Cover-Bild Die Einladung
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 24.07.2023
  • ISBN: 9783446277571
Emma Cline

Die Einladung

Roman
Monika Baark (Übersetzer)

Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung. Nach „The Girls“ der neue Roman von Emma Cline

Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast – und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Nach dem gefeierten Debüt „The Girls" der langersehnte neue Roman von Emma Cline.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2023

In den Tiefen des Pools

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Selten hat mich eine Protagonistin so in ihren Bann geschlagen wie Alex, die in Emma Clines „Die Einladung“ einige Tage der Obdach- und Mittellosigkeit mitten im Überfluss der Hamptons auf Long Island ...

Selten hat mich eine Protagonistin so in ihren Bann geschlagen wie Alex, die in Emma Clines „Die Einladung“ einige Tage der Obdach- und Mittellosigkeit mitten im Überfluss der Hamptons auf Long Island überbrücken muss, nachdem ihr gutsituierter, älterer Liebhaber sie vor die Tür gesetzt hat.

Dabei haben es mir weder der Roman noch Alex zu Beginn besonders einfach gemacht: die ersten 50 Seiten vergingen quälend langsam, ich kam kaum in die Geschichte rein. Doch dann packte es mich: Clines subtiler Spannungsaufbau, der ganz existenzielle Kampf von Alex um die nächste Übernachtungsmöglichkeit und das nächste Mittagessen hat mich völlig gefangengenommen und tatsächlich sehr interessiert. Und dies, obwohl Alex weder sympathisch noch (zumindest für mich) einen Hauch von Identifikationspotenzial bietet.

Der Roman lebt tatsächlich zu einem sehr großen Teil davon, dass Alex eine Frau ohne Eigenschaften ist. Wie ihre zahlreichen Liebhaber auch erfährt man so gut wie nichts über ihre Herkunft oder Vergangenheit, man hat keine belastbaren Hinweise, wie sie sich in dieser Position wiederfinden konnte und würde sich äußerst schwertun, sie zu charakterisieren. Sie ist die vollkommene Opportunistin, die die Rolle spielt, die Männer von ihr erwarten, mit dem Ziel möglichst lange ausgehalten zu werden und ihr Überleben zu sichern. Um dieses Leben ertragen zu können, trinkt Alex und nimmt Schmerzmittel und Drogen, was sie sehr passiv und bisweilen apathisch wirken lässt. Darüber hinaus ist sie, in einem verzweifelten und unbewussten Versuch sich von dem Schmutz ihres Daseins zu befreien, süchtig nach Schwimmen – vorzugsweise in Pools.

An dieser oberflächlich betrachteten Geschichte einer kaputten Existenz, die in einer verfahrenen Situation durch den enormen Luxus einer sehr privaten Gesellschaftsschicht treibt, hat mir besonders die Symbolik gefallen. Zahlreiche Aktionen und Begegnungen sind mit einer tieferen Bedeutung aufgeladen, die sich aber nur bei genauer Betrachtung entschlüsseln lässt. Ebenso überzeugend ist das Motiv der grünen Welt um Alex herum oder das Reh, das immer mal wieder zwischen den Buchseiten erscheint. So schafft Emma Cline einen sozialkritischen Roman, der über eine ungeahnte Tiefe verfügt und feine literarische Qualitäten besitzt.

Auch wenn der Roman genau wie zu Beginn im vorletzten Viertel schwächelt und unter der beständigen Wiederholung Pool-Schmerzmittel-Sex in Langatmigkeit abzugleiten droht, kann das Ende des Textes doch wieder voll überzeugen. „Die Einladung“ ist allein thematisch sicherlich kein Roman für jeden Geschmack – ich selbst bin noch immer erstaunt, dass er mich so mitgerissen hat – aber eine Lektüre, die sich aufdrängt und beschäftigt.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Geschichte einer Außenseiterin

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Ich fühlte mich bei der Lektüre von Emma Clines "Die Einladung" die ganze Zeit etwas unbehaglich. Das lag vor allem an der Protagonistin Alex, die von der Autorin genial dargestellt wird. Sie bleibt unscharf, ...

