Cover-Bild GOTT
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Drama, Theaterstücke, Drehbücher
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 14.09.2020
  • ISBN: 9783630876290
Ferdinand von Schirach

GOTT

Ein Theaterstück
Wem gehört unser Leben? Wer entscheidet über unseren Tod?

Richard Gärtner, 78, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Mediziner, Juristen, Pfarrer, Ethiker, Politiker und Teile der Gesellschaft zweifeln, ob Ärzte ihm bei seinem Suizid helfen dürfen. Die Ethikkommission diskutiert den Fall.

Ferdinand von Schirach verhandelt in seinem neuen Theaterstück das Sterben des Menschen. Und wie schon in seinem ersten Drama »Terror« müssen wir am Ende selbst ein Urteil fällen. Wem gehört unser Leben? Wer entscheidet über unseren Tod? Wer sind wir? Und wer wollen wir sein?

Ergänzt wird der Band um Essays von drei namhaften Wissenschaftlern, die das Thema der ärztlichen Suizidbegleitung aus medizinethischer, juristischer und theologisch-philosophischer Perspektive beleuchten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2020

Absolut empfehlenswert!

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Es ist kein Geheimnis mehr, dass ich persönlich ein absoluter Fan von den Büchern von Ferdinand von Schirach bin. Diese Bücher sind allzeit aktuell und relevant und regen den Leser an immerzu Mitzudenken ...

Es ist kein Geheimnis mehr, dass ich persönlich ein absoluter Fan von den Büchern von Ferdinand von Schirach bin. Diese Bücher sind allzeit aktuell und relevant und regen den Leser an immerzu Mitzudenken und zu Reflektieren.

Wer bereits das Theaterstück 'Terror' kennt, weiß wie ungefähr auch dieses Buch gestaltet ist. Zu jeder Zeit weiß man, wer gerade spricht und von wem welche Argumente vor getragen werden. Bitte lasst euch keineswegs von diesem Buch abschrecken, weil ihr die Schreibform 'Theaterstück' nicht mögt. Es liest sich so so gut, dass man nur so durch das Buch gleitet und mit jeder Faser nach dem nächsten Argument lechzt.

In 'Gott' geht es um das Problem 'Sterbehilfe'. Sollte die aktive Sterbehilfe erlaubt sein in Deutschland? Darf ein Mensch streben, wenn er 'lebensmüde' ist?

Vor diesem Buch hatte ich eine klare Meinung, nach dem Buch bin ich zwar etwas zwiegespalten aber dennoch immer noch bestärkt in meiner Ansicht. Es ist absolut spannend verschiedene Sichtweisen zu diesem Thema zu lesen und für sich zu reflektieren. Gerade bei dieser Sache gibt es kein Richtig oder Falsch, jeder wird dieses Thema anders empfinden... wichtig ist aber sich damit auseinanderzusetzen und eine Position für sich zu finden und dafür ist dieses Buch definitiv unglaublich wertvoll.

Fazit:

Wiedermal ein absolutes Highlight in Herrn von Schirach. Ich hoffe, er schreibt noch weitere Bücher, welche ebenso zum Nachdenken anregen und letztendlich zeigen, dass es nie ein Richtig und ein Falsch in diesem Bezug geben wird.

PS: Ich war live bei der Aufführung zum Theaterstück 'Terror' und kann dieses Erlebnis nur jedem weiterempfehlen. Es ist einfach noch einmal eine Nummer intensiver, den Zwiespalt der eigenen Ansichten zum Thema zu erleben und dann aufgefordert zu werden (als Publikum) sich entscheiden zu müssen.

Veröffentlicht am 08.10.2020

Absolute Empfehlung!

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Inhalt
Richard Gärtner, 78, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Mediziner, Juristen, Pfarrer, ...

Inhalt
Richard Gärtner, 78, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Mediziner, Juristen, Pfarrer, Ethiker, Politiker und Teile der Gesellschaft zweifeln, ob Ärzte ihm bei seinem Suizid helfen dürfen. Die Ethikkommission diskutiert den Fall.


