Helenes Kampf für die Bildung der Kinder
Mit dem zweiten Teil ihrer „Dorfschullehrerin“-Saga hat Eva Völler mich vollends überzeugt, die letzten 250 Seiten habe ich mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen. Die Autorin schafft es auch dieses ...
Mit dem zweiten Teil ihrer „Dorfschullehrerin“-Saga hat Eva Völler mich vollends überzeugt, die letzten 250 Seiten habe ich mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen. Die Autorin schafft es auch dieses Mal uns Leser zu fesseln und mit in eine Geschichte hineinzunehmen.
Auch in diesem Band steht das Dorfleben, die Arbeit einer Lehrerin und das Leben in den Familien in den 60er Jahren im Mittelpunkt. Besonders beeindruckt hat mich die überzeugende Recherche der Autorin, die gerade das Leben in den Familien sehr plastisch schildert. Der Kalte Krieg ist an der innerdeutschen Grenze deutlich zu spüren und dies von Tag zu Tag.
Wir treffen wieder auf die wunderbaren Figuren aus dem ersten Band. Helene, die engagierte Lehrerin, die alles für ihre Schützlinge tut. Tobias, den sympathischen Dorfarzt, mit seiner Arzthelferin Agnes, die sich gleichzeitig noch um ihre Familie kümmert. Helenes Vater mit seiner zweiten Frau, sowie der Bürgermeister Harald und Helenes bester Freundin Isabella.
Gerade Helenes Zerrissenheit, ihre Liebe zu ihrem Beruf und ihrer Familie, den Anstrengungen, die sie für die neue Dorfschule unternimmt, stellt das Familienleben auf eine harte Probe. Ihre Tochter Marie ist in der Pubertät und findet sie braucht keine neue Familie. Sie sieht deshalb die Liebe ihrer Mutter zu dem Dorfarzt Tobias mit negativen Gefühlen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen, die Passagen im Röhner Platt sind anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und man muss sich dort einfinden, aber es macht das Buch sehr authentisch.
Des Weiteren geht es in dem Buch um verschiedene Krankheiten wie Krebs oder auch Epilepsie, aber auch das Zusammenkommen von GIs und deutschen Frauen wird thematisiert, ebenso wie die Adoptionen der Mischlingskinder.
Ich habe die beiden Bände über die Dorfschullehrerin Helene sehr gerne gelesen und kann sie jedem nur empfehlen, der gerne etwas über die deutsche Geschichte erfahren möchte, denn auch die Stasi, spielt in diesem Band wieder eine Rolle. Zum besseren Verständnis sollte man allerdings mit Band eins beginnen, grundsätzlich sind die Bände sicherlich auch unabhängig voneinander zu lesen, aber man wird sich vielleicht in der einen oder anderen Sache selbst spoilern, wenn man den zweiten Band vor dem Ersten liest. Nun bin ich gespannt mir welchem Thema uns Eva Völler als nächstes beglückt, denn bisher hat mich die Autorin noch nicht enttäuscht. Letztendlich zählt sie seit vielen Jahren schon zu meinem Lieblingsautorinnnen.