Ich fühlte mich bei der Lektüre von Emma Clines "Die Einladung" die ganze Zeit etwas unbehaglich. Das lag vor allem an der Protagonistin Alex, die von der Autorin genial dargestellt wird. Sie bleibt unscharf, ist manipulativ und ihr Lebenswandel ist wohl eher verwerflich. Beim Lesen wurde sie mir trotzdem nie richtig unsympathisch, ich habe schon mit ihr mitgefiebert, das Schlimmste befürchtet und ihr doch eine Wendung zum Guten gewünscht, denn das elitäre Umfeld, in dem sie sich bewegt, ist nicht besser als sie. Und vielleicht ist es Wunschdenken, aber ein guter Kern war für mich in Alex trotz allem erkennbar. Wie schon in "The Girls" erleben wir eine junge Hauptdarstellerin, die in kein Raster passt, eine Außenseiterin, die dazu gehören möchte, aber nicht wirklich eingelassen wird.
Die eigentliche Handlung ist überschaubar, das Buch lebt von der Atmosphäre, in der das Straucheln der Protagonistin in Kontrast zum sorgenlosen Sommer der Wohlhabenden in den Hamptons steht. Vielleicht passt dazu auch das sehr offene Ende - ich hätte mir zwar einen Abschluss gewünscht, aber im Leben gibt es den ja auch nicht immer. Ansonsten gut lesbar, anders, lohnenswert.

Veröffentlicht am 03.08.2023

Gespiegelte Versionen

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In ihrem neuen packenden Roman „Die Einladung“ entführt die vielgefeierte, amerikanische Autorin Emma Cline anhand einer jungen, widersprüchlichen Escort-Frau auf eine vielschichtig-düstere Weise in die ...

In ihrem neuen packenden Roman „Die Einladung“ entführt die vielgefeierte, amerikanische Autorin Emma Cline anhand einer jungen, widersprüchlichen Escort-Frau auf eine vielschichtig-düstere Weise in die exklusive Welt der Reichen in den Hamptons.

Die 22-jährige Alex hat schon viele Scherben und unbeglichene Schulden in ihrer dunklen Vergangenheit zurückgelassen – weg von New York, versucht sie sich in den Hamptons über Wasser zu halten, nachdem sie aus ihrer WG geflogen ist. Alex ist es gewöhnt, ihren Körper an Männer zu verkaufen und eine Weile bei ihnen wohnen zu dürfen – so wie bei dem älteren Kunsthändler Simon, in dessen Haus in den Hamptons sie exquisiten Zugang zu Essen, Kleidung und anderen Reichen hatte. Der Preis dafür ist hoch für die junge Frau, die sich präzise darin versteht, das Gegenüber zu erkennen und sich in diejenige zu verwandeln, die der andere haben will, um eine bessere Version von sich selbst zu sein. All ihre Abläufe und das tägliche Zurechtmachen sind gut einstudiert, aber auf einer Party verliert Alex die Contenance und verärgert Simon. Er schickt sie per Zug zurück in die Stadt, doch am Bahnhof überlegt es sich Alex anders: Sie möchte die wenigen Tage bis Simons Labor-Day-Party in den Hamptons verbringen, um ihn dann wieder umzustimmen. Doch wo soll sie wohnen, essen und überleben ohne Geld – dicht gefolgt von täglichen SMS-Drohungen ihres um Geld betrogenen Ex-Freiers Dom?

Mit einer angespannten Atmosphäre und einer stechend scharf-kühlen Prosa, die mit wenigen treffenden Sätzen die Stimmung in Alex und im Außenherum beschwört, zieht Emma Cline ihre Leserschaft gleich zu Beginn sogartig in die bestechende Odyssee ihrer Hochstaplerin. Alex probiert im wahrsten Sinne des Wortes, „den Kopf über Wasser zu halten“ und dringt mit ausgeklügelten, spontanen Plänen für kurze Zeit in die Welt verschiedenster, reicher Menschen ein, die ihr eigentlich verschlossen ist. Und überall hinterlässt sie latente Spuren von Verwüstung und Verwirrung – ein Abbild, wie es um sie steht und doch bleibt die Protagonistin dabei gespenstisch leer und ungreifbar.

Wiederkehrende Motive des Schwimmens, des Meeres und der Poolanlagen spielen dabei eine tragende Rolle, die Cline in wunderschönen sowie melancholischen Stimmungen auffängt – und doch schwingt über allem die allgegenwärtige Bedrohung mit, wie es mit der verlorenen Außenseiterin Alex weitergeht.