Meinung
Damals, als ich in der Schule im Ethik-Unterricht saß, musste ich mich das erste Mal mit dem Thema Sterbehilfe auseinandersetzen. Mein erster Gedanke war so töricht wie plausibel gleichermaßen. Ich dachte “Nein, das klingt völlig falsch. Das ist Mord!” Nach der ersten Stunde, in der wir darüber gesprochen hatten, war mein Entschluss schon ins Wanken geraten. Nach ein paar Wochen habe ich völlig anders, wenn auch immer noch ein bisschen hilflos auf das Thema geblickt.

Hilflosigkeit ist auch das, was ich heute noch fühle, wenn ich an Sterbehilfe denke. Denn klar ist auch, dass es hier kein Richtig und genauso wenig ein Falsch geben kann. Jeder Mensch denkt völlig anders darüber und spätestens in dem Moment, in dem man selbst erwachsen ist und sich mehr und mehr mit Krankheiten, mit dem Älter-Werden von den Liebsten und mit dem Sterben an sich beschäftigen muss, kann man über das Mädchen aus der Schulzeit nur noch schmunzeln. Sterbehilfe ist nicht schwarz oder weiß, vielleicht nicht einmal grau, weil auch diese Beschreibung schon zu wenig differenziert wäre. Und das ist genau das, was Ferdinand von Schirach mit seinem Drama hier in einer absolut einzigartigen Art und Weise aufgefangen hat.

Ich habe dieses Buch an einem Morgen komplett durchgelesen und war den restlichen Sonntag ehrlich gesagt mehr in meinen eigenen Gedanken versunken als im echten Leben da draußen. Das Buch hat mich nachhaltig beschäftigt und lässt mich auch jetzt noch nicht richtig los. Das Thema wird mich nie loslassen, denke ich.

Ferdinand von Schirach schreibt wirklich auf eine einzigartige Art und Weise, die ich an dieser Stelle aber nur schwer beschreiben kann. Ich finde, jeder Mensch sollte sich die 160 Seiten, die dieses Werk umfasst, einmal durchlesen. Ich bin sicher, es wird bei ausnahmslos JEDEM seine Spuren hinterlassen.

Fazit
Ein schwieriges Thema, auf das es keine richtigen Antworten gibt, in einem fantastisch erzählten Drama. Absolute Empfehlung!

5 von 5 Buchherzen! ♥♥♥♥♥
Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Wieder ein gelungenes Buch von Ferdinand von Schirach

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Richard Gärtner ist 78 Jahre alt und hat vor drei Jahren seine Frau verloren. Seitdem hat er keine Freude mehr am Leben und möchte würdevoll mithilfe eines Arztes Suizid begehen. Er ist weder psychisch ...

Richard Gärtner ist 78 Jahre alt und hat vor drei Jahren seine Frau verloren. Seitdem hat er keine Freude mehr am Leben und möchte würdevoll mithilfe eines Arztes Suizid begehen. Er ist weder psychisch noch körperlich krank.

Das Theaterstück ist in 2 Akte aufgeteilt mit 8 verschiedenen Rollen. Nach und nach werden die einzelnen Personen zum Thema befragt und stellen dabei verschiedene Standpunkte dar. Richard Gärtner wird von seinem Rechtsanwalt Biegler vertreten, der einen klaren Standpunkt zu dieser Thematik hat und viele Argumente der Gegenseite hinterfragt. Durch die verschiedenen Personen bei der Sitzung wird die medizinische Sicht eines Arztes, die theologische Sicht eines Bischofs und die Sicht eines Mitglieds des Ethikrats ausführlich dargestellt. Auch die Gesetzeslage wird am Anfang der Sitzung erläutert. Es werden viele Argumente hervorgebracht, die einen als Leser immer wieder neu zum Nachdenken anregen. Ich hatte vor dem Lesen dieses Buches eine klare Meinung zum Thema Sterbehilfe, doch beim Lesen geriet meine Ansicht immer wieder ins Schwanken und es wurde mir bewusst, was für ein schwieriges und komplexes Thema es eigentlich ist. Ferdinand von Schirach hat beide Standpunkte unglaublich gut mit den verschiedensten Argumenten dargestellt ohne seine eigene Meinung mit einfließen zu lassen. Als Leser hatte ich nicht das Gefühl in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden. Es stellt sich die wichtige Frage (S.117) „Wem gehört unser Leben? Gehört es einem Gott? Gehört es dem Staat, der Gesellschaft, der Familie, den Freunden? Oder gehört es nur uns selbst?“

Zum Schluss kann man sich dann seine eigene Meinung bilden und es wird nicht aufgelöst, wie sich der Ethikrat entschieden hat.

Erst durch das Lesen des Buches ist mir bewusst geworden, wie wichtig dieses Thema ist, da es uns alle betreffen könnte und es überhaupt nicht einfach ist, sich seine eigene Meinung dazu zu bilden. Ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen, da es einem zum Nachdenken anregt und ein wichtiges Thema behandelt. Gerade durch eine Gesetzesänderung 2020 ist diese Thematik auch sehr aktuell.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein aktuelles Thema mehr als kritisch betrachtet

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Gerade gestern habe ich einen Bericht über eine Hausärztin aus der Schweiz gelesen und war überrascht, wie unglaublich tapfer diese Frau den kranken Menschen, einen letzten Wunsch erfüllte. Andererseits ...

Gerade gestern habe ich einen Bericht über eine Hausärztin aus der Schweiz gelesen und war überrascht, wie unglaublich tapfer diese Frau den kranken Menschen, einen letzten Wunsch erfüllte. Andererseits ist es erschreckend, wie der Einschläferungsprozess durch Menschenhand verübt wird. Ein gänzlich schwieriges Thema, welches polarisiert und natürlich diskutiert werden muss. Dieses kleine Theaterstück nimmt sich der Ethik und dem Zwiespalt der Thematik an und lässt uns beide Seiten schnell verstehen. Hochinteressant und mehr als immer wieder aktuell.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Grenzsituation

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Schirach hat mit Gott ein Theaterstück zum Thema Suizid und Sterbehilfe geschaffen, das den Leser bzw. Zuschauer zutiefst berührt und zum Nachdenken bringt.
Ein 78-Jähriger, geistig und körperlich gesund, ...

Schirach hat mit Gott ein Theaterstück zum Thema Suizid und Sterbehilfe geschaffen, das den Leser bzw. Zuschauer zutiefst berührt und zum Nachdenken bringt.
Ein 78-Jähriger, geistig und körperlich gesund, ist lebensmüde und möchte Suizid mit Hilfe eines Arztes begehen.
Nach einem Urteil in 02.2020 des Bundesverfassungsgerichts ist die Suizidhilfe in Deutschland erlaubt. Aber was für Folgen kann dies nach sich ziehen, ist es moralisch und ethisch haltbar und wie sollte diese Frage vor dem Hintergrund der deutschen Euthanasiegeschichte diskutiert werden.
Der Autor rollt den Fall vor einem Ethikrat aus. Neben den Anwälten und dem Antragsteller kommen ein Mediziner, ein Theologe und ein Rechtsachverständiger zu Wort. Die Problematik wird aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, Argumente für das Für und Wider aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, die man vorher nicht so bedacht hatte, werden genannt.
Das Thema wird hier genau beleuchtet, u.a. auch die Auswirkungen auf die Hinterbliebenen. Immer wieder kommen neue Punkte auf, die es zu bedenken gilt, so dass es immer schwieriger zu einem haltbaren Urteil zu kommen.
Wie bei Terror liegt die Entscheidung bei den Zuschauern, die den Ethikrat bilden.
Das Stück regt sehr stark zum Nachdenken an. Wer glaubte, eine feste Meinung zu diesem Thema zu haben, wird sich wundern. Schirach schafft es wieder mühelos den Leser ins Wanken zu bringen und regt an Meinungen und Aspekte zu hinterfragen.
Es gelingt ihm viele sachliche Punkte deutlich anzubringen und löst damit extrem emotionale Momente aus.
Drei Essays von Wissenschaftlern ergänzen das Buch, die das Thema nochmals aus der ärztlichen Suizidbegleitung aus medizinethischer, juristischer und theologischer-philosophischer Sicht beleuchten.
Ein tolles Werk, dass die Problematik sachlich umfassend darstellt und damit eine Auseinandersetzung mit dem Thema auslöst, die lange nachhallt. Absolut lesenswert!



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