Achtung: Hörbuch nicht laut in der Öffentlichkeit hören!
Tipp an alle, die nicht das Buch lesen, sondern anstelle das Hörbuch hören: Hört es nicht laut in der Öffentlichkeit, es könnte peinlich werden.
Der Grund allein liegt bei dem Genre dieses Buches: Erotik.
Es ...
Tipp an alle, die nicht das Buch lesen, sondern anstelle das Hörbuch hören: Hört es nicht laut in der Öffentlichkeit, es könnte peinlich werden.
Der Grund allein liegt bei dem Genre dieses Buches: Erotik.
Es verging nicht eine Minute, ohne dass die Sprache unserer beiden Hauptprotagonisten ausfallend erotisch und manchmal auch vulgär wurde.
Wir lernen durch Sichtwechsel zwischen Nicholas, der Prinz, und Olivia, die Bürgerliche, die Hauptcharaktere und ihre intimsten Gedanken kennen. (Gedanken, die sich meist um eine Beschäftigung mit drei Buchstaben drehen.) Dabei haben mir die Sichtwechsel an sich gut gefallen sowie der Schreibstil, den die Autorin für die beiden bewusst ausgewählt hat.
Ob mich dieses Buch überraschen konnte? Nein, aber das erwarte ich von einem Buch dieses Genres auch nicht mehr. Irgendwann gibt es einen Moment beim Lesen oder Hören, der einen ahnen lässt, wie die Geschichte wohl ausgehen wird. Diese Vorahnung hat sich bei mir bewahrheitet. Mich konnte das Buch also nicht vom Hocker hauen, trotzdem fand ich es gut, weswegen es von mir drei Sterne bekommt.
Was mich an diesem Buch etwas gestört hat, waren zum einen Olivias Schwärmereien und das ungenutzte Potenzial.
In Nicholas Augen ist Olivia anders als alle anderen Frauen, sie macht sich nichts aus seinem Titel als Prinz und Erbe des Thrones. Doch genau das tut sie, denn viele ihrer Kapitel fangen mit übertriebener Freude und Aufregung - über den Palast zum Beispiel- an. Dass die Sprecherin von Olivia an dieser Stelle einen quietschenden Ton angeschlag hat, ist berechtigt und hat diese Tatsache nur unterstrichen.
Nun zum ungenutzten Potential: Klar geht es in einem Erotik-Buch um Erotik und wenn es um Prinzen und einen Palast geht, auch um Kitsch. Es sollten aber auch Konflikte entstehen. Schließlich soll es nicht langweilig werden bei all dem Bettgeflüster. Doch genau an dieser Stelle fängt meine Kritik schon an. Einen riesen Konflikt gab es zum Ende des Buches, dieser wurde mit großen Gesten aufgelöst, doch kleinere Konflikte gab es kaum. Dabei gab es in der Familie von Olivia genug Potential dafür. Sie vor ein Problem zu stellen, an dem sie wachsen muss, hätte dem Buch den - in meinen Augen - nötigen Feinschliff verpasst.
Es ist ein gutes Buch und eine Reihe, die ich gerne weiter verfolgen möchte.