Gesellschaftskritische Themen wie die Riesenkluft zwischen Arm und Reich, die scheinheilige Welt der Superreichen, aber auch die schwierige Rolle einer jungen Frau zwischen Anpassung, Austauschbarkeit und Selbstbestimmtheit sind tiefgründige Themen dieses mitreißenden Romanes. Aber an erster Stelle steht das brillant konstruierte Psychogramm einer Frau, die in verschiedene Rollen und Versionen schlüpft, um in einem kapitalistischen, von ungleichen Machtstrukturen geprägten System zu überleben – dabei gibt sie nie ihr Innerstes preis und spiegelt präzise, bewegend sowie aufrüttelnd die emotional unterkühlte, oberflächliche Gesellschaft ihr gegenüber.

Und auch wenn das zweideutige Ende vage im Nebel des Meeres verschwimmt – es wird nur konsequent weitergeführt, was die beklemmend-spannende Stimmung vorher vorgegeben hat. Ein beunruhigender, faszinierender und nuanciert-scharfsinnig komponierter Roman.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein interessantes Buch

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Alex ist mit Simon aus der Stadt geflohen. Wobei er nicht weiß, dass sie vor ihrem Freund Dom flüchtet, sondern annimmt, sie sei eine ganz normale Studentin, mit der er angeben könne. Doch dann kippt die ...

Alex ist mit Simon aus der Stadt geflohen. Wobei er nicht weiß, dass sie vor ihrem Freund Dom flüchtet, sondern annimmt, sie sei eine ganz normale Studentin, mit der er angeben könne. Doch dann kippt die Stimmung und Simon ist ihrer überdrüssig. Nun ist Alex nicht mehr willkommen.

Zunächst dachte ich das Cover wäre ziemlich langweilig, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr könnte ich hineininterpretieren. Ist diese Hand flehend, bittend um Aufnahme oder doch fordernd, gib mir mehr?
Genauso zwiespältig ist die Protagonistin des Buches. Mit Alex konnte ich die ganze Zeit nicht so richtig warm werden, aber das war nicht schlimm, denn die Autorin wollte eine Antiheldin schaffen, die die verschiedenen Seiten einer Medaille zeigen soll.
Wenn ich ganz krass wäre, dann würde ich ganz klar sagen, dass Alex eine Schmarotzerin ist, die auf Kosten der Männer in ihrem Leben lebt. Und da ist es egal, ob es ein Unbekannter ist, den sie gerade erst kennengelernt hat oder Dom, dem sie anscheinend was schuldet und vor dem sie sich mit Simon in seinem Ferienhaus flüchtet.
Sie hat gelernt ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken und lebt das Leben, welches die anderen Menschen von ihr erwarten. Und so ist sie die Frau, die Simon gerne hätte und die er mit zu den Partys seiner Freundinnen und Geschäftspartnerinnen mitnehmen kann. Das hätte mich als Leserin traurig stimmen können, wenn sie es sich nicht so selber ausgesucht hätte und genauso kalt anderen gegenüber ist. So auch Jack gegenüber, den sie später kennen lernt und der für sie nur ein Mittel zum Zweck ist. Doch er sieht mehr in ihrer Bekanntschaft, ist labil und ihren Launen ausgeliefert.
Ich mochte ganz klar die Geschichte, denn es ist ein interessanter Roman über Macht, Abhängigkeiten und den Rollen, die nicht nur Alex, sondern alle anderen auch, annehmen. Und auch der Schreibstil der Autorin konnte mich wieder fesseln. Denn auch wenn ich Alex nicht mochte und die Geschichte mich oft mit dem Kopf schütteln ließ, war ich fasziniert und musste Seite um Seite weiterlesen.
Einzig das Ende ließ mich ziemlich enttäuscht zurück. Alex arbeitet nur auf diese eine Sache hin und ignoriert dafür Schäden, die sie auf den Weg dahin anrichtet und ich hatte das Gefühl alles müsste in einem großen Knall enden, aber dann bleibt der Abschluss offen.

Mein Fazit: Eine interessante Geschichte, die Emma Cline erschaffen hat und die uns selbst einen Spiegel vorzeigt, denn auch wir spielen unsere Rollen. Manchmal kommen mir die Handlungen von Alex etwas überspitzt vor, aber genauso gut kann ich mir vorstellen, dass es das alles so wirklich geben könnte. Einzige das Ende war sehr enttäuschend, denn die Bombe platzt nicht. Trotzdem würde ich das Buch empfehlen, denn der Weg bis zum Ende konnte mich in Atem halten.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Eine Hochstaplerin betrügt die Schönen und Reichen

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Der englische Originaltitel von Emma Clines Roman „Die Einladung“ ist eigentlich „The Guest“. Meines Erachtens passt dieser Titel dann doch besser als die deutsche Auswahl. Warum? Weil es hier um eine ...

