Pia Korritkis neuer Fall - ein gewohnt spannender Kriminalroman
Pia Korritki, Kriminalkommissarin aus Lübeck, möchte mit ihrem Sohn Felix und ihrem Freund Marten Unruh die Herbstferien in dessen Haus an der Ostsee verbringen. Jedoch kommt - wie eigentlich immer in ...
Pia Korritki, Kriminalkommissarin aus Lübeck, möchte mit ihrem Sohn Felix und ihrem Freund Marten Unruh die Herbstferien in dessen Haus an der Ostsee verbringen. Jedoch kommt - wie eigentlich immer in Pias Leben- eine neue Ermittlung dazwischen. Ein junges Mädchen wurde tätlich angegriffen und überfallen. Pia übernimmt die Leitung des Falles. Marten kümmert sich in Pias Abwesenheit um Felix. Die Spur führt schnell in ein Dorf mit einer seit Jahrzehnten zwischen zwei Familien bestehenden Familienfehde, wobei keiner den Ursprung dessen so richtig kennt bzw. hierüber spricht. Der Fall spitzt sich zu, als es zu einem Mord kommt. Beide Familien geben sich die Schuld an dem Übergriff bzw. dem Mord. Die Zahl der Verdächtigen steigt, als im Rahmen der forensischen Ermittlungen herauskommt, dass das Mordopfer an einer Vergiftung verstorben ist. Pia hat alle Hände voll zu tun, alle Ermittler zu koordinieren, Informationen zusammenzutragen und sich nicht von den Beschuldigen der jeweiligen Familien einwickeln zu lassen, um am Ende den Täter zu überführen.
Wie immer schafft es Eva Almstädt ihre Leser:innen in den Bann zu ziehen und sorgt für Spannung auf jeder einzelnen Seite des Buches. Ein Kriminalroman mit gewohnt vielen Wendungen. Mir hat Pias 19. Fall- wie auch schon die anderen zuvor- sehr gut gefallen und ich habe das Buch verschlungen. Ich mag insbesondere die oftmals vielen Handlungsstränge (Mordfall, Pias Privatleben, Geschichten drumherum) und Verbindungen innerhalb der Handlung. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich wirklich gut lesen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie Eva Almstädt es schafft, den Leser abzuholen und auf Pias Reise mitzunehmen. Pia ist ihr als Protagonistin wirklich herausragend gut gelungen. Zudem mag ich es aufgrund der vielen Wendungen, dass man bis zum Schluss wirklich nie weiß, wer nun der Täter ist. Das ist immer wieder eine große Überraschung.
Dieses Mal muss ich jedoch auch ein kleines bisschen Kritik üben. Im E-Book- Format fehlt leider der Stammbaum der beiden Familien, sodass man wirklich sehr gut aufpassen musste, um die einzelnen Familienmitglieder und deren Verbindungen miteinander aufmerksam verfolgen zu können. Leider konnte man hier nicht, wie offenbar in der Printausgabe, immer mal gucken, um wen es denn nun wirklich geht und in welcher Beziehung diese Person zu anderen steht.
Schade fand ich auch, dass es am Ende wenig Informationen zu Arne Freiwald, den neuen Arzt des Dorfes gegeben hat. Dieser Strang kam mir zu kurz und fand ein sehr abruptes Ende. Ich hätte mir gewünscht zu erfahren, wie es nach dem Auftritt von Wolfgang Hagendorf mit der Arztpraxis weitergeht und wie es zum vermeintlichen Suizidversuch des Arztes gekommen ist. War es wirklich einer oder waren da doch fremde Hände im Spiel? Auch hätte ich mir, insbesondere am Ende, ein paar mehr private Eindrücke von Pia, Marten und Felix gewünscht. Auch hier endete der Handlungsstrang für mich sehr abrupt.
Dennoch war es wieder ein sehr gelungener Kriminalroman mit gewohnter Spannung. Ein echter Eva Almstädt eben. Ich freue mich schon jetzt auf Pias 20. Fall.