"Elena prostete ihm zu: 'Danke', sagte sie, 'Heute Morgen beim Aufwachen hatte ich den Kopf voller Schatten. Alle haben Sie nicht verjagt, aber ein paar schon. Danke dafür, wirklich.'"
Einst reiste er als Ingenieur um die Welt und baute riesige Brücken. Nach dem Tod seiner Frau aber ist es still geworden in der Turiner Wohnung am Fluss. Sein Sohn lebt in Finnland, mit der jüngeren Tochter hat er keinen Kontakt, nur die älteste sieht er ab und zu mit ihrer Familie. An einem Sonntag kocht der ältere Mann ein traditionelles Mittagessen für sie. Doch sie sagt kurzfristig ab. Im Park lernt er Elena und ihren Sohn kennen und lädt sie spontan zum Essen zu sich ein. Diese zufällige Begegnung wird alle drei für immer verändern.
Eine Geschichte voller Zuversicht und Wärme, die ein stilles Glück in den Herzen zurücklässt.
"Wie die Brücken, die der Protagonist baute, scheint der Roman komplex und zugleich mühelos. Fabio Geda weckt tiefe Empathie für seine Charaktere und beschwört eine durchdringende Sehnsucht nach dem Glück." – La Lettura
Fabio Gedas Buch "Ein Sonntag mit Elena" beginnt sehr melancholisch, sodass sich eine fast langweilige Sonntagsstimmung ausbreitet. Doch es lohnt sich, mit dem Protagonisten durch den Sonntag zu gehen, ...
Fabio Gedas Buch "Ein Sonntag mit Elena" beginnt sehr melancholisch, sodass sich eine fast langweilige Sonntagsstimmung ausbreitet. Doch es lohnt sich, mit dem Protagonisten durch den Sonntag zu gehen, denn am Ende - so muss es tatsächlich formuliert werden - ist alles gut.
Die Erzählerin der Geschichte ist Guilia. Sie berichtet über die lange zurück liegende Begegnung ihres Vaters mit Elena und deren Sohn Gaston an einem herbstlichen Sonntagnachmittag in Turin. Guilias Vater muss nach dem Tod seiner Frau sein Leben neu ordnen. Da er während seiner beruflichen Tätigkeit als Brückenbauer viel in der Welt unterwegs war und seine Frau sich um Guilia und die zwei weiteren Kinder kümmerte, scheint der Kontakt zu seinen Kindern sehr lose zu sein. Durch einen Zufall lernt er Elena und ihren dreizehnjährigen Sohn kennen. Zu dritt verbringen sie den Nachmittag und freunden sich an. Elena Leben verändert sich dadurch und auch in das Leben von Guilias Vater kommt Bewegung. Die Beziehungen zu seinen Kindern werden enger und erfreulicher.
Für alle, von Fabio Geda sprachlich sehr zart gezeichneten Charaktere der Geschichte, scheint der Sonntag ein Wendepunkt zu sein. Geda schafft es nach und nach zu verdeutlichen, worauf es ankommt, wenn Menschen einander lieben.
Ein wirklich schönes Buch, dass seine Stärke und Kraft erst im letzten Drittel entfaltet.
„Ein Sonntag mit Elena“ von Fabio Geda ist 2020 im Verlag hanser blau erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 240 Seiten.
Eigentlich hat der ältere Mann, deren Frau erst vor einigen Monaten ...
„Ein Sonntag mit Elena“ von Fabio Geda ist 2020 im Verlag hanser blau erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 240 Seiten.
Eigentlich hat der ältere Mann, deren Frau erst vor einigen Monaten verstorben war, zum ersten Mal für seine älteste Tochter und deren Familie das Mittagessen vorbereitet, doch er wird versetzt. Kurzerhand entschließt er sich zu einem Spaziergang und macht dann die zufällige Begegnung mit Elena und ihrem Sohn. Diese Begegnung rettet seinen Sonntag und auch das Mittagessen. Und verändert so manches.
Fabio Geda gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen, melancholischen und eindrücklichen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite mit und konnte mich völlig in die einzelnen Personen hineinversetzen und deren Gefühle und Gedanken nachvollziehen.
