Dystopien lese ich ab und an richtig gerne. Zu oft kann ich dieses Genre nicht lesen, aber wenn ich auf einen neuen interessant klingenden Dystopie-Roman stoße, ist meine Neugier stets sofort geweckt. So war es auch bei „Cat & Cole“. Hier sprach mich zuerst das Cover sehr an; ich finde diese Farben richtig hübsch! Der Klappentext überzeugte mich auch auf Anhieb, daher wanderte das Buch auch zugleich auf meine Want-to-read-Liste.
Seit ihr Vater vor zwei Jahren entführt wurde, ist Catarina Agatta ganz auf sich allein gestellt und muss in der Wildnis um das Überleben kämpfen. Cat lebt in einer Welt, in der Mensch und Technik miteinander verschmolzen sind. Jeder trägt ein sogenanntes Panel in sich, das den eigenen Körper perfektioniert. Krankheiten, Schönheitsmakel oder sonstige Einschränkungen – all das existiert nicht mehr. Zumindest sollte es das nicht. Denn ganz so perfekt ist Cats Welt dann leider doch nicht. Als eine gefährliche Seuche ausbricht, flüchten die meisten Menschen in Bunker, um sich vor dem mörderischen Virus zu schützen. Cat findet heraus, dass sie die Einzige ist, die die Menschheit vor der Seuche bewahren kann. Nur sie ist dazu fähig den Impfstoff entschlüsseln, der den tödlichen Virus besiegen kann. Zusammen mit dem Gesandten Cole versucht Cat die Menschheit zu retten. Doch leicht ist diese Aufgabe nicht, denn auch andere sind hinter dem Code des Impfstoffes her. Cat und Cole müssen eine Menge Rückschläge in Kauf nehmen und stoßen während ihrer Mission auf jede Menge grauenvolle Geheimnisse. Ob es ihnen wohl gelingen wird, die Menschen rechtzeitig vor dem tödlichen Virus zu retten?
Wer hier durch das teils pinke Cover denkt, es mit einem harmlosen Dystopieroman, der eine romantische Liebesgeschichte enthält, zu tun bekommen, der wird sehr rasch feststellen, das dem nicht so ist. Eine Liebesstory gibt es zwar, das schon, allerdings liegt auf dieser nicht das Augenmerk der Geschichte. Und harmlos, nun, das ist das Buch auf jeden Fall nicht. Der Verlag empfiehlt „Cat & Cole“ ab 14 Jahren und jünger sollten die Leser meiner Meinung nach auch nicht sein. Das Buch ist stellenweise ziemlich brutal und blutig. Verstärkt werden diese Szenen auch noch durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin.
Wobei mir Emily Suvadas flüssiger Schreibstil sehr gut gefallen hat. Durch ihn lässt sich das Buch sehr angenehm und flott lesen. Wobei natürlich auch die spannende und mitreißende Handlung dazu beiträgt. Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt hier beim Lesen nicht auf! Kleine Länge gab es meinem Empfinden nach zwar schon zwischendurch, aber diese haben mich nicht gestört und halten sich auch wirklich sehr in Grenzen. Die Spannung und die Action dominieren hier definitiv! Und unerwartete Wendungen, darin ist die Autorin eine wahre Meisterin. Ihr ist es hier wirklich wunderbar gelungen, mir eine Überraschung nach der nächsten zu bescheren, sodass ich das Buch an manchen Stellen gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Wir erfahren alles aus der Sicht von Cat in der Ich-Perspektive. Cat war mir auf Anhieb richtig sympathisch. Für ihre Stärke und ihre Intelligenz habe ich sie zutiefst bewundert. Stark und intelligent, das ist Cat wirklich. Und eine geniale Hackerin. Wie es ihr manchmal nahezu spielend leicht gelingt, knifflige Codes zu knacken oder umzuprogrammieren, ist wirklich bemerkenswert.
Auch die Nebencharaktere wurden sehr gut von der Autorin ausgearbeitet. Besonders Cole mochte ich sehr gerne. Da hätte ich es anfangs eigentlich gar nicht so schlecht gefunden, wenn sich keine Liebesgeschichte zwischen Cat und Cole entwickeln würde. Allerdings habe ich es dann doch als sehr gelungen und passend empfunden, als sich die beiden dann doch näher gekommen sind.
Womit ich leider so meine Probleme hatte, ist die Technik. Wer ein richtiger Nerd und Technikfreak ist, der wird hier die reinste Freude beim Lesen haben. Und wohl auch mehr checken und besser folgen können als ich. Ich bin die reinste Techniklaie und hatte hier leider stellenweise ziemliche Schwierigkeiten den anspruchsvollen Beschreibungen der vielen technischen Erfindungen zu folgen. Es wird zwar alles sehr ausführlich und eigentlich auch gut verständlich von der Autorin beschrieben – ich konnte mir vieles leider dennoch einfach nicht vorstellen. Panels, Apps, Codes, Gene, DNA – das ist einfach nicht meine Welt. Aber obwohl mir bei solchen Beschreibungen öfters Fragezeichen im Kopf aufploppten, hat mich dieser Punkt nicht gestört. Zumindest kaum. Klar, besser hätte ich es schon gefunden, wenn ich alles verstanden hätte, aber ich konnte der Handlung auch so sehr gut folgen. Mich haben diese technischen Dinge richtig fasziniert und obwohl ich oft nicht verstanden habe, was genau Cat da nun macht, habe ich ihre Handlungen ganz gebannt und interessiert verfolgt.
So komplex die technischen Erfindungen auch sein mögen, als unrealistisch habe ich sie überhaupt nicht empfunden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass unsere Welt eines Tages so in etwa sein könnte: Mensch und Technik miteinander verschmolzen, durch Apps kontrolliert, perfektioniert bis ins kleinste Detail. Dass selbst in einer scheinbar so perfekten Welt doch unerwartete Dinge auftreten können wie ein tödlicher Virus, auch das ist in meinen Augen absolut realistisch.
Ich kann das „Cat & Cole: Die letzte Generation“ absolut empfehlen! Es handelt sich hier um Band 1 einer Reihe oder zumindest einem Zweiteiler. Denn das es eine Fortsetzung geben wird, ist offensichtlich, da das Buch recht offen und mit einem kleinen Cliffhanger endet. Emily Suvada ist mit ihrem Buch ein toller Auftakt gelungen, der in einem die große Lust auf Band 2 weckt. Hoffentlich müssen wir auf diesen nicht allzu lange warten; ich bin schon so gespannt wie es mit Cat und Cole weitergehen wird!
Fazit: Spannend und mitreißend bis zum Schluss! Mit „Cat & Cole: Die letzte Generation“ ist Emily Suvada ein großartiger Dystopieroman gelungen, der eine faszinierende, anspruchsvolle und absolut fesselnde Geschichte erzählt, in welche auch sehr gelungen eine Liebesstory eingebaut wurde. Mir haben leider die vielen technischen Dinge einige Probleme bereitet, da ich mir vieles trotz der anschaulichen Beschreibungen einfach nicht vorstellen konnte. Groß gestört hat es mich aber nicht. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und bin schon richtig gespannt auf Band 2. Von mir erhalten Cat und Cole 4,5 von 5 Sternen!