen Szenen, neuen Entwicklungen, sodass man kaum hinterherkommt. Es hätte für mich ein wenig ruhiger zugehen können, doch ich habe mich dann an dieses Tempo gewöhnt. Das Ende des Buches war dann aber vielleicht ein wenig zu schnell, war aber trotzdem sehr gelungen. Gerne hätte ich noch gesehen wie es in der weiteren Zeit so ausgesehen hätte, man hatte ja nur das unmittelbare Ende und keine in der Zukunft. Da hätte ich gerne noch einen Moment gehabt, an welchen die Protagonisten sich eingestellt haben. Wäre richtig schön mitzuverfolgen gewesen.
Das Buch an sich ist recht einnehmend, man kann leicht in dem ganzen Wirrwarr der Charaktere verschwinden und auch ein wenig verwirrt sein, wenn man nicht genau aufpasst. Ich kam gut zurecht und es hat mich ganz gut unterhalten. Es war kein einfacher Tobak. Das Setting ist düster und aufrührerisch. Man bekommt einiges zu sehen und man fühlt mit den Protagonisten mit. Es hat mich gefesselt, es war richtiggehend interessant, wenn mir auch etwas gefehlt hat um es zu etwas Besonderem zu machen. Da musste noch der gewisse Funken überspringen für das gewisse Etwas. Wir haben sehr viel an Magie gesehen, welche Caliyan und auch andere einsetzen, doch ganz genau wurde diese nicht beschrieben und erklärt, woher diese kommt usw., da hätte ich doch gerne noch mehr Antworten gehabt. Zwischendurch gab es ein paar Längen, aber ansonsten war es ein tolles Buch, welches tiefgründig, gefühlvoll und auch schrecklich gewesen ist. Man litt mit den Charakteren mit und wünschte ihnen nur das Beste. Ein gelungener Debütroman der Autorin Elya Adair.
Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei Droemer Knaur und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.