Fabio Gedas Sätze sind für mich Schönheit pur, Literatur, die der Seele gut tut. Er erzählt mitten aus dem Leben einer Familie, berichtet von Höhen und Tiefen, schildert Alltägliches auf eine ganz besonders schöne Art und Weise und lässt so diese Alltäglichkeit in einem ganz besonders hellen Licht erscheinen. Er berichtet vom Miteinander innerhalb einer Familie, vom Älterwerden, von der Einsamkeit, von der Wichtigkeit der Erinnerungen, von gegenseitiger Wertschätzung, der Liebe, von Hoffnungen und Ängsten, Zurückweisung – von all den Dingen und Gefühlen, die eine Familie erlebt.
Fazit: Ein feinfühliger und sehr lesenswerter Roman. Er hat mich sehr berührt und bereichert und klingt stark in mir nach. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter!
Der italienische Schriftsteller Fabio Geda
hat mit dem Roman „Ein Sonntag mit Elena“ ein Besonderes Werk geschaffen.
Er lässt Guilia, die jüngste Tochter über ihren Vater und die Familie erzählen.
Die ...
Der italienische Schriftsteller Fabio Geda
hat mit dem Roman „Ein Sonntag mit Elena“ ein Besonderes Werk geschaffen.
Er lässt Guilia, die jüngste Tochter über ihren Vater und die Familie erzählen.
Die Empfindungen des Vaters, als seine Frau tot war, und er jetzt wenig Kontakt mit seinen Kindern hat, sind einfühlsam geschildert.
Der Autor hat eine ruhige Sprache, mit der man die Familie gut kennen lernt.
Viel wird aus Sicht der Tochter erzählt, die sich als Kind von ihm nicht so akzeptiert fühlte.
Als er einen Sonntag für seine Tochter kocht und der Besuch nicht stattfinden kann, trifft er im Skaterpark Elena mit ihrem Sohn.
Die Dialoge der Beiden sind so, das man als Leser dabei sein kann.
Als Guilia, davon Jahre später erfährt, ist sie erstaunt. Sie hat sich inzwischen mehr mit ihm befasst und akzeptiert ihn mehr. Wenn man älter wird versteht man seine Eltern meist besser.
Der Roman ist voller Emotionen.
Es ist ein empfehlenswertes Buch.
In dem Roman ist es die Tochter, die vom Leben ihres Vaters erzählt. Der 67 Jährige ist seit 8 Monaten Witwer und kann sich nur schwer mit dem Verlust abfinden. Er lässt die schönen Topfpflanzen der Mutter ...
In dem Roman ist es die Tochter, die vom Leben ihres Vaters erzählt. Der 67 Jährige ist seit 8 Monaten Witwer und kann sich nur schwer mit dem Verlust abfinden. Er lässt die schönen Topfpflanzen der Mutter verkümmern und schafft es nicht, ihre Kleidung abzugeben. Die Wohnung kommt ihm traurig und leer vor. Aus dem Grund freut er sich, dass ihn die große Tochter Sonia mit Ehemann und den beiden Enkelinnen besuchen möchte. Er kocht sogar und das mit der Hilfe des Kochbuches seiner verstorbenen Frau. Leider wird nichts aus dem Treffen und er verlässt fluchtartig die Wohnung. Er geht zur Skateboardbahn und setzt sich auf eine Bank neben eine junge Frau. Er nennt sie in Gedanken „Albino“. Später erfährt er, dass sie Elena heißt und ihr Sohn Gaston der tolle Skater auf der Bahn ist. Die drei gehen gemeinsam zur Wohnung des Mannes und genießen das Mahl, welches er so liebevoll bereitete.
Eigentlich passt der Titel nicht wirklich zum Buch. Es geht hier nämlich um die Dauer von 10 Jahren, die hier erzählt werden. Immer wieder geht es auch in die Vergangenheit. Auch die Fehler des Vaters beschreibt die Tochter und dass sie nach dem Tod der Mutter noch mehr darunter litt. In dem Buch geht es um die Unannehmlichkeiten des Alters, wenn man es alleine durchleben muss. In der Vergangenheit um die Arbeit, welche das Leben bestimmte und die Erziehung der Kinder. Selbst Kintsugi und seine Bedeutung wird beschrieben und das alles in einer sehr feinen Sprache.
Ja, das Buch war für mich ein Genuss. Viel zu schnell las ich es durch und war noch Stunden danach gefangen. Ich werde es mit Sicherheit nochmals zur Hand nehmen so viel Weisheit und Wahrheit liegt darin und ich habe gewiss einige Passagen zu schnell gelesen. Und auch das sehr schöne Cover verdient eine Erwähnung. Es ist leise und passt perfekt zum Thema. Volle fünf Sterne und eine eindringliche Leseempfehlung für alle, die gerne hochwertige Literatur genießen.
