Die Toten und die Reliquienschädel
"Gschlamperte Verhältnisse" ist der fünfte Band der Kalte-Sofie-Reihe von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Schnell hat die Gerichtsmedizinerin Sofie Rosenmuth ...
"Gschlamperte Verhältnisse" ist der fünfte Band der Kalte-Sofie-Reihe von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Schnell hat die Gerichtsmedizinerin Sofie Rosenmuth diesmal etliche Leichen auf ihrem Seziertisch. Doch wie hängt das zusammen? Mit ihrem Exmann und Kriminalhauptkommissar Joe stürzt sie sich in die Ermittlungen. Zwar haben dann nicht alle Toten zwangsläufig mit den Kirchendiebstählen zu tun, aber doch zeichnet sich nach und nach eine Spur ab. In München, speziell in Giesing ist sie daheim die Sofie. Und dieses Lokalkolorit wird von den Autorinnen schön dargestellt. Als gebürtiger Münchner wandle ich beim Lesen immer wieder gern auf den Spuren der Figuren, fühle mich direkt beim Lesen wie im heimischen Wohnzimmer. Es ist wieder "Sommer in der Stadt", so singt die Spider Murphy Gang - und so fühlt es sich beim Lesen an. Es macht einfach Spaß Sofie, Joe, Charlie und all die Figuren nicht nur beim Kriminalisieren zu begleiten, sondern einfach auch an ihrem Privatleben teilzuhaben, das so etliche Schmunzler bereithält. Die lauen Sommernächte und die gschlamperten Verhältnisse, ein bayerischer und eigentlich liebevoller Ausdruck für eine Beziehung von zwei Menschen die ohne Trauschein zusammen sind, praktisch in nicht "geordneten Verhältnissen". Ja da gibt es ein paar in diesem Buch, aber alles findet dann doch seinen Weg. Es ist nicht zwingend notwendig die Vorgängerbände zu kennen, ich empfehle aber trotzdem diese Reihe von Beginn zu lesen. Denn speziell für die Entwicklung des Privatleben der Figuren ist dies hilfreich. Auf alle Fälle macht auch dieser fünfte Band viel Freude, ein kurzweiliges Lesevergnügen verbunden mit der Hoffnung auf einen weiteren Band aus dieser gelungenen Reihe.