Der englische Originaltitel von Emma Clines Roman „Die Einladung“ ist eigentlich „The Guest“. Meines Erachtens passt dieser Titel dann doch besser als die deutsche Auswahl. Warum? Weil es hier um eine 22jährige, ehemalige Escort-Dame und Hochstaplerin handelt, die sich im Laufe des Romans eine Woche lang durch die High-Society-Strandhäuser in den Hamptons lügt und betrügt. Sie macht sich selbst zum ungebetenen „Gast“, bekommt mitunter nicht einmal eine „Einladung“.

Aufgrund von Drogenkonsum und entstandenen Schulden ist die junge Alex nämlich gerade nicht gern gesehen in „der Stadt“, in New York. Ihr auf den Fersen: der On-Off-Ex-Freund Dom, ein ungemütlicher Geselle, der das Geld wiederhaben möchte, welches sie nach dem letzten Techtelmechtel hat mitgehen lassen. Nun hat sie sich auf eine neue Masche eingestellt. Statt als Escort-Dame von bessergestellten Männer gebucht zu werden, flirtet sie sich an Simon in einer Bar ran. Dieser ist im Kunstmarkt tätig und nimmt sie als seine „Aushänge“-Freundin mit in seine Villa in den Hamptons. Nach einer Meinungsverschiedenheit wird sie von ihm allerdings eine Woche vor seiner großen Labor-Day-Festivität rausgeworfen und feiert, mogelt, vögelt sich nun bis zum großen Tag der von ihr geplanten Versöhnung durch die Villen der Schönen und Reichen.

Emma Cline hat einen mitreißenden Schreibstil, sodass man von ihr eingelullt wird, den Betrügereien der Antiheldin Alex auf Schritt und Tritt zu folgen. Zum einen ist man schockiert von ihrer Kaltschnäuzigkeit, wenn sie sich jegliche Vorteile verschafft und diese Menschen skrupellos ausnutzt, zum anderen freut man sich aber auch ein kleines bisschen darüber, dass diese schamlos reichen Menschen ebenso schamlos abgezockt werden. Denn eins beherrscht Cline perfekt, das Darstellen des klaffenden Unterschieds zwischen arm und reich, zwischen Ober- und Unterschicht. Über den Luxus, den sich die Bewohner der Sommerhäuser leisten, schwebt immer auch das Wissen, wie hart das Leben für einen Großteil der Gesellschaft meistens ist. Immer wieder tauchen Bedienstete auf, die legal dort arbeiten, sich aber ebenso verstellen müssen wie Alex. Alex ist zwar eine Betrügerin, was nicht zur feinen englischen Art gehört, aber sie hat eben auch selbst keine Wohnung mehr, steht vor dem Nichts sollte sie nach New York zurückkehren müssen, hat all ihr Hab und Gut in einer Reisetasche dabei, und selbst dieses besteht fast ausschließlich aus den Kleidungsstücken, die Simon ihr gekauft hat.

Des Weiteren schafft es Cline darzustellen, wie sich diese weibliche Figur Alex in die Köpfe anderer Menschen eingräbt, wie sie in ihrer Zeit als Escort-Dame gelernt hat, sich hundertprozentig auf die Wünsche und Bedürfnisse anderer Menschen einzustellen und sie damit gefügig zu machen. Die tatsächliche Persönlichkeit von Alex verliert sich hinter ihrer Scharade vollkommen. Nie kann man sich beim Lesen des Romans in irgendeiner Weise sicher sein, wie die „wahre“ Alex denkt und fühlt. Vielleicht gibt es sie schon gar nicht mehr hinter den unzähligen Fassaden.

Das Ende des Romans empfand ich zunächst als zu uneindeutig, zu wenig abschließend bis mir klargeworden ist, dass alles nicht anders hätte kommen können. Man kann Alex‘ Geschichte nicht einfach abschließen, denn für sie geht es ja immer irgendwie weiter. Das sollte man nach den vorangegangenen 300 Seiten begriffen haben.

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich würde ihn Leser:innen empfehlen, die Antiheld:innen aushalten und sich von einer Begegnung zur nächsten treiben lassen können, ohne immer alles auserzählt zu bekommen. Hier ist eindeutig der Weg das Ziel und es ist interessant dieser Hochstaplerin auf ihrem Weg zu folgen.

4/5 Sterne

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