Buchbesprechung zu »Ein Sonntag mit Elena« von Fabio GedaDiesen Roman habe ich gegen 4.000 Bitcoins bei Vorablesen eingetauscht. Die gebundene, 240-seitige Ausgabe mit der EAN 978-3-446-26795-4 kostet ...
Buchbesprechung zu »Ein Sonntag mit Elena« von Fabio Geda
Diesen Roman habe ich gegen 4.000 Bitcoins bei Vorablesen eingetauscht. Die gebundene, 240-seitige Ausgabe mit der EAN 978-3-446-26795-4 kostet 20.00 € und erscheint am 17. August 2020 im Hanser-Literatur-Verlag. Aus dem Italienischen von Christiane Burkhardt.
Einst reiste er als Ingenieur um die Welt und baute riesige Brücken. Nach dem Tod seiner Frau aber ist es still geworden in der Turiner Wohnung am Fluss. Sein Sohn lebt in Finnland, mit der jüngeren Tochter hat er keinen Kontakt, nur die älteste sieht er ab und zu mit ihrer Familie. An einem Sonntag kocht der ältere Mann ein traditionelles Mittagessen für sie. Doch sie sagt kurzfristig ab. Im Park lernt er Elena und ihren Sohn kennen und lädt sie spontan zum Essen zu sich ein. Diese zufällige Begegnung wird alle drei für immer verändern. Eine Geschichte voller Zuversicht und Wärme, die ein stilles Glück in den Herzen zurücklässt.
Meinung
Der elegante Titel, bei dem ich zuerst dachte, dass da ein H fehlt, was aber gar nicht stimmt, denn der Autor hat sich bestimmt ganz bewusst für diesen wohlklingenden Vornamen entschieden, weil es da eine Stadt in Bulgarien gibt, die genau so heißt (garantiert hat der sich dabei was gedacht, anders kann ich mir das nicht erklären), und das stimmungsvolle Titelbild, auf dem ein frugal gedeckter Mittagstisch (vermutlich aus Pinienholz) mit erlesenem Porzellan zu erkennen ist, machten mich sehr neugierig. Ganz besonders das hübsche Geschirr ließ mich sofort an meine Mutter und ihren selbst gekochten Linseneintopf mit Würstchen denken. Wir gaben diesem Arme-Leute-Essen immer einen Schuss Brandwein-, Apfel- oder Himbeeressig hinzu, damit die Suppe wenigstens nach irgendetwas schmeckte und man die Hülsenfrüchte besser verdauen konnte. Dazu gab es dann dick mit Pflanzenmargarine von Aldi beschmierte Butterbrote (das Brot war auch von Aldi), weil wir uns keine Butter leisten konnten. Die Speckschwarte musste ich mir immer mit meinem älteren Bruder teilen. Weil der eben älter, größer und dicker war als ich (das ist er übrigens heute noch), bekam er stets die größere Hälfte ab und deshalb bin ich klein geblieben. Darum nennen mich alle meine Geschwister heute noch kleine Schwester. Wie auch immer, das waren jedenfalls schöne Zeiten und zum Nachtisch gab es dann immer Götterspeise. Na gut, nicht immer, manchmal gab es auch einfach nur Schokoladenpudding mit Vanillesoße. Oder Rote Grütze. Ist ja jetzt auch egal. Die Leseprobe überwältigte mich jedenfalls.
Leise, tiefgründig und feinsinnig wird hier aus der Sicht der ältesten Tochter ein schicksalhafter Tag aus dem Leben ihres Vaters, einem verwitweten Brückenbau-Ingenieurs, erzählt. Es ist Sonntag und wir sind in Turin. Wir begleiten den Rentner durch seinen Tag. Gehen morgens mit ihm aufs Klo und hören ihm beim Denken zu. Nehmen regen Anteil an seinen Gefühlen, seinen Erinnerungen. Zum ersten Mal in seinem Leben kocht er für seine Familie. Doch die sagt in letzter Minute ab. Traurig spaziert er daraufhin durch den Park und lernt die junge Elena und ihren sechs Jahre alten Sohn kennen. Das Mittagessen ist gerettet. Der alte Mann hat also nicht umsonst gekocht. Und was lernen wir daraus? Richtig! Nichts ist umsonst. Nicht einmal der Tod, denn der kostet das Leben.
Fazit
Am Ende sind alle satt und glücklich. Alle gehen nach Haus. Und dann ist die Geschichte auch